Du willst es unbedingt falsch verstehen, oder du verstehst es nicht. Ich setze hier nicht Medizin mit Konsumartikeln gleich, sondern die Marktmechanismen. DIE gilt es zu kritisieren. DIE verursachen das Problem.
Du verstehst es nicht. Du hast anscheinend keine Ahnung von den "Marktmechanismen", denn, wenn Du Ahnung hättest, dann wüsstest Du, dass der Pharmabereich besonders in D NICHT den normalen "Marktmechanismen" unterliegt.
Es handelt sich erstens um einen gesetzlich reglementierten "Markt".
Zweitens: Auf Anbieterseite sind wenige Hersteller (Oligopol).
Drittens: Auf der Nachfrageseite sehen wir "wenige" Kassen, die zudem nicht den "normalen" betriebswirtschaftlichen Gesetzen unterliegen, d.h., sie erhöhen einfach die Beiträge, wenn's nötig ist, und haben dabei staatliche Rückendeckung. Die angebliche "Liberalisierung" der Krankenkassen in letzter Zeit ist nicht annähernd hinreichend.
Viertens: Auf der Nachfrageseite haben wir die Ärzte, die ebenfalls nicht wirklich (trotz Deckelung) auf günstige, zu verschreibende Medikamente achten müssen. Ferner dürfen Ärzte ganz legal von den Herstellern umgarnt und verwöhnt werden.
Die Preise in D sind deswegen so hoch - im Vergleich zum Ausland -, weil die mächtige Pharmalobby eben mit dem Forschungs- und Arbeitsplatzargument bei den Politikern hausieren geht.
Die Gewinnmargen von z.B. Apple oder Microsoft sind zwar auch unanständig hoch, aber immerhin unterliegt deren Markt den normalen Gesetzen, besonders bei der Preisfindung, von Angebot und Nachfrage.
Die obszönen Gewinnmargen der Pharmaindustrie erzielen die Hersteller dagegen in einem abgeschotteten Markt.
Ich denke aber nicht, dass Du derart komplexe Zusammenhänge verstehen kannst oder verstehen willst, agrajag, vor allem dann nicht, wenn Du selber zur Pharma- oder Apothekergilde gehörst.