Ich schließe mich an, zitiere aber nur einen Ausschnitt..
ich kann Dir nur den Rat geben, bei eBay oder den eBay-Kleinanzeigen nach günstigen Direkt-Trieblern Ausschau zu halten und wenn Dir einer gefällt, nach dem entsprechenden Modell zu googeln.
Es gibt mit Glück gut erhaltene TTs mit Riemenantrieb, die auch immernoch gut abliefern. Mit besonders viel Glück findet man sogar einen Dual und Co. mit Reibradantrieb aus den 70er, der es noch macht.
Aber: Ein Plattenspieler ist ein Gerät, das aus einem aufgezeichneten sehr leisten Flüstern, einem Flüstern und einem Tuscheln ein Musikstück derart wiedergibt, dass du im besten Fall glaubst, dass das Orchester direkt vor dir sitzt. Dazu hat die Plattennadel einen Aktionsradius von weniger als 1/50mm.
Hör dir mal eine gute digitale Aufnahme von Tchaikowsky an. Schwanensee. 2. Akt, Nr. 10, Szene. Kennt jeder. Das was du mit dem iPhone über Spotify, iTunes, ... mit den popeligen Earpods hörst.. Ein Plattenspieler hat dazu eben nur ein paar µ.
Du kannst x tausend Euro ausgeben wenn du willst. Und das hört man tatsächlich, aber man muss das nicht übertreiben. Technisch sollte man jeden Störfaktor, den man ohne großen Aufwand eleminieren kann, auch vermeiden. Ein Plattenspieler ist ein "altes" analoges und mechanisches Gerät. Da zählt jede mechanische Feinheit. Und ein (halbwegs anständiger) Direktantrieb ist vom Prinzip besser als ein Riemenantrieb oder ein Reibradantrieb.
Die Nadel tastet im µm-Bereich das Signal ab, indem die Rille die Nadel in Schwingung versetzt. Die Schwingung erzeugt den Ton. Nun ist es aber so, dass auch der mechanische Antrieb schwingt. Und wenn du in einem Altbau mit alten Holzdecken wohnst, dann schwingt auch dein Fußboden. Das wird ebenfalls auf die Nadel übertragen. Und das hört man. Vielleicht nicht bewusst, aber man hört es.
Als Modell werfe ich jetzt mal den Technics (fast immer eine gute Wahl - gibt aber auch andere gute Marken, die ichfragmal schon erwähnt hat) SL-Q200 ins Rennen. Damit solltest du finanziell auch im Rahmen bleiben.
Qualität hat auch wenn sie alt ist immer noch ihren Preis. Früher (wir hatten ja damals nix) gab es großartige Kassettendecks. Von Nakamichi z.B. Eins war das RX-202. Neupreis irgendwo um die 1500 DM. Aber technisch den meisten anderen Geräten am Markt deutlich überlegen. Das Ding hatte Autoreverse. Die Kassette lief aber nicht am Bandende rückwärts (weil das technische Nachteile hatte), sondern wurde in relativ spektakulärer Weise mechanisch gewendet. Die Decks kosten heute immer noch rund 200-250 Euro. Das ist in DM 1/3 des Neupreises. Für ein 30 Jahre altes Gerät.
Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendeinen Tod musst du sterben. Akustisch oder finanziell. Im besten Fall liegt es irgendwo dazwischen.
Ich hab hier zwei schätzungsweise 20-25 Jahre alte SL-1200 rumstehen. Die haben mich lächerliche ... Euro gekostet (ich traue mich nicht, das öffentlich zu sagen), brauchten aber auch eine intensive Überholung. Hat mich ein bisschen Mühe und viel Freude gekostet und die Dinger werden in 20 Jahren noch ihren Dienst verrichten.