Die Problematik ist doch auch ganz einfach, dass hier teilweise ein völlig verzerrtes Bild von China und den Zuständen innerhalb Chinas rüberkommt. Um es mal etwas übertrieben zu formulieren, wird oft der Eindruck vermittelt, von einer armen verknechteten Bevölkerung, die von einer kleinen Clique von KP-Kadern zur eigenen Bereicherung ausgebeutet wird, und völlig "mundtot" gemacht ja eigentlich nur nach der "Freiheit" der "überlegenen" "westlichen" Demokratien lechzen würde. Dies ist aber, wie ich mit meinem Beitrag deutlich machen wollte, keineswegs der Fall. Das aktuelle Regierungssystem in China wird, wie schon angesprochen, von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, vom kleinen einfachen Arbeiter bis zum gut informierten Intellektuellen, gestützt und in der jetzigen Entwicklungsphase Chinas als alternativlos angesehen.
China wird sich nicht von heute auf morgen in eine vollwertige Demokratie verwandeln. Diese Entwicklung wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, mehrere Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte. Und diese Zeit muss man China auch geben.
Wenn man sich anschaut, wie China in den 70ern, 80ern, 90ern aussah und heute aussieht, muss man konstatieren, dass bis jetzt auch abseits der wirtschaftlichen Öffnung große bzw. substanzielle Fortschritte erzielt wurden, wenn auch China natürlich noch weit, weit davon entfernt ist, eine rechtsstaatliche Demokratie zu sein.
Die VR wird sich auch weiterhin reformieren, dem Ausland öffnen und sich auch weiter in Richtung einer Demokratie bzw. einem demokratieähnlichem System entwickeln, wenn auch vielleicht nicht immer so und in der Geschwindigkeit, wie wir es hier im "Westen" gerne hätten. Mit der Vorstellung durch Haudraufmentalität und Druckausübung von Aussen könnte man diesen Entwicklungsprozess in irgendeiner Art beschleunigen, liegt man aber weit, weit daneben.