warum sind die Löhne in Dänemark viel höher!

Ich denke auch nicht, dass die Einkommensunterschiede in irgend einer Form gerecht sind - das sind sie nämlich mitnichten. Es wird niemand nach seiner Leistung bezahlt, nur nach Position.
Und gerade die angeblich ach so sozial "Gerechten" (Gewerkschaften, Linke) fördern und zementieren das am allermeisten - sie sind es, die sich am allermeisten gegen leistungsgerechte Bezahlung sperren.
Denn manche leiten aus solchen Unterschieden ein moralisches Vorrecht ab.
Vielleicht auch. Aber eher im Gegenteil: Viele leiten daraus nicht moralisches Vorrecht, sondern vielmehr "Unrecht" ab (Hartz IV, Managergehälter, etc...)
 
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Ach Herrje, da habe ich ja eine schöne politische Diskussion losgetreten.
war nicht meine Absicht! :eek:
Ich wollte nur zum Nachdenken anregen. Dazu noch eine Frage: was kostet alleine die Verwaltung der Sozialleistungen?? Und die Kontrolle der Verwaltung? etc...

Und dass die medizinische Versorgung ja in D. einen ach so tollen und hohen Standard hat und (z.B.) in Spanien ach so schlecht ist, kann ich nicht behaupten. Wer nicht in D. Erste-Klasse-Superversichert ist, landet im letzten Kaninchenstall. Ich kann dazu genug Beispiele aufzählen. In meinem Freundeskreis gibt es genug "Pflichtversicherte". Sie wurden in völlig veralteten KH wie Vieh behandelt. Man entschuldige den Ton, aber es hat mich echt schockiert.

Dagegen gibt´s bei privat dann zuviel des Guten: mein Vater z.B. (privatzusatz-versichert) wurde noch kurz vor seinem Tode durch die ganze teure Diagnostik gezerrt, bis sein Hausarzt (und ich) ein Machtwort gesprochen haben.

In Spanien ist nicht alles Gold. Aber auf jeden Fall nicht schlechter, nur wesentlich günstiger.

Sorry für das ganze OT. Aber es hat mit Dänemark zu tun. Der Bürger dort ist sehr mündig. Und vor dem Rathaus in Kopenhagen steht ein bronzenes Wildschwein. Das wird von den Bürgern umgedreht (mit dem Hinterteil zum Rathaus), wenn sie mit der Steuerpolitik nicht einverstanden sind!! Simpel und einfach. Undenkbar in D, da gäbe es zu dem Thema einen "Experten-Ausschuss" mit "Anhörung". :sick:
 
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In meinem Freundeskreis gibt es genug "Pflichtversicherte". Sie wurden in völlig veralteten KH wie Vieh behandelt. Man entschuldige den Ton, aber es hat mich echt schockiert.
das ist sicher nicht repräsentativ :nono:
 
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Ich hab nicht alles gelesen, aber ist inzwischen geklärt, warum die Löhne in Dänemark höher sind? Höher als was eigentlich?
 
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Wem die Löhne in Dänemark zu niedrig sind, sollte sich überlegen in die USA zu gehen und dort im Staatsdienst zu arbeiten. Da herrscht noch echte Goldgräberstimmung ;)

Forbes schrieb:
Goss retired four years ago, at 42, from a $90,000 job as a police commander in Delray Beach, Fla. He immediately began drawing a $65,000 annual pension that is guaranteed for life, is indexed to keep up with inflation and comes with full health benefits.
(...)
For New York City's 281,000 employees, average compensation has risen 63% since 2000 to $107,000 a year. New Jersey teaching veterans receive $80,000 to $100,000 for ten months' work. In California prison guards can sock away $300,000 a year with overtime pay.
(...)
Michael Hirth, a 55-year-old fireman in Hallendale Beach, Fla., has a nifty deal known as a Deferred Retirement Option Program. It enables public employees to "retire" and stay in their old jobs. Hirth is receiving both a pension and a salary for the same job.

Also nicht die promovierte Ingenieure in R&D sind gefragt, sondern Gefängniswächter ;)

http://www.forbes.com/forbes/2009/0216/078.html
 
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Das ist wohl eher vergleichbar mit unserem Beamtentum. Mein Vater war Hauptmann in einer Ausbildungskompanie, der wurde auch mit 52 bei 73% der letzten Bezuege pensioniert :) Der Bund wendet heute schon 36 Milliarden fuer Beamtenpensionen auf. Bis 2050 wird bei einer Gehaltssteigerung von 2,8% pro Jahr ein Bedarf von mindestens 150 Milliarden geschaetzt.
 
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Bedarf von mindestens 150 Milliarden geschaetzt.
Das (und ein paar andere Verbindlichkeiten) nennt man implizite Staatsverschuldung und die wird uns noch vor 2050 auf ein Niveau von 300% des aktuellen BIP befördern. Derzeit sind wir bei guten 67% (ohne Konjunkturnotprogramme).
 
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Das ist wohl eher vergleichbar mit unserem Beamtentum.

Ja, im Prinzip schon. Allerdings waren bei uns lange Zeit die Gehälter der Beamten geringer, als die Tarife in der freien Wirtschaft. In Amerika scheint das anders zu sein, wenn Gefängniswächter auf 300.000$ im Jahr kommen können. Insgesamt kann ich aber bestätigen, dass es, gerade in Kalifornien, extrem viel Staats-Jobs gibt, die absolut überbezahlt sind, und nur minimalen gesellschaftlichen Nutzen haben. Kam mir, als ich dort war, wie eine Beamten-Mafia vor ;) In mancher Hinsicht war Kalifornien echt das Traumland der Sozialindustrie. Hierzulande schleppen Bewährungshelfer für jugendliche Delinquenten sicher keine 80.000 oder mehr nach Hause, und das ist noch definitiv einer jener Jobs, der einen gesellschaftlichen Mehrwert bringt, wenn er gut gemacht wird.
 
Hierzulande schleppen Bewährungshelfer für jugendliche Delinquenten sicher keine 80.000 oder mehr nach Hause, und das ist noch definitiv einer jener Jobs, der einen gesellschaftlichen Mehrwert bringt, wenn er gut gemacht wird.


ach, die deutschen Bewährungshelfer von Zehn ist vielleicht einer dabei der sein Job richtig macht! Die sind wirklich faul - ich habe da Einblicke!
 
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und das ist noch definitiv einer jener Jobs, der einen gesellschaftlichen Mehrwert bringt, wenn er gut gemacht wird.

Das waere ein wichtiges Signal um sich ungleich hoehere Folgekosten zu sparen. Aber Weitsicht und Mittel in Bildungs- und Sozialpolitik zu stecken ist hierzulande unpopulaer.
 
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Das waere ein wichtiges Signal um sich ungleich hoehere Folgekosten zu sparen. Aber Weitsicht und Mittel in Bildungs- und Sozialpolitik zu stecken ist hierzulande unpopulaer.

Vielleicht sollte Kalifornien umdisponieren und die 300.000 dem Bewährungshelfer geben und die 80.000 dem Gefängniswärter ;)

Insgesamt zweifele ich dran, dass die Bewährungshelfer in Kalifornien erfolgreicher sind, also unsere, auch wenn sie das Doppelte verdienen.
 
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Erfolg kann eigentlich nur der Probant haben :)
 
AW: warum sind die Löhne in Dänemark viel höher!

Erfolg kann eigentlich nur der Probant haben :)

Ja, deswegen wäre es vielleicht noch besser, die 300.000 des Gefängniswärters auf 50.000 zu reduzieren und mit dem Rest den Probanden eine Ausbildung zu finanzieren. Mal sehen was Arnold dazu sagt :D
 
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Meine Erkenntnis ist:
Die Gesellschaftliche Ordnung in Skandinavien ist gerechter, die sozialen Unterschiede wesentlich geringer, Sozialleistungen selbstverständlich, von denen man hier träumen würde.
Dafür müssen Besserverdienende aber auch wesentlich mehr Steuern zahlen. Dort tun sie es weitgehend ohne Murren, hier würde es einen Aufstand geben.

Aber:
Mit diesem solidarischen Geist geht auch eine Abschottungsmentalität einher, die es Zugezogenen oftmals sehr sehr schwer macht, dort Anschluß zu finden. In Dänemark ist die besonders ausgeprägt, auch untereinander hält man zueinander Distanz, zieht sich gern in die eigenen vier Wände zurück.

Man muss speziell als Deutscher in Skandinavien viel Geduld haben, bevor man einigermassen eingelebt ist – und bleibt doch immer fremd.


Als Wahl-Skandinavierin ( Schweden ) kann ich das voll und ganz unterschreiben

( darum auch full quote )
 
Heute in der SZ ein Kommentar zum Umgang des schwedischen Staates mit der Wirtschaftskrise. Er macht die Unterschiede zu der deutschen Mentalität ganz gut sichtbar. Während bei uns diskutiert wird, wie der Staat eine Firma wie Opel unterstützen kann, geht es in Schweden ausschließlich um die Beschäftigten: Weder fliesst an die Firma Saab Geld, noch wird eine Einstieg des Staates über Aktien diskutiert.
Zitat:
"in Schweden ist es Tradition, dass der Staat den Schwachen hilft - etwa jenen, die gerade ihren Job verloren haben. Der Begriff "Rättvisa" - Gerechtigkeit - ist für die meisten Schweden eng verbunden mit "Jämlikhet" - Gleichheit. Gerecht ist also wenn alle die gleichen Chancen und Voraussetzungen haben. Wer in Schweden wirtschaftliche Probleme hat, der kann sich fast immer freundlicher Unterstützung der Öffentlichkeit sicher sein. Aber das gilt nur für Menschen.
(…)
Darauf bereitet sich die Regierung nun seit Monaten vor. Schon im Oktober hat sie einen Staatssekretär damit beauftragt, alle Hilfsmaßnahmen rund um die Kündigungswelle zu koordinieren, die wegen der Finanzkrise erwartet wird.
(…)
Es gibt viel zu tun: Die Mitarbeiter der Arbeitsämter suchen verstärkt nach freien Stellen. Umschulungen und Fortbildungskurse werden organisiert. Die Regierung finanziert Forschung in neue Technologien und fördert Existenzgründer. Der Staat hilft in Schweden also vor allem jenen, die sich verändern müssen.

So vielfältig sind die Maßnahmen, dass man als Beobachter schnell den Eindruck bekommt, hier werde Steuergeld wie mit der Gießkanne übers Land verteilt. Und so falsch ist das Bild gar nicht, schließlich hat eine Gießkanne auch etwas mit Wachstum zu tun. Das schwedische Modell versucht gleichmäßig zu fördern - in Kiruna wie in Malmö, in der Autobranche wie im Gaststättengewerbe, den Informatiker wie den Klempner. Trotzdem ist die Förderung gezielt, denn sie richtet sich vor allem auf den Einzelnen. Der Mensch, sein Wissen, seine Ideen und seine Arbeitskraft stehen im Mittelpunkt dieser Politik.

Das schwedische Modell ist faszinierend, weil es auf diese Weise sozialstaatlich und marktwirtschaftlich zugleich ist. Der Staat tut dabei, was er am besten kann: Er sorgt für seine Bürger. Er organisiert ein Bildungssystem, in dem Menschen jeden Alters etwas dazulernen können. Er fördert Neues. Gleichzeitig aber überlässt er dem Markt seine Aufgaben: Der Markt macht aus Ideen Profit. Er schafft Arbeitsplätze und manchmal vernichtet er sie. Er bestimmt, welche Firmen wachsen und welche pleitegehen."
 
Die Mitarbeiter der Arbeitsämter suchen verstärkt nach freien Stellen. Umschulungen und Fortbildungskurse werden organisiert. Die Regierung finanziert Forschung in neue Technologien und fördert Existenzgründer. Der Staat hilft in Schweden also vor allem jenen, die sich verändern müssen.
Gilt 1:1 auch in Deutschland.

Ohne quantitative Darstellung reichlich wenig informativ.
 
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