Na prima. Das ist ja mal wieder ein Thema, das an die Theke einer jeden vernünftigen Bar gehört. Wenn das Forum noch 100 Jahre existiert, wird dieser Thread wohl immer noch aktuell sein.
Ohne groß mitdiskutieren zu wollen gebe ich auch meine unmaßgebliche Meinung gerne dazu.
Ich finde es OK, wenn gleichgeschlechtliche Paare heiraten.
Ich finde es nicht OK, wenn sie Kinder adoptieren.
Wie eingangs schon von einem MU bemerkt, geht es in erster Linie um die Kinder und nicht um die bewilligten oder verwehrten Rechte bestimmter Personengruppen in diesem Land. Ich denke, dies sit ein wichtiger Punkt, den viele Leute in der oft verbissen geführten Diskussion um dieses Thema oft außer Acht lassen.
Und da es in erster Linie um soziologische Aspekte geht, haben meiner Meinung nach Kirche und Religion in dieser Thematik aber auch absolut und überhaupt nichts verloren. Meine fünf Cents.
Natürlich ist es auch in gemischtgeschlechtlichen Elternpaarungen nicht gewährleistet, dass beide Parts ihre Rolle zum Wohle des Kindes „ordentlich“ erfüllen. Und natürlich kann ein Teil der gleichgeschlechtlichen Partner einen Teil der Rollenerwartungen und -anforderungen des fehlenden andersgeschlechtlichen Elternteils abdecken. Vielleicht im Vergleich zu (sorry) schlechten Heteropaaren teilweise besser. Unbestritten und unterschrieben.
Ich bin dennoch der Überzeugung, dass der Mensch diese beiden seit Urzeiten dafür vorgesehen Teilnehmer zur Ausbildung vieler Instinkte und Urmechanismen unbedingt benötgt. Es geht um Vertrauensbildung, um die Einschätzung und Abwägung von geschlechts- und rollenspezifischen Verhaltensweisen, die gerade in der Kindheit prägend vermittelt werden und auch im Menschen selber entstehen. Um die Möglichkeiten und Fähigkeiten, Situationen, Sachverhalte und zwischenmenschliche Wahrnehmungen so zu deuten, zu beurteilen und danach handeln zu können, dass ein Leben und Weiterentwickeln in geistiger und sozialer Weise nach allen Seiten hin offen ist. Und dazu sind meiner Meinung nach nun mal zwei verschiedene Geschlechter unabdingbar.
Und noch was: Wir reden hier nicht vom Tierreich, obwohl wir uns in gewisser Weise sicherlich dazuzählen dürfen. Es geht hier um das wie auch immer „weiterentwickelte“ soziale Umfeld des Menschen, das mit Verlaub doch in einigem Abstand zur parallel laufenden Entwicklung der übrigen Tierrassen betrachtet werden sollte.
Abschließend:
Ich lebe in einer Hetero-Ehe, habe zwei Töchter im wildesten Alter, diverse schwule Verwandte und Bekannte und bin kein CDU/CSU-Wähler.
Gruß, Al