snoop69 schrieb:
Genau. Der Römerbrief, auf den sich tobi bezogen hat, um gegen Homosexualität zu "wettern", ist eben auch ein Brief und muss als solcher gesehen werden
Dan finde ich es aber sehr selektiv, Homosexualität auf Basis des Römerbriefs zu verdammen, während die Äußerungen zu Frauen relativiert werden. Wobei ein ungebildeter und dummer Mann problemlos in der Gemeinde sprechen durfte, wenn ich das richtig verstehe....
Ja, du hättest absolut recht, wenn der Römerbrief die einzige Bibelstelle wäre, an der gegen Homosexualität gewettert wird. Was die Frauen angeht, ist es so. Nirgends in der Bibel findet sich sonst ein Lehrverbot für Frauen, geschweige denn eine Aussage, dass Frauen weniger wert als Männer seien (dass sich nach dem Sündenfall die (ehe-) Frau ihrem (ehe-)Mann unterordnen soll, wird zwar gerne als solches interpretiert, aber wer in einer Familie groß geworden ist, wo die eltern zwar gleichberechtigt, der Vater aber das letzte Wort hatte, weiss, dass zwischen Unterordnung (in der Ehe, und nur dort!) und Unterjochung ein himmelweiter Unterschied ist! Dass sich Frauen oft einen starken, entscheidungsfreudigen Mann (kein Macho, bitte) wünschen, und ein Mann, der unterm Pantoffel steht, bei ihnen nicht hoch im Ansehen ist, spricht ja für sich...)
Zur Homosexualität sowie zu allen anderen Sexualpraktiken -die Bibel, wenig prüde, nennt einige beim Namen: Inzest, Vergewaltigung, Sex mit Tieren, Sex mit Kindern, und halt auch Homosexualität- steht schon alten Testament einiges darüber. Es wurde weder bei dem eigenen Volk noch bei anderen, heidnischen Völkern geduldet oder gar gutgeheissen.
Dass übrigens Homosexualität als Normal anerkannt wird, ist nichts neues. Die alten Griechen empfanden die Homo-Liebe als die höchste überhaubt, wer nicht Homo war, war irgendwie nicht in (klingt bekannt, oder?!). Auch in Sodom und Gomorra waren es ihre Sexualpraktiken, die sie in Ungnade bei Gott stießen. Übrigens ist "verkehrte" Sexualität immer im Zusammenhang mit Gottlosigkeit aufgetreten.
Ich finde es persönlich schwierig, moralische Werte dem Zeitgeist zu entnehmen und altes einfach über Bord zu werfen. Man sollte nicht zu schnell vergessen, dass unser westlicher Wohlstand noch ein überbleibsel davon ist, dass jahrhundertelang die Bibel als moralische Grundlage galt, sei es für Gesetz und Rechtsprechung, oder im sozialen Bereich.
Wenn man keine höhere Moral, wie sie die Bibel darstellt, akzeptiert, haben wir ein echtes Problem: die Moral der Menschen ist leider sehr unzureichend; Mord z.B. ist in manchen (nichtchristlichen) Kulturen ganz legitim (ich spreche nicht von der Todesstrafe, die ich allerdings ebenfalls für unmenschlich halte). Brandaktuell: türkische kleine Jungs bringen ihre abtrünnige Schwester um, weil sie Schande über ihre Familie brachten (...z.b. weil sie kein Kopftuch tragen...) -und die Familie findet das legitim. In Thailand werden Kinder auf offener Straße verkauft. Sobald sich Deutschland komplett von der Bibel als moralische Über-instanz losgesagt hat, wie will man dann Vergewaltigungen als Straftat ahnden? Oder Diebstahl? Mit welcher Befugnis kann ein Mensch zum anderen sagen, was gut und was schlecht ist, wenn es nicht von einer Instanz über dem Menschen herkommt? Satanisten, die sich gezielt gegen Gott und biblische Moral stellen, zeigen auf, in welche Richtung eine wirklich gottlose Kultur geht.
Uns geht es doch gut in Europa. Unsere Straßen sind recht sicher, wir haben Gleichberechtigung, keine Sklaverei mehr, haben wissenschaftliche Errungenschaften, die unsere Kultur aufblühen liessen, und alles, weil gottesfürchtige Menschen wagten, das, was sie in der Bibel lasen, in die Tat umzusetzen. Wir sollten daher nicht so schnell dabei sein, die Bibel als veraltet oder konservativ zu betrachten. Wenn sie eines schon immer war, dann das Gegenteil von Konservativ. Sie entsprach NIE dem Zeitgeist, weder zu der Zeit, als sie geschrieben wurde, noch zu irgendeiner anderen Zeit. Ihr zu glauben und das zu leben, war immer eine Herausforderung, intelektuell sowohl als auch kulturell. Aber: Die Bibel hatte es auch nie nötig, an unsere Zeiten angepasst zu werden. Noch heute entdecken Wissenschaftler erstaunliches in der Bibel. Das Weltbild der Bibel z.B. ist hochaktuell: "Er spannt den Norden aus über dem Leeren und hängt die Erde über das Nichts." (Hiob 26,7) -eine frei schwebende Kugel in einem Vakuum, einem Nichts? Zu welcher Zeit war das denn das vorherrschende Weltbild?!
Man kann schnell die Bibel kritisieren, wenn man sie nicht versteht oder ihr nicht glaubt. Viele zweifeln an ihr, weil dort solche Dinge stehen wie dass Hasen Wiederkäuer sind. Heute wissen wir, das Hasen zwar nur einen Magen haben, aber tatsächlich ihren Kot -wenn er erst einmal verdaut wurde- fressen, somit also wiederkäuen. Man tut also gut daran, nicht gleich laut zu schreien, dass die Bibel unrecht hat. Angemessener wäre es, zuzugeben, dass man halt nicht alles versteht.
Was den ungebildeten Mann angeht: solche art zu diskutieren ist doch dämlich. Es ist doch selbstredend, dass das selbe, was für die ungeschulte Frau aus Korinth im Jahre 80 nach Christus galt, auch für einen ebenso ungebildeten Mann damals wie heute gilt. Und somit auch für dieses Forum: wer was nicht versteht, z.B. weil er noch nie wirklich die Bibel gelesen hat, soll doch bitte nicht gleich Mord und Zeter schreien, sondern sich zu Hause die Bibel erklären lassen, und dort seine (oft unqualifizierten) Fragen stellen. Fragen sind ja in Ordnung, und die Bibel ist kein Buch, was unseren Fragen nicht stand hält. Aber das Miteinander gestaltet sich doch etwas einfacher, wenn man sich an solche einfache Regeln hält.
edit: oops, das wurde länger, als geplant. und dieser fred wird auch länger als mir lieb ist... scheint wirklich ein thema zu sein, das die Meinungen spaltet....