Ich höre hauptsächlich Interpreten, deren Alben mich als Gesamtwerk überzeugen, von daher kaufe ich fast nur CDs und manchmal auch Schall- und Schellackplatten bei eBay oder auf dem Flohmarkt, wenn es die Musik nicht als CD oder Download gibt. Download nur, wenn mir nur 1 oder 2 Songs auf dem Album gefallen, aber solche Interpreten mag ich dann oft sowieso nicht.
Insgesamt komme ich etwa auf 1.100 CDs, 600 LPs, 200 Schellack, 200 iTunes-Downloads und ein paar MiniDiscs. Plus eine unüberschaubare Anzahl MCs (um die 4.500 Kassetten oder so, vielleicht auch 1.000 mehr, keine Ahnung, ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu katalogisieren), wobei nur etwa 1% davon Musikkassetten sind.
Der Qualitätsunterschied von MP3 zur CD ist enorm (fällt vielen, die nur noch MP3 und über iPod statt vernünftiger Anlage hören, gar nicht mehr auf, weil sie sich an den Klang von komprimierter Musik gewöhnt haben), CDs sind meistens auch nicht teurer als die Album-Downloads im iTMS (außerdem gibt es immer irgendwo Aktionen, wo ältere CDs zwischen 6 und 8 Euro angeboten werden - ideal, wenn man seine Sammlung komplettieren will), ich muß mich nicht mit DRM herumschlagen (auch iTunes Plus ist nicht ganz DRM-frei) und habe die Wahl, in welcher Datenrate ich die Musik rippe.
Die ganzen Geschichten, wo und wann ich diese oder jene CD oder Schallplatte entdeckt und gekauft habe, gibt es noch gratis dazu. Bei iTunes drückt man einfach nur auf den Kaufen-Knopf und Song oder Album landen in einer Abspielliste. Mich spricht diese Art des virtuellen Erwerbs eigentlich überhaupt nicht an, da es mir zu unpersönlich ist. Ich brauche ein physisches Produkt, das ich anfassen kann, das ich anschauen kann, mit einem Booklet, in dem ich blättern kann, das ich riechen und bestaunen kann - mit allen Sinnen. Dadurch wird der Höreindruck wesentlich intensiver als es bei einer Datei jemals möglich wäre. Es baut sich ein persönlicher Bezug zu dem Produkt auf. Zur Musik gehört für mich untrennbar auch das Cover, das Artwork und das Booklet. Im Idealfall ergibt das dann ein Gesamtbild. Unvergessen auch, wie prägend manche Alben und sogar einige Cover auf die eigene, ganz persönliche Entwicklung einerseits und die Popkultur andererseits waren.
Das alles verdeutlicht auch mal wieder schön, wie widersprüchlich sich viele Konsumenten verhalten. Inhalte sollen in HD und bester Qualität angeboten werden, weil alles andere ja nicht fortschrittlich und ewig-gestrig ist, der Trend geht aber immer mehr in Richtung der komprimierten Formate.