meanderbach
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Zunächst: willkommen im Forum
Leider siehst du da eine schöne Illusion....ich habe ja geschrieben: der Staat will für alles und alle sorgen. Will. Funktioniert nur nicht (mehr). Wenn alle diese hohen Abgaben in private Absicherung stecken würden und z.B. die Arztkosten in Deutschland nicht so überzogen wären, dann könnte man ganz gut für sich alleine sorgen.
Zu meinem Beispiel: mein letztes Keramik-Inlay in Deutschland (2003): fast 600,-€. Hat 10 min gedauert und 1 Jahr gehalten.
Mein erstes Keramikinlay in Spanien (2004): 60,- €. Hat 45 min gedauert und hält immer noch.
Stichwort: Selbstverantwortung.
Das "soziale Netz" ist unbezahlbar und unwirtschaftlich geworden. Davon abgesehen werden mit Sozialabgaben teils ganz andere Löcher gestopft.
Ich habe in Deutschland (selbstständig) über 1.500,-€ monatlich!! an "Absicherung" bezahlt. Pervers.
Heute zahle ich 500,-€ / mon in Spanien, wobei ich sogar den Luxus einer deutschen PKV habe - nur eben mit 2.500,-SB...und die obligatorische Sozialvers. in Spanien ist schon mit eingerechnet.
Das ganze letzte Jahr habe ich, bei wirklich etlichen Arztbesuchen, gerade mal genauso viel an Arztrechnungen bezahlt wie vorher 2 Monatsbeiträge.
Stoff zum Nachdenken.
Danke für den Willkommensgruß!
Das ist in der Tat interessanter Stoff zum Nachdenken.
Deine Vermutung ist also: wenn man die "Sozialleistungen" nicht staatlich/zentralistisch regelt, dann sind sie effizienter.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so zutrifft. Ich will damit nicht sagen, dass alles optimal läuft in der deutschen Sozialversicherung (und ich habe ja auch schon gesagt, dass gerade beim Gesundheitssystem Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind).
Aber ob weniger Staat in diesen Fällen hilft? Ich zweifle daran.
Inlays sind in Spanien billiger? Ok - Einzelvergleiche. JEDE ärztliche Leistung, die ich in den USA in Anspruch genommen habe, war mindestens doppelt so teuer wie die gleiche Leistung in Deutschland. Teilweise 4-5 fache Preise. Und das bei einem total liberalisierten System. Weiterhin ist der Wust an abertausenden Versicherungsplänen in den USA ein unglaubliches Verwaltungsproblem.
Ich finde es sogar prinzipiell zweifelhaft, ob existenzielle Leistungen überhaupt marktfähig sind. Wir behandeln Gesundheit ja auch heute nicht wie ein beliebiges Gut. In den USA geschieht das auch nicht. Jeder bekommt eine Versorgung, wenn er sie nicht kaufen kann, dann auf Staatskosten.
Nachtrag:
Die Frage ist, was meinst du mit dem Stichwort "Selbstverantwortung"?
Klar: die, die ohnehin selbständig eine Versorgung erwirtschaften können, haben gar kein Problem. Die Sicherungssysteme sind doch gerade für diejenigen wichtig, die das nicht schaffen können. Was heißt also Selbstverantwortung?
Dass wir nur noch ein absolutes Minimum gesellschaftlich garantieren und diejenigen, die zu arm sind, schlechter wegkommen lassen?
Dass wir manche Leistungen gar nicht mehr von Wohlhabenden subventionieren lassen?
Das heißt: Wenn wir die Solidarität aufkündigen, dann wird es für die bisherigen "Geber" billiger - that's no rocket science!
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