Ist ja schön, daß ihr euch so auf die "Pharma-Mafia" einschiesst", aber ihr ignoriert dabei IMHO die ganzen Scharlatane der Eso-/Pseudo-Ecke. Wie z.B. den "Krebsarzt", der vor einer Weile 3 Patienten umgebracht hat. Wie wollt ihr solche Auswüchse verhindern? Der Pseudomedizinmarkt ist IMHO genauso von Scharlatanen (ich sag nur MMS) durchsetzt, wie der "Pharma-Markt". Aber das Kritisiert ihr nicht mal ansatzweise so. Patienten, die vom Tode bedroht sind dürften in sehr vielen Fällen nicht unbedingt in der Lage sein die eigene Lage objektiv zu beurteilen, geschweige denn die Behandlungsoptionen incl. deren potentiellen Nutzen und Risiken. Und in vielen Fällen dürfte das auch für die Angehörigen und Freunde gelten. Da gibt es zu viele Möglichkeiten Scharlatanerie aufzuerliegen (letzter Strohhalm und so) und in vielen der betreffenden Krankheiten kommt es schlicht auf die Zeit an, die man nicht mehr aufholen kann, wenn man die Zeit verstreichen lässt. Und wenn man dann an einen Scharlatan gerät, ist das am Ende Geld, aber viel schlimmer, die Zeit, die da zum Fenster hinausgeworfen wurde.
Und ihr vermengt mir immer noch zu sehr das Geschäftsgebahren, was "Pharma" ebenso wie den Eso-Scharlatan betreibt. Man sollte also die Verschwörungsbrille wenigstens ab und zu mal abnehmen und sich mal anschauen, was denn wissenschaftlich zu dem Thema bekannt ist.
Und die Sache mit dem "der Patient darf die Methode auswählen und kann den Arzt von der Haftung freistellen" angeht: ja, auf dem ersten Blick schaut das vernünftig aus. Aber das dürfte die Buchse der Pandora sein, die man da öffnet. Das dürfte die Hemmschwelle deutlich senken, dem verzweifelten Patienten zweifelhafte Methoden anzudrehen – und zwar auf beiden Seiten: der klassischen Pharma UND der Pseudomedizin. Einfach das Produkt bzw. die Methode mit der hohen Gewinnspanne anbieten und er verzweifelte Patient unterscheibt den Haftungsausschluss. Wie geil ist das denn?
Und ja, es gibt auch PseudomedizinerInnen, die es wirklich gut meinen, nur was hilft es, wenn die angewendete Methode in keinster Weise eine wissenschaftliche Unterfütterung hat und wirklich nur auf reinem Unsinn fusst. Naja, vielleicht geht es dem Sterbenden wenigstens gut. Aber dann würde ich lieber irgendwo hinfahren, wo ich legal Drogen nehmen kann. Wann, wenn nicht dann Drogen ohne Betrachtung der Folgen nehmen können?
(Zur Info: auch in meiner Familie gab es Krebsfälle.)