Ich kann das auch absolut verstehen. Ich habe im Sommer für meine bessere Hälfte ein günstiges Notebook für den Alltag gesucht (Office und Mail/Internet) und wir haben dann ein HP Pavillon x360 14" gekauft. Dort arbeitet eine i5-8250U CPU drin und der Rechner kommt ab Werk mit 8GB und 256er m.2 SSD, ist also erweiterbar. Und dazu gab es ein Win10 Home. So ein Rechner kostet keine 700€ und ist im Vergleich zu einem MB Air sicher leistungsmäßig nicht schlechter gestellt, eher besser. Vielleicht liegt der auf dem Niveau eines MBP 13" nTB. In Summe, bei der Verwendung, muss ich sagen, dass mir trotzdem jeder Mac den Aufpreis wert ist, aber das ist meine subjektive Meinung. Ich mag bei dem HP weder die Qualität der Tastatur, noch den Bildschirm (Full HD) oder wie sich das ganze System "anfühlt". Ob ich damit weniger produktiv wäre? Keine Ahnung, im Job habe ich ein HP Pro X2 und das Ding steht kurz davor rauszufliegen, selbst unsere IT will die loswerden, um es durch ein EliteBook 840 zu ersetzen. In Summe muss ich sagen, sind es am Ende die feinen kleinen Details, die den Mac für mich immer noch deutlich abheben, Betriebssystem mal außen vor, aber ich weiss auch, dass ich ein absoluter "Minimal"-Design- und Detailjunkie bin, wenn es um Präzision bei Verarbeitung und Materialien (das ganz besonders, wie auch die Haptik) geht. Sei es das Trackpad, das Gehäuse aus massivem Metall, die niedrigen Toleranzen bei den Kanten und Fugen, das sind für mich sehr wichtige Details. Da kam mir bisher absolut keine Alternative unter die Finger. Daher wäre ich auch immer noch bereit, den Preis zu zahlen, zumal die Geräte bei mir für Lebensdauern >6 Jahre gedacht sind. Ich kann es aber ebenfalls gut verstehen, wenn viele da Bauchschmerzen bekommen. Ich denke nur, dann sollte man einfach die Entscheidung treffen und fertig. Der Markt stimmt doch am besten darüber ab, was sinnvoll ist und was nicht und darauf reagieren die Firmen. Unbestritten ist bei Apple ein sehr starker Trend in die Richtung, dass auch Privatkunden am Ende nur noch die Rechner für einen begrenzten Zeitraum leasen. Wie bei Autos auch mittlerweile. Daraus ergeben sich natürlich für die Umsatzerwartungen Konsequenzen, dass der dann laufende Cash-Flow immer noch entsprechende Gewinne generieren muss. Das wäre die betriebswirtschaftliche Seite.
Es ist auch bei den Produkten, für die ich in der Entwicklung bei uns verantwortlich bin. Es kann noch so gut sein, aber wenn ich an einen Kunden gerate, der eben "gut genug" sucht, dann nutzen mir all die speziellen Detailfeatures gar nichts, dann bin ich einfach nur noch zu teuer. Also muss ich mir überlegen, ob ich den gesamten Markt mit entsprechend zugeschnittenen Produkten oder Portfolio bedienen will, oder mich auf ein Segment konzentriere. Das sind letztlich produktstrategische und unternehmerische Entscheidungen.