Es ist bei dieser Wahl eine besondere Situation wie es sie selten zuvor gab: fast 200.000 Corona-Tote, bis zu 40 Millionen Arbeitslose in diesem Jahr (das war Mitte Mai), eine bevorstehende Zwangsräumungswelle, weil Leute entweder ihre Miete oder Immobilienraten nicht mehr zahlen können, kilometerlange Autokorsos vor Essensausgaben, Hunderttausenden stehen wegen des Gesundheitssystems in den USA Rechnungen von einigen Tausend bis zu 1 Mio. US$ ins Haus für ihre Corona-Tests oder langfristige Behandlungen usw.
Seit langem läuft dieser Betrug mit den sich ändernden Wahlkreisen (
gerrymandering), mit "defekten" Wahlmaschinen usw. Dann hat Trump bereits in Frage gestellt, ob er das Wahlergebnis überhaupt anerkennt, er hat in den letzten Wochen - trotz Corona - die Briefwahl-Option massiv angegriffen und Tausende Briefkästen im Land enfernen lassen etc.
Folgt man seit einigen Monaten den den Demokraten nahestehenden Comedy-, Talk- und News-Shows (Trevor Noah, Stephen Colbert, Jimmy Kimmel...), Sendern (MSNBC), Meinungsmachern usw., entsteht er Eindruck, als wäre alles schon gelaufen.
Dabei sind die republikanischer Wähler mit Trump insgesamt sehr zufrieden, halten ihn für einen echten Gewinner, Weltenlenker, Geistesriesen, Lebemann und Überflieger. Daran ändern auch eine Handvoll prominenter Republikaner nichts, die sich offen gegen Trump aussprechen. Die gab es auch 2016 schon und sie helfen Trump im Gegenteil noch, wenn er sie stellvertretend als den korrupten Sumpf von Washington brandmarkt, der ihn zu Fall bringen will. Die Begeisterung, wieder für Trump wählen zu können, ist sehr hoch im Lager der Republikaner.
Für Joe Biden liegt die Begeisterung dagegen exakt bei Null, auch wenn man einen anderen Eindruck erhält, wenn man MSNBC, Trevor Noah & Co. schaut. Die Basis ist schon vor Corona nicht auf Bidens Veranstalungen erschienen. Das ist alles eine komplette Luftblase bei Biden.
Der Punkt ist: Trump wird die Wahl auch ohne gerrymandering etc. haushoch gewinnen - dieses Mal sowohl relativ (electoral vote) als auch absolut (popular vote) mit den meisten Stimmen.
Ich bin mir inzwischen sogar sicher, dass Trump im November Kalifornien gewinnt wie einst Reagan. Weder Biden noch seine VP-Wahl Kamela Harris lag bei den demokratischen Vorwahlen in Kalifornien vorne. Harris war noch nicht mal in der Top 5 - und das in ihrem eigenen Bundesstaat. Davon abgesehen funktioniert das so nicht: für die Wahl des VP nimmt man i. d. R. einen Kandidaten aus einem ländlichen Bundesstaat bzw. einem
swing state.
Ich kann einfach nur den Kopf schütteln, wenn ich mir diese Siegesgewissheit im Biden-Lager und bei den "liberalen" Celebrities so ansehe. Biden liegt in Umfragen zwar "klar vorne", aber sogar noch weiter zurück als Hillary Clinton zu genau diesem Zeitpunkt in 2016. Wir wissen, wie das ("die Wahrscheinlichkeit eines Sieges von Clinton liegt bei
86 bis
99 Prozent") ausgegangen ist...