Was sich aktuell am Gebrauchtmarkt nicht nur bei den Minis tut, ist doch nur noch lächerlich. Die aufgerufenen Preise entsprachen ja schon früher selten einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Sobald man aktuell aber noch die Generationen untereinander vergleicht, dann wirds zum Teil absurd. Genau ein solcher Vergleich ist aber dringend angeraten.
2012er Minis können sich heute natürlich noch lohnen. Dazu müssen die aber schon sehr günstig ausfallen. Die Abstriche sind ansonsten ja offensichtlich (u.a. Auflösungsbeschränkungen). 3440 x1440 funktionieren mit 50Hz, 2560 x1600 mit 60Hz und Thunderbolt-Verbindung. Bei Office-Monitoren mit weit verbreiteten 2560 x 1440 und 60 Hz kommt der kleine Freund zwar auch heute noch nicht ins Schwitzen, selbst wenn man HiDPI-Auflösungen konfiguriert. An K-TVs angeschlossen sieht es dann aber anders aus.
Wer auf HD streamen möchte, bleibt auf der sicheren Seite. Auch die i5-Variante kommt da nicht aus der Puste und ist ein Medienzuspieler, bei dem man nichts vermissen muss. Als Netzwerk-Client oder Rechenknechte sind die Teile sowieso noch immer klasse, im Fall des i7 sogar überraschend schnell, vorausgesetzt eine SSD wird reingesteckt und der RAM ist voll bestückt.
Wenn da nicht die aufgerufenen, teils völlig absurden Preise wären. Und die Minis ab 2018.
200,- Euro für einen 2012er Mini sind längst zu viel, selbst für einen i7. RAM und SSD-Aufrüstung kosten noch zusätzlich, wenn man nicht gerade Glück mit einem voll ausgestatteten Mac hat (oder der Kram zuhause rumfliegt). Aber selbst bei Angeboten, die das bieten, sollte man den Blick mindestens zu den 2018er Minis wagen.
Die 2018er-Modelle sind nur wenig teurer, weisen aber deutlich bessere Leistungsdaten auf. Allen Modellen gemein ist Intels Grafik 630. Die schafft Auflösungen bis 5120 x 2880 bei 60 Hz. Wenn auch hier Vorsicht geboten ist: Wer mit HDMI arbeitet, kann sich damit konfrontiert finden, dass 4K nur bei 30 Hz läuft. Erst mit Thunderbolt 3 kann man sicher sein, dass die Leistungsdaten nicht nur Theorie bleiben (hängt vom TV und von den verwendeten Kabeln ab). Ich hatte hier schon 2018-Modelle, die wollten mit bestimmten TV/Kabel-Verbindungen partout nicht arbeiten. Dabei funktionieren über HDMI 2.0 im besten Fall auch
4096 x 2160 bei 60 Hz.
Zwischen 300 - 400 Euro kriegt man gute Minis dieser Generation. Mit etwas Gück und/oder Verhandlung kann der Spaß auch schon bei 250,- Euro losgehen. Ob es dann 'nur' ein i3 mit 'nur' 8 GB RAM ist, kann einem latte sein, wenn man nur einen Medien-Mac an den TV hängen möchte. Wer mehr Leistung für speziellere Aufgaben braucht, der wird auch bei den 2018-Minis ab dem i5 schnell fündig. Und das zu Preisen, die so oder höher manch irrer Verkäufer eines 2012er Minis heute noch aufruft.
Und dann ist da ja schon der M1.
In völlig ausreichender Mindest-Konfiguration geht der 'neu' bereits für 650,- Euro über die Theke. Exakt den Preis habe ich 2012 auch für einen i5 bezahlt. Rückblickend interessant. Gebraucht gibt es gut verhandelt Modelle für 400,- Euro. Irgendwie erledigen sich da viele Fragen.
Ein Freund hat kürzlich aber noch den 2018er dem M1 vorgezogen. Der musste aber schon sehr gut ausgestattet sein.
Beim M1 wäre ich selber diesbezüglich entspannter, zumindest wenn der Preis stimmt. Bei 650,- Euro für einen neuen komm ich sowieso schon ins Grübeln. Ein gebrauchter sollte meiner Meinung schon mehr als nur Basis-Konfiguration bieten, wenn der Verkäufer mit jenseits von 400,- Euro rechnet.
Welcher Mini aber 2022 ausreicht?
Im Umfeld gibts noch Minis von 2009 als Server. Die laufen, laufen und laufen. Das gleiche gilt für Minis ab 2012. Etliche 2012er und 2014er hängen an HD-TVs oder arbeiten noch als unaufgeregte Büro-Rechner, als i7 (in der 2012er-Variante) gerne noch als Rechenkneckt. Wer in etwas mehr Zukunft investiert, TV-Kombinationen im 'K'-Bereich erwägt und angemessenere Preisleistungsverhältnisse wünscht, kommt um die Minis ab 2018 nicht rum. Der Seitenblick zum M1 ist dann nur noch eine Rechenaufgabe. Was man sowieso abschreiben sollte, ist so eine Frage, wie lange Apple vielleicht noch einen Mac bzgl. des gespendeten OS unterstützt. U.a. an den Minis insbesondere von 2012 sieht man, wie egal einem das sein kann. Und wenn in Kürze der Strom abgestellt wird, erübrigen sich sowieso viele Fragen.