tobi.tobsn schrieb:
"Über die Römerbriefe kann man trefflich streiten, wie über vieles anderes, was die Apostel so losgelassen haben. Ich sage nur:"Das Weib schweige in der Gemeinde!" (war das ncht auch in einem Römerbrief?)."
Nope ist 1. Korinther .. Meiner Meinung nach hat Gott eine Ordnung in den Gemeinden gegeben. Aber das was du zitierst, wie auch viele andere Verse der Bibel, darf man nicht einfach so lesen. Wenn du den Abschnitt ließt, dann mit dem Tempel vergleichst, wirst du sehen was Paulus damit gemeint hat, dass sie zu Hause ihre Männer fragen sollen.
da muss ich Tobi recht geben. Die Bibel ist alles andere als frauenfeindlich, ebenso wie die Bibel auch nicht die Sklaverei gutheisst. Es gab Zeiten, zu denen es sowohl Sklaverei als auch Unterdrückung der Frauen gab, und ein Resultat daraus war, dass Frauen nicht zur Schule durften wie die Männer. Die männlichen Juden kannten sich dagegen sehr gut in der Tora aus, und daher sagte Paulus zu den Korinthern (und nur zu ihnen!) "Wenn die Frau etwas nicht versteht, soll sie doch bitte ihren Mann zuhause danach fragen". Klingt logisch, wenn man bedenkt, dass die i.d.R. Frauen weder lesen noch schreiben konnten, und mit ihren Fragen wohl den Gottesdienst gesprengt hätten.
Dazu kommt folgendes: der Korintherbrief ist, wie alle Briefe in der Bibel, eben solches: Ein Brief! Der Schreiber der Briefe hat sicher nicht gedacht, dass eines Tages alle Welt seinen Brief lesen wird. Wir müssen daher, um solche Briefe richtig zu interpretieren, genauer wissen, wer der Empfänger der Briefe war. Im Falle des Korinther-Briefes waren das die Christen in Korinth, die gerade dabei waren, einer Sonderlehre zu folgen und auch sonst ziemlich viel Ärger hatten. Korinth ist eine Hafenstadt, die übliche Begleiterscheinung auch schon damals: viel Prostitution. U.a. gab es dort Tempel, deren Priesterinnen quasi Prostituierte waren. Man ging in den Tempel, um zu opfern und dann mit der Priesterin zu schlafen.
Die ersten christlichen Gemeinden in Korinth waren nah daran, wieder in eben solche Tradition zurück zu fallen, darum ist der Ton, in dem Paulus schreibt, auch sehr harsch und bestimmt: "Einer Frau erlaube ich es nicht [in Korinth] zu predigen!" -klar, denn die Gemeinde soll sich deutlich abgrenzen von den Praktiken der alten korinther Religion, wo Prostitution zu dem Priesterdienst dazu gehörte.
Nur soviel zu den Vorwürfen in diesem Forum
Die Leute, die voreilig irgendwelche aufgeschnappten Zitate aus der Bibel einwerfen, sollten bedenken, dass die Bibel ein Buch ist, das an Menschen vor über 2000 jahren geschrieben wurde. Vieles ist zwar heute verständlich, aber um sie wirklich zu verstehen, und nicht nur fehlzuinterpretieren, reicht es nicht aus, sie einmal quer gelesen zu haben. Man muss schon ein wenig von der damaligen Kultur wissen, und letztenendes benötigt es den Heiligen Geist, damit aus einem Buch, das über Gott spricht, ein Buch wird, durch das Gott zu mir spricht.
...habe ich mich nun als Christ geoutet? Oops...