Gesellschaft Pornografisierung des Alltags

hm, naja, es gibt auch sexuelle Gewalt gegen Männer (ich meine, mich bei
meiner Quick-Recherche an Zahlen um die 1,8% zu erinnern).
So gesehen, wohnt auch der Existenz des Mannes ein Risiko bei, vergewaltigt
zu werden. ;)

Die Frage ist doch eher: sollte es nicht anders sein:
Frauen wie Männer können sich frei bewegen?
 
Dieser Logik nach hat bereits die Existenz als Frau ein ihr innewohnendes Risiko, vergewaltigt zu werden.
Klar.
Gilt aber auch für Jungen und Männer.

Aha?! offene Haare sind hier aufeinmal - ganz im Gegenteil zu Lippenstift - hergezeigte sexuelle Reize.
Na, Du drehst's Dir auch so, wie's grad passt...
Nein, tue ich nicht.
Es ist ein sexueller Reiz.

Aber kein Zeichen (konkreter) sexueller Bereitschaft.

Das habe ich gesagt.
 
performa,

deine Argumentation in den letzten 4 Stunden war etwa so:
1. Wir wissen nicht, was Frauen geil finden und freiwillig machen und können uns diebezüglich kein Urteil über die Wirkung von Pornos auf die sexuellen Gewohnheiten der Konsumenten erlauben;
2. Du glaubst nicht, dass die derzeitige Verbreitung von Pornos die Verbreitung der Ansicht fördert, Frau seien willige Sexualobjekte;
3. Frauen machen sich freiwillig zum Sexualobjekt und sogar Vergewaltigungsopfer, wenn sie z.B. Alkohol trinken oder gewisse Reize zeigen.

Was du damit ganz offensichtlich erreichen willst, ist ein Totalfreispruch von Pornoindustrie und -konsumenten. Wenn Frauen sexuell ausgebeutet werden, läge die Verantwortung bei ihnen selbst oder in der Natur der Sache – weil sie eben Frauen und Männer eben Männer sind.

Habe ich das so richtig verstanden?
 
Leute, diese postfeministische Weltanschauung voller sexueller Unterdrückung und Gewalt ist ebenso unrealistisch und mindestens ebenso fatal wie die Welt die Pornofilme zeigen.
Und sie verhindert mindestens ebenso effektiv.
:mad:
Ein entspanntes und gleichberechtigtes Sexualleben ist trotz kritischem
Denken möglich, aber nur selten als Opfer sexueller Gewalt.
 
performa,

Habe ich das so richtig verstanden?
Nein, du hast mich in keinem einzigen Punkt in Gänze richtig verstanden.
(im allerersten vielleicht so einigermassen)

Soll ich das noch näher ausführen?
 
Ich kann auch deine weitere Argumentation verfolgen. Mal sehen, wohin sie uns führt...
 
Mein Gott Leute, ihr könnte doch nicht wirlkich ernsthaft behaupten, die These von performa nicht verstehen zu können :confused:

"Je mehr sexuelle Reize, desto höherer 'Vergewaltigungsanreiz' für potenzielle Täter"

Wobei ich dies ebenso wie die alte Emma-These, dass jeder Mann ein potenzieller Vergewaltiger wäre, für absurd halte.

Man kann sich ja mal ganz pragmatisch vor Augen halten, ob ein durchschnittlicher Mann denn tatsächlich "einen hoch bekommen" würde, wenn er sich auf eine schreiende/weinende/völlig verängstigte Frau werfen würde.

Das ist keine Sache von "ein wenig spitz und ein paar Bier zu viel"!

Zudem finde ich es widerlich, das Thema überhaupt als Argumentationskette in eine Diskussion um Sexualität und das sexuelle Verhalten der Geschlechter einzubringen und dabei auch noch als Totschlagargument. :sick:
 
Um Performa mal zu entlasten:
Ein Mensch - egal welchen Geschlechts - ist rein technisch gefährdet, vergewaltigt zu werden. Da nur 1.8% aller Vergewaltigungsopfer männlich sind, ist statistisch gesehen eine Frau einem höheren Risiko der Vergewaltigung ausgesetzt. Nun kann eine Frau mittags durch die Innenstadt laufen. Dort ist sie natürlich ziemlich sicher vor Vergewaltigern. Nachts im Park ist es viel einfacher für den Vergewaltiger --> Das Risiko wächst! Wenn jetzt die Frau auchnoch aufreizende Kleidung trägt (Achtung: folgendes gilt nur für "Triebtäter") ist es nochmal wahrscheinlicher, dass ein potenzieller Vergewaltiger vorbeikommt, geil wird und "zuschlägt"...

/edit: Zu spät...
 
Mal abgesehen davon, dass Trunkenheit einer Frau keinen sexuellen Reiz darstellt. :)
Eine These? :confused:
 
Leute, diese postfeministische Weltanschauung voller sexueller Unterdrückung und Gewalt ist ebenso unrealistisch und mindestens ebenso fatal wie die Welt die Pornofilme zeigen.
Und sie verhindert ein entspanntes und gleichberechtigtes Sexualleben mindestens ebenso effektiv.
:mad:

Was du "postfeministische Weltanschauung" nennst, beschreibt nur einen Ausschnitt der Gesellschaft und wird nicht als Weltzustand behauptet.

Die Frage ist, inwiefern dieser bislang eher kleine Kreis sich unter dem Einfluss der Pornoindustrie erweitert, wie die dort propagierten Praktiken und Rollenverteilungen in den Alltag der Menschen einsickern.

Ich denke, wer sich diese Frage überhaupt stellt, gehört schon mal nicht dazu. Das tun ja eher Menschen, die ihre Gewohnheiten und Rollenverhalten reflektieren, und die in eigener Verantwortung ihr Sexleben so gestalten, wie sie möchten. (Das steht ja jedem frei.)

Wie groß der Anteil der Pornokonsumenten ist, die das, was sie dort sehen, unreflektiert als Leitbild und Wunschvorstellung übernehmen, wissen wir schlicht nicht.
Ich gehe aber aufgrund von Erfahrung mit anderen Massenmedien (und die Pornos sind je bereits eines) davon aus, dass sie ihre Wirkung haben.
Sie wird oftmals gar nicht wahrgenommen, weil sie das Leben langsam verändert.
 
Nunja, wenn man mal davon absieht, dass in Medien und vielen Köpfen Begriffe fahrlässig falsch besetzt sind - wie das Gang-Bang als Massenvergewaltigung usw...
...dann landet man doch dort, dass wohl etwa 90% der Pornos auf dem Markt amerikanische Filme mit dem üblichen kacklangweiligem, leidenschaftslosem und mechanischem Gerammel.

Die Wirkung davon ist schwer abzuschätzen, aber in Bezug auf Rollenbilder und Co. gehe ich schwer davon aus, dass Du und andere die Wirkung völlig überschätzen. Und Vergleiche mit Vergewaltigung usw. haben dabei wirklich nichts aber garnichts zu suchen.

Zudem kurbelt gerade dieses entsetzte und etwas ahnunglose Aufschreien der Erwachsenen die Neugier und Begeisterung der Kids in einem Maße an...
 
Man kann sich ja mal ganz pragmatisch vor Augen halten, ob ein durchschnittlicher Mann denn tatsächlich "einen hoch bekommen" würde, wenn er sich auf eine schreiende/weinende/völlig verängstigte Frau werfen würde.
Durchschnittliche Männer sind ja auch nicht das Problem, sondern aggressive.

Zudem finde ich es widerlich, das Thema überhaupt als Argumentationskette in eine Diskussion um Sexualität und das sexuelle Verhalten der Geschlechter einzubringen und dabei auch noch als Totschlagargument. :sick:
Das durchzieht das Thema von Anfang an und wurde von "Emma" eingebracht (hier verlinkt), die diese Pornografisierungs-Diksussion losgetreten hat.
Es geht aber auch weniger um Vergewaltigung als Notzuchtverbrechen im Sinne des Strafgesetzes, sondern darum, dass die "Pornografisierung" die Gleichberechtigung der Frau eben verhindert und ihr damit Gewalt antut.
Also auch das, was du möchtest, nämlich "entspannte und gleichberechtigte Sexualität", erschwert. Zumindest für Teile der Bevölkerung.

Und hier steht nun Schätzung und Glaube gegen Schätzung und Glaube.
Da darf ich meine Forderung von Beginn dieses Threads wiederholen: Untersuchungen über die Wirkung von Pornografie sind sinnvoll und sollten in Auftrag gegeben werden.
 
Die Folge scheint doch auch die Unfähigkeit zu einer echten Partnerschaft zu sein. Was einhergeht mit der beliebigen Austauschbarkeit der Sexualpartner, die sich eine nicht geringe Anzahl von Leuten heutzutage kurzfristig via Singlebörsen oder Bumsportalen "besorgt". Auch in den Clubs geht es heute ganz klar anders und forscher zu als vor ein paar Jahren. Dies ist natürlich auch einschneidend für die Gesellschaft.
 
Dies ist doch beileibe keine Entwicklung, die man dem aktuellen mini-Hype um Pornos zuschieben könnte.

Sexuell orientiertes Handeln gibt es seit die Hormone erfunden wurden.
Die offene Auslebung davon gibt es verstärkt, seit die Kirche und damit die Ehe an Einfluss verlor, seit es Verhütungsmittel, insbesondere die Pille, gibt. Sie erlebte einen Boom während der "sexuellen Befreiung", der einen starken feministischen Hintergrund hatte und damit der Porno-These widerspricht...
Dann spielen auch noch Faktoren wie Urbanisierung und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen zu tun, es wird aus Liebe geheiratet, nicht mehr aus Vernunft...

Alles Dinge, die Singletum, One-Night-Stands und Co. fördern. Alles Fehlentwicklungen?

Die Menschen sind doch nicht automatisch sexuelle und emotionale Wracks, nur weil man sich nicht mehr so bedingungslos bindet.

WIr haben es hier mit einer medialen Sau zu tun, die durchs Dorf getrieben wird, weil ein paar Klasse-B-HipHopper nur mit Pornoslang zu Aufmerksamkeit kommen. Und einige wertkonservative springen darauf an.

Vor zehn Jahren gab es übrigens deutlich mehr Erotik im Fernsehen als heute. Da gab es noch die ganzen Erotikmagazine, zig Erotikfilme die Woche usw. Das war zwischenzeitlich komplett verschwunden und kehrt jetzt teilweise wieder zurück. Und plötzlich tun alle so, als hätte es sowas noch nie gegeben. :confused:

Vor ein oder zwei Jahren hieß es noch (SHell-Studie und Co.), die Jugend wäre braver, Werte-orientierte und konservativer als die früheren Jahrgänge und kaum rappt ein Sido über BlowJobs, schon denken die "Erwachsenen", dass die Jugend nur noch Pornos nachspielt.

Leute, seid ihr echt so weit ab vom Schuss? :confused:
 
Hast die Beiträge weiter vorne nich gelesen, gell? ;)
 
Doch, ich habe viel davon gelesen und es dreht dabei meist unsäglich eindimensional um Unterdrückung, Rollenverhalten...
Worauf spielst du denn konkret so zart an? :)
 
Warum "die Bevölkerung" oder "die Jugend" und "die Frauen" und "die Männer" immer als homogener Brei dargestellt werden, weiss ich auch nicht.
Gleichzeitig sollen dann Einzelbeispiele als Gegenbeweis dienen.

Das Liebesleben der Generationen wird ja nun hinreichend erforscht, nicht zuletzt aus kommerziellem Interesse – klar ist, dass die Entwicklungen in einer Altersgruppe ganz unterschiedlich verlaufen können.
Die Ansichten und Rollenklischees sind in einer kleinstädtischen Waldorfschule ganz anders als auf in einer Strasse in Hamburg Wilhelmsdorf.

Dein Frontaufbau von "Wertkonservativen" und "Erwachsenen", die sich völlig überflüssigerweise die Hosen wegen einiger sexistischer Jugendsprüche vollpinkeln, ist in dieser Diskussion ebenso daneben wie die Pauschalisierungen, die du zu recht kritisierst.

Eine Diskussion über die Wirkungen von Pornografie, wenn sie so zum Teil des Alltags wird wie derzeit, ist nicht schon deshalb gleich überflüssig oder gar hysterisch, weil sich die öffentliche Sexualmoral eben differenziert oder in unterschiedlichen Schichten sogar gegenläufig entwickelt.

Und natürlich hat Emma damit einen fetten Braten gewittert, den sie sich sichern wollte – dem Heft geht es ja nicht grade gut.

Aber auch für mich als Anfang 50jährigen springt die Entwicklung ins Auge: In den 70er Jahren waren wir, was entpanntes und gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter angeht, vor allem aber in der Reflektion darüber, schon weiter.
 
Doch, ich habe viel davon gelesen und es dreht dabei meist unsäglich eindimensional um Unterdrückung, Rollenverhalten...
Worauf spielst du denn konkret so zart an? :)

Ey, ich werfe nur etwas in die gegenüberliegende Waagschale :noplan:

Wenn hier postuliert wird, dass es eben normal ist, dass Frauen mit der
Angst vor Vergewaltigung leben müssen (weil is eben normal, dass sie
ein gewisses Risiko eingehen), dann ist doch schön sichtbar, wie die
Unterdrückung von Frauen funktioniert.
Und dann wird darauf geantwortet, dass man einer veralteten,
nicht mehr zutreffenden Sichtweise auf dieses Thema anhängt. :rolleyes:

Worum sollte es denn Deiner Meinung nach gehen?
Was alles so toll ist am Sex?
Das haben wir hier auch laufend gehab in diesem Thread, wer mit wem
und am besten wohin spritzen etc.

Aber das Thema ist: Pornographisierung der Gesellschaft.
Nicht: wir haben uns alle lieb. ;)
 
Oh, ich sehe gerade, du hast hier editiert...
performa,
deine Argumentation in den letzten 4 Stunden war etwa so:
1. Wir wissen nicht, was Frauen geil finden und freiwillig machen und können uns diebezüglich kein Urteil über die Wirkung von Pornos auf die sexuellen Gewohnheiten der Konsumenten erlauben;
2. Du glaubst nicht, dass die derzeitige Verbreitung von Pornos die Verbreitung der Ansicht fördert, Frau seien willige Sexualobjekte;
3. Frauen machen sich freiwillig zum Sexualobjekt und sogar Vergewaltigungsopfer, wenn sie z.B. Alkohol trinken oder gewisse Reize zeigen
1. Verschiedene Frauen finden verschiedene Dinge "geil" und machen verschiedenes freiwillig, bzw. fordern es sogar von ihren Männern.
Sicher wird das auch von Pornos ein wenig beeinflusst - aber ich sehe per se nichts negatives.

2. Sicherlich fördert sie diese Ansicht bei manchen Individuen.
Ursächlich problematisch finde ich da aber nicht die Pornos (die praktisch ohnehin nicht mehr in ihrer Verbreitung kontrollierbar sind), sondern die Erziehung.
Auf der anderen Seite fördern sie vermutlich auch die Ansicht, Frauen seien willige Sexualsubjekte.
Das ist eher zu begrüssen.

3. Nein. Frauen erhöhen freiwillig ihr Risiko, Vergewaltigungsopfer zu werden.
Auf der anderen Seite ziehen sie aus Alkohol trinken und Reize zeigen auch ihren Nutzen.
Letztlich ist es eine persönliche Abwägungsentscheidung.
 
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