Shakermaker schrieb:
@maxidiezl
hmmmm ich finde es äußert seltsam nur in gewissen Schubladen zu denken. Denn eine Band oder besser gesagt deren Musik schlecht zu reden, nur weil sie nicht mehr die aktuellste Band ist, ist doch totaler Unfug.
hm ich denke nicht in Schubladen - hoff ich
Oasis war nunmal sehr dem Zeitgeist verhaftet...
Und diese Band hat für mein Gefühl den Kulminationspunkt an Qualität längst überschritten...
Eine weitere postive Entwicklung ist für mich da einfach nicht mehr auszumachen... es ist Wiederholung von bereits gekanntem...gut ich weiss, dieses Argument lädt geradezu ein, jede Band die rauskommt als "Clone" zu bezeichnen... (So auch bei Oasis logischerweise mit den Beatles geschehen)
Jedoch gibt jede Band einen beträchtlichen Teil einer Neuinterpretation hinzu und macht dann doch etwas einzigartiges daraus (so auch bei Oasis
)
Dennoch sind sie für mich schon seit langer Zeit nicht mehr interessant, da sie ihre besten Songs mit ziemlicher Sicherheit schon geschrieben haben und auch nicht versuchen ein bisschen etwas anderes zu machen...
Da ich mich sehr stark mit Musik auseinandersetze und nichts anderes mache als neue innovative Bands für mich zu entdecken, bleibt einfach oft keine Zeit mehr Bands zu verfolgen, die zwar ohne Zweifel noch "gut" sind, die aber eben mit jungen Revoluzzern nicht mithalten können...
Dennoch professionell gut gemachte Musik - keine Frage... und sie wissen mit dem "Handwerk" *g umzugehen.
Ohne den uralten und klatschspaltenbehaftenden Kleinkrieg zwischen Blur und Oasis schüren zu wollen, muss man Blur doch zugestehen sich während ihrer Karriere mindestens 3x stark verändert haben. Für mich war, ohne die qualitativ hochwertige Musik von Oasis abwerten zu wollen, und obwohl ich mir bewusst bin, dass ein Vergleich zwischen Bands nicht angebracht ist, (...für mich war*g) Blur immer die innovativere Band...
ich finde man sollte seine Möglichkeiten entfalten sich weiterentwickeln und wenn es gefühlsmässig funktioniert und es auch der Wille der Musiker ist mit den Zeitgeist zu gehen, wenn man glaubt diesem eine neue Nouance hinzugeben zu können. Kunst ist Spiegel der Gesellschaft in der Zeit und sollte nicht unbedingt nur das Spiegelbild seiner selbst sein
gerade bei Jugendmusik ist nunmal das Zeitgefühl sehr ausschlaggebend...
oder man schert sich von Anfang an nicht darum was andere machen, wie bei Sonic Yout zB oder man macht gleich Jazz...
neue Fans wird Oasis eher wenige erreichen...
Shakermaker schrieb:
[...] Nehmen wir zum Beispiel mal die Stone Roses. Ohne diese band wäre der Indie-Pop niemals zu dem geworden was er jetzt ist. Die Musik von denen ist absolut zeitlos und überragend gut.
Ma ! Bin ich froh dass Du jetzt nicht die Rolling Opas ausgepackt hast
Also ob die Stone Roses konstituierend für Indie-Pop waren, darüber kann man streiten. Sehr sogar. Denn der Streit beginnt ja schon bei der Begriffsfindung von "IndiePop". Denn es gibt kaum Begriffe in der Musikszene die so stark umstritten sind und subjektiv ausgelegt werden, wie "Independent" und "Alternative"...
Die Stone Roses haben gerade mal 2 Platten veröffentlich, wobei auch nur die erste wirklich heruasragend war (wie so oft bei Bands
)
Diese Platte erschien im Rahmen einer jugendlichen Zeitgeistbewegung die man heute "Madchester" nennt und die damals, noch vor dem auftauchen elektronischer Tanzmusik gleichen Namens, "Rave" genannt wurde. Diese Musikrichtung war, auch wenn die Stone Roses zweifelsohne eine Ausnahmestellung innehatten, doch sehr sehr kurzlebig, was möglicherweise am fehlenden Tiefgang von Bands wie Soup Dragons oder Happy Mondays gelegen haben könnte, die wohl die bekanntesten sein dürften. Auch die von dir genannten James passen hier rein - wie du vermutlich eh alles weisst (Die ich aber auch her durchschnittlich finde). Die Vermengung von 70er Gitarrenrockmusik mit Tanzrhythmen war damals neu, doch der Einfluss auf die Musikgeschichte eher nicht so gross - wie ich finde... Vielleicht findet man noch am ehesten bei den Chemical Brothers, die auch schon wieder verschwunden sind, oder bei Primal Scream Ähnlichkeiten. Als Popmusik, jetzt nicht hinsichtlich "populär" sondern eher nach dem Gefühl nach, würde ich die Stone Roses gar nicht bezeichnen...sondern eher psychodelischen, aber auch traditionellen Rock mit 80er Clubmusik.
aber wie vieles bleibt dass natürlich subjektive Auslegung...
Ausserdem finde ich, dass es vor den Stone Roses bei weitem bedeutendere Bands gegeben hat, die die gesamte englische und mittlerweile auch amerikanische Jugendmusik prägen, wie zB The Cure (man siehe nur wieviele Bands im Moment darauf aufbauen) oder auch The Smiths, die überhaupt die englische Musik gerettet haben... In Bezug auf IndiePop gibt es natürlich viele weitere Bands, die man nennen müsste, doch diese beiden gehören da mit Sicherheit dazu - bei den Stone Roses kann man streiten in wie weit sie in die Musikgeschichtsbücher eingehen werden...
Shakermaker schrieb:
Und Oasis sind alles andere nur nicht tot. Wenn man sich die neueren und achso gehypten Bands wie The Strokes ansieht, dann weiß man was eine tote Band ist. Das erste Album total erfolgreich und dann nix mehr. Das zweite klingt wie ne Reunion im Altersheim.
Natürlich sind Oasis nicht tot
Doch deren kreatives Potenzial scheint ausgeschöpft zu sein. (für mich wie ich hinzufügen muss)
Genausowenig sind die Rolling Stones tot.
Es wird immer Fans von guten Bands geben, doch sind diese oft sehr "konservativ" und beschäftigen sich mit neuer Musik eher weniger...
oder sie verbinden wichtige Emotionen damit...
Jeder hat so ein, zwei Lieblingsbands, denen man treu ist, auch wenn man weiss, dass es nicht mehr so genial ist, wie es mal war.
Daran ist auch nichts auszusetzen und alles was ich schreibe solltest Du nicht so persönlich nehmen, denn Musik ist rein subjektiv...
auch wenn die Masse, Medien, andere Bands im Nachhinein entscheiden wer "gross" war...
Die Strokes finde ich auch ganz gross
Die erste Platte war ein Meilenstein, den ich ursprünglich wegen des Hypes verweigert habe... Jedoch so gute Musik hörte ich schon lange nicht mehr...und auch die 2te ist gut
Das sind Kids - die Zeit wirds zeigen
Die 2te Platte ist immer schwer, erst recht wenn so grosse Erwartungshaltungen dahinterstecken.
Die erste Platte kann noch aus einem Ideenreservoir vieler Jahre zerren, bei der 2ten ist man unter Zeitdruck...
Die dritte Platte und die Fähigkeit sich weiterzuentwickeln wird es schon zeigen...
Genauso wie Oasis haben sie aber zumindest schon mal 1en Meilenstein geschafft...
und auch die neue Strokes finde ich sehr gut, man braucht nur ein bisschen länger und hat auch 1, 2 Hänger
Bei Oasis find zumindest *g ich um einige mehr... (ärgere dich nicht *lieb-guck)
Shakermaker schrieb:
Von daher denke ich, daß man nicht vom Mainstream-Pop sprechen kann, nur weil man es schon häufiger gehört hat.
Oasis "What's the story morning glory" schlägt jedes heutige Album von der Qualität der Musik her !
Die Argumentationskette kann ich zwar jetzt nicht nachvollziehen - aber egal
BritPop wurde ab einer gewissen Phase einfach Mainstream, das ist meiner Meinung einfach so. Es gab keine Radiostation, die es nicht spielten und auch auf gewissen Jahrmärkten oder Vorstadtdiscotheken konnte man Oasis hören. Das muss perse aber auch nicht schlecht sein. Es ist ja erfreulich wenn viele Menschen plötzlich gute Musik schätzen wissen.
Als Indie geht Oasis leider nicht mehr durch Shakermaker... aber wie gesagt, Indie ist auch Interpretation.
Ich freu mich für Dich dass Du eine Band gefunden hast, die deinen Gefühlen so entspricht. Dennoch bist Du schon ein sehr radikaler Fan
glaub ich...
Podi schrieb:
Bei Razorlight will ich erst auf das zweite Album warten, denke die könnten noch ihre eigene Richtung finden. QUOTE]
Ja Razorlight is schon ganz fein
Vor allem sieht es ja um die Libertines eh nicht gut aus
und der Sänger dürft wie John Frusciante mal für ein paar Jahre seiner Drogengeschichte nachgehn - schaut schlimm aus um die...
Podi schrieb:
Noch mal eine Frage: Wo findet oder besser sucht ihr eigentlich so "Underground"-Musik oder auch Alternative? Gibt es da eine gute Seite, die auch mal die Newcomer beleuchtet? Ich tu mich da immer schwer...
Also ich les gleich mal 3-4 verschiedene Musikzeitschriften...
Spex, intro, Visions, manchmal sogar den MusikExpress, wo man sich schon wundert was da für Schrott neben wirklich guten Bands steht, die aber zB im Visions nie genannt werden...
Das ganze ist natürlich dann schon sehr zeitaufwendig...denn mit dem Lesen ist es ja nicht getan... selbst hören bleibt einem ja auch nach einer genialen Beschreibung nicht erpart...
travel schrieb:
Ich mach mich mal wieder unbeliebt - aber ich find den Sound echt zum Einschlafen. Helfen da Drogen ?
Komisch dass keiner von uns Drogen nimmt
Ich auch nicht
ausser Alk ab und zu...
IndieMusik, wirklich gute zündet auch bei Leuten, die sich nur mit dieser Musikrichtung auseinandersetzen, oft nicht beim ersten mal... Es ist das innovative, das verstörende, dass man erst entdecken und auch verstehen lernen muss, aber dann entdeckt man eine neue und einzigartige Welt tiefster Emotionen, die einem Musik die man sofort versteht und die dann meist auch austauschbar ist, nicht bieten kann...
na ob diesen Egotrip wer liest