Brief von DocMorris - Verbot von Versandapotheken

Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten können die deutschen Apotheken ohnehin preislich nicht reagieren, da sie den Preis nicht festlegen. Durch die Preisbindung ist der Wettbewerb über den Preis damit für die einzelnen Apotheke ausgeschaltet, zumal der Gewinn der Apotheke weniger durch (gesetzliche) Marge auf den Medikamentenpreis, sondern durch die Abgabegebühr pro Packung (ebenfalls gesetzlich geregelt) beeinflusst wird.
Ist die Apothekerlobby etwa nicht maßgeblich für diese gesetzliche Preisbindung verantwortlich (neben der Pharmaindustrie, natürlich)?
Es ist Jahrzehnte her, dass ich mich mit den Preismechanismen bei Medikamenten auskannte. Damals profitierten die Apotheker von den hohen, von den Herstellern festgelegten Preisen und den phantastischen Margen. Glaube nicht, dass sich da viel geändert hat, denn dann hätte ein Apothekesterben eingesetzt.

Aus meiner Sicht gehört die Apothekerkaste mit zur "Pharmaindustrie", sozusagen Hand-in-Hand sorgen die Burschen für exorbitante Medikamentenpreise und Krankenkassenbeiträge in D.

Und warum gibt es so was wie ein Pharmaziestudium? Ein Apotheker ist nicht mehr als ein Filialleiter von Rossmann oder DM ... :mad:
 
Junge, deine Ahnungslosigkeit ist noch größer als dein...
So unrecht hat er gar nicht. Bei Testkäufen mit sich störenden Mitteln haben Apotheken nicht so dolle abgeschnitten bei der Beratung. Salben und Mittel die nach Rezeptur angerührt werden halte ich jetzt auch nicht für Hexenwerk. Da geht es um viel Geld das man nicht mit Gesunden verdienen kann - das sollte man bedenken...
 
Ich habe mehrere Jahre für einen Pharmakonzern gearbeitet, ferner bin ich seit vielen Jahren Vermieter einer Apotheke, habe einen guten Einblick in deren Geschäft und natürlich muss ich ab und zu für mich und für meine zahlreiche Brut Medikamente besorgen.

In USA heißen die Apotheken "Drugstores", also Drogerien, und deren Inhaber müssen meines Wissens nicht "Pharmazie" studieren und, bitte schön, was unterscheidet sonst diese "Drugstores" groß von einem DM?

Die USA sind wirklich "the land of the FREE", während in D die Zwangsbevormundung, die -belehrung und das Festhalten an Privilegien von Kasten (Pharmazeuten, Notare, Schornsteinfeger, ÖR-Anstalten, Taxifahrer ... usw.) herrschen.

Und der Forumshippy wirft mir auch noch Ahnungslosigkeit vor ... :rotfl: .:clap:
 
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Wie bereits festgestellt zahle ich unwesentlich mehr für meine Medikamente. Also, wo ist das Argument für mich? Es gibt keines außer hanebüchenen Unterstellungen.
Wenn Euch meine Meinung nicht passt, hört einfach auf mir Eure Meinung aufzwängen zu wollen :)
Es sind aber immer die gleichen die so reagieren.
Gott Sei Dank muss ich die gar nicht erst lesen ;)
 
Also, wo ist das Argument für mich?
Der Risikostrukturausgleich. Vermutlich bist Du aber PKV darum kannst Du es halten wie Du magst. Deine Meinung interessiert nur soweit weil Du sie nicht für Dich behalten kannst und damit die Gefahr besteht von anderen Ahnungslosen geteilt werden könnte.
 
Salben und Mittel die nach Rezeptur angerührt werden halte ich jetzt auch nicht für Hexenwerk. .

Hexenwerk nicht, aber man muss schon sehr genau wissen, was man da macht. Es ist schon etwas Anspruchsvoller als das Anrühren eines Pfannkuchenteiges und wenn es an die Cytostatika geht, wird es richtig spannend.
 
"Die Pharmallobby", "mafiös"… wenn ich sowas schön höre, bin ich eigentlich schon raus aus der Diskussion. In den allermeisten Fälle kommt sowas von wissenschaftsfeindlichen Naturmedizin-Verfechtern und Homöopathen.

Was meinst du, wer die Generika herstellt? Ist das keine Pharma-Industrie? Wenn ein Medikament bis zur Marktreife kommt, ist da dann locker über eine Milliarde € und gerne auch mal an die 10 Jahre in die Entwicklung und Studien gegangen. Dazu kommt, daß, wenn ich mich richtig erinnere, rund 1/10 es überhaupt bis auf den Markt schafft. Das Geld muß auch erstmal wieder rein kommen. Und wenn das Medikament auch noch relativ wenige Abnehmer hat, muß das Medikament entsprechend teuer werden.

Es ist sehr einfach zu verlangen, daß jeder das Medikament schnell nachbauen darf. Die Generika-Hersteller brauchen keine sündhaft teure Forschung betreiben und kann natürlich das Medikament billiger anbieten.

Das soviel Schindluder getrieben wird, will ich gar nicht bestreiten, aber das ist erstmal kein Problem von Wissenschaft oder von Pharma an sich, sondern ist eine Ausprägung des Wirtschaftsystems. IMHO wird da immer sehr schnell auf den Falschen eingeprügelt. Hersteller von Alternativmedizin handeln übrigens nach exakt den gleichen Prämissen. Die sind idR sogar eher Raffgieriger, wenn man sich so anschaut was einem da überhaupt fürs Geld angeboten wird. Und wenn man bedenkt daß es auf dem Gebiet keine Forschung gibt. Und wenn, dann ist das "Forschung" von Lobby-Organisationen, wie die Castens-Stiftung oder von Seiten der Wissenschaft, um Aussagen zu wiederlegen (gut an >>10k Studien zur Nichtwirkung von Homöopathie).

Also bitte mal von diesen Schlagworten wieder runterkommen.
 
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"Die Pharmallobby", "mafiös"… wenn ich sowas schön höre, bin ich eigentlich schon raus aus der Diskussion. In den allermeisten Fälle kommt sowas von wissenschaftsfeindlichen Naturmedizin-Verfechtern und Homöopathen.

und Du meinst Du bist besser wenn du verschiedenen Gruppen in einen Topf wirst?

Das die Pharma-Industrie sowie die Kette die daran hängt sagen mir mal, sehr gewinnorientiert arbeitet, da sind wir uns doch einig, oder?
Und das diese Gruppierungen gerne das maximale, gerne auch auf Kosten von Patienten raus holt, das sollte doch auch nichts neues sein, oder?
Das dabei gerne auch mal rechtliche Graubereiche "strapaziert" werden, immer zu Lasten der Verbraucher, nun ...?


Wenn einzelne Firmen Medikamente an Menschen testen, denen nicht klar ist auf was sie sich da einlassen, geschenkt.
Das einzelne Firmen Medikamente vom Merkt nehmen, nur um ein Nachfolgepräperat zu deutlich hören Kosten bei gleichzeitig schlechterer Wirksamkeit zu platzieren - nun, das ist Kapitalismus.
Das einzelne Unternehmen die Nutzung von Generika verhindern und dabei in einzelnen Ländern x-tausende aufgrund Geldmangels zu Tode kommen - so ist das Leben ...

Wie würdest Du diese Unternehmen benennen - als barmherzige Samariter? - als markt- und gewinnorientierte Unternehmen mit sozialer Verantwortung?
 
@agrajag Wie erklärst Du die massiven Preisunterschieden für identische Medikamente allein in Europa? Wie, dass ein Re-Import locker um die 25% günstiger ist.
 
Hexenwerk nicht, aber man muss schon sehr genau wissen, was man da macht. Es ist schon etwas Anspruchsvoller als das Anrühren eines Pfannkuchenteiges und wenn es an die Cytostatika geht, wird es richtig spannend.
Das hat man damals für Bankmitarbeiter, Post etc auch behauptet...

und was ist heute? Alles digitale Geld Systeme und hinter den Schalter kannst du n dressierten Affen setzen.

um irgendwas zusammenzurühren brauch ich doch auch nur noch ne maschine wo entsprechende Parameter eingetragen werden und dann drückt man auf start.
 
Apotheken in Deutschland müssen einen Notdienst anbieten. DocMorris muss das nicht. Ich finanziere deutsche Arbeitsplätze und nicht billige Auslandskräfte.
Das scheint aber einigen hier zu hoch zu sein, Hauptsache man kann 2,50 € pro Rezept sparen.
Zum Glück muss ich den Unsinn mancher Leute nicht mehr lesen, das spart Nerven :)
 
Apotheken in Deutschland müssen einen Notdienst anbieten. DocMorris muss das nicht. Ich finanziere deutsche Arbeitsplätze und nicht billige Auslandskräfte.
Das scheint aber einigen hier zu hoch zu sein, Hauptsache man kann 2,50 € pro Rezept sparen.

ich denke allen ist klar, das es Apotheken geben muss. Diese erfüllen eine wichtige Aufgabe.
Ich gehe aber davon aus, das vielen die Preisgestaltung in den Apotheken oftmals unverständlich ist.
Fakt ist nun mal, das gerade bei Apotheken aufgrund einer sehr effektiven Lobby-Unterstützung oftmals Dinge durchgedrückt wurden, die nun mal rein gar nichts mit Wettbewerb und fairer Preisgestaltung zu tun hat. Mir geht es da genauso.

Das es auch anders gehen kann (und das nicht schlechter) zeigen ja viele andere Länder. Ggf. sollten wir von den Erfahrungen dort profitieren indem wir die guten Dinge einfach übernehmen.
 
Das hast Du missverstanden. Damit ist nicht Verbrechertum wie im Kino gemeint sondern vordergründig Wohltäter zu spielen während man im Hintergrund ganz anders agiert. Das machte den Unterschied zwischen Mafia und gewöhnlichen Verbrecherbanden aus...
 
Wenn ein Medikament bis zur Marktreife kommt, ist da dann locker über eine Milliarde € und gerne auch mal an die 10 Jahre in die Entwicklung und Studien gegangen. Dazu kommt, daß, wenn ich mich richtig erinnere, rund 1/10 es überhaupt bis auf den Markt schafft. Das Geld muß auch erstmal wieder rein kommen. Und wenn das Medikament auch noch relativ wenige Abnehmer hat, muß das Medikament entsprechend teuer werden.

Es ist sehr einfach zu verlangen, daß jeder das Medikament schnell nachbauen darf. Die Generika-Hersteller brauchen keine sündhaft teure Forschung betreiben und kann natürlich das Medikament billiger anbieten.

Zum Thema teure Pharma-Forschung: ich empfehle einen Blick in die Geschäftsberichte der Unternehmen, sind im Internet abrufbar.
Da steht z.B. im Geschäftsbericht der Bayer-Pharma von 2012:
Ausgaben für Forschung und Entwicklung : rund 3 Milliarden Euro
Ausgaben für Marketing (diverse Posten zusammengefasst) rund 9 Milliarden Euro
Nun kann sich jeder seinen Teil denken...
 
ja. ich weiss von einigen Discounter-Produkten, die aus der gleichen Produktionsstrasse kommen, wie die Originalprodukte. Die purzeln nur in eine andere Verpackung (mein alter Herr hat bei einem Hersteller gearbeitet, der Aldi beliefert und unter eigenem Markennamen verkauft).
Für die Hersteller wäre es teurer zwei verschiedene Qualitäten herzustellen ;)
Ein guter Freund von mir geriet mal Zeitarbeits-technisch via "Agentur" an solch' Fließband für Pillen.
Seiner Aussage nach arbeiten bei so einer "Günstig-Produktion" ausschliesslich Vollhonks am Band, um die Pillen pressen zu lassen.
Hatte mich dann mit ihm über die Trägerstoffe der Pillen unterhalten – "man könnte froh sein, daß die Deppen da nicht noch reinrotzen…"…
Die Firmenstruktur an sich sei extrem dubios gewesen und nach 4 Wochen verlangte er seine Kündigung dort.
 
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ich denke allen ist klar, das es Apotheken geben muss. Diese erfüllen eine wichtige Aufgabe.
Ich gehe aber davon aus, das vielen die Preisgestaltung in den Apotheken oftmals unverständlich ist.
Fakt ist nun mal, das gerade bei Apotheken aufgrund einer sehr effektiven Lobby-Unterstützung oftmals Dinge durchgedrückt wurden, die nun mal rein gar nichts mit Wettbewerb und fairer Preisgestaltung zu tun hat. Mir geht es da genauso.

Das es auch anders gehen kann (und das nicht schlechter) zeigen ja viele andere Länder. Ggf. sollten wir von den Erfahrungen dort profitieren indem wir die guten Dinge einfach übernehmen.

Ich habe ja schon dargelegt, dass man bei Apotheken und mit etwas gesundem Menschenverstand gute Rabatte bekommen kann. Der zeitliche Faktor (mindestens 1 Tag länger warten bis ich die Bestellung habe), keine abgestimmte Lieferung sondern per Paketdienst u.ä. lassen den Onlineapotheken bei rezeptpflichtigen Medikamenten keinen Vorteil.
In meinem aktuellen Beispiel wo ich im ganzen Jahr maximal 6,00 € für 400 Tabletten bei einem nicht verschreibungspflichtigen Medikament sparen kann pelle ich mir da ein Ei drüber.
Für mich macht es keinen Sinn im Ausland zu bestellen, denn auch deutsche Onlineapotheken haben gute Preis und meine lokale Apotheke liegt nach Abzug alle Rabatte nur ca. 8-10% teurer als die billigen Ausländer.
Dafür habe ich den Nachtservice, die mit mir terminlich abgestimtme Anlieferung, den Rezeptservice etc.
Wer das nicht benötigt, also z.B. jemand der nie Kinder hat soll von mir aus online kaufen. Ich bin übrigens in der GKV freiwillig versichert und muss mir keine dummen Sprüche anhören, ich sei wohl in der PKV. So viel Unfug kann man doch nicht ernstnehmen :)
Für mich gibt es überhaupt kein Argument für eine ausländische Apotheke und vor allem keine ausländische Onlineapotheke. Weniger Service für weniger Geld ist für mich keine Option. Das darf aber jeder halten wie er will. Nur mir wird dann unverschämtes Verhalten unterstellt? Ernsthaft?

Vielleicht hilft es manchmal mit dem Apotheker zu reden und ihn zu bitten mal seine Preise zu überdenken. Bei mir funktioniert das sehr gut. In extremen Fällen kann man ja immer noch bei einer deutschen Onlineapotheke bestellen.
So und jetzt steinigt mich wenn Ihr könnt :)
 
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In USA heißen die Apotheken "Drugstores", also Drogerien, und deren Inhaber müssen meines Wissens nicht "Pharmazie" studieren und, bitte schön, was unterscheidet sonst diese "Drugstores" groß von einem DM?

Die Drugstores der USA haben tatsächlich ein wesentlich größeres Sortiment als hiesige Apotheken, studieren müssen die Amis aber genau so wie die Deutschen, wenn sie echte Medikamente verkaufen wollen.
 
ausschliesslich Vollhonks am Band, um die Pillen pressen zu lassen.

Über diese unreflektierte Secondhand-Aussage bin ich jetzt aber schon überrascht. :hum:

Welche Ausbildung preferierst du / dein guter Freund denn für Fließbandarbeiter im Pharmabereich – 3 jährige Lehre, Bachelor oder Master?
 
Über diese unreflektierte Aussage bin ich jetzt aber schon überrascht.
Welche Ausbildung preferierst du denn für die Fließbandarbeiter – 3 jährige Lehre, Bachelor oder Master?
Ich erstmal gar nichts – Verstand würde ich sagen.
Laut Freundes Aussage hatte er da zu knapp 90% mit arbeitsunwilligen Langzeitarbeitslosen mit "problematichen Hintergründen" zu tun.
Die Leute haben sich da gegenseitig fertig gemacht und permanent ihren Arbeitsunmut in die Arbeit einfliessen lassen.
Man sagte mir, daß er es so mitbekommen hatte, daß die Leute dort absichtlich schlechte Ergebnisse lieferten,
weil sie einerseits angepieselt waren, daß sie dort arbeiten mussten und andererseits, daß da extrem labile Personen beschäftigt wurden.
Halt das Spiel: Arbeitsvermittlungsagentur vermittelt für die Arge; Person ist kurzfristig aus der Statistik und die Arbeitsvermittlungsagentur kassiert von der Arge den Scheck (waren, glaube ich 1.500,-) über bzw. für die Vermittlung der Person.
Er sagte auch, daß ca. über 50% der Leute nach 2 oder 3 Tagen erst gar nicht mehr dort erschienen… :noplan:

edit: ^ meine Aussage über das Erzählte ist ja (hoffentlich) nicht usus und gängige Praxis. Halt ein schlechtes Beispiel, einer solcher Firma.
 
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