Hatte unter Quark vor einiger Zeit versucht eine Tabelle mit variierenden Hintergründen pro Zeile zu erstellen (weiß-grau-weiß-grau-...)
Die Tabellenfunktion von Quark ist mir aus der Vergangenheit als „schauderhaft“ in Erinnerung. Da hat für mich InDesign klar die Nase vorn. Sowohl das bis aufs Zellen-bezogene formatieren von Texten, Abständen, Flächen, Konturen sowie auch das Vereinigen/Unterteilen von Zellen oder das numerischen Größenverändern.
Mit Affinity bin ich noch nicht wirklich glücklich, da gibt es noch einige Macken, die es für mich nicht möglich machen es produktionsbezogen einzusetzen. Beispiele:
1. Fogra 39 und CMYK/8 als Arbeitsfarbraum definiert und ich muss die 4 Druckfarben händisch anlegen, weil es sie nicht gibt.
2. In meinen eigen definierten Absatzformaten (Headline, Body, Sublines, Bildunterschriften usw. war die Farbe schwarz aus dem Farbmodell HSL definiert. Es fiel mir auf als ich ein Druck-PDF schrieb und mich wunderte, warum sich Schwarz aus 4 Farben zusammensetzt.
3. Vordefinierte Farben, das Pendant für Farbfelder in InDesign, sind ebenfalls aus HSL. Darüberhinaus gibt es Apple/System/Crayons/Websichere oder Pantone. Skalenfarben muss man erst alle anlegen.
4. Ebenen: Da wird es leider grausig. Keine dokumentbezogenen Ebenen, keine Möglichkeit vergleichsweise einfache Strukturen wie (Hintergrund-, Texte-, Bilder-, Anzeigen- oder Stanzen-Ebenen anzulegen. Sprachwechsel-Ebenen wie deutsch/englisch/französisch in einem Dokument, um nicht 3 verschiedene Sprach-Dokumente pflegen und durch Korrekturläufe schleppen zu müssen, sind somit außen vor.
5. Grundlinienraster ist entweder ein oder aus. Headlines oder BUs konnte ich nicht als Ausnahme davon festlegen, so dass Millimeter oder positionsbezogene Platzierung dieser Objekte nicht möglich, weil diese sich dann aufs Grundlinienraster ausrichten. Das kann ich Kunden nicht verkaufen.
6. Composing von Text und Bild in einem Rahmen, der darunterliegenden Fließtext verdrängt, stellte sich als kniffelig heraus, weil für ein Schichtenmodell mit draufliegendem Text kein „Verdrängung ignorieren“ einstellbar war.
Alle Angaben beziehen sich auf die Publisher-Version 1.7.1 (Mac). Insgesamt ist ein Gutteil des Workflows anders als in InDesign und XPress, so dass für mich das Arbeiten mit dem Publisher mit zeitaufwendigem Suchen und der Erkenntnis, dass bestimmte Funktionalitäten der beiden alteingesessenen Layoutprogramme in Publisher keine Entsprechung haben, verbunden war. Neu-Einsteiger, die sich nicht mit Altlasten plagen, sind hier klar im Vorteil.
Für mich ist der Affinity-Publisher ein Nischenprodukt und die getätigte Ausgabe von 40 EUR verschmerzbar.