Willeswind
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Da hast du dich nicht richtig informiert, JürgenggB.Achim22,
wo kommt dies alles her, was du beanstandest? Jahrhunderte, Jahrzehnte waren die Europäer die Herren Afrikas und Arabiens. Sie haben weder Infrastruktur hinterlassen noch Bildungseinrichtungen für die Urbevölkerung. ...
Alles, was du an Infrastruktur in afrikanischen Ländern findest, hat seinen Ursprung in der Europäischen Kolonisation. Dazu gehören Staaten, Rechtsnormen, Sprachen, Städte, Strassen, Schulen, Universitäten, Spitäler. Flughäfen, Häfen, Telekommunikationsleitungen und alles andere. Nicht zu vergessen die Infrastruktur des "kleinen Mannes": Waschmaschinen, Klimaanlagen, Telefone, Radios, Autos, Fahrräder, ...
Teilweise Überbleibsel der Kolonialzeit, teilweise darauf aufbauend später gebaut bzw. gewartet. Nicht alles davon ist gut. Gerade die Grenzziehungen sind sehr kritikwürdig. Aus heutiger Perspektive. Aber in der Rückschau ist eh immer alles einfacher zu beurteilen.
Das es in Afrika Unruhen gibt und regionale Fürsten, die sich auf Kosten der Bevölkerung bereichern, ist nicht gut. Es ist aber nicht die Schuld der Kolonialmächte. Afrika war vor der Kolonialzeit (leider) kein Paradies, wo alle glücklich und zufrieden mit Blumen im Haar um das Lagerfeuer getanzt sind. Die damaligen Strukturen waren ebenfalls von Vetternwirtschaft, Korruption und Gewalt bestimmt. Weniger "effizient" als heute. Auch das ist eine Seite der westlichen Errungenschaften. Mit ihnen geht alles besser - auch das Schlechte ...
Ich kenne einige Schwarzafrikaner (solche, die nicht in Europa oder USA aufgewachsen sind). Alle von ihnen haben indirekt von den Folgen der Kolonialisierung profitiert: Sie haben eine Schule besucht, waren an der Universität ihres Landes, haben eine europäische Sprache gelernt (Französisch oder Englisch im Fall meiner Bekannten), westliche Lehren studiert (ein Informatiker, ein Wirtschaftswissenschaftler, und einer, der so völlig abgedrehte Sachen in Physik macht ...), und haben Dank des von den Kolonialisten importierten Gesundheitssystems lange genug überlebt, um nach Europa zu kommen (nicht als Flüchtlinge, sondern als Austauschstudenten, Doktoranten oder Arbeiter).
Was ist die Alternative? Ganz hübsch die (ehemalige?) Südafrikanische Gesundheitsministerin, die den AIDS-Patienten ihres Landes rät, nicht auf das von den Kolonialisten importierte Gesundheitssystem zu setzen, sondern auf Zauberei und Kräutertränke. Ich glaube, Rote Beete und Zwiebeln oder so sollte man nehmen, dann wird alles wieder gut ...