A Beautiful Day / You Were Never Really Here
Ein alternder auftragskiller und ein junges mädchen – ich hatte an so was wie
Léon – Der Profi gedacht, aber die geschichte und der ton sind vollkommen anders. Joe (Joaquin Phoenix) befreit für einen auftraggeber verschleppte mädchen aus bordellen und geht dabei äußerst skrupellos und brutal mit entführern und bewachern um. Sein bevorzugtes werkzeug dabei ist ein hammer (vielleicht eine reminiszenz an
Oldboy). Wir sehen nicht die akte der gewalt, allerdings die folgen: blutlachen, leichen und dann Joes selbstzweifel. Sein letzter auftrag wirft sein leben um.
Wir sehen die ganze zeit in Joes seele. Er ist (Golf-?)kriegsveteran mit ständigen flashbacks von traumatisierenden szenen und er hatte als kind offenbar zusammen mit der mutter unter einem brutalen vater zu leiden, wozu wir ebenso viele erinnerungsbilder zu sehen bekommen. Die erzählung ist behutsam, eigentlich leise – dafür ist der soundtrack laut, oft verstörend, wieder (wie neulich bei
Under the Skin) mehr sounddesign als musik – verantwortlich ist Jonny Greenwood von Radiohead. Mit der regisseurin Lynne Ramsay muss ich mich mal näher befassen.
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