Als background: Ich hab dieses Jahr an einer Gesamtschule in NRW mein Abi gemacht. Mein Jahrgang war relativ klein, am Ende bekamen 38 Schüler ihr Abitur.
Für den Sport Unterricht gab es 2 Kombinationen (eine 3 Kombination kam wegen mangelndem Intresse nicht zu Stande): Basketball-Fußball-Leichtathletik und Volleyball-Tanzen-noch irgend was plus jeweils der obligatorische Ausdauerteil. Diese wurden am Ende der 11. für die beiden nächsten Jahre gewählt. Wie der Zufall es wollte haben alle Jungs die eine Kombination gewählt, alle Mädels die andere. Wer was gewählt hat könnt ihr euch sicher denken.
Ich selbst bin sportlich eher minderbegabt (Koordinationsstörungen die allerdings offiziell geheilt sind, hing seltsamerweise von der Mathe Note ab obwohl ich da nie schlecht war) habe den Bundeswehr PFT (in der OPZ) mit 14 Pkt. bestanden (nach Training) und gehe in meiner Freizeit gelegentlich laufen (in der 11. regelmässig gemacht + Wettkämpfe [war meistens letzter], leider danach zu wenig Zeit gehabt). Motorisch bin ich eine absolute Niete.
Laut Lehrplan hatten wir 1/3 Theorie und 2/3 Praxis. In der Theorie wurden u.A. Taktik, Technik, "Sport und Gesellschaft, "Bedeutung der Schulsportes", "Doping" , "Fairness" und Grundlagen darüber aus welchen Komponenten Sportlicheleistung eigentlich besteht (Ausdauer, Kraft, usw.) sowie einige biologische Grundlagen (Aufbau des Blutes und von Muskeln). Hier gab es durchaus interessante Diskussionen Fairness z.B.), Tests wurden auch geschrieben.
Kondition wurde nach Wunsch der breiten in der 11. mit Fahrrad fahren gemacht, in der 12. wurde dann gelaufen. Ansonsten gab es zwischen durch mal Leichtathletik und Basketball, hauptsächlich wurde Fußball gespielt.
Für mich persönlich das unerfreulichste der 4 Sportarten, aber wieder die Mehrheit siegt - zumal der Lehrer auch begeisterter Fußballer ist.
Nach offiziellen Leistungstabellen wurde nicht bewertet, auch nicht in der Leichtathletik stattdessen hat der Lehrer zusammen mit uns Schülern eine eigene faire Tabelle erstellt. Auch im Fußball dürften an Test tagen einzelne Schüler mitbewerten (die die Sportbefreit waren). Bewertet wurden dabei Technik, Kondition, Fairness, Teamplay und Motivation. Ein guter Spieler der hauptsächlich Alleingänge gemacht hat konnte keine 1 bekommen. Ein guter Spieler der hingegen schwächere Spieler anleitete ("lauf da hin", "deck den da") hatte eine 1 ziemlich sicher. Aber auch ein Schlechter Schüler konnte durchaus eine relativ gute Note bekommen in dem er versucht sich in das Spiel einzubringen und nicht irgendwo auf dem Feld stehen bleibt. Gute Schüler haben auch schwächere Schüler angespielt da sie sonst schlechtere Noten bekommen hätten.
Generell war es eigentlich unmöglich durchzufallen wenn man nicht unentschuldigt fehlt, seine Sportsachen dabei hat und mitmacht. Die einzigen Defizite wurden an Schüler verteilt die häufig gefehlt haben oder eben nicht regelmässig Sportsachen dabei hatten.
Bei den Wahlen wurde Übrigens vom Lehrer auf ausgewogene Teams geachtet, ggf. wurde umsortiert oder der Lehrer hat sich einem Team angeschlossen.
Meine Noten lagen immer zwischen 3- und 3+, mit etwas mehr Arbeit (vor allem bei der Theorie) wäre auch eine 2 drin gewesen. Am Ende fiel Sport als mein 2. schlechtestes Fach allerdings aus meinem Abitur Schnitt raus.
Der Sportunterricht war beileibe nicht mein Lieblingsfach, was vor allem daran liegt das ich Fußball weder kann noch Spaß dran habe (Basketball kann ich auch nicht, macht aber wenigstens Spaß), trotzdem möchte in den Sport Unterricht eigentlich nicht missen. War er doch eine Unterbrechung der ewigen Sitzerei und hat Sichergestellt das wir uns zumindest 2 mal die Woche bewegen mussten (wir hatten übrigens 60 min Schulstunden).
Gelernt habe ich einige interessante Dinge, vor allem in der Theorie. Der Sportuntericht war bestimmt auch für die Mitschüler gut die sich freiwillig gar nicht bewegen.
Für die die Sport mit anderen Fächern vergleichen:
In meinem Englisch GK hatten nur diejenigen gute Noten die vorher mal auf einem Gymnasium waren oder im englischsprachigen Ausland. Ist das fairer? (Okay, die Lehrerin war absolut Mist)
@walfrieda
Du weißt das rückwärts gehen zu den motorischen Grundfertigkeiten gehört? Ich denke schon man sollte Sicherstellen dass das jeder Schüler lernt.
Außerdem gehen mir diese ewigen Abitur vergleiche gehörig auf die Nerven, ich sehe jetzt ja im studium (RWTH Aachen) wie toll die Leute aus BW sind. Super fleissig aber wenig Verständnis für zusammenhänge (okay nicht repräsentativ) trotzdem halte ich es für einen Mythos das Schüler as BY und BW grundsätzlich besser sind.
Ob das jemand Komplett gelesen hat?