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The V.U.P.
Die Frage, die gestellt wird: Bedarf es einer Debatte zur Pornografisierung der Gesellschaft?
Heute in ttt: http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~uid,7bn5xr0cr556su58~cm.asp
Ich fürchte, ich weiß, was sie will.Ob in den Medien, in der Kunst oder im ganz normalen Leben - mehr Porno war nie. Längst beschränkt sich die Darstellung von entblößten Körpern und Genitalien nicht mehr nur auf die Werbung oder die Titelbilder der einschlägigen Gazetten. Die neuen Medien haben der Pornografie ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Im World Wide Web findet Sex in Chatrooms und Foren statt und kann als Video in praktisch allen erdenklichen Formen bequem und anonym über entsprechende Portale herunter geladen werden. Für die Anbieter ein lukratives Geschäft: Denn in immer mehr Haushalten gehört Pornografie inzwischen zum Alltag, und die Konsumenten werden immer jünger.
Schon haben Hardcore-Videos so manche Schulhöfe in Großstädten wie Hamburg und Berlin erobert. Kinder und Jugendliche laden sich Gang-Bang-Videos mit Massenvergewaltigungen von Frauen auf das Handy oder grölen die sexuelle Gewalt propagierenden Songs der Porno-Rapper Bushido, Sido, Orgi und Co. Und selbst illegale Inhalte sind dank Internet per Mausklick überall und jederzeit zu haben. Sozialarbeiter und Psychologen warnen bereits vor der sexuellen Verwahrlosung und Verrohung einer ganzen Generation.
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Das Gefährliche sei der Gewöhnungs- und Abstumpfungseffekt. "Wenn man tausendmal eine nackte Person gesehen hat, dann ist das nicht mehr erregend. Wenn man tausendmal einen Sexualakt gesehen hat, dann wird auch das wahrscheinlich langweilig. Dann sucht man einen stärkeren Stimulus. Dann geht die Tendenz hin zu mehr SM, zur gewalttätigen Pornografie, vielleicht auch zur illegalen Pornografie, zu jüngeren Partnern, Kinderpornos. Auch das sehen wir bei unserer Arbeit." Doch noch fehlten Untersuchungen. Deshalb meint Andreas Hill: "Ich glaube, wir kommen nicht darum herum, uns über die Effekte und Auswirkungen auf die Gesellschaft Gedanken zu machen. Wir müssen sie von wissenschaftlicher Seite her empirisch erforschen. Aber auch die Gesellschaft selbst muss sich entscheiden, was sie will oder nicht will."
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