OK! Ich frage eine Frage. Warum wurde von der Pharmaindustrie eine Substanz mit der 30.000 fachen analgetischen Potenz von Morphin (1) entwickelt oder entdeckt? Methadon hat (2). Heroin hat (2,5). Warum soll dann Methadon körperverletzend sein es mit Krebs und Chemo zu kombinieren falls es helfen sollte und was ist der Unterschied zu Zahnschmerzen mit Ibuprofen?
Ihre Frage ist wirklich sehr diffus bzw. wirr aber ich versuche mal trotzdem darauf einzugehen.
Zum einen hat die Potenz eines Opioid kein direktes Korrelat zu möglichen Nebenwirkungen, soll heißen, dass z.B. Fentany nicht zwangsläufig mehr Nebenwirkungen haben muss als ein einfaches Morphin.
Analgetische Potenzen über 100 werden praktisch kaum angewendet.
Der Einsatz eines Morphin wird nicht einzig über ihre analgetische Potenz ausgesucht. Die unterschiedlichen Morphine unterscheiden sich vor allem durch ihre Anflutungsgeschwindigkeit und Wirkungsdauer.
Nur weil Methadon eine niedrige analgetische Potenz hat, bedeutet es nicht, dass es nebenwirkungsarm ist. Das Nebenwirkungsprofil von Methadon ist ellenlang, z.Teil sind sogar schwerwiegende Nebenwirkungen möglich.
Wenn man in Deutschland ausserhalb von Studien Medikamente off-Label einsetzt, läuft man Gefahr verklagt zu werden (wenn es einen Kläger gibt).
Der verschreibende Arzt kann theoretisch sogar seine Approbation verlieren, weil er ein Medikament verordnet, dass für eine bestimmte Therapie (Chemotherapie) keine Zulassung hat bzw. keine validen Daten über die Sicherheit der Anwendung vorliegen. Wenn eine unwerwartete schwere Nebenwirkung mit schwerwiegenden Folgen eintreten sollte, muss ggf. der verschreibende Arzt dafür haften.
Sie sehen es geht hier um Arzneimittelsicherheit, soll heißen sie können nicht einfach ein Medikament verabreichen ohne, dass es vorher genauestens im Labor, evtl. in Tierversuchen und später bei freiwilligen Probanden (werden dafür bezahlt) und ganz am Ende in großen Studien mit betroffenen in kombination mit verschiedenen Chemotherapien und unterschiedlichen Tumorentitäten getestet und für sicher und wirksam befunden wurde.
Und nein, ich verharmlose nicht die Pharmaindustrie und verteufele nicht die Naturheilmedizin.
Es gibt nur eine Medizin, nämlich die, die ihre Wirksamkeit und Sicherheit in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien belegen konnte.
Am Ende ist es unbedeutend ob die Substanz natürlichen Ursprung ist oder künstlich erzeugt wurde.