Gesellschaft Methadon- Mittel gegen Krebs? Oder nicht...

Wie kommst Du darauf? Ich lese das schon. Hier wird die Pharmaindustrie in den Himmel gelobt und die Alternative dazu als Scharlatanerie verachtet. Dieses Bild wollte ich nur gerade rücken. Ich kann auch noch was zu Generika und Medikamentenreimport schreiben. Dann wird vielleicht auch Dir klar wer die wirklichen Verbrecher sind. Du selbst hast mit Druckertinte und Zucker argumentiert - das ist eine ähnliche Schweinerei - macht es aber nicht besser. Mir und Dir nützt es nicht es auf das System abzuwälzen. Das System ist fehlerhaft und das erkenne ich als Nichtkommunist!
Ich stelle fest: du liest
tatsächlich nicht, was ich schreibe. Lies es nochmal un dann lies nochmal deinen Vorwurf…
 
Ich stelle fest: du liest
tatsächlich nicht, was ich schreibe. Lies es nochmal un dann lies nochmal deinen Vorwurf…
Wir müssen uns doch nicht streiten. Du hast ja mir etwas vorgeworfen. Ich finde es nicht gut wenn es Leute gibt die z.B. versprechen einen Hirntumor mit dem Auflegen eines Rosenquarzes heilen zu wollen. Das könnte man verbieten aber es wird immer Leute geben die daran glauben und so was machen lassen. Anders herum kann die selbe Person nicht zum Arzt gehen und nach Methadon bitten weil das nicht erlaubt ist. Erst wenn austherapiert wurde spielt es keine Rolle mehr. Das wird medizinisch begründet. Ich finde das schräg...
 
OK! Ich frage eine Frage. Warum wurde von der Pharmaindustrie eine Substanz mit der 30.000 fachen analgetischen Potenz von Morphin (1) entwickelt oder entdeckt? Methadon hat (2). Heroin hat (2,5). Warum soll dann Methadon körperverletzend sein es mit Krebs und Chemo zu kombinieren falls es helfen sollte und was ist der Unterschied zu Zahnschmerzen mit Ibuprofen?

Ihre Frage ist wirklich sehr diffus bzw. wirr aber ich versuche mal trotzdem darauf einzugehen.

Zum einen hat die Potenz eines Opioid kein direktes Korrelat zu möglichen Nebenwirkungen, soll heißen, dass z.B. Fentany nicht zwangsläufig mehr Nebenwirkungen haben muss als ein einfaches Morphin.
Analgetische Potenzen über 100 werden praktisch kaum angewendet.
Der Einsatz eines Morphin wird nicht einzig über ihre analgetische Potenz ausgesucht. Die unterschiedlichen Morphine unterscheiden sich vor allem durch ihre Anflutungsgeschwindigkeit und Wirkungsdauer.

Nur weil Methadon eine niedrige analgetische Potenz hat, bedeutet es nicht, dass es nebenwirkungsarm ist. Das Nebenwirkungsprofil von Methadon ist ellenlang, z.Teil sind sogar schwerwiegende Nebenwirkungen möglich.

Wenn man in Deutschland ausserhalb von Studien Medikamente off-Label einsetzt, läuft man Gefahr verklagt zu werden (wenn es einen Kläger gibt).
Der verschreibende Arzt kann theoretisch sogar seine Approbation verlieren, weil er ein Medikament verordnet, dass für eine bestimmte Therapie (Chemotherapie) keine Zulassung hat bzw. keine validen Daten über die Sicherheit der Anwendung vorliegen. Wenn eine unwerwartete schwere Nebenwirkung mit schwerwiegenden Folgen eintreten sollte, muss ggf. der verschreibende Arzt dafür haften.

Sie sehen es geht hier um Arzneimittelsicherheit, soll heißen sie können nicht einfach ein Medikament verabreichen ohne, dass es vorher genauestens im Labor, evtl. in Tierversuchen und später bei freiwilligen Probanden (werden dafür bezahlt) und ganz am Ende in großen Studien mit betroffenen in kombination mit verschiedenen Chemotherapien und unterschiedlichen Tumorentitäten getestet und für sicher und wirksam befunden wurde.

Und nein, ich verharmlose nicht die Pharmaindustrie und verteufele nicht die Naturheilmedizin.
Es gibt nur eine Medizin, nämlich die, die ihre Wirksamkeit und Sicherheit in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien belegen konnte.
Am Ende ist es unbedeutend ob die Substanz natürlichen Ursprung ist oder künstlich erzeugt wurde.
 
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Ich habe off label use über die Haftpflicht mitversichert. Kostet nicht die Welt.
 
Ich finde es nicht gut wenn es Leute gibt die z.B. versprechen einen Hirntumor mit dem Auflegen eines Rosenquarzes heilen zu wollen.

Sehe ich genau, das ist Scharlatan und sollte untersagt werden. Ich kenne auch Leute die zu sogenannten Wunderheilern gehen um ihren Tumor zu heilen, zahlen 6000,00 Euro, bekommen einen Stein und vier Wochen später ist die nächste Rate fällig. (der Stein hat übrigens nicht geholfen, MTS größer geworden, den Rest kann man sich denken) einfach abartig, naja gut was soll man dazu sagen.
Im übrigen, Methadon kann nicht jeder Arzt aufschreiben, nur wenn er BtM-Rezepte (gelbe Rezepte) hat, geht das.
 
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da fällt mir z.b.Indien ein
Das meinte ich gar nicht ist aber trotzdem interessant. Der Patentschutz läuft aus und es reicht keine Laboranalyse um Füll- und Wirkstoff als identisch zu belegen. Die Wirksamkeit muss vom Generikavertreiber in einer natürlich teuren Studie erneut nachgewiesen werden. Es gibt aber auch Fälle wo das Medikament vor Ablauf vom Markt genommen wird um das Nachmachen zu verhindern. Beliebt ist auch das Mischen des Wirkstoffs mit Coffein. Der Forschungsaufwand erscheint mir nicht gerechtfertigt. Auch der Zwangsrabatt von Rösler für Medikamente erschien auf den ersten Blick gut um das Gesundheitswesen zu entlasten. Hat aber Generikahersteller und Reimportören das Leben erschwert die eigentlich billiger waren. Zum die Wissenschaft kontrolliert sich selbst. Brasilien hat ein Conterganproblem wegen Lepra. Ich habe dafür kein Verständnis.
Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Es ist gut, dass überhaupt medizinisch geforscht wird und Menschen geholfen wird und das soll auch honoriert werden - halt nicht für jeden Preis...
 
Sie sehen es geht hier um Arzneimittelsicherheit, soll heißen sie können nicht einfach ein Medikament verabreichen ohne, dass es vorher genauestens im Labor, evtl. in Tierversuchen und später bei freiwilligen Probanden (werden dafür bezahlt) und ganz am Ende in großen Studien mit betroffenen in kombination mit verschiedenen Chemotherapien und unterschiedlichen Tumorentitäten getestet und für sicher und wirksam befunden wurde.
Wir müssen uns nicht siezen außer Dir ist das angenehmer. ;) Ich bin sehr wohl für Arzneimittelsicherheit und sehr an Deiner Meinung interessiert. Ich habe das Gefühl im Laufe meines Lebens bekommen diese Sicherheit dient nicht unbedingt dem Kranken.
 
Es gibt nur eine Medizin, nämlich die, die ihre Wirksamkeit und Sicherheit in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien belegen konnte.
Am Ende ist es unbedeutend ob die Substanz natürlichen Ursprung ist oder künstlich erzeugt wurde.
Gemeint ist wohl die Arznei, nicht die Medizin.

Aber dessen ungeachet scheint es so, dass Methadon bei einigen Krebsarten Chemotherapie nachweislich positiv beeinflussen oder sogar ersetzen kann. Warum wird dann nicht gezielt diese Wirkung im Hinblick auf Wirksamkeit und Sicherheit in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien erforscht?

Die Antwort is ebenso offensichtlich wie zynisch: weil es sich nicht lohnt. Der Forschungsaufwand ist höher als der erzielbare Gewinn, zudem könnte es nachteilige Auswikung auf den Absatz und die Preise von Zytostatika haben.

Wer wie ich einen noch relativ jungen Menschen trotz Chemo beim Dahinsiechen aufgrund einer Krebserkrankung in den Tod begleiten "durfte" der weiß, dass es den Betroffenen und die Angehörigen wahrlich scheissegal ist, ob ein wirksamkeitsversprechendes Medikament in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien getestet und "für sicher" befunden wurde. Schiommere Nebenwirkungen als die meisten Zytostatika kann Methadon therapeutisch und unter ärztlicher Aufsicht angewendet auch nicht haben.
 
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Die Antwort is ebenso offensichtlich wie zynisch: weil es sich nicht lohnt. Der Forschungsaufwand ist höher als der erzielbare Gewinn, zudem könnte es nachteilige Auswikung auf den Absatz und die Preise von Zytostatika haben.
Wieso zynisch? Das sind gewinnorientierte Unternehmen, die sind nicht zum Allgemeinwohl da. Welche Firma testet und entwickelt etwas, mit dem sich nichts verdienen laesst?
 
Krebs-Überlebensraten weltweit gestiegen bei großen internationalen Unterschieden.

Angesichts der Unterschiede in der Datenerhebung, der Erfassungsrate und auch der diagnostischen Gewohnheiten müssen die Ergebnisse wohl zurückhaltend beurteilt werden. Die CONCORD 3-Studie dürfte jedoch die derzeit umfangreichste Untersuchung zu den Behandlungsergebnissen von Krebserkrankungen sein.


https://www.aerzteblatt.de/nachrich...gen-bei-grossen-internationalen-Unterschieden
 
Wieso zynisch? Das sind gewinnorientierte Unternehmen, die sind nicht zum Allgemeinwohl da. Welche Firma testet und entwickelt etwas, mit dem sich nichts verdienen laesst?
Dann soll man halt Methadon als Medikament zur Krebsbehandlung auch ohne dass es in wissenschaftlichen doppelblinden, randomisierten Studien getestet und "für sicher" befunden wurde zur Verwendung durch Ärzte und mit einer Haftungsfreistellung des Arztes durch den Patienten freigeben. Es ist das Leben der Patienten und sie sollen entscheiden dürfen, womit sie sich durch einen Arzt behandeln lassen wollen.
Und ja, es ist zynisch ein wahrscheinlich wirksames Medikament um des Gewinns willen aktiv (durch Lobbyismus) zu verhindern und damit schwerkranken Menschen womöglich um kostbare Lebenszeit zu bringen.
 
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Wer da wohl Anzeigen schaltet und was da beworben wird?
 
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