Lehrer im Home Office - digitale Korrektur

Ganz einfach: LibreOffice kann keine Word-Dokumente öffnen, ohne das Layout zu verhunzen.
Wenn’s Layout verhunzt ist, ist meist der Layouter ursächlich. Wenn’s um Text auf Deutschunterrichtebene geht, gibt's keinen Grund für mehr Auszeichnungen als fett, kursiv und unterstrichen. Überschriften meinetwegen 2pt größer.
Objekte inline, und schon gibt’s keinen Zweifel über relative oder absolute Positionierungen von Grafiken oder Tabellen.
 
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Du vermischst die Ebenen, von denen wir reden.
Innerhalb der Ebene, Texte oder Zahlen mithilfe eines Rechners zu be- und verarbeiten, bedarf es eben nicht zwingend eines spezifischen Produkts, um die dahinterstehenden Prinzipien zu vermitteln. Das geht mit MSO genausogut wie mit LO oder FreeOffice – und es geht sogar mit TextEdit und Rechner.app (der kann sogar UPN).

Innerhalb der Ebene, Text oder Zahlen auf Papier zu fixieren, kann man über Geha und Pelikan oder den geschenkten Kugelschreiber vom SPD- oder CDU-Stand streiten.
 
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Und noch ein Nachtrag: abseits ideologischer Vorbehalte: was gibt es für einen Grund, der für LibreOffice spricht?

Mir fallen einige Punkte dazu ein (zum Abwägen):
1. Unsere Schule hat für das flächendeckende Office 365 mehrere Tausend Euro im Jahr bezahlt. LibreOffice hätte gar nichts gekostet.
2. Unser in den Computerräumen installiertes Microsoft Office (und auch das Windows) meckerte immer wieder mal über eine nicht vorhandene Aktivierung und verweigerte dann den Dienst (der Unterricht war gestorben).

Andererseits:
1. Das ODF-Format wird nicht hinreichend unterstützt auf mobilen Endgeräten.
2. Eine Umstellung sorgt bei einigen unflexiblen Lehrern zu Protesten.

Eigentlich ist dieses Problem aber nicht wirklich das wichtigste. Es geht um etwas anderes.
Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das "Bring Your Own Device" Prinzip zumindest in den weiterführenden Schulen Einzug halten wird. Dann kann jeder das Programm verwenden, was er will. Es ist ja ohnehin viel wichtiger, an Projekten die Bewältigung von Aufgaben zu lernen als Programme bestimmter Hersteller durchzupauken. Das Entscheidende sind die Austauschformate und da hat PDF mit seinen Layern ziemlich gute Chancen.
Vorher müssen aber dringend die Schulen ans Breitbandnetz angeschlossen werden und auch in den Gebäuden muss flächendeckend WLAN eingerichtet werden. Meine ehemalige Schule (ein Schulzentrum mit 1500 Schülern) läuft übrigens über eine 100 Mbit-Leitung, was gelegentlich zu völligem Stillstand führt.
Eigentlich sind die Visionen unserer Schulleitungen schon recht fortschrittlich, immerhin haben wir in diesem Schuljahr zum ersten Mal eine iPad-Klasse in der Jahrgangsstufe 8. Die Schüler können die Geräte aber nur in bestimmten Räumen nutzen, weil der Ausbau von Internet und WLAN so schleppend verläuft.

Was also als erstes mit dem vielen Geld gemacht werden muss ist INFRASTRUKTUR, INFRASTRUKTUR, INFRASTRUKTUR! Die Wahl des Office-Pakets ist völlig zweitrangig.
 
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Microsoft ist nicht per se böse, nur hat nicht jede Familie das Geld, da haufenweise Office Lizenzen zu kaufen.

Wenn die Schule das dann Voraussetzt läuft was falsch.
 
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Eigentlich sind die Visionen unserer Schulleitungen schon recht fortschrittlich, immerhin haben wir in diesem Schuljahr zum ersten Mal eine iPad-Klasse in der Jahrgangsstufe 8.
Du sagst es selbst, es fehlt die Infrastruktur. Solange die fehlt, kann man so viele iPad Klassen haben, wie man möchte. Wobei interessanterweise entweder die billigsten Tablets oder eben iPads gekauft werden. Je nach Budget und Vorstellungen der Schulleitung, was in der Presse besser ankommt.

Microsoft ist nicht per se böse, nur hat nicht jede Familie das Geld, da haufenweise Office Lizenzen zu kaufen.

Wenn die Schule das dann Voraussetzt läuft was falsch.
Es setzt keine Schule Office voraus, die das nicht vom Kreis für alle Schüler gestellt bekommt. Alle Schulen in meinem Landkreis setzen Office bei den Schülern voraus, dafür hat aber jeder Schüler auch eine eigene Schulemail Adresse inkl. MS Office 365 Paket, Cloudspeicher und Zugang zu allen Programmen und Teams etc.

Es läuft zur Coronazeit eher das Gegenteil an den Schulen ab. Eltern die sich beschweren, dass man doch lieber die eigene Lizenz nutzen wollen würde, statt noch zusätzlich den Schulaccount einzurichten etc.
 
Es setzt keine Schule Office voraus, die das nicht vom Kreis für alle Schüler gestellt bekommt. Alle Schulen in meinem Landkreis setzen Office bei den Schülern voraus, dafür hat aber jeder Schüler auch eine eigene Schulemail Adresse inkl. MS Office 365 Paket, Cloudspeicher und Zugang zu allen Programmen und Teams etc.
Das ist dennoch manipulativ, weil es den Kindern suggeriert, daß Microsoft die einzige Lösung wäre.
 
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Microsoft ist nicht per se böse, nur hat nicht jede Familie das Geld, da haufenweise Office Lizenzen zu kaufen.

Ich schrieb eben, dass die Schule jedes Jahr ein paar Tausend Euro für flächendeckendes Office 365 zahlt. Eigentlich ist das gar nicht so viel, denn am Anfang jedes Schuljahres wird 10€ von allen Schülern eingesammelt. Der größte Teil davon ist für Fotokopien und noch irgendwas, nur lediglich 3€ pro Schuljahr ist der Elternanteil für Office365. Dafür hat jeder Schüler 6 Lizenzen Office, 1TB Cloudspeicher und Teams.
Wenn es Eltern gibt, die Probleme mit diesem oder anderen Beträgen haben, gibt es auch Quellen, um das aufzufangen.
 
2. Unser in den Computerräumen installiertes Microsoft Office (und auch das Windows) meckerte immer wieder mal über eine nicht vorhandene Aktivierung und verweigerte dann den Dienst (der Unterricht war gestorben).
Besteht denn die Gelegenheit, all jene Installationen mindestens einmal im Monat zur Prüfung des Aktivierungszustands ans Internet zu hängen, vulgo online zu gehen? Oder anders formuliert, hat jemand mal vorher das EULA gelesen? :hehehe:
 
Alle Schulen in meinem Landkreis setzen Office bei den Schülern voraus, dafür hat aber jeder Schüler auch eine eigene Schulemail Adresse inkl. MS Office 365 Paket, Cloudspeicher und Zugang zu allen Programmen und Teams etc.

Der Leistungsumfang von Office 365, auch im Vergleich zu den Kosten ist schon nicht so schlecht. Ich kann es sehr gut verstehen, warum Schulen darauf setzen.

Aaaaaaber: Warst du schon mal Exchange- oder Sharepoint- oder Teams-Administrator? Für Firmen ist das ja zumutbar, aber für Schulen mit ihrer extremen Fluktuation...... Ich finde es den blanken Horror!
Immerhin gibt es ja die kompletten Schülerdaten im Schulverwaltungsprogramm (in NRW heißt das SchILD), gut gewartet vom Sekretariat. Dieses kann aber nicht zum automatischen Abgleich mit der Office365-Administration verwendet werden. Das heißt also doppelte Buchführung. Und die abgegangenen Schüler müssen von Hand aus Office365 entfernt werden, Schüler, die während des Schuljahrs zugehen, werden oft vergessen. Bei einem Schulzentrum mit über 1500 Schülern und Lehrern kommt es zu haufenweisen Dateileichen, die die abgezählten Lizenzen verbrauchen.

Wie ich am Anfang schon geschrieben habe: es fehlt eine staatliche (vom Land bereit gestellte) Schulcloud, die zentral administriert wird, womit die Datenbank des Schulverwaltungsprogramms synchronisiert wird und wo automatisch über Algorithmen Schüler gelöscht, aufgenommen, versetzt, usw. werden. Es ist keinem Lehrer zuzumuten, diese Verwaltungstätigkeit noch neben dem Unterricht auszuüben! Wie gesagt: die Bildungsministerien und Schulträger legen ihre Hände in den Schoß, treiben die Schulen in der Not in die Hände von amerikanischen IT-Konzernen und lassen dann ihren Landesdatenschutzbeauftragten verkünden: "Nein, das ist aber im Hinblick auf den Datenschutz sehr bedenklich!"
 
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Besteht denn die Gelegenheit, all jene Installationen mindestens einmal im Monat zur Prüfung des Aktivierungszustands ans Internet zu hängen, vulgo online zu gehen? Oder anders formuliert, hat jemand mal vorher das EULA gelesen? :hehehe:

Das Problem entsteht wohl dadurch, dass die Rechner vereinfacht ausgedrückt beim Hochfahren geklont werden (Selbstheilende Arbeitsplätze, Rembo), Microsoft aber Rechner individuell aktiviert. Das sind spezielle Schulserver (Logodidact) auf Linux-Basis, die das schulweite Verteilen von Software zum Kinderspiel machen.
Diese Schulserver besitzen einen von Microsoft lizensierten virtuellen Aktivierungsserver. Allerdings scheint die Sache technisch immer wieder mal Probleme zu bereiten, so dass die Rechner, die natürlich lizensiert sind, als "nicht aktiviert" beurteilt werden. Irgendwie läuft da alle paar Wochen das Kontingent über und muss dann mit einem Anruf bei Microsoft zurückgesetzt werden. So ähnlich habe ich die Erklärungen des Administrators verstanden.
Das Problem haben wir bei Windows und auch bei Office.
Die iPads der iPad-Klasse sind da völlig problemlos!
 
Das ist dennoch manipulativ, weil es den Kindern suggeriert, daß Microsoft die einzige Lösung wäre.

Glaub es mir: das ist gegenüber den anderen Problemen mit Schule und IT wirklich das geringste.
Ein viel größeres Problem ist, eine funktionierende Arbeitsumgebung zu bieten! Und diese bekommt man am besten mit BYOD (Bring Your Own Device).
Das Schulnetz und diese Arbeitsumgebung sollte im Browser abgebildet sein, dann ist es völlig egal, ob MacOS, Windows, Linux, iOS oder Android!
 
Das ist dennoch manipulativ, weil es den Kindern suggeriert, daß Microsoft die einzige Lösung wäre.
Jeder der denkt, dass Schüler deswegen manipuliert werden ist noch nie mit offenen Augen durch eine beliebige Schule gelaufen. Die Kinder selbsf sind manipulative Werbeträger, ob Levis, Apple, Bench, Adidas,... Das prangt alles dick und fett auf der Kleidung.

@rudluc : Ein gut befreundeter Kollege ist Admin bei uns und ja, alles was du schreibst kann ich auch für Hessen bestätigen. Leider...
 
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Ich schrieb eben, dass die Schule jedes Jahr ein paar Tausend Euro für flächendeckendes Office 365 zahlt. Eigentlich ist das gar nicht so viel, denn am Anfang jedes Schuljahres wird 10€ von allen Schülern eingesammelt. Der größte Teil davon ist für Fotokopien und noch irgendwas, nur lediglich 3€ pro Schuljahr ist der Elternanteil für Office365.

Ich kann auch diese Einstellung nicht nachvollziehen, dass Software nichts kosten darf. In jeder beliebigen Firma hängt da ein riesiges Budget dran - und in den Schulen muss das alles kostenlos gehen? Warum?
Es müsste doch langsam jeder mitbekommen haben, wohin die Unterfinanzierung uns geführt hat.
 
Wobei interessanterweise entweder die billigsten Tablets oder eben iPads gekauft werden. Je nach Budget und Vorstellungen der Schulleitung, was in der Presse besser ankommt.
Mal daran gedacht, dass es auch an der Finanzkraft des Schulvereines (und somit der Elternschaft) liegen kann? Ich kenne hier eine Schule, in der es schon vor c.a. 20 Jahren eine iBook-Klasse gab...
 
Ich kann auch diese Einstellung nicht nachvollziehen, dass Software nichts kosten darf. In jeder beliebigen Firma hängt da ein riesiges Budget dran - und in den Schulen muss das alles kostenlos gehen? Warum?
Es müsste doch langsam jeder mitbekommen haben, wohin die Unterfinanzierung uns geführt hat.
Es geht nicht nur um die Etats der Schulbehörden (Steuergelder!) sondern auch um das Geld der Eltern der Schüler.
 
Wer das bezahlt ist ja gar nicht die Frage. Sonder nur: warum darf Bildung nichts kosten?

Was heißt denn dieser Hinweis "Steuergelder!"? - Klingt nach einem Totschlagargument wie "Arbeitsplätze!".
Findest Du es verkehrt, Bildung aus Steuergeldern zu finanzieren? Ich nicht. :noplan:
 
Bildung schon, aber nicht die Dividenden für Großinvestoren etc.

:rolleyes: Was sind denn deine Kriterien für Lieferanten im Bildungssektor? - müssen die Schulgebäude alle aus selbstgetöpferten Lehmziegeln aus dem Waldorfkindergarten gebaut werden?
 
:rolleyes: Was sind denn deine Kriterien für Lieferanten im Bildungssektor? - müssen die Schulgebäude alle aus selbstgetöpferten Lehmziegeln aus dem Waldorfkindergarten gebaut werden?
Wenn du eine ernsthafte Antwort möchtest, frag' auch ernsthaft.
 
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