Wohin bewegt sich (Erdogans) Türkei?

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Dre Kemalismus - der Türkische Schnitt zwischen Religion und Staat - wurde in einem _diletantischen_ Zwischenschritt nicht wieder hergestellt! Prognose noch mehr Repression gegenüber Andersdenkenden in der Türkei!

Prost! M.e.: Türkei raus aus NATO!
 
Komisch, bis Gestern Mittag war Erdogan noch das Böse.
Und jetzt ist die ganze Welt für Erdogan?

Ich meine mich zu erinnern, das das türkische Militär immer ganz schnell die Macht an eine zivile Regierung übertragen hat (ganz im Gegenteil zu Spanien unter Franco).

Bisher war es so, das Erdogan einen Krieg im eigenen Land führt. Im Südosten seines Landes werden ganze Städte eingekesselt und teilweise zerstört. Auch die Luftwaffe wird da eingesetzt (wo ist der Unterschied zu Syrien?).

Warum also jetzt dieses Pro-Erdogan jubeln? Hat das was mit "dümmste Kühe" und "Schlachter" zu tun?
 
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Was die Putschisten aber wohl unterschätzt haben ist die doch sehr große Beliebtheit, auch wenn das außerhalb der Türkei bei Nicht-Türken nicht so ist, von Erdogan.
Konnte man ja miterleben, Pro-Putsch Demonstrationen gab es meines Wissens so gut wie keine.
Wie man zu Erdogan auch stehen will, ein Militärputsch ist in einer Demokratie nicht unbedingt der richtige Weg eine Machtwechsel herbei zu führen.
Wie weit die Türkei noch eine Demokratie ist, ist natürlich auch die Frage, bei den ganzen Unterdrückungsmaßnahmen von Erdogan.
 
Nun, ein gewaltsamer Putsch kann nicht das Mittel sein, mehr Demokratie und Menschenrechte wieder herzustellen, wohl kaum.
Zumal ja noch nicht mal klar ist, wer wirklich mit welchen Zielen hinter dem Putsch steht. Amnesty International war es wohl nicht.

Natürlich ist Erdogan ein n%&$***&%, aber er ist auch demokratisch gewählt und legitimiert. Insofern, eine Machtwechsel muss demokratisch erfolgen, sofern Erdogan nicht vorher die Demokratie offensichtlich abgeschafft hat.
 
Egal was nun dahinter steckt oder nicht, man muss aufpassen dass es nicht zu einem zweiten Syrien wird. Und hier müssen die großen Nationen und der Rest der NATO einen Weg finden da eine Stabilität zu schaffen.
Eins ist sicher, diese Struktur muss gebrochen werden und Frau Merkel muss da langsam auch mal einen Weg finden etwas darzustellen was dieses Thema betrifft.
 
Natürlich ist Erdogan ein n%&$***&%, aber er ist auch demokratisch gewählt und legitimiert. Insofern, eine Machtwechsel muss demokratisch erfolgen, sofern Erdogan nicht vorher die Demokratie offensichtlich abgeschafft hat.
Äh Assad ist auch demokratisch gewählt und legitimiert. Nur mal so als Vergleich.
Die NSDAP war auch demokratisch gewählt. DAS ist also kein Argument.

Erdogan hat also den Weg zu seiner Diktatur vorbereitet, man könnte fast meinen, das war alles gestellt :hehehe:
 
Wie man zu Erdogan auch stehen will, ein Militärputsch ist in einer Demokratie nicht unbedingt der richtige Weg eine Machtwechsel herbei zu führen.
Wie weit die Türkei noch eine Demokratie ist, ist natürlich auch die Frage, bei den ganzen Unterdrückungsmaßnahmen von Erdogan.

so ist es.
Meines Wissens wurde kurz nacheinander zwei mal gewählt weil die erste Wahl Herrn Erdogan nicht passte.

Wenn man die einschlägige Presse verfolgt hat war Erdogan das Böse.

"Erdogan verklagt sein Volk"
"Auch Kinder werden von Erdogan angeklagt"
"angeklagt wegen Facebook Post"
usw.
Dazu die Entrechtung der Pressefreiheit (einzelne Redakteure werden angeklagt, ganze Zeitung unter staatliche Aussicht gestellt).

Die Unterstützung des IS .... (wurde offenbar auch schon vergessen)
Der Angriffskrieg gegen die Kunden in einem anderen Land (Irak)
...

Über die religiösen Maßnahmen will ich nicht sprechen (die gehören für mich nicht in einen Regierung bzw. in eine politische Agenda).

Dazu noch die diversen Abschaltungen von Social Media Plattformen .... usw.

Zu einer Demokratie gehört die Meinungsfreiheit. Ohne diese Freiheit ist keine Demokratie möglich.
Eins ist jedoch klar, die freue Meinungsausübung führt zur Zeit in der Türkei zu einer Anklage und meist ins Gefängnis.

Ist dort noch eine Demokratie vorhanden?
Wie ist der Vergleich zu Syrien zu ziehen?
 
Äh Assad ist auch demokratisch gewählt und legitimiert. Nur mal so als Vergleich.
Die NSDAP war auch demokratisch gewählt. DAS ist also kein Argument.

Danke. Sowas in der Art wollte ich auch gerade schreiben.
Mir geht es auf die Nerven das westliche Demokratien alles was irgendwie gewählt wurde sofort als "Demokratischen Staat auf Augenhöhe" behandelt.

Demokratie hat für mich persönliche einige Aspekte, die auch uns mal ordentlich Probleme machen könnten.
Dazu gehören die Minimierung sozialer Ausgrenzung und Zugang zu Bildung und meines Erachtens sogar die Verpflichtung zur politischen Teilnahme in diesem Land.

Es kann nicht sein, dass ein Großteil der Bevölkerung sich aufgrund sozialer Divergenzen nicht mehr repräsentiert sieht und sich deshalb von der Gestaltung der Zukunft dieses Landes zurückzieht.

Das man ein Wahlrecht hat, macht noch lange keine Demokratie aus.
 
Na ja, aber über 200 Tote sind auch kein richtiger Anfang für eine demokratische Erneuerung.

Und abgesehen davon: Wer als Putschist antritt und etwas von "mehr Demokratie" redet und als erste Aktion erstmal das Parlament bombardiert, hat für mich jegliche Glaubwürdigkeit verloren.
Erinnert mich so ein wenig an den brennenden Reichstag.
 
Vielleicht wars gar kein Putsch, sondern nur ein Gebietsstreit um die besten Pokemonplätze ? :noplan:
 
Es kann nicht sein, dass ein Großteil der Bevölkerung sich aufgrund sozialer Divergenzen nicht mehr repräsentiert sieht und sich deshalb von der Gestaltung der Zukunft dieses Landes zurückzieht.

Das man ein Wahlrecht hat, macht noch lange keine Demokratie aus.

Ja, dann müssen die Dumpfbeutel mal einfach zur Wahl gehen und der Partei ihre Stimme geben, die meinen, dass sie diese besser vertritt. Ja, das kann weh tun und auch dazu führen, dass Dumpfbeutel andere Dumpfbeutel wählen.
Ein Schelm, wer da jetzt an die AfD denkt. Solange aber Erdogan nicht gegen die Verfassung massiv verstösst und auch die nächsten Wahlen frei und gleich sind, ist das nun mal demokratisch, ob es einem passt oder nicht.

Etwas anderes war Ägypten. Da wollte ein islamistischer Terrorist einen Gottesstaat errichten, da hätte es keine freien Wahlen mehr gegeben. Dass da jemand die Reissleine zog, war notwendig.
Wäre Erdogan schon so weit, ja dann wäre es auch hier legitimiert, da sehe ich aber noch einen grossen Unterschied.
 
Mir geht es auf die Nerven das westliche Demokratien alles was irgendwie gewählt wurde sofort als "Demokratischen Staat auf Augenhöhe" behandelt.

Das man ein Wahlrecht hat, macht noch lange keine Demokratie aus.

Diese Meinung, die du geschildert hast, vertritt auch SPON und ich musste kurz schlucken, als ich gelesen habe, dass sich in einem Artikel auf SPON darüber moniert wurde, dass ein Putsch der falsche Weg sei, da es doch demokratische Mittel gäbe (z. B. freie Wahlen). Die von SPON haben schon vergessen, dass Erdogan oppositionelle Kräfte verfolgt, Parteien verbietet und dass so ein Vorgehen keine Basis für die nächsten Wahlen darstellen könnte. Aber gut, SPON hat sich nun plötzlich Pro-Erdogan positioniert.
 
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Diese Meinung, die du geschildert hast, vertritt auch SPON und ich musste kurz schlucken, als ich gelesen habe, dass sich in einem Artikel auf SPON darüber moniert wurde, dass ein Putsch der falsche Weg sei, da es doch demokratische Mittel gäbe (z. B. freie Wahlen). Die von SPON haben schon vergessen, dass Erdogan oppositionelle Kräfte verfolgt, Parteien verbietet und dass so ein Vorgehen keine Basis für die nächsten Wahlen darstellen könnte. Aber gut, SPON hat sich nun plötzlich Pro-Erdogan positioniert.

Das ist doch riesengrosser Blödsinn, was Du schreibst. Ich finde Erdogan zum kotzen und wäre froh, wenn er eher gestern als heute Geschichte wäre. Aber ein demokratisches System -und das ist die Türkei trotz aller Einschränkungen immer noch- durch einen Putsch zu stürzen ist schlicht und einfach nicht richtig.

Massenproteste, Streiks, was auch immer, ja. Aber keine 200 Tote.

Und von EU Seite könnte man auch Zeichen setzen, als Protest gegen die Einschränkungen der Pressefreiheit etc. Ich würde z.B. die Verhandlung über den EU Beitritt endgültig auf Eis legen. Und wenn es mal eine gescheite Regierung gibt, können die nach 10 Jahren neu beantragen.
 
„Einfach nicht richtig“ ist für mich kein nachvollziehbares Argument... Und wer soll denn protestieren oder streiken? Nur um dann im Gefängnis zu landen?
 
Das ist doch riesengrosser Blödsinn, was Du schreibst. Ich finde Erdogan zum kotzen und wäre froh, wenn er eher gestern als heute Geschichte wäre. Aber ein demokratisches System -und das ist die Türkei trotz aller Einschränkungen immer noch- durch einen Putsch zu stürzen ist schlicht und einfach nicht richtig.
Genau das versuchen wir doch derzeit in Syrien auch - und da soll es der Heilsbringer sein :suspect:
 
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Das ist doch riesengrosser Blödsinn, was Du schreibst. Ich finde Erdogan zum kotzen und wäre froh, wenn er eher gestern als heute Geschichte wäre. Aber ein demokratisches System -und das ist die Türkei trotz aller Einschränkungen immer noch- durch einen Putsch zu stürzen ist schlicht und einfach nicht richtig.
:unterschreibe:
 
Genau das versuchen wir doch derzeit in Syrien auch - und da soll es der Heilsbringer sein :suspect:

Nö, sowohl die US-Truppen als auch Russland führen einen Feldzug gegen den IS in Syrien, gegen Assad nicht wirklich.
Und abgesehen davon ist Dein Vergleich Blödsinn. Die Wahlen in Syrien waren nicht demokratisch, sie wurden nicht von der EU anerkannt, 2016 haben auch die Vereinten Nationen die Wahl nicht anerkannt.

Assad ist KEIN demokratisch gewählter Präsident, insofern ist auch der Vergleich Blödsinn.
 
Das ist doch riesengrosser Blödsinn, was Du schreibst. Ich finde Erdogan zum kotzen und wäre froh, wenn er eher gestern als heute Geschichte wäre. Aber ein demokratisches System -und das ist die Türkei trotz aller Einschränkungen immer noch- durch einen Putsch zu stürzen ist schlicht und einfach nicht richtig.

Massenproteste, Streiks, was auch immer, ja. Aber keine 200 Tote.

Und von EU Seite könnte man auch Zeichen setzen, als Protest gegen die Einschränkungen der Pressefreiheit etc. Ich würde z.B. die Verhandlung über den EU Beitritt endgültig auf Eis legen. Und wenn es mal eine gescheite Regierung gibt, können die nach 10 Jahren neu beantragen.
aber 200 tote auf seite der Protestierenden, verursacht von der Regierung sind dann in Ordnung? War da nichts in den letzten Jahren?

Deine Argumentation kommt wieder so richtig westlich, es kann nicht sein was nicht sein darf...
 
Äh Assad ist auch demokratisch gewählt und legitimiert.

Ähmmm ja. Und deshalb war es auch mehr als falsch den syrischen Staat mit Waffenlieferungen an die Rebellen zu unterwandern und zu destabilisieren. Und dann noch fleissig Lügen streuen und der böse Assad ist geschaffen.

Dass Obama ein Kriegsverbrecher und Massenmörder ist, interessiert dagegen die Menschen nicht.

Warum wird dauernd mit zweierlei Maß gemessen?
 
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