Natürlich kann ein RAID ein Backup sein.
Sorry, aber nein. Natürlich KÖNNTE man es als THEORETISCHES EXTREM so betrachten, aber selbst dann nur sehr viel Augen zudrücken. Weil eines der wichtigen Attribute eines Backups ist, daß es eben NICHT direkt gekoppelt mit dem Life-System ist. Ein Backup, was sich zig mal in der Sekunde ändert, weil ein Dateisystem Attribute (Zugriffszeit etc) ändert, oder ein User eine Dateioperation macht, ist schlicht KEIN Backup. Von einem Backup erwartet man, daß es den Stand zu einer bestimmten zeit Reflektiert. Je nach Backup-Art einen exakten Zeitpunkt über alle Daten (z.B. ein gesicherter Snapshot) oder Daten, die über einen bestimmten Zeitrahmen gesichert wurden.
Und von einem Backup MUSS ich erwarten können, ein System neu zu bootstrappen zu können, wenn die Life-Daten korrumpiert wurden (HW-/SW-Fehler, oder durch Ransomware verschlüsselt). Wenn dein RAID dein Backup war, wirst du feststellen, daß es KEIN Backup war.
Ein Backup MUSS auf einem Extra-Medium gemacht werden. Idealerweise sogar auf einem anderen System. Im größeren Stile hast du ein extra System laufen, wohin die zu sichernden schnell Daten auf schnelle SSDs gedumpt werden. Und von diesem SSD-Cache werden die Daten dann auf die endgültigen Ziele, wie z.B. Bandmaschinen gesichert. Dies stellt dann z.B. sicher, daß ein Eindingling oder eine Malware NICHT mehr an die Backups kommt, weil die schlicht nicht mehr auf einem mountbaren Medium liegen. Und idealerweise verteilst du diese Bänder auch an speziell gesicherte Orte, wie z.B. einem Bankschliessfach oder ähnlich.
Bei Backups ist es wichtig, daß die Backup-Daten so gut es geht vom Life-System getrennt sind. Ein ständig gemountetes externes oder per Netzwerk eingebundenes Laufwerk würde ich schon als kritisch ansehen, weil nicht sicher verhindert werden kann, daß irgendwer/-was die Daten korrumpieren kann.
Es hat Jahre gekostet es aus den Leuten herauszuhämmern, daß man ein RAID wie ein Backup betrachten kann. Bitte NICHT so einen Unsinn weiterverbreiten. Es ist fahrlässig.
Nachtrag: es mag überzogen wirken, aber man kann sehr schnell an einem Punkt sein, wo sogar das regelmäßige einschliessen eines Backups in einen z.B. Banktressors, oder bei anderen vertrauten Personen, angebracht ist. Viele kleine und mittelständische Unternehmen oder Freelancer unterschätzen den Wert ihrer Daten. Und es kommt immer mal wieder vor, daß eine Firma pleite geht, nur weil die Backups nicht vorhanden oder in irgendeiner Form schlecht waren.