bei allem respekt, aber wenn es danach geht könnte man jeden tag
für irgendetwas spenden. es gibt ständig irgendwo ein unglück, nur
in den meisten fällen bekommt man es nicht mit. wenn irgendwo in
china durch einen geplatzten staudamm zigtausend menschen
jämmerlich ertrinken, interessiert das hier in unserem wohlstands-
verwöhnten land kein schwein, wenn überhaupt gibt es einen drei
bis fünfzeiler in den nachrichten und das war es.
nur so am rande: der einzelhandel hat dieses jahr im vergleich zum
vorjahr einen rekordumsatz im positiven gefahren. die üblichen
verdächtigen der spendenorganisationen dagegen haben weniger
einnahmen als letztes jahr. was sagt uns das? jeder ist sich selbst
der nächste.
hast du gespendet als die twin-tower eingestürzt sind? hast du
nach der flut im osten für den erhalt der semperoper gespendet?
ja? ein platz an der harfe ist dir gewiss. nicht? warum nicht?
achso, weil du nicht persönlich betroffen warst. aha.
scusi, aber du wirst es nicht schaffen mir ein schlechtes gewissen
einzureden weil ich nicht spende. immerhin hat das land spontan
eine million euro locker gemacht, und diese million wird wohl auch
aus steuergeldern finanziert worden sein. und so haben wir alle
bereits geholfen.