Papst Benedikt - Kondome können das AIDS-Problem nicht lösen

...
Euer Gepöbel gegen den Papst nervt und lässt auf eine gewisse Ahnungslosigkeit schließen.

Dieses Argument kommt IMMER, wenn man kein gutes Haar am Papst lässt... Dabei hat dieser sich die Kritik selbst zuzuschreiben. Der dem Humanismus zugeneigt aufgeklärte Mensch kommt jedenfalls nicht auf solch abstruse Ideen wie die hier diskutierte, die zudem noch tödliche Folgen für Menschen haben kann.
Auch die Sache mit dem Holocaust-Leugner-Bischof hätte er wissen müssen (und ich unterstelle, er wusste das!).
 
Dieses Argument kommt IMMER, wenn man kein gutes Haar am Papst lässt...
Nein, ich finde Kritik am Papst durchaus berechtigt, in diesem Fall sogar wünschenswert. Solange man jedoch vollkommen ahnungslos nur in der Gegend herumpöpelt, ist niemandem geholfen (und wird auch niemand überzeugt). Man muss schon ein bisschen recherchieren und die Frage stellen, wie der Papst überhaupt zu einer solchen Äußerung kommt. Und dann gelangen wir mitten in theologische Debatten, die gar nicht so eindeutig sind, wie sie Papstkritiker immer darstellen.
 
Nein, ich finde Kritik am Papst durchaus berechtigt, …
Dann nenne diese Kritik doch nicht einfach "Pöbelei". Und es soll durchaus Menschen geben, denen der (Irr-)Glaube des Papstes (und seiner Anhänger) ebenfalls gegen den Strich geht. Bevor man dann "genervt" ist, verlässt man dann einfach solche Diskussionen.
Gruss
der eMac_man
 
Dann nenne diese Kritik doch nicht einfach "Pöbelei".
Pöbelei = unbegründete, despektierliche Auswürfe (vgl. Willeswind 2009 passim)

Kritik = informierte, begründete und sachliche Gegenargumente
 
Pöbelei = unbegründete, …Auswürfe …

Das ist jetzt aber sehr relativ. ;) Der "Pöbelnde" kann durchaus (berechtigte) Gründe für seine Pöbelei haben, die anderen (Hörern der Pöbelei) aber nicht offenkundig (damit also unbegründet?) sind. ;)
Hin und wieder tut Gelassenheit manchmal ganz gut. Nicht immer von alles und jedem genervt sein.
In diesem Sinne
der eMac_man
 
Gelassenheit hab' ich mir abgewöhnt. Macht weich in der Birne. ;)
 
Auch die Sache mit dem Holocaust-Leugner-Bischof hätte er wissen müssen (und ich unterstelle, er wusste das!).

Natürlich wusste er es nicht. Und inzwischen hat er auch einige Maßnahmen
getroffen und Konsequenzen gezogen (Leute umbesetzt, mehr Wert auf
Informationen auch durch Internet etc.)

Ihr glaubt ernsthaft, der Papst steht auf Holocaust-Gegner, und will bewusst
das AIDS-Problem verschärfen oder verharmlosen?

Er hat andere Ansätze zur Lösung des Problems. Wenn die Leute so gläubig
sind und wirklich alles machen, was er sagt, dann gibt es auch kein AIDS-
Problem mehr.

Das Problem dabei ist, dass die Leute auf die Medien hören und auf das,
was sie hören wollen.
 
Er hat andere Ansätze zur Lösung des Problems. Wenn die Leute so gläubig sind und wirklich alles machen, was er sagt, dann gibt es auch kein AIDS-Problem mehr.
Wenn die Leute so gläubig sind und wirklich alles machen, was er sagt, dann gibt es auch keine Kriege mehr. Trotzdem versuchen wir, Kriege mit anderen Mitteln einzuschränken. Weil uns eben klar ist, dass das Geseiere* des Papstes und seiner Schergen* nicht das geringste mit menschlichen Bedürfnissen und der menschlichen Natur zu tun hat.

Das Problem dabei ist, dass die Leute auf die Medien hören [...]
Das Problem ist, dass der Papst weiss, dass die Leute auf die Medien hören. Daher ist es seine Pflicht, seinen Willen medientauglich zu präsentieren. Es ist niemandem geholfen, wenn man darauf hinweist, dass in Hirtenbrief xy oder auf Seite 213 des Gesprächsprotokolls die wahre Absicht des Papstes steht. Die Aufgabe der Medien ist es, Massen zu erreichen. Die Aufgabe derer, die die Massen zu erreichen versuchen ist es, die Medien einzusetzen. Das weiss der Papst. Seine Aussage ist bewusst gemacht worden, von ihm und dem päpstlichen PR-Chef. Mit welchem Ziel? Keine Ahnung, es ist nicht meine Stärke, in kranken Hirnen* zu lesen. :noplan:



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* offensichtliche Pöbelei
 
Für eine weiterführende Diskussion wäre dieser Kommentar den Gernot Facius, Redakteur der Zeitschrift "Die Welt", heute Mittag im Deutschlandfunk gegeben hat, interessant zu lesen.
Der nächste PR-Gau
Der Papst und das Kondom


Hier ein Ausschnitt:

Appelle zur sexuellen Verantwortung, zu der nun einmal partnerschaftliche Treue gehört, lassen sich nicht so einfach als Geschwätz weltfremder Zölibatere abtun. In Uganda ist es gelungen, durch Programme für Enthaltsamkeit, Treue und Kondome die Infektionsraten zu senken. Staat und Kirche arbeiteten hier zusammen. Weltweit werden 50 Prozent der Einrichtungen, die sich dem Kampf gegen Aids verschrieben haben, von Kirchen getragen, 25 Prozent von der katholischen Kirche. Geistliche und Ordensschwestern holen Aids-Kranke aus ihrer Isolation heraus. Sie brechen damit ein Tabu. Die Vereinten Nationen haben das längst gewürdigt. Das alles wurde aber jetzt durch die Aufregung über einen Halbsatz des Papstes, millionenfach gedruckt oder versendet, in den Hintergrund gedrängt.
 
Ganz ehrlich... einfach nur läääächerlich was die kath. Kirche da so macht! :rolleyes:
 
Hier ein Ausschnitt:
Weltweit werden 50 Prozent der Einrichtungen, die sich dem Kampf gegen Aids verschrieben haben, von Kirchen getragen, 25 Prozent von der katholischen Kirche. Geistliche und Ordensschwestern holen Aids-Kranke aus ihrer Isolation heraus. Sie brechen damit ein Tabu.
Ganz ehrlich... einfach nur läääächerlich was die kath. Kirche da so macht! :rolleyes:

Tolle Antwort :rolleyes:
 
Kondome sollen kein Freifahrtschein sein für das Herumhuren. Die Kirche möchte Werte vermitteln und da stören Pille und Kondom, wenn gleich sie Elend verhindern.
 
Kondome sollen kein Freifahrtschein sein für das Herumhuren. Die Kirche möchte Werte vermitteln und da stören Pille und Kondom, wenn gleich sie Elend verhindern.

Na das ist ja mal ein Argument. ;) Wer also Kondome oder Pillen befürwortet, will nur "herumhuren"? Seltsame Einstellung.
Aber gut: Dann vielleicht einmal ein Gegenargument:
Alle 37 Jahre verdoppelt sich die Weltbevölkerung. In 900 Jahren beträgt die Erdbevölkerung also ca 60 Trillionen Menschen! In Zahlen: 60.000.000.000.000.000
Ein Papst, der angesichts dieser Zahlen immer noch darauf beharrt, man müsse Verhütungsmittel verbrennen, vernichten, verteufeln und verhexen, mag zwar mächtig sein, aber nicht seiner Sinne.
Vielleicht glaubt er aber auch, dass jeder neue Mensch ein neuer Katholik ist.
Gruss
der eMac_man
 
Nein, ich finde Kritik am Papst durchaus berechtigt, in diesem Fall sogar wünschenswert. Solange man jedoch vollkommen ahnungslos nur in der Gegend herumpöpelt, ist niemandem geholfen (und wird auch niemand überzeugt). Man muss schon ein bisschen recherchieren und die Frage stellen, wie der Papst überhaupt zu einer solchen Äußerung kommt. Und dann gelangen wir mitten in theologische Debatten, die gar nicht so eindeutig sind, wie sie Papstkritiker immer darstellen.

Theologische Debatte hin oder her, Eindeutigkeit hin oder her: aufgrund des Wissens über das HIV Virus, des Wissens über die Menschen, wie sie ticken, des Wissens, was sie glauben und wie sie dennoch handeln, und so weiter und so weiter, sind die Aussagen des Papstes auch ohne Wissen um die Inhalte der theologischen Diskussion unhaltbar, gefährlich und unmoralisch! Der Mann und seine schergen töten indirekt Menschen, in dem sie sie derart beeinflussen, keine Kondome zu benutzen.
Es passiert schon so elend viel perverses Unrecht in Afrika (und natürlich auch sonstwo in der Welt, klar), das muss man durch eine solche Lehre nicht noch verschlimmern!
Und ein Puzzlesteinchen in Afrika wäre, wenn die da unten endlich mal mit Gummi vögeln würden!
 
Kondome sollen kein Freifahrtschein sein für das Herumhuren. Die Kirche möchte Werte vermitteln und da stören Pille und Kondom, wenn gleich sie Elend verhindern.
Ich verstehe immer nicht, warum einige Menschen andere ihre Werte vermitteln wollen.
Wenn einige "herumhuren" wollen, ist es doch nicht an mir, es zu verhindern. Ich sehe es aber als Pflicht einer humanen Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass alle Menschen frei nach ihrem Willem leben können - ohne sich oder anderen Schaden zuzufügen.

Die Variante des Papstes, wir geben euch nur Schutz, wenn ihr dafür unsere Gebote befolgt, ist meines Erachtens ein unnötig großer Einschnitt in die individulle Entscheidungsfindung. Vor allem, weil damit stigmatisiert wird. Alle, die AIDS haben, haben herumgehurt. Die verdienen es halt nicht besser.



Naja, ist nicht meine Art zu leben. Und da bin ich froh drum. :noplan:
 
Na ja, man merkt, dass hier die wenigsten gediegene Katholiken sind. Als Bayerin habe ich ein natürliches Verhältnis zum Volkskatholizismus, von dem ich mich zwar emanzipiert habe, den ich jedoch sehr gut kenne. (Man vergisst ja seine Wurzeln nicht.) Für den gemeinen Katholiken ist der Papst jemand in Rom, der gewisse ideale Vorstellungen kommuniziert, an denen man sich so oder so orientieren kann. Der Katholizismus ist eine Religion der Ausnahmen und Abweichungen, das meiste ist verzeihlich und das Böse wird jeden einmal im Leben am Schlafittchen packen. Gutes und Böses gehören zusammen, und der moralische Rigorismus ist immer irgendwie ironisch gebrochen. Man könnte von Doppelmoral sprechen, wenn man schlecht reden will. In Wahrheit handelt es sich um eine Art Vertrag, um einen zutiefst menschlichen Kompromiss zwischen den Anforderungen des praktischen Lebens und den mönchischen Vorstellungen, die man gelegentlich aus dem Vatikan zu hören bekommt. Ich nenne es Biergarten-Seligkeit.

Insofern ist die Aufregung hier ein wenig zu hysterisch. Die Katholiken wird's nicht jucken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, man merkt, dass hier die wenigsten gediegene Katholiken sind. Als Bayerin habe ich ein natürliches Verhältnis zum Volkskatholizismus, von dem ich mich zwar emanzipiert habe, den ich jedoch sehr gut kenne. (Man vergisst ja seine Wurzeln nicht.) Für den gemeinen Katholiken ist der Papst jemand in Rom, der gewisse ideale Vorstellungen kommuniziert, an denen man sich so oder so orientieren kann. Der Katholizismus ist eine Religion der Ausnahmen und Abweichungen, das meiste ist verzeihlich und das Böse wird jeden einmal im Leben am Schlafittschen packen. Gutes und Böses gehören zusammen, und der moralische Rigorismus ist immer irgendwie ironisch gebrochen. Man könnte von Doppelmoral sprechen, wenn man schlecht reden will. In Wahrheit handelt es sich um eine Art Vertrag, ein Kompromiss zwischen den Anforderungen des praktischen Lebens und den mönchischen Vorstellungen, die man gelegentlich aus dem Vatikan zu hören bekommt. Ich nenne es Biergarten-Seligkeit.

Insofern ist die Aufregung hier ein wenig zu hysterisch. Die Katholiken wird's nicht jucken.

du kannst aber leider nicht den katholizismus in bayern mit dem in afrika oder sonst wo auf der welt vergleichen. es soll tatsächlich menschn auf der welt geben, welche diese unterscheidung zwischen idealen vorstellungen und dem täglichen leben nicht vornehmen und derartige aussagen tatsächlich wortwörtlich nehmen.
 
Oh, ihr habt also den Artikel (die Meinung) nicht gelesen und pocht noch immer auf Halbsätzen rum, schnurstracks an der Realität vorbei. Wow, was für aufgeklärtes und differenziertes Denken.
 
du kannst aber leider nicht den katholizismus in bayern mit dem in afrika oder sonst wo auf der welt vergleichen. es soll tatsächlich menschn auf der welt geben, welche diese unterscheidung zwischen idealen vorstellungen und dem täglichen leben nicht vornehmen und derartige aussagen tatsächlich wortwörtlich nehmen.

Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er glaubt, ob er in der Kirche bleibt,
ob er den Papst mag, seinen Worten glaubt, sein Leben danach ausrichtet,
oder sich nur das rauspickt, was ihm gefällt und den Rest ignoriert.

Aber die dummen Wilden hören ihm ja gar nicht zu (erst heute hat er wieder
lange Reden gehalten) und werden erst hellhörig, wenn sie "Kondom!!" hören
oder lesen. Alles andere verstehen die eh nicht. :cool:

Oder? Wer weiß denn schon, was er heut stundenlang gepredigt hat?
Aber ein Nebensatz im normalen Gespräch im Flugzeug wird weltweit
breitgetreten.
 
Oh, ihr habt also den Artikel (die Meinung) nicht gelesen und pocht noch immer auf Halbsätzen rum, schnurstracks an der Realität vorbei. Wow, was für aufgeklärtes und differenziertes Denken.
Längere Texte werden in diesem Forum von den wenigsten gelesen.

Darum noch ein kleines Zitat aus einem Deiner Links (dradio.de). Dort wird die Ansicht von Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, einem erklärten Ratzinger-Schüler, zusammengefasst:

Wer Aids hat und sexuell aktiv ist, wer wechselnde Partnerschaften sucht, muss andere und sich selber schützen. Wenn ein aidskranker Ehemann mit seiner Frau verkehrt, dann ist Schutz angesagt. Wenn junge Männer mit Macho-Allüren rabiat mit Frauen umgehen, dann ist Schutz notwendig. Jaschkes Resümee fällt eindeutig aus: Kein Tabu beim Thema Kondom, aber auch keine Mythen und Verharmlosungen, als sei damit die Welt in Ordnung.
Das passt jetzt wahrscheinlich nicht ins Weltbild mancher Mitdiskutanten. Es ist zu schön, ein Feindbild zu haben.
 

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