Keine Frage, der Mac Mini in der Basiskonfiguration ist nicht sehr attraktiv, er kostet dafür aber nur 555€. Dafür bekommt man eben OS X und den Einstieg ins Ökosystem von Apple ziemlich günstig. In der Regel haben Mac Mini-Käufer doch Monitor, Keyboard und Maus - und wenn es doch von Apple sein sollte wird es eben etwas mehr - aber ich kenne genug, die von ihrer benutzten Peripherie nur sehr ungern abweichen, meist aus Gründen der Gewohnheit oder der nicht wollenden Umgewöhnung auf Touch oder der Ergonomie.
Und seien wir mal ehrlich, dass Apples Hardware bzw. Produktpalette kostspielig ist, weiß fast jeder; sei es Hardware oder Upgrades von RAM, Speicherplatz, Peripherie, Adapter oder Zubehör. Wer das nicht weiß darf ja gerne darauf hingewiesen werden - samt den ganzen Folgekosten, Umstrukturierungen oder Softwareinkompatibiliten usw. Ich sehe den Mac Mini als Desktopersatz für Umsteiger von Windows oder Schüler und Studenten oder Jugendliche sowie simple Heimanwender ohne große Ansprüche, und genau dafür ist er sehr gut geeignet, denke ich.
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis keinen Anwender, der alle 6 oder 12 Monate an seinem PC/Mac herumschraubt um irgendwelche Komponenten zu tauschen oder aufzurüsten. Ich mache das im Übrigen auch nicht, und habe das nie gemacht. In der Regel kauft man sich ein Stück Hardware und benützt es bis es nicht mehr geht, dann kommt man vielleicht mal auf die Idee, die Festplatte aufzuräumen und von Altbestand zu befreien oder installiert das System sogar mal neu und stellt entweder erstaunt fest, dass es wieder geht oder dass weitere Schritte nötig sind. Das wäre dann eventuell ein Gang zum PC-Freak oder in einen Shop, damit man eine fachkundige Aussage eingeholt hat und sich danach richten kann.
Der tauscht dann entweder tatsächlich Komponenten aus oder empfiehlt ein älteres System oder rät zu einem Neukauf. Die Heimanwender benutzen ihre Hardware in der Regel viel länger als die meisten hier im Forum. Sie bemerken mitunter gar nicht wirklich, dass das System nicht rund läuft oder langsamer wird - bzw. erst dann, wenn es wirklich unerträglich wird. Und das ist sicher nicht alle 6 oder 12 Monate. Solche Heimanwender gibt es genug und die nutzen ihre Hardware deutlich länger als 5 Jahre. Ihr müsst es euch nur eingestehen, ihr kennt alle solche Normaluser.
Ja, die Ansprüche sind gestiegen. Social Media, Film, Foto, HD, 4k, GoPro, Digitalkameras - jeder will eine Homepage oder Fotobücher erstellen oder Einladungen schreiben, Videos drehen und der Verwandtschaft vortragen usw. Die meisten wollen sogar nur ihre Fotos anschauen und ein wenig im Internet surfen, Rezepte lesen oder Nachrichten gucken oder wenn es gut geht die Steuer online einreichen oder eine Online-Überweisung tätigen. Aber interessiert eine Hausfrau* eine SSD oder der Datendurchsatz jener, interessiert eine Sekretärin* in der Grundschule ein Dual-Core oder Quad-Core, die Prozessorarchitektur, interessiert einen Arbeiter*, der 30 Jahre am Bau war, ob er eine zweite Festplatte in den Mac Mini bauen kann oder den RAM selbst stecken kann? Diese Leute sind meiner Meinung nach deutlich in der Überzahl gegenüber jenen Schraubern wie hier in Foren.
Und wenn es darum geht, OS X kennen zu lernen, ist der Mac Mini eben günstig in der Anschaffung. Dazu bedarf es keiner Vollausstattung des Mac Minis oder einer 1 TB SSD oder 16GB RAM. Upgrades sind eben teuer bei Apple, das wissen wir alle und das wird Apple wohl nicht so bald ändern, genauso wie sie wohl nie wieder einen Rechner in Form eines Thinpads mit zig Anschlussmöglichkeiten anbieten werden. Die Philosophie von Apple geht in eine andere Richtung. Das zeigt auch die minimale Ausstattung des Mac Minis, der aber für den Hausgebrauch mehr als ausreichend ist. (Ich habe bis Ende 2013 mit einem MBP 15" und einer 5400er HDD und 4GB RAM gearbeitet und war zufrieden damit - und ich habe auch produktiv damit gearbeitet. Auch mein iMac aus 2005 läuft noch anständig. Für Office und Surfen und Bilder gucken oder Musik hören ist er allemal ausreichend. Und der hat noch ein optisches Laufwerk.)
Was ich nicht verstehe, warum empfehlen hier so viele einen Mac Mini aus 2012? Der ist 4 Jahre alt, hat eine alte Architektur, alte Komponenten verbaut, ist nur gebraucht zu erwerben, man weiß nicht, wie sehr der gefordert wurde (hitzetechnisch, lastmäßig...), es ist keine Garantie mehr möglich, kein Apple Care mehr möglich (denke ich) - Was tut hier ein Normalverbraucher? Geht der zum Verkäufer oder reklamiert er die Auktion, geht der zu Apple? Oder meldet der sich im Forum an und bemängelt die Kaufempfehlung und startet einen Frust-Thread? Ein neuer Mac Mini hat neue, unbenutzte Komponenten verbaut, die mit Sicherheit nicht so lange auf Lager lagen wie ein Mac Mini aus 2012, hat deutlich längeren Support von Apple und bekommt mit Sicherheit um einiges länger aktuelle OS X-Versionen oder Security-Updates - obwohl das viele nicht einmal bemerken oder in Anspruch nehmen werden, von den sogenannten Normalbenutzern.
Aber gut, ist nur meine Meinung.
Jetzt dürft ihr wieder weiter die alte Gurke aus 2012 empfehlen.
* Es war nicht beabsichtigt, beleidigend oder abwertend gegenüber genannten Berufsgruppen zu wirken bzw. irgendetwas unterstellen zu wollen.
PS: Schließt nicht immer von euren Anforderungen oder Tätigkeiten auf andere. Und schließt nicht immer von eurem Equipment im Job oder eurem Beruf auf Normalbenutzer und Heimanwender. Ich hatte auch gedacht, als ich das MBPr 2013 kaufte, ich sorge mit der 512GB vor für Zeiten, in denen ich das brauche. Das MBP 2009 hatte eine 320GB HDD. Nie wieder buche ich eine größere SSD als die Standardkonfiguration. Ich habe zu tun, dass ich 100GB belege auf dem MBPr 2013. Ein Mac Mini ist ein Desktoprechner, der zwar klein ist aber für den Fall der Fälle gibt's für ein paar Euro eine externe Festplatte, dazu benötigt es keinesfalls eine Option auf eine 512/1000GB-SSD.