Und noch ein Nachtrag: abseits ideologischer Vorbehalte: was gibt es für einen Grund, der für LibreOffice spricht?
Mir fallen einige Punkte dazu ein (zum Abwägen):
1. Unsere Schule hat für das flächendeckende Office 365 mehrere Tausend Euro im Jahr bezahlt. LibreOffice hätte gar nichts gekostet.
2. Unser in den Computerräumen installiertes Microsoft Office (und auch das Windows) meckerte immer wieder mal über eine nicht vorhandene Aktivierung und verweigerte dann den Dienst (der Unterricht war gestorben).
Andererseits:
1. Das ODF-Format wird nicht hinreichend unterstützt auf mobilen Endgeräten.
2. Eine Umstellung sorgt bei einigen unflexiblen Lehrern zu Protesten.
Eigentlich ist dieses Problem aber nicht wirklich das wichtigste. Es geht um etwas anderes.
Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das "Bring Your Own Device" Prinzip zumindest in den weiterführenden Schulen Einzug halten wird. Dann kann jeder das Programm verwenden, was er will. Es ist ja ohnehin viel wichtiger, an Projekten die Bewältigung von Aufgaben zu lernen als Programme bestimmter Hersteller durchzupauken. Das Entscheidende sind die Austauschformate und da hat PDF mit seinen Layern ziemlich gute Chancen.
Vorher müssen aber dringend die Schulen ans Breitbandnetz angeschlossen werden und auch in den Gebäuden muss flächendeckend WLAN eingerichtet werden. Meine ehemalige Schule (ein Schulzentrum mit 1500 Schülern) läuft übrigens über eine 100 Mbit-Leitung, was gelegentlich zu völligem Stillstand führt.
Eigentlich sind die Visionen unserer Schulleitungen schon recht fortschrittlich, immerhin haben wir in diesem Schuljahr zum ersten Mal eine iPad-Klasse in der Jahrgangsstufe 8. Die Schüler können die Geräte aber nur in bestimmten Räumen nutzen, weil der Ausbau von Internet und WLAN so schleppend verläuft.
Was also als erstes mit dem vielen Geld gemacht werden muss ist INFRASTRUKTUR, INFRASTRUKTUR, INFRASTRUKTUR! Die Wahl des Office-Pakets ist völlig zweitrangig.