Bayern klagt gegen das Homo-Adoptionsrecht

snoop69 schrieb:
Wenn Gott es wirklich zulässt, dass Menschen geboren werden, die sich zwischen "Seelenheil" und einem erfüllten Leben (auch sexuell) entscheiden müssen und daran nicht selten zerbrechen, dann ist dieser Gott in meinen Augen ein sadistisches ********* und ich kann auf ihn verzichten.

WoW... :rolleyes:
 
SchaSche schrieb:
Wieso? Ist doch wahr. Ein "gütiger" Gott lässt es zu, dass Homosexuelle direkt in ein Leben voller Selbstzweifel, schlechten Gewissens und unerfüllter Liebe geboren werden? Das passt nicht. Entweder ist dieser Gott genauso für die Homosexuellen da oder er taugt nichts.

Snoop
 
Ohne jetzt mal die moralische Frage zu stellen, es ist absolut richtig diese Klage vor dem Bundesverfassungsgericht einzureichen. Das ist das legale rechtliche Mittel der Länder um gegen Gesetze vorzugehen, die sie für falsch oder moralisch verwerflich/bedenklich halten.
Und wenn das BVG jetzt pro Homo-Adoption entscheidet wird sich das Land Bayern fügen müssen, schließlich hat dann die höchste Instanz der BRD ein Machtwort gesprochen. Vom rechtlichen Standpunkt her ist dies also völlig korrekt. Und offensichtlich scheint dieses Gesetz die Bevölkerung in zwei Lager zu spalten und da ist es nur logisch und folglich korrekt, wenn eine Interessengemeinschaft rechtliche Mittel einsetzt.
 
D'Espice schrieb:
Ohne jetzt mal die moralische Frage zu stellen, es ist absolut richtig diese Klage vor dem Bundesverfassungsgericht einzureichen. Das ist das legale rechtliche Mittel der Länder um gegen Gesetze vorzugehen, die sie für falsch oder moralisch verwerflich/bedenklich halten.
Und wenn das BVG jetzt pro Homo-Adoption entscheidet wird sich das Land Bayern fügen müssen, schließlich hat dann die höchste Instanz der BRD ein Machtwort gesprochen. Vom rechtlichen Standpunkt her ist dies also völlig korrekt. Und offensichtlich scheint dieses Gesetz die Bevölkerung in zwei Lager zu spalten und da ist es nur logisch und folglich korrekt, wenn eine Interessengemeinschaft rechtliche Mittel einsetzt.
Bayern ist aber keine Interessengemeinschaft, sondern ein Bundesland. Und hier wird von der CSU wie so oft versucht, die eigene, stockkonservative Meinung durchzusetzen. Ich wohne auch in Bayern und fühle mich davon absolut nicht vertreten.

Wenn eine Interessengemeinschaft gegen das Gesetz klagen würde, würde ich die Mitglieder auch für ziemlich verstrahlt halten, aber gut. Das das Bundesland Bayern auch meine Steuern für sowas verschwendet, finde ich zum Kotzen. Warum klagt nicht einfach die CSU? Eine Länderklage ist da IMHO nicht angebracht.

Snoop
 
stadtkind schrieb:
Ich bin dagegen, dass Homosexuelle Kinder adoptieren

Ich auch.

Ich habe überhaupt gar nichts dagegen, dass homosexuelle gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingehen dürfen und die gleichen Rechte bekommen wie Ehepartner, aber Kinder genießen meiner Meinung nach den höchsten Schutz überhaupt und haben daher, wie in der natur vorgesehen, ein Recht auf einen sozialen Vater und eine soziale Mutter.
Dass Scheidungskinder meist auch nur einen Elternteil "haben" ändert nichts an der Tatsache, dass Kinder gesetzlich geschützt werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
snoop69 schrieb:
Bayern ist aber keine Interessengemeinschaft, sondern ein Bundesland. Und hier wird von der CSU wie so oft versucht, die eigene, stockkonservative Meinung durchzusetzen. Ich wohne auch in Bayern und fühle mich davon absolut nicht vertreten.

Wenn eine Interessengemeinschaft gegen das Gesetz klagen würde, würde ich die Mitglieder auch für ziemlich verstrahlt halten, aber gut. Das das Bundesland Bayern auch meine Steuern für sowas verschwendet, finde ich zum Kotzen. Warum klagt nicht einfach die CSU? Eine Länderklage ist da IMHO nicht angebracht.

Snoop
Bayern ist einer der 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland und hat somit das Recht, gegen Bundesgesetze die der Regierung des Landes nicht passen Klage einzureichen.
Und da in Bayern die CSU 63% der Stimmen im Landtag hat und auch sonst auf breite Unterstützung im Volk zählen kann repräsentiert diese Regierung den Willen und die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung. Das schöne an einer Demokratie ist, dass die Mehrheit entscheidet. Der Nachteil ist, dass die Minderheit das Nachsehen hat.

Und du darfst eines nicht vergessen: Es klagt die Landesregierung des Landes Bayern gegen ein Gesetz, welches die Partei und somit Landesregierung für falsch respektive moralisch bedenklich hält. Und die Landesregierung vertritt nun mal die Interessen der Mehrheit dieses Bundeslandes.
 
D'Espice schrieb:
Bayern ist einer der 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland und hat somit das Recht, gegen Bundesgesetze die der Regierung des Landes nicht passen Klage einzureichen.
Rechte kann man auch missbrauchen....
D'Espice schrieb:
Und da in Bayern die CSU 63% der Stimmen im Landtag hat und auch sonst auf breite Unterstützung im Volk zählen kann repräsentiert diese Regierung den Willen und die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung. Das schöne an einer Demokratie ist, dass die Mehrheit entscheidet. Der Nachteil ist, dass die Minderheit das Nachsehen hat.

Und du darfst eines nicht vergessen: Es klagt die Landesregierung des Landes Bayern gegen ein Gesetz, welches die Partei und somit Landesregierung für falsch respektive moralisch bedenklich hält. Und die Landesregierung vertritt nun mal die Interessen der Mehrheit dieses Bundeslandes.
Ja, die Interessen. Was an moralischen Fragen die Interessen des Bundeslandes ausmachen, hätte ich gerne erklärt. Und vor das BVG ziehen kann jeder, da brauchts kein Bundesland. Wenn die CSU oder Herr Stoiber klagen, hätt's auch gereicht. Da können sie dann ihre moralischen Vorstellungen vortragen. Bundesländer haben aber keine Moral.

Snoop
 
bebo schrieb:
Kinder genießen meiner Meinung nach den höchsten Schutz überhaupt und haben daher, wie in der natur vorgesehen, ein Recht auf einen sozialen Vater und eine soziale Mutter.

was ist in der natur vorgesehen? und wovor geschützt? möglicherweise
vor den besseren eltern? und wer sagt, dass homo-paare nicht ebenso
sozial wie hetero-paare sind?
 
bebo schrieb:
Ich auch.

Ich habe überhaupt gar nichts dagegen, dass homosexuelle gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingehen dürfen und die gleichen Rechte bekommen wie Ehepartner, aber Kinder genießen meiner Meinung nach den höchsten Schutz überhaupt und haben daher, wie in der natur vorgesehen, ein Recht auf einen sozialen Vater und eine soziale Mutter.
In der Natur gibt es Aufzucht von der Mutter, vom Vater, von Mutter und Vater, von mehreren Müttern, von der ganzen Gemeinschaft usw.

Was ist da für dich das "natürlichste"?

Snoop
 
tobi.tobsn schrieb:
Stellt euch vor, dass adoptierte Kind kommt in die Pupertät und, sagen wir mal, die Eltern sind lesbisch und das Kind ist ein Junge, wie sollen die Frauen dem Jungen bestimmte Hilfen geben? Das Kind hat doch niemand, mit dem er reden könnte...

Sorry vielleicht hat schon wer drauf geantwortet, aber ich hab mir jetzt nicht sämtliche Postings durchgelesen.
Mir kommt dieses Argument jetzt etwas heuchlerisch vor: Was ist mit getrennt lebenden Eltern, aus anderen Gründen alleine erziehend (Partner gestorben, aus Angst vorm Kind davongelaufen, whatever), Kindern in sozialen Wohngemeinschaften etc.? Sind das Personenkreise die nicht mit Kindern umgehen sollen? Es gibt dort ja niemanden mit dem das Kind über bestimmte Themen reden könnte. Ehen in denen einer oder beide Eltern im Suff die Kinder schlagen und missbrauchen... alles besser als Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften?

Für manche Kinder wären zwei gleichgeschlechtliche liebevolle Eltern besser als die (leibliche) Problemfamilie...

lg
Flo
 
HAL schrieb:
was ist in der natur vorgesehen? und wovor geschützt? möglicherweise
vor den besseren eltern? und wer sagt, dass homo-paare nicht ebenso
sozial wie hetero-paare sind?

1) In der Natur ist die Aufzucht von Nachkommen immer der Mutter, meist zusammen mit dem Vater überlassen.

2) Ein Kind ist nicht mündig und kann sich daher nicht willig äußern, ob es von zwei Homosexuellen aufgezogen werden möchte.

3) vor den besseren eltern? HAL, das ist mir jetzt viel zu blöd.

4) Soziale Eltern: HAL, ich weiß nicht ob du den unteschied zwischen sozialen und biologischen Eltern kennst. Informiere dich, dann sprechen wir nochmal drüber.
 
bebo schrieb:
ich weiß nicht ob du den unteschied zwischen sozialen und biologischen
Eltern kennst.

abgesehen davon, dass es in dieser diskussion nicht relevant ist was in
der natur passiert: kennst du ihn? dann erkläre ihn doch mal bitte, gibt
bestimmt noch mehr menschen in diesem forum, die das interessiert.
 
bebo schrieb:
1) In der Natur ist die Aufzucht von Nachkommen immer der Mutter, meist zusammen mit dem Vater überlassen.
Hier irrst Du, es gibt die Mutterfamilie, die Vaterfamilie, die Vater-Mutter-Familie, die viele Mütter Familie, komplexe soziale Verbände, die sich die Aufzucht teilen etc.

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Rechte kann man auch missbrauchen....

Ja, die Interessen. Was an moralischen Fragen die Interessen des Bundeslandes ausmachen, hätte ich gerne erklärt. Und vor das BVG ziehen kann jeder, da brauchts kein Bundesland. Wenn die CSU oder Herr Stoiber klagen, hätt's auch gereicht. Da können sie dann ihre moralischen Vorstellungen vortragen. Bundesländer haben aber keine Moral.

Snoop
Es ist kein Rechtemißbrauch wenn man als Partei oder Landesregierung (ergo Interessengemeinschaft) gegen Rechtsprechung klagt. Das ist das gute Recht eines jeden Bundesbürgers, ergo auch das gute Recht eines jeden Bundeslandes. Das gab es bereits in der Vergangenheit und wird es auch weiterhin geben. So hat Sachsen-Anhalt beispielsweise gegen das Gentechnikgesetz vor dem BVG Klage eingereicht. Das Land Bremen hat dies ebenfalls getan. Es ist also nicht unüblich, dass ein Bundesland gegen Rechtsprechung klagt, die den eigenen Vorstellungen und Werten der demokratisch gewählten und somit die Mehrheit repräsentierenden Landesregierung widerspricht

Und natürlich hat die Landesregierung eines Bundeslandes moralisches Interesse. Wenn sie gezwungen wird ein Gesetz zu akzeptieren und auch durchzusetzen welches moralisch gegen die eigene Linie strebt, dann hat sie das Recht sich dagegen zu wehren. Und Bundesländer haben sehr wohl Moral, die sich in der Rechtsprechung und Umsetzung der eigenen Gesetze zeigt.
 
D'Espice schrieb:
Bundesländer haben sehr wohl Moral, die sich in der Rechtsprechung und Umsetzung der eigenen Gesetze zeigt.

bleibt die frage, ob es eine gute oder eine schlechte moral ist...
 
stadtkind schrieb:
Dieser Umstand ist mir bekannt.

Ich bin auch 100% dafür, dass die Homos heiraten können.

Kinder zu bekommen, dafür braucht es gewisse biologische Veranlagungen. Die Adoption ist auch ein Ausweg, die es kinderlosen Paaren (hetero) ermöglicht, elternlosen (im weitesten Sinne) Kindern behütet (ich habe lange nach anderen Begriffen gesucht und leider keinen gefunden ;)) aufzuwachsen. Ein Kompromiss also.

Es ist mir unbekannt, wie die Begründung des Gesetzes lautet, warum es von nun ab erlaubt sein soll. Doch gibt es genügend unfreiwillig Kinderlose Heteropaare, die sich ein Adoptivkind wünschen. Warum also zusätzlich Öl ins Feuer giessen, wenn plötzlich auch Homopaare dies ermöglicht wird?

Ich kenn mich in Erziehungswissenschaften nicht aus, darum würde es jetzt nur in Spekulationen abdriften, wie sich Homoeltern auf Adoptivkinder auswirken. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele von ihnen in der Übergangszeit (bis man denn irgendwann die Homoeltern gesellschaftlich akzeptiert) die absolute Aussenseiterrolle spielen müssen.

Denn: eigentlich geht es nicht um Homos oder Heteros, sondern um Kinder.

Ich kann diesen Standpunkt zwar verstehen, aber ich finde es zu einseitig, die 'biologische Grundvorraussetzung' bzw. das Fehlen einer elterlichen Seite (der Mann bei einer Frau-Frau-Beziehung oder umgekehrt) voranzuschieben.
Dafür gibt es imho zu viele Eltern, die Kinder in die Welt setzen, aber damit überhäupt nicht umgehen können.

Wie du richtig schreibst, geht es dabei in erster Linie um die Kinder - ich kann mir schon vorstellen, dass viele gleichgeschlechtlichen Paare die Erziehung eines Kindes besser auf die Reihe bekommen könnten, als es in vielen Familien an den Tag gelegt wird.
Schon dadurch, dass sie biologisch gesehen nicht dazu in der Lage sind, zwingt sie dazu, es sich vorher sehr genau zu überlegen, was da auf sie zu käme ... ich meine nicht daß das grundsätzlich so ist (dass jedes gleichgeschl. Paar automatisch gute Eltern sind), aber es ist bei der Adoption von Kindern die Praxis, dass Paare, die eine Adoption beantragen sowieso erst mal gründlich unter die Lupe genommen werden.
Ich wüsste nicht, warum man gleichgeschlechtliche Paare da ausnehmen sollte...

Solche Aspekte werden in den konservativen Parteien leider zu wenig beachtet - da herrscht aber meist auch noch ein ganz anderes Familienbild, mit dem Mann, der arbeitet und der Frau, die in der Küche steht ...

Ich bin auch kein Erziehungswissenschaftler, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch nicht 'wissenschaftlich begründet' werden kann, was nun richtig oder falsch ist - das hängt auch wieder zu sehr davon ab, wie der jeweilige Erziehungwissenschaftler selbst dazu steht...
 
Zuletzt bearbeitet:
HAL schrieb:
bleibt die frage, ob es eine gute oder eine schlechte moral ist...
Sowohl als auch. Für die Mehrheit der Bevölkerung dieses Bundeslandes, die die entsprechende Landesregierung gewählt hat, werden die Moralvorstellungen größtenteils übereinstimmen. Aber wie ich bereits sagte, in einer Demokratie gibt es auch Minderheiten. Es steht jedem, der sich durch diese Klage des Landes Bayern verletzt fühlt zu, vor dem BVG gegen das Land Bayern zu klagen oder gleich vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen und das Land Bayern wegen Verletzung der Menschenrechte oder Nichtbeachtung der Gleichberechtigung zu verklagen.
 
ZoopCube schrieb:
es ist bei der Adoption von Kindern die Praxis, dass Paare, die eine
Adoption beantragen sowieso erst mal gründlich unter die Lupe genommen
werden. Ich wüsste nicht, warum man gleichgeschlechtliche Paare da
ausnehmen sollte...

Solche Aspekte werden in den konservativen Parteien leider zu wenig
beachtet - da herrscht aber meist auch noch ein ganz anderes Familienbild,
mit dem Mann, der arbeitet und der Frau, die in der Küche steht ...

*dezenter applaus*
 
pamela schrieb:
... Warum wird einem vorgeschrieben wie man zu einem Kind kommt? Eine heterologe Insemination ist nicht jedermanns Sache und auch nicht mit jeder Partnerschaft zu vereinbaren. Und von »auf natürlichem Wege« ein Kind bekommen kann bei einer Samenspende keine Rede sein. Um diese Prozedur durchführen zu lassen ist auch massiver medizinischer Aufwand nötig… oder soll die Frau sich jetzt irgendeinen von der Straße holen und mit dem ins Bett gehen?? Was ist dann eigentlich mit den Rechten des Samenspenders? Bei einer Adoption ist das geklärt – bei Samenspende ist das alles immer noch recht vage rechtlich geregelt… darf das Kind seinen biologischen Vater kennenlernen, hat es irgendwann finanzielle Ansprüche, darf der biologische Vater sein Sorgerecht einklagen… etc.

Keine Vorschrift, Pam. Ich denke einfach nur – basierend auf "Fällen" aus meinem privaten Umfeld – dass mit einem starken Kinderwunsch auch der Wunsch nach dem gemeinsamen Erleben einer Schwangerschaft und einer Geburt verankert ist. Wenn sich die Möglichkeit bietet, werden die meisten Paare diesen Weg sicherlich vorziehen wollen und die Adoption eines "komplett" "fertigen" "fremden" Kindes eher als letzten Ausweg sehen.

Den medizinischen Aufwand scheuen – ebenfalls meiner Erfahrung nach – die wenigsten. Ich habe Paare in meinem Bekanntenkreis ... wenn die erzählen von Hormonbehandlungen, den Nebenwirkungen, dem psychologischen Stress und Druck, etc ... da frage ich mich: Wieso tun die sich das an? Ich glaube – gerade Frauen – nehmen so einiges in Kauf, um ein eigenes, leibliches Kind zu bekommen.

Mit der Rechtslage kenne ich mich nicht aus. Da muss ich passen. Und wenn dem so ist, ist das natürlich ein Argument.
Mir ging es aber nur darum, Möglichkeiten aufzuzeigen. Und dass dem einen kinderlosem Paar unter Umständen noch Alternativen zur Verfügung stehen, die einem anderen Paar aus biologischen Gründen von vorn herein verwehrt bleiben. Aber ich glaube, ich/wir schweife/n ab und das ist jetzt eh' nicht mehr das Thema an dieser Stelle der Diskussion ... ;)
 
snoop69 schrieb:
Genau. Der Römerbrief, auf den sich tobi bezogen hat, um gegen Homosexualität zu "wettern", ist eben auch ein Brief und muss als solcher gesehen werden

Dan finde ich es aber sehr selektiv, Homosexualität auf Basis des Römerbriefs zu verdammen, während die Äußerungen zu Frauen relativiert werden. Wobei ein ungebildeter und dummer Mann problemlos in der Gemeinde sprechen durfte, wenn ich das richtig verstehe....

Ja, du hättest absolut recht, wenn der Römerbrief die einzige Bibelstelle wäre, an der gegen Homosexualität gewettert wird. Was die Frauen angeht, ist es so. Nirgends in der Bibel findet sich sonst ein Lehrverbot für Frauen, geschweige denn eine Aussage, dass Frauen weniger wert als Männer seien (dass sich nach dem Sündenfall die (ehe-) Frau ihrem (ehe-)Mann unterordnen soll, wird zwar gerne als solches interpretiert, aber wer in einer Familie groß geworden ist, wo die eltern zwar gleichberechtigt, der Vater aber das letzte Wort hatte, weiss, dass zwischen Unterordnung (in der Ehe, und nur dort!) und Unterjochung ein himmelweiter Unterschied ist! Dass sich Frauen oft einen starken, entscheidungsfreudigen Mann (kein Macho, bitte) wünschen, und ein Mann, der unterm Pantoffel steht, bei ihnen nicht hoch im Ansehen ist, spricht ja für sich...)

Zur Homosexualität sowie zu allen anderen Sexualpraktiken -die Bibel, wenig prüde, nennt einige beim Namen: Inzest, Vergewaltigung, Sex mit Tieren, Sex mit Kindern, und halt auch Homosexualität- steht schon alten Testament einiges darüber. Es wurde weder bei dem eigenen Volk noch bei anderen, heidnischen Völkern geduldet oder gar gutgeheissen.

Dass übrigens Homosexualität als Normal anerkannt wird, ist nichts neues. Die alten Griechen empfanden die Homo-Liebe als die höchste überhaubt, wer nicht Homo war, war irgendwie nicht in (klingt bekannt, oder?!). Auch in Sodom und Gomorra waren es ihre Sexualpraktiken, die sie in Ungnade bei Gott stießen. Übrigens ist "verkehrte" Sexualität immer im Zusammenhang mit Gottlosigkeit aufgetreten.

Ich finde es persönlich schwierig, moralische Werte dem Zeitgeist zu entnehmen und altes einfach über Bord zu werfen. Man sollte nicht zu schnell vergessen, dass unser westlicher Wohlstand noch ein überbleibsel davon ist, dass jahrhundertelang die Bibel als moralische Grundlage galt, sei es für Gesetz und Rechtsprechung, oder im sozialen Bereich.

Wenn man keine höhere Moral, wie sie die Bibel darstellt, akzeptiert, haben wir ein echtes Problem: die Moral der Menschen ist leider sehr unzureichend; Mord z.B. ist in manchen (nichtchristlichen) Kulturen ganz legitim (ich spreche nicht von der Todesstrafe, die ich allerdings ebenfalls für unmenschlich halte). Brandaktuell: türkische kleine Jungs bringen ihre abtrünnige Schwester um, weil sie Schande über ihre Familie brachten (...z.b. weil sie kein Kopftuch tragen...) -und die Familie findet das legitim. In Thailand werden Kinder auf offener Straße verkauft. Sobald sich Deutschland komplett von der Bibel als moralische Über-instanz losgesagt hat, wie will man dann Vergewaltigungen als Straftat ahnden? Oder Diebstahl? Mit welcher Befugnis kann ein Mensch zum anderen sagen, was gut und was schlecht ist, wenn es nicht von einer Instanz über dem Menschen herkommt? Satanisten, die sich gezielt gegen Gott und biblische Moral stellen, zeigen auf, in welche Richtung eine wirklich gottlose Kultur geht.

Uns geht es doch gut in Europa. Unsere Straßen sind recht sicher, wir haben Gleichberechtigung, keine Sklaverei mehr, haben wissenschaftliche Errungenschaften, die unsere Kultur aufblühen liessen, und alles, weil gottesfürchtige Menschen wagten, das, was sie in der Bibel lasen, in die Tat umzusetzen. Wir sollten daher nicht so schnell dabei sein, die Bibel als veraltet oder konservativ zu betrachten. Wenn sie eines schon immer war, dann das Gegenteil von Konservativ. Sie entsprach NIE dem Zeitgeist, weder zu der Zeit, als sie geschrieben wurde, noch zu irgendeiner anderen Zeit. Ihr zu glauben und das zu leben, war immer eine Herausforderung, intelektuell sowohl als auch kulturell. Aber: Die Bibel hatte es auch nie nötig, an unsere Zeiten angepasst zu werden. Noch heute entdecken Wissenschaftler erstaunliches in der Bibel. Das Weltbild der Bibel z.B. ist hochaktuell: "Er spannt den Norden aus über dem Leeren und hängt die Erde über das Nichts." (Hiob 26,7) -eine frei schwebende Kugel in einem Vakuum, einem Nichts? Zu welcher Zeit war das denn das vorherrschende Weltbild?!

Man kann schnell die Bibel kritisieren, wenn man sie nicht versteht oder ihr nicht glaubt. Viele zweifeln an ihr, weil dort solche Dinge stehen wie dass Hasen Wiederkäuer sind. Heute wissen wir, das Hasen zwar nur einen Magen haben, aber tatsächlich ihren Kot -wenn er erst einmal verdaut wurde- fressen, somit also wiederkäuen. Man tut also gut daran, nicht gleich laut zu schreien, dass die Bibel unrecht hat. Angemessener wäre es, zuzugeben, dass man halt nicht alles versteht.

Was den ungebildeten Mann angeht: solche art zu diskutieren ist doch dämlich. Es ist doch selbstredend, dass das selbe, was für die ungeschulte Frau aus Korinth im Jahre 80 nach Christus galt, auch für einen ebenso ungebildeten Mann damals wie heute gilt. Und somit auch für dieses Forum: wer was nicht versteht, z.B. weil er noch nie wirklich die Bibel gelesen hat, soll doch bitte nicht gleich Mord und Zeter schreien, sondern sich zu Hause die Bibel erklären lassen, und dort seine (oft unqualifizierten) Fragen stellen. Fragen sind ja in Ordnung, und die Bibel ist kein Buch, was unseren Fragen nicht stand hält. Aber das Miteinander gestaltet sich doch etwas einfacher, wenn man sich an solche einfache Regeln hält.

edit: oops, das wurde länger, als geplant. und dieser fred wird auch länger als mir lieb ist... scheint wirklich ein thema zu sein, das die Meinungen spaltet.... :)
 
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