warum sind die Löhne in Dänemark viel höher!

ich denke die Skandinavier sind uns näher als so mancher Süddeutscher :D

Das Problem ist nur, dass dieses Land ohne den Süden wahrscheinlich deutlich schlechter dastünde - man beachte nur, welche Bundesländer die höchsten Transferleistungen leisten (müssen)

Ich finde es allerdings schon verwunderlich, wie ein Land wie D (sind oder waren wir nicht bis vor kurzem die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Erde?) es nicht einmal hinbekommt, seine Schulen zeitgemäß auszustatten und das föderale Bildungschaos, von dem mittelalterlichen dreigliedrigen Schulsystem mal ganz abgesehen, zu beenden. Mir fällt spontan kein einziges dänisches Unternehmen ein, trotzdem scheint es dort möglich, jedem Studenten über sechs Jahre 700 € pro Monat auszuzahlen....

Ein bisschen mehr Schweiz und Skandinavien würde der BRD sehr gut bekommen, denn ich verstehe nicht, wie man ein an sich reiches Land (ja, reich an Kultur, an Historie, an schönen Landschaften und Städten, ...) in gewisser Weise "verkommen" lassen kann. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Land von kleinen Cliquen aus Wirtschaft und Politik regiert wird, die für sich herausholen, was nur geht - ohne Rücksicht auf andere oder gar das "Allgemeinwohl". Und wenn man dann hierzulande immer diese Wirtschaftstypen á la Henkel hört, die mit ihren Märchen von "Ach, uns (euch!!) geht´s doch super, seid froh, dass es hierzulande keine Sklaverei gibt" (1-€ Jobs u.ä. sind nichts anderes), bekommt man das große :sick:

Der König ist tot. Es lebe der König bzw. die Könige - Heutzutage treffen sich diese alljährlich in Davos, welches in dieser Zeit zur Burg ausgebaut wird....
 
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Mir fällt spontan kein einziges dänisches Unternehmen ein, trotzdem scheint es dort möglich, jedem Studenten über sechs Jahre 700 € pro Monat auszuzahlen....

Ein bisschen mehr Schweiz und Skandinavien würde der BRD sehr gut bekommen
Diese beiden Sätze hintereinander waren nun wirklich gut. :rotfl:
 
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...falls du der Meinung bist, die deutschen Löhne sind niedrig, schau mal die in Spanien an....:eek:
Wohlgemerkt, bei gleichen oder sogar höheren Lebenshaltungskosten als in Deutschland. Round about verdient ein Spanier ca. 60% des deutschen Lohns, bei erheblich längeren Arbeitszeiten und sehr schlechter Absicherung.

In Deutschland ist das Problem, dass der Staat für alles und alle sorgen will. Daher die exorbitanten Lohnnebenkosten, die jede Dienstleistung zum Luxus werden lassen, sowie die pervers hohe Abgabenlast + Versicherungen für jeden Sch***s = es bleibt nix hängen.

Müsste eigentlich ein Traumland sein: im Vergleich recht gute Wirtschaftslage, niedrige Mieten, Produkte meist günstiger als woanders. Aber irgendwas läuft verkehrt. U.a. werden Steuer-Milliarden für völlig sinnlose Projekte (z.B. Airports, die dann keiner braucht) verschwendet.

Dänemark hat den Vorteil, eine sehr breite und hoch angesiedelte Mittelschicht zu haben, dagegen wenig ganz Arme oder Reiche. Daher die hohe Lebensqualität für (fast) alle. Ist mir auch sehr aufgefallen, z.B. in Kopenhagen.

Ich persönlich habe bereits vor fast 10 Jahren als Mitglied der Wirtschaftsjunioren für die Ent-Bürokratisierung Deutschlands gekämpft. Leider hält sich der Verwaltungs-Wasserkopf bisher weiterhin - zusammen mit seinen (teils) unsinnigen Anordnungen und Ideen.
 
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Diese beiden Sätze hintereinander waren nun wirklich gut. :rotfl:

hihi....Nein, ich meine damit natürlich nicht, die Industrie zurückzufahren....

Gestern verfolgte ich zufällig eine kleine Diskussionsrunde auf "N24". Man kann von Herrn Grupp (Trigema) ja halten was man will, trotzdem, unsere Managementluschen sollten diesem Herren öfters lauschen...Problem ist nur, dass er so gut wie nie all diese diversen Cocktailpartys, Empfänge und Bälle der sog. "Elite" aufsucht...
 
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In Deutschland ist das Problem, dass der Staat für alles und alle sorgen will. Daher die exorbitanten Lohnnebenkosten, die jede Dienstleistung zum Luxus werden lassen, sowie die pervers hohe Abgabenlast + Versicherungen für jeden Sch***s = es bleibt nix hängen.
Es gibt keine Lohnnebenkosten, sondern nur Lohnkosten. Irgendwo wird immer der AG-Anteil zur Sozialversicherung problematisiert. Es ist doch wohl klar, dass es da um andere Dinge geht.

Hier noch ein schöner Beitrag:

http://www.youtube.com/watch?v=6PJk20q6Hns
 
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Ent-Bürokratisierung Deutschlands gekämpft. Leider hält sich der Verwaltungs-Wasserkopf bisher weiterhin - zusammen mit seinen (teils) unsinnigen Anordnungen und Ideen.
:jaja: Ich arbeite da und versteh es noch nichtmal. :noplan:
Ich könnt da Dinge über das Konjunkturpaket II erzählen :rotwerd:
 
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hihi....Nein, ich meine damit natürlich nicht, die Industrie zurückzufahren.
Ich auch nicht. Habe mich halt nur gefragt, was du jetzt willst. ;)

Denn gerade das "bisschen mehr Schweiz", dass der BRD angeblich gut bekäme, ist nun ein oft ziemlicher krasser Gegensatz zu Skandinavien. Gerade auch bei der Studienfinanzierung ist die Schweiz nun relativ krasses Gegenteil zu den dänischen 700 EUR pro Student und Monat.
 
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Das Problem ist das wir in der Verwaltung und im Gesundheitswesen Strukturen geschaffen haben die sich selbst kontrollieren und verwalten. Die müßten sich von sich aus abschaffen und zugeben das sie überflüssig sind. Das wird nicht passieren!
 
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:wavey: Hier! Ich bin überflüssig! ;)
 
Man müßte das mal durchrechnen, ob da am Ende so viel mehr über bleibt.

Es bringt ja nichts, wenn man doppelt so viel verdient, aber die Kosten auch entsprechend hoch sind.
Im Land selbst vielleicht nicht. Aber man kann billiger in's Ausland verreisen während für Deutsche Urlaub in Skandinavien doch eine eher teure Angelegenheit ist. So wie auch die Schweiz als Urlaubsland teuer ist, für Schweizer hingegen ist in Deutschland vieles paradiesisch günstig.

Aber das Leben besteht ja eh nicht nur aus Urlaub und Reisen.
 
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...falls du der Meinung bist, die deutschen Löhne sind niedrig, schau mal die in Spanien an....:eek:
Wohlgemerkt, bei gleichen oder sogar höheren Lebenshaltungskosten als in Deutschland. Round about verdient ein Spanier ca. 60% des deutschen Lohns, bei erheblich längeren Arbeitszeiten und sehr schlechter Absicherung.

Genau, was beschwert man sich eigentlich? Auch der Spanier hat nichts zu meckern, denn dort lebt es sich immer noch besser, als in Bangladesch...


In Deutschland ist das Problem, dass der Staat für alles und alle sorgen will. Daher die exorbitanten Lohnnebenkosten, die jede Dienstleistung zum Luxus werden lassen, sowie die pervers hohe Abgabenlast + Versicherungen für jeden Sch***s = es bleibt nix hängen.

Schön wärs....Leider findet man in D immer nur Halblösungen vor. Beispiel Bafög: Ich bin der Meinung, entweder alle oder keiner. Wenn der Daddy des Millionärssöhnchens dann entsprechende Steuern zahlen müsste, kommt es auf die paar hundert Euro, die dieser Student dann ebenfalls bekommen würde, auch nicht mehr an....

Aber irgendwas läuft verkehrt. U.a. werden Steuer-Milliarden für völlig sinnlose Projekte (z.B. Airports, die dann keiner braucht) verschwendet.

In der Schweiz sind Volksentscheide eben nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Nur der Deutsche hat es eben irgendwie an sich, dieses Obrigkeitshörige - egal ob in Bezug auf die Wirtschaft oder die Politik.
 
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Das Problem ist das wir in der Verwaltung und im Gesundheitswesen Strukturen geschaffen haben die sich selbst kontrollieren und verwalten. Die müßten sich von sich aus abschaffen und zugeben das sie überflüssig sind. Das wird nicht passieren!

Wir schaffen ja noch nicht einmal eine Reform des Föderalismus. Dieses Lokalfürstentum wird eines Tages unser Tod sein! Dann heißt es an den Grenzen bei der Reise ins Ausland: "Sie kommen aus Deutschland? - NEIN! Aus HESSEN!!!"

:hamma:
 
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In Deutschland ist das Problem, dass der Staat für alles und alle sorgen will. Daher die exorbitanten Lohnnebenkosten, die jede Dienstleistung zum Luxus werden lassen, sowie die pervers hohe Abgabenlast + Versicherungen für jeden Sch***s = es bleibt nix hängen.

Ähm - bei den Lohnnebenkosten könnte gespart werden? Keine Altersvorsorge betreiben? Keine Krankenversicherung haben? Keine Pflegeversicherung haben? Keine Arbeitslosenversicherung haben?

Das alles sind doch Dinge, die absolut notwendig sind, ohnehin bezahlt werden müssen.

Könnte man da irgendwo sparen? Nur dadurch, dass man Leistungen zurückfährt, nicht aber dadurch, dass man sie abschafft.

Wo könnte man Leistungen zurückfahren?

Rente? Wohl kaum. Die zu erwartenden Renten sind ohnehin sehr niedrig.
Arbeitslosengeld I? Hm - na, ich finde, das ist schon jetzt auf Kante genäht. ALG II sowieso.
Pflege? Wehe dem, der keine private Vorsorge hat.
Krankenversicherung? Womöglich noch am ehesten hier. Allerdings finde ich nicht, dass es ein Makel unserer Gesellschaft ist, dass sie ein gutes Gesundheitssystem für "alle und jeden" unterhält.

Sorry, ich sehe nicht, dass die Nebenkosten ein "Problem" sind, dass man lösen kann.
 
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Aus Berufsgründen schaue nicht nur ich immer wieder Neidvoll nach Skandinavien und Finnland. Der Stellenwert ist dort aber auch ein ganz Anderer.

Die Vorraussetzungen sind einfach weltweit vorbildlich, das Arbeitsumfeld absolut professionell und innovativ. Wenn das stimmt, ist das eigene Geld eher zweitrangig.

Die Kollegen, die ich von dort kenne sehen das ähnlich, über Lebenshaltungskosten lässt sich fast überall auf der Welt für den Normalverdiener gut stöhnen.
 
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Schön wärs....Leider findet man in D immer nur Halblösungen vor. Beispiel Bafög: Ich bin der Meinung, entweder alle oder keiner.
Schönes Beispiel.
Krass vereinfacht und überspitzt würde ich es mal so ausdrücken:

In Skandinavien herrscht eher das solidarisch-egalitäre Gesellschaft-Modell: Gleichheit, und "der Staat" als Solidargemeinschaft trägt die Kosten. "Gerecht" ist, wenn sich alle an den Kosten beteiligen.

In der Schweiz herrscht eher das liberale, eigenverantwortliche Modell: Individualität und eigene Entscheidung, und (relativ weitgehend) der einzelne trägt die von ihm verursachten Kosten. "Gerecht" ist, wenn der Einzelne seine verursachten Kosten trägt.

In Deutschland dagegen versucht der Staat, dem Individuum oder speziellen Klientel "gerecht" zu werden. Er bestimmt und überprüft, was jedem "gerechterweise zusteht", und verteilt dementsprechend schön aufwendig differenzierend. Was oft genug auf krude Art und Weise schiefgeht.

Paradebeispiel: Den Unfug eines dualistischen Krankenversicherungswesens (gesetzlich/privat), mit jeweils bestimmten gesetzlichen Regelungen, Anforderungen und Hürden für den Übertritt von einem System ins andere. Wobei der ganze Spass jetzt noch mehr verwässert wurde.

Oder auch das Thema Studienfinanzierung: In Dänemark bekommt (meines Wissens) jeder die staatliche Studienunterstützung, ungeachtet der elterlichen Unterstützung. In der Schweiz ist man weitgehend selbst dafür verantwortlich, muss halt ggf. dazu verdienen (dafür lässt der Staat auch steuerlich den Familien mehr Raum zum Atmen und finanziell selbst zu walten). In Deutschland jedoch wird die "Bedürftigkeit" für BaföG aufwendigerweise festgestellt, damit "der Staat" ja auch jedem individuell "gerecht" werden soll - und das wird natürlich auch aufwendigerweise kontinuierlich nachkontrolliert.

Von unserem Steuersystem ganz zu schweigen, mit seinem bombastischen Arsenal an Sonderregelungen, Ausnahmen, Zusatzbelastungen für die Einen und Zusatzentlastungen für die Anderen...
 
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Das alles sind doch Dinge, die absolut notwendig sind, ohnehin bezahlt werden müssen.

Könnte man da irgendwo sparen? Nur dadurch, dass man Leistungen zurückfährt, nicht aber dadurch, dass man sie abschafft.

Wo könnte man Leistungen zurückfahren?
die Frage ist doch eher ob nicht genügend (oder sogar zu viel) Geld im System ist, es nur nicht an den richtigen Stellen ankommt?
 
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In Deutschland dagegen versucht der Staat, dem Individuum oder speziellen Klientel "gerecht" zu werden. Er bestimmt und überprüft, was jedem "gerechterweise zusteht", und verteilt dementsprechend schön aufwendig differenzierend. Was oft genug auf krude Art und Weise schiefgeht.

Paradebeispiel: Den Unfug eines dualistischen Krankenversicherungswesens (gesetzlich/privat), mit jeweils bestimmten gesetzlichen Regelungen, Anforderungen und Hürden für den Übertritt von einem System ins andere. Wobei der ganze Spass jetzt noch mehr verwässert wurde.

Oder auch das Thema Studienfinanzierung: In Dänemark bekommt (meines Wissens) jeder die staatliche Studienunterstützung, ungeachtet der elterlichen Unterstützung. In der Schweiz ist man weitgehend selbst dafür verantwortlich, muss halt ggf. dazu verdienen (dafür lässt der Staat auch steuerlich den Familien mehr Raum zum Atmen und finanziell selbst zu walten). In Deutschland jedoch wird die "Bedürftigkeit" für BaföG aufwendigerweise festgestellt, damit "der Staat" ja auch jedem individuell "gerecht" werden soll - und das wird natürlich auch aufwendigerweise kontinuierlich nachkontrolliert.

Von unserem Steuersystem ganz zu schweigen, mit seinem bombastischen Arsenal an Sonderregelungen, Ausnahmen, Zusatzbelastungen für die Einen und Zusatzentlastungen für die Anderen...

Richtig erkannt, gute Beispiele.
 
AW: warum sind die Löhne in Dänemark viel höher!

Ähm - bei den Lohnnebenkosten könnte gespart werden? Keine Altersvorsorge betreiben? Keine Krankenversicherung haben? Keine Pflegeversicherung haben? Keine Arbeitslosenversicherung haben?

Das alles sind doch Dinge, die absolut notwendig sind, ohnehin bezahlt werden müssen.

Zunächst: willkommen im Forum ;)
Leider siehst du da eine schöne Illusion....ich habe ja geschrieben: der Staat will für alles und alle sorgen. Will. Funktioniert nur nicht (mehr). Wenn alle diese hohen Abgaben in private Absicherung stecken würden und z.B. die Arztkosten in Deutschland nicht so überzogen wären, dann könnte man ganz gut für sich alleine sorgen.

Zu meinem Beispiel: mein letztes Keramik-Inlay in Deutschland (2003): fast 600,-€. Hat 10 min gedauert und 1 Jahr gehalten.
Mein erstes Keramikinlay in Spanien (2004): 60,- €. Hat 45 min gedauert und hält immer noch.

Stichwort: Selbstverantwortung.

Das "soziale Netz" ist unbezahlbar und unwirtschaftlich geworden. Davon abgesehen werden mit Sozialabgaben teils ganz andere Löcher gestopft.
Ich habe in Deutschland (selbstständig) über 1.500,-€ monatlich!! an "Absicherung" bezahlt. Pervers.
Heute zahle ich 500,-€ / mon in Spanien, wobei ich sogar den Luxus einer deutschen PKV habe - nur eben mit 2.500,-SB...und die obligatorische Sozialvers. in Spanien ist schon mit eingerechnet.
Das ganze letzte Jahr habe ich, bei wirklich etlichen Arztbesuchen, gerade mal genauso viel an Arztrechnungen bezahlt wie vorher 2 Monatsbeiträge.

Stoff zum Nachdenken. :moin:
 
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Wir haben in D auch andere Standards (Krankenhäuser, Rettungsdienst, medizinische Ausstattung) als in Spanien und anderen südlichen Ländern, oder warum fliegt der ADAC mit seinen Ambulanzjets regelmäßig verunglückte deutsche Urlauber von dort in die Heimat aus?

Wenn für meine Abgaben ein hoher medizinischer Standard innerhalb einer modernen Infrastruktur gewährleistet wird, dann zahle ich gerne diese Abgaben, da es mir auch irgendwie zu simpel ist, mich nur für das eigene Häuschen, Auto, etc. zu interessieren...
 
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