Plattenspieler für Einsteiger gesucht

Im Elektronik Forum geht ggf. es auch nur darum wie man mit einem Raspberry Pi eine LED schaltet. Dafür reicht ein Raspi eine Leuchtdiode und ein Widerstand. Wenn die "Profis" mitreden bekommt man aber durch die "Off-Topic" Diskussion ziemlich viel Gratiswissen mitgeliefert. So z.B. dass man die Ausgänge des Pi sinnvollerweise mit einem Pulldown oder Pullup Widerstand auf einen definierten Zustand schaltet. Bei Eingängen muss man das sogar um zuverlässige Werte zu bekommen. Wenn man 1+1 zusammenzählen kann und sich für das Thema interessiert, kriegt man durchaus wertvollen Input. :)

Ich wiederhole mich: Was willst du einem Einsteiger empfehlen wenn das Budget begrenzt bleiben soll?

Ein anständiger Riementriebler tut es allemal und ist für 80 Euro oder weniger zu bekommen. In der Regel legst du dann aber eben nochmal 20 Euro für einen neuen Riemen hin. Und wenn du eine anständige Anlage hast, dann kaufst du vielleicht auch noch eine Nadel für 40 Euro. Dann bist du schon bei 140 Euro und hast ein Gerät, das einem 160 Euro Gerät technisch unterlegen ist.

Einsteiger sein heißt nicht Einsteiger bleiben. Vielleicht reicht der 80 Euro Teller mit altem Riemen für die nächsten 10 Jahre locker aus weil Muttis Singlesammlung von zahlreichen epischen 70er Jahre Parties so abgenudelt sind, dass ein tragbarer Teller mit eingebautem Lautsprecher locker ausreichen würde. Ich guck mir die alten Super 8 Filme und Dias auch lieber mit einer Leinwand und Projekter an. Schon weil die Bude spätestens nach dem dritten Bild nach toten Fliegen aus den 80ern und warmer Luft riecht. Das ist wunderbar Retro.

Vielleicht denkt sich der TE nach 2 Monaten aber auch: "Verdammt. Die Kiste hat mich jetzt schon 120 Euro gekostet und weil mir die ganze Sache Spaß macht.. Vielleicht hätte ich doch lieber den Direkttriebler genommen."

Who knows? :noplan: Ohne Fachkenntnisse kannst du das erst dann beurteilen wenn du es ausprobiert hast. Ist wie mit der Fotoausrüstung. Klar reicht eine Einsteigercam mit günstigem Objektiv. Vielleicht für die nächsten 10 Jahre. Vielleicht hast du aber "plötzlich" eine D600 und 2-3 Festbrennweiten plus Telezoom für >1000 Euro zuhause. Findest du nur raus wenn du es ausprobierst. Oder im besten Fall wenn du aus den 6000 Nebeninfos das für dich wichtige rausfilterst, weiter recherchierst..
 
Zum einen meinte ich, dass die Dinger schon abgenudelt sind (ich weiß ja nicht, ob du mal bei einer 70er Jahre Party dabei warst bei der dich aus dem Plastiklautsprecher die Saragossa Band angebrüllt hat -> das ist ein hartes Geschäft für die gute Polydor Single), zum anderen hat eine alte Nadel nicht mehr ihren ursprünglichen Schliff und hobelt im schlimmsten Fall Material aus der Rille.

Umgekehrt sind zerkratzte und vor allem schmutzige Platten auch nicht gut für die Nadel.
 
Ganz ehrlich? Wer wirklich Platten genießen will, der sollte ein Budget von ca. 2.000,- € für ein vernünftiges Neugerät inkl. gutem Tonabnehmer und Zubehör (dazu gehört neben einer ordentlichen Phonostufe u.a. auch eine Plattenwaschmaschine und eine Tonabnehmerwaage) investieren. Wer Platten nur der Platten wegen haben will, der kann auch weniger ausgeben. Gute bis sehr gute Gebrauchtgeräte sind mit Glück günstiger zu bekommen. Aber auch nicht sehr viel.

Vergesst diesen T4P-Mist und kauft Euch gleich Geräte mit 1/2"-Befestigung für Tonabnehmer. Deren Tonarme sind in der Regel wesentlich besser justierbar. Zudem ist man deutlich universeller, was die Tonabnehmerwahl angeht. MM, MI, MC-HO oder MC ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks und der vorhandenen Phonostufe. MMs sind empfindlicher gegenüber Einstreuungen, dafür aber nicht ganz so anspruchsvoll hinsichtlich der nachgeschalteten Phonostufe. MCs benötigen eine deutlich höhere Verstärkung, was wiederum mehr Rauschen in der Phonostufe nach sich ziehen kann. MIs und MC-HO sind ganz gute Kompromisse.
 
in wie weit ruinieren diese alten Schätzchen (mit alter Nadel) denn die Platten?

Meine allererste LP (Franky Goes To Hollywood - Welcome To The Pleasuredome) habe ich auf dem Billigheimer meines Bruders kaputt gespielt. Die war irgendwann nicht mehr genießbar. Da ich absolut kein Freund von Nassabspielen bin, habe ich sie mir vor ca. 10 Jahren als Reissue neu gekauft. Fakt ist, mit schlecht justierten und/oder herunter genudelten Tonabnehmern kann man seine Platten leider relativ schnell beschädigen bzw. zerstören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja man kann auch mit 2k€ als Einsteiger gelten..je nach Blickrichtung.

Im Analogbereich durchaus. Ich rede hier aber nicht nur vom reinen Laufwerk, sondern auch von dem Drumherum. Trotzdem, als ich das Hobby an den Nagel hing, hatten die meisten Bekannten und auch ich Analogzweige im höheren vier- oder gar fünfstelligen Euro-Bereich. Bei einigen wurde es sogar sechsstellig. Irgendwann verliert man den Boden unter den Füßen. Da kauft man sich dann problemlos einen Tonabnehmer für 5.000,- € oder eine Phonostufe für 20.000,- €, ohne den tatsächlichen Wert zu hinterfragen.

Ein Freund von mir sagte aber immer, dass er das Geld lieber in HiFi stecke, als es mit Alkohol, Zigaretten oder Urlauben zu verplempern. ;)
 
Ja ich kenne Menschen die ihre Altersvorsorge auf "Silbermünzen" oder "Gedenkmedaillen" und "Analoge Fotoausrüstungen"
basiert haben. Die Liste der "Dinge" lässt sich lange fortsetzen....
 
Ja ich kenne Menschen die ihre Altersvorsorge auf "Silbermünzen" oder "Gedenkmedaillen" und "Analoge Fotoausrüstungen"
basiert haben. Die Liste der "Dinge" lässt sich lange fortsetzen....


US-Hardcore :crack:

zB
Judge ‎– Chung King Can Suck It ... 5400EUR
https://www.discogs.com/Judge-Chung-King-Can-Suck-It/release/3047067
Black Flag - Nervous Breakdown ... 564EUR
https://www.discogs.com/Black-Flag-Nervous-Breakdown/release/371255
Necros - Sex Drive ... 2709EUR
https://www.discogs.com/Necros-Sex-Drive/release/1741805?ev=rr
 
Falls es noch jemanden interessiert:
Ich habe in der Bucht einen sehr gut erhaltenen Technics SL-BD20D bekommen, mit neuem Riemen und neuer Nadel.
Das sollte für meine Bedürfnisse vollkommen ausreichen und macht mir schon Spaß (habe auch immerhin schon 2 Platten... ihr seht also, dass Vorschläge von Geräten um 2000 EURO vielleicht ein klein wenig überdimensioniert sind... die Kohle stecke ich lieber in eines meiner anderen geldvernichtenden Hobbys oder einen Urlaub ;) )
 
Musik: Der Mythos des Analogen

Aber klingen Digitalaufnahmen wirklich so schlecht? Die akustischen Gesetzmäßigkeiten jedenfalls sagen etwas anderes. Mit PCM beispielsweise, dem vorherrschenden System für digitale Tonaufnahme und -speicherung, wie es üblicherweise für CDs verwendet wird, lassen sich Schallfrequenzen bis 20 Kilohertz umwandeln (siehe Kasten). Die Dynamik, also der Unterschied zwischen lautester und leisester Stelle, kann dabei bis zu 96 Dezibel (dB) betragen. Das ist mehr, als Kassettendeck, UKW-Rundfunk oder eine Vinylschallplatte bieten.

Ich mag das knistern aber auch :hehehe:

nein - doch - oohhhh

Wenn MP3 schlecht klingt, dann wegen zu niedriger Bitraten, veralteter Encoder-Software – oder eines schlechten Kopfhörerverstärkers im Smartphone.
 
Ist das ein Auszug aus einer 90er Fachzeitschrift?
Dann lies dich mal in SACD/DSD, DVD-A, BD und den HiRes Masteraufnahmen oder MQA ein. Dann geht dein Dynamikumfang auf 120 dB. Deine 20 kHz wurden Ende der 90er schon auf 100 kHz gebracht, 16/44.1 ist ebenso eine Beschränkung der CD, aber keine Beschränkung moderner Systeme. Beim Smartphone ist es eher der schlechte DA Wandler, bei 256 GB Speicher kann man auch Lossless draufpacken. HiRes Player gibt es ja genug.
 
Ich mag das knistern aber auch :hehehe:
Deshalb ist Vinyl die einzig authentische Methode, Countrymusik zu hören. Das Lagerfeuer ist schon dabei. :hehehe:

Technisch gesehen ist es aber tatsächlich so, dass eine Vinyl mehr Informationen transportieren kann als die beste CD und letztlich auch feiner auflöst. Das Analogsignal muss immer quantifiziert werden. Und damit hast du:

hammer.jpg


Ob man das in der Praxis hört, lasse ich mal dahingestellt. Ich behaupte: Im besten Fall ja. Aber nicht in jedem. Ob man dann den Unterschied zwischen einem 1000 Euro Plattenspieler und einem 10.000 Euro Plattenspieler noch hört.. Ich denke nicht. Zum einen hat eine Schallplattennadel eine endliche Kapazität, weil der Radius (irgendwas um die 100 µm) eine Begrenzung darstellt und zum anderen hat das Ohr ein diskretes Auflösungsvermögen. Von der Psychoakustik will ich mal gar nicht reden.

Was bei der Audiophilie in der Praxis meistens ins Spiel kommt ist die Tatsache, dass weniger mehr ist. Eine Schallplatte hat rund 50 dB Dynamikumfang, davon werden knapp mehr als die Hälfte tatsächlich genutzt. Eine CD hat 96 dB wovon ebenfalls etwa die Hälfte genutzt werden.
Eine CD klingt deshalb nicht so weich wie eine Vinyl. Hat man in den 80ern bei den Audiophilen auch sehr oft gehört: "Die CD klingt irgendwie kälter".

Letztlich hat die CD (im besten Fall - auch da gibt es Qualitätsunterschiede) einfach nur die "Fehler" einer Aufnahme hörbarer gemacht als eine Vinyl das kann.

Bei dem Thema ist eh viel Transzendentalwissenschaft dabei. :hehehe:
 
@avli:
ich finde es gut, dass Du nicht von den Äußerungen, dass man unterhalb einer "Großinvestition" nicht anständig Platten hören kann, kirre machen lassen hast.
Und keine Sorge, Dir droht auch kein Tinnitus oder sonstiger Gehörschaden durch das Plattenhören mit "minderwertigem Schrott", auch wenn dies so manche "Schwurbler" glauben machen wollen ;)
 
Ich favorisiere auch analog.
Das hat nichts mit Verteufelung der CD zu tun, deren Vorteile ich durchaus zu schätzen weiß.

Für beide Systeme gilt:
Die Hardware kann noch so gut sein, aber wenn die LP oder CD lausig aufgenommen/abgemischt ist, kommt eben akustischer Müll raus.
Beispiele habe ich da leider einige.
 
Zurück
Oben Unten