Hat hier jemand eigentlich einen blinden Hund und kann seine/ihre Erfahrungen teilen?
Wir haben am Sonntag einen fünfjährigen Malteser-Poodle-Mix […]
Da wir ihn mittlerweile ins Herz geschlossen haben werden wir ihn auf alle Fälle behalten. Ich frage nur mal in die Runde ob hier jemand einen (fast) blinden Hund hat und ob es hier spezielles zu beachten gibt und wie eure Erfahrungen damit sind. Für meine Frau und mich ist es der erste Hund überhaupt, keiner von uns hatte jemals einen Hund.
Hi,
ok, mit einem 5-jährigen Hund habt ihr einen "erwachsenen Hund".
Die Herausforderung mit seiner Sehschwäche ist prinzipiell nicht so das Problem – die meisten Hunde sehen sowieso eher schlecht und in sw.
Gehör- und Geruch-Sinn überwiegen hier.
Bringt mal in Erfahrung, in wie weit euer Hund auf Kommandos bereits hört (sein Name, sitz, platz, usw.).
Mit etwas Ausdauer und vor allem Beschäftigung und Zuwendung, also ihr mit dem Hund – als direkte Bezugspersonen (Stimmlage, Geruch),
könntet ihr den Hund konditionieren, in dem ihr "Zusatzkommandos" erlernen lasst.
Sprich, wenn ihr mit dem Hund rausgeht, schauen womit er die meisten Probleme hat und vor dem "Gegenlaufen" ein "festes Kommando-Wort" etabliert.
Ungefähr: "Bello, Baum." – und das jedesmal, damit er das verinnerlicht, wenn das Wort in Zusammenhang mit seinem Namen fällt a) er gemeint ist und b) ein Hindernis kommt.
Solltet ihr Treppen mit glatten bzw. rutschigen Stufen im Wohnbereich haben, die auch der Hund nutzen könnte,
rutschfest machen (mit Stufen-Teppich bsw.).
Zusätzlich, um eine generelle Bindung und Hilfe aufbauen zu können, besorgt euch bsw. ein paar kleine Glöckchen.
Im Haus könnt ihr bsw. eine alte Socke "von oben her" abschneiden und via Sicherheitsnadel oder Nähzeug ein Glöcken daran befestigen.
Das Teil streift sich jeder der in der Familie mitmachen will, unten an den Hosensaum über, damit die Glocke Geräusche macht beim Gehen.
So auch besonders für draussen, entweder nehmt ihr die "Glockensocke" oder aber einfacher eine Extra-Glöckchen am Schuh.
Praktischerweise könnte man sich so einfach ein paar "Hundeschuhe" zulegen, wo immer ein Glöckchen dran ist – dann vergisst man es nicht.
Der Hund wird das relativ schnell lernen und diese Geräusche euren Personen zuordnen können, gerade auch wenn ihr weiter weg seid.
Pudel sind sehr intelligente Hunde und lernen sehr schnell.
Das kommt von ihrem Naturell als Jagdhund, speziell "Wasserhund" (Abortierung)
Sollte er mal ins Wasser fallen, weil er das nicht gesehen hat, so dürfte er gut schwimmen können.
Bei dem Alter von 5 Jahren mit Sehschwäche und der Bewandnis, daß er häufiger wo gegenläuft,
vermute ich mal, daß er auch die meiste Zeit davon im Tierheim gewesen sein dürfte.
Da hatte er halt keine Unterstützung und naja, keine Erfahrungen sammeln können, um damit klar zu kommen.
Aber das könnt ihr ihm ja nun geben.
edit:
Achso, und schaut darauf, wie er bei Fremden reagiert.
Wenn eine fremde Person ankommt und ihn bsw. streicheln will, kann es ja durchaus vorkommen, daß der Hund erschrickt, weil er die fremde Person nicht sah usw.
Je nachdem, wie der Hund darauf reagiert, müsstet ihr sonst Fremden das vorher sagen, wie sie sich dem Tier nähern sollen.
Euer Hund dürfte so auch eine Art "Kindermagnet" sein.