Wie war denn das damals gefühlt beim Umstieg auf Intel?
Erst einmal: schön wäre es, wenn das alles so einfach kommt und geht. Natürlich wird Apple alle Hersteller frühzeitig ins Boot holen wollen.
Der Intel Switch wurde im Sommer 2005 angekündigt, und bereits im Januar 2006 erschien das erste MacBook Pro mit Intel-CoreDuo-Prozessor. Es folgte im Februar 2006 der Mini, und in der Mitte des Jahres gab es das neue Plastik-MacBook zu bestaunen. Zuletzt erschien der MacPro, und innerhalb eines Jahres war der Switch erledigt. Die Emulationsschicht war dank der höheren Prozessorgeschwindigkeit erträglich, so dass man mit "alter" Software noch recht lang arbeiten konnte. Sehr schnell erschienen dann Virtualisierer (Parallels), mit denen man auch Windows in annehmbarer Geschwindigkeit ausführen konnte - auf dem PowerPC war das ein Graus. Und zum Abschluss kam dann BootCamp, das von Apple selbst veröffentlicht wurde, zunächst als Dauer-Beta und dann ab 10.5 Leopard als Bestandteil des Betriebssystems.
Die Softwareunterstützung für Intel war umso besser, je kleiner der Hersteller war. Viele kleine Hersteller lieferten schnell Images, die Code für PPC und Intel enthielten. Am längsten dauerte es bei Adobe und Microsoft. Erst 2008 erschien Office for Mac und war zudem so beschnitten (z.B. kein VBA), dass es kaum mehr kompatibel war mit der Windows-Version (die damals bereits auf die Tab-Reiter statt Menüs setzte). Viele blieben deshalb beio Office 2004, obwohl es nur PPC-Code enthielt. Adobe brauchte meines Wissens noch länger. Erst Office for Mac 2011 war dann richtig gut und auch wieder vergleichbar mit Office 2010. Apple selbst war recht zügig und hatte iLife und iWork sehr schnell auf Intel portiert.
Heute ist die Situation bei Office wahrscheinlich einfacher: MS stellt Office sowieso für unterschiedliche Plattformen her. Vielleicht erscheint erst eine funktionsreduzierte Version (wie bei den Mobile Office-Versionen unter Windows), die ließe sich wahrscheinlich leicht aus den iPad-Versionen ableiten. Adobe hat nach meinem Gefühl das Interesse am Mac verloren - da wird man wohl noch länger warten müssen. Apple wird wohl sicher wieder schnell sein und die eigenen Apps gleich zu Beginn für ARM anbieten.
So es denn so kommen sollte