Honorar für Web-Design

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Und der __________ sprach: "Ich habe einen __________ , also bin ich."

Lückenfüller für die Textaufgabe:
Schüler, Praktikant, Azubi, Student, Mac.

- Sterling
 
Was ich bin, spielt keine Rolle. Um einen Schwanzvergleich a la ich kann dieses und jenes geht es hier nicht. Es geht darum, dass ich als selbständiger Tatsächlich davon lebe, mit allen Konsequenzen die dies mit sich bringt.

Naja wenn dir wirklich diese Hobbycoder Angst bereiten, dann ist es wohl nicht der richtige Schritt gewesen dich selbststaendig zu machen - denn billiger geht immer!

Nur mal so am Rande: es gibt auch "Hobbycoder" die ein Gewerbe haben und das Geschaeft durchaus ernst nehmen und sich genau um so Kunden kuemmern fuer die du noch nicht mal bereit waerst ein Angebot zu schreiben...
 
@sterling. ;)

@ alle: hätte ich geahnt, dass das solche ausmasse annimmt... :)

aber ich bin immer noch nicht von meiner meinung abgekommen, dass auch ein hobby mehr sein kann als nur ein hobby und auch ein (nebenjob) sein kann. und auch hier kann mal was draus werden.
wie schon vorher schon in einem post steht: vieleicht ist der ein oder andere wirklich ein genie/talent und mache sein hobby besser als der, der den beruf zum leben ausübt.
und ich hab schon so einige internetauftritte gesehen, von leuten, die sich webdesigner schimpfen, die einfach unter aller sau waren.
sich nur als professioneller webdesigner oder sonst was auszugeben bescheinigt einem in keinster weise talentiert, zukunftsorientiert oder gar stylisch zu sein...
 
sich nur als professioneller webdesigner oder sonst was auszugeben bescheinigt einem in keinster weise talentiert, zukunftsorientiert oder gar stylisch zu sein...
vorallem weil der Berufstitel nicht geschuetzt ist und ihn jeder ausueben kann
 
Nur mal so am Rande: es gibt auch "Hobbycoder" die ein Gewerbe haben und das Geschaeft durchaus ernst nehmen und sich genau um so Kunden kuemmern fuer die du noch nicht mal bereit waerst ein Angebot zu schreiben...

und das ist wohl auch nur all zu wahr...
 
Ich wusste das es kommen wird bevor ich gepostet hab, also kann ich mich jetzt nicht beschweren.
Ich habe nicht mit einem Wort gesagt, dass mir die Hobbycoder Angst machen, mir Sorgen über meine berufliche Zukunft bereiten würden. Ich habe mich nie als Webdesigner betitelt (Gott bewahre), nie gessagt, dass ich besonders gut bin und die Hobbycoder alle schlecht sind. Ich arbeite für Kunden, für die sie nicht arbeiten und sie arbeiten für Kunden für die ich nicht arbeite. Alles ist prima, alle sind glücklich. Und ich wünsche allen Berfufsanfängern -einsteigern viel Glück; ich habe nicht das geringste gegen sie.
Wogegen ich allerdings allergisch bin, ist Naivität, Selbstüberschätzung und Fachidiotismus (diese beziehe ich weder auf den Thread-Ersteller noch auf irgendeinen Poster). Aber dies nun weiter auszuführen ist mir zu anstrengend und wird auch dem Thread-Thema nicht gerecht.
In diesem Sinne, nichts für ungut.
 
Man sollte die Sache vielleicht auch mal aus einem anderem Blickwinkel betrachten: Die Arbeit.

Nur als Beispiel: Ich, [:D]Schüler in der 9. Klasse (vglb. mit der Realschule in Deutschland) 15 Jahre, wohnhaft im Hotel Mutti, nicht verheiratet, keine Kinder und ein Fahrrad [/:D] arbeite neben meinen 32 Schulstunden zwischen 2 -3 Stunden Werktags, 3-5 Stunden am Samstag sowie am Sonntag und Feiertage schonmal 6, 7 oder sogar 8 Stunden um mir mein Taschengeld "aufzubessern". Wenn man bedenkt dass ich ja Schüler mit durchschnittlichen Noten bin, dann ist das [protzprahl] schon eine ziemlich fette Leistungen[/protzprahl] die schon vergleichbar mit der Arbeit der Profis ist.

Was arbeiten die Hobbydesigner und Profis unter euch so?
 
Man sollte die Sache vielleicht auch mal aus einem anderem Blickwinkel betrachten: Die Arbeit.

Nur als Beispiel: Ich, [:D]Schüler in der 9. Klasse (vglb. mit der Realschule in Deutschland) 15 Jahre, wohnhaft im Hotel Mutti, nicht verheiratet, keine Kinder und ein Fahrrad [/:D] arbeite neben meinen 32 Schulstunden zwischen 2 -3 Stunden Werktags, 3-5 Stunden am Samstag sowie am Sonntag und Feiertage schonmal 6, 7 oder sogar 8 Stunden um mir mein Taschengeld "aufzubessern". Wenn man bedenkt dass ich ja Schüler mit durchschnittlichen Noten bin, dann ist das [protzprahl] schon eine ziemlich fette Leistungen[/protzprahl] die schon vergleichbar mit der Arbeit der Profis ist.

Was arbeiten die Hobbydesigner und Profis unter euch so?

oh man dafür werden sie dich hier aufhängen :hehehe: ;)
 
Tipp, um das hier jetzt alles mal abzuschließen:

Rechne 20 Euro pro Stunde. Lass dir vom Kunden sagen, was Du machen sollst und stelle ein Angebot auf, bei dem Du die Arbeit in Stunden überschlägst. Rechne die voraussichtliche Stundenzahl * 20 Euro und schicke das Angebot ab.
(Achtung: Rechne mindestens 5 Stunden zusätzlich ein für Änderungswünsche etc.)

Wenn der Kunde sich noch meldet, hast Du gut kalkuliert, ansonsten musst Du es halt beim nächsten Kunden noch mal versuchen.

Ich denke, für eine einfache private Seite, kann man 300 bis 500, für eine Seite für kleinere Firmen (entsprechend umfangreicher) bis zu 800-900 Euro verlangen. Natürlich alles realistisch kalkulieren und für jeden Auftrag neu berechnen -- aber das versteht sich ja von selbst.
 
@faser: ja, ich denk so werd ich das auch machen! danke!
 
Nexhmije schrieb:
Ich, Schüler in der 9. Klasse, 15 Jahre, wohnhaft im Hotel Mutti, nicht verheiratet, keine Kinder und ein Fahrrad, arbeite neben meinen 32 Schulstunden zwischen 2-3 Stunden Werktags, 3-5 Stunden am Samstag sowie am Sonntag und Feiertage schon mal 6, 7 oder sogar 8 Stunden um mir mein Taschengeld "aufzubessern". Wenn man bedenkt dass ich ja Schüler mit durchschnittlichen Noten bin, dann ist das schon eine ziemlich fette Leistungen die schon vergleichbar mit der Arbeit der Profis ist.

Hi Nexhmije!

Nach Deinen Angaben hätte ich einen Vorschlag zu machen, mit Blick auf Deine Zukunft und potentielle Berufswahl: Investiere weniger Zeit zur Steigerung des Taschengeldes, dafür viel mehr Zeit zur Steigerung Deiner Schulnoten, denn davon hast Du später mehr und das zahlt sich wirklich aus!

Nur ein überdurchschnittlicher Schüler, kann später auch einen überdurchschnittlichen Berufsweg beschreiten und überdurchschnittlich viel Einkommen erzielen, während viele Schüler, die "nur" durchschnittlich sind, auf ihre Zeit bei Mutti zurückblicken und davon schwärmen, wie fleißig sie ihr Taschengeld aufpolierten. Du bist noch in Klasse 9, d. h. die Chancen auf dem Weg zum Abitur sind noch offen und gestaltbar. Ein Abitur mit einer 1 vor dem Komma sollte es heute schon sein, wenn Du bei der Auswahl der Berufsausbildung bzw. einer Studienfachrichtung nicht beschnitten werden möchtest. Um das Ziel zu erreichen, konzentriere Dich auf langfristige Erfolge, denn die Zeit als Schüler ist schnell rum und sind die Noten erst auf dem Abschlusszeugnis, dann sind sie unveränderbar – ein Leben lang!

Verändern kannst Du einen Notendurchschnitt nur, indem Du höhere Schulen besuchst und stets besser wirst. Dann fragt niemand mehr danach, wie viele Stunden Du als Schüler neben der Schule gearbeitet hast sondern wichtig werden nur die Noten sein, damit "fette" Türen aufgehen, die für viele verschlossen bleiben. Lernen mag in Deinem Alter uncool sein und nicht so angesagt wie das schnelle Geld und der Konsumrausch, aber dafür kannst Du Dir später mehr leisten, wenn Du "fette" Noten hast und damit einen super Studienabschluss erzielst. Mit spätestens 26 Jahren, wirst Du über das, was Du heute machst, lachen können, denn dann geht es um das richtige "fette" Geld, aber dazu musst Du besser sein, als ein durchschnittlicher Schüler – sehr viel besser! Fange heute damit an, die Richtung klar zu machen!

In Deinem Alter erhielt ich kein Taschengeld und war trotzdem zufrieden, weil man mir früh vor Augen führte, worauf es wirklich ankommt. Das öffnete mir alle Türen und selbst heute, öffne ich wieder eine neue Tür, obwohl Schule, Ausbildung und Studium längst hinter mir liegen. Doch die Noten gestatten es mir. Was kümmert Dich Dein heutiges Taschengeld, wenn Du erleben musst, wie Deine Schulkameraden später Ärzte, Ingenieure und Wissenschaftler werden, aber Du das nicht werden kannst bzw. nicht darfst, nur weil sie ihre Zeit sinnvoll zum Lernen nutzen, wenn Du arbeitest, um Deine Kaufkraft als Schüler zu stärken?

Gut, heute ist das aus Deiner Sicht unwichtig, aber die Zeit wird kommen, wo sich die Wege Deiner Kameraden trennen werden und die einen den Weg nach oben gehen und die anderen dort stehen lassen, wo sie immer schon waren – in der Durchschnittlichkeit.

Ergo:
Nutze Deine Jugend für sinnvolle Dinge, das Geld stimmt dann automatisch. Es ist keine Kunst, das Wochenende über zu schuften. Dagegen ist eine Leistung, am Wochenende frei zu haben und trotzdem fette Kohle zu verdienen. Das geht nur mit Studienabschluss und super Noten, nicht nur mit Ehrgeiz.

- Sterling
 
Danke für die netten Ratschläge, Sterling, finde ich wirklich sehr aufmerksam von dir. Aber ich stimme mit dir nicht so ganz überein.

Abitur, Arzt, Pschychologe, Ingenieur... Das ist alles nichts für mich. Der Weg bis dorthin ist schon gar nichts für mich. Ich bin zwar nicht dumm oder blöd, aber ich bin einfach nicht der Mensch der zum Lernen geeignet ist. Klar, viele benutzen das als Ausreden, aber meiner Meinung nach habe ich mehr davon wenn ich jetzt schon damit anfange, ins Berufsleben zu blicken, mir einen Kundenkreis aufzubauee und mich in meinem Metier gut zurecht zu finden.

Mit Taschengeld aufbesser meine ich btw auch nicht wirklich aufbessern, sondern eher verdienen. Meine (alleinerziehende) Mutter muss wirklich jeden Cent umdrehen, deswegen verzichte ich auf Taschengeld, da ich auch so über die Runden komme (und das auch mehr als gut!).

Ausserdem vertrete ich die Meinung dass Schulnoten nicht wirklich was für mich wert sind ^^. Klar, ich mag zwar nur 35 Punkte in Mathe haben (Note 3), aber ich bin in Sachen Logik, Kopfrechnen und so ziemlich oben auf. Die Theorie ist egal, nur die Praxis muss stimmen. So auch beim Webdesign und Medienoperating; wenn ich weiss, was ich kann, dann habe ich Erfolg. Wenn ich nur weiss was ich weiss steh ich im Regen.

Zudem habe ich nicht vor mit meinem Lebenslauf und einem Zeugnis irgendwann bei einem Arbeitgeber aufzutauchen. Klar, findest du naiv, unüberlegt und vll auch dumm. Ich kenn aber Leute die mit Porsche rumfahren und mir genau das raten, was ich vorhabe. Diese Leute kennen mein Potential eben, weil ich unter anderem auch schon für sie gearbeitet hab.

Ach und... unwichtig ist es mir ohnehin nicht. Sonst wär ich jetzt nicht dabei zu posten sondern dabei mir die Birne wegzusaufen und zu kiffen wie ein Atomkraftwerk :D

So long :)
 
Es nützt dem Menschen nichts, den Mond zu gewinnen, wenn er dabei die Erde verliert.
(Francois Mauriac, frz. Schriftsteller, 1885-1970)
 
Es nützt dem Menschen nichts, den Mond zu gewinnen, wenn er dabei die Erde verliert.
(Francois Mauriac, frz. Schriftsteller, 1885-1970)
aus allen wegen im leben habe ich immer das recht, den schlechten zu nehmen.
(stanislaw staszewski, poln. dichter, architekt, barde und songschreiber, auch u.a. hochbautechniker im exil in paris, 1925-1973)
rob
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich denke Du solltest grundlegende, existenzielle Entscheidungen nicht in einem Internet-Forum fällen. Da werden Deine Freunde, Bekannte usw. die besseren Ratschläge haben. Ansonsten finde ich es durchaus lohnenswert mit Deinem Hobby die Weichen für Deinen Beruf zu stellen. Gerade in diesem Bereich gibt es mehr Quereinsteiger als Diplombesitzer und es gibt eigentlich keinen Grund nicht so früh wie möglich loszulegen, solange das Interesse nicht nur die dahinterstehende Kohle ist. Das wäre eher bremsend. Und mal ehrlich ... fang einfach an, frag rum, und wenn Du mal Lehrgeld zahlst, weil Du Dich übernommen oder verkalkuliert hast, dann lernst Du daraus ... Ende. Wer heute noch auf sein "Schriftsetzer"-Zeugnis (Sorry, aber nicht mehr oder weniger war der Mediengestalter früher) sooooo stolz ist, der hat seinen Zenit überschritten. Das betrifft übrigens auch alle anderen Jobs. Was zählt ist Qualtität und sonst nix, also hau rein ...

Ich wünsch Dir viel Erfolg
 
ralfinger schrieb:
Das betrifft übrigens auch alle anderen Jobs. Was zählt ist Qualtität und sonst nix, also hau rein ...

Qualität ist nur ein Kriterium. Qualifikation ist dagegen die Voraussetzung, um Qualität überhaupt leisten zu können. Mit einem Qualitätsanspruch alleine wird niemand Metzger, Mediengestalter, Designer, Arzt, Ingenieur oder Wissenschafter. Qualität ist das Resultat von erworbenen und fundierten Fähigkeiten und Kenntnissen, die von Fremden in allen verbindlich festgelegten Prüfungssituationen bewertet und beurteilt werden. Der Weg über Ausbildung, Studium und Weiterbildung ist beschwerlich und lang, aber notwendig, wer kein Amateur sondern Profi sein möchte. Die Praxis ist das Resultat aus dem Wissen um die Anwendung des Wissens, über das man erst verfügt, wenn man sich allen Prüfungen unterzogen hat und dabei auch Dinge lernt, die einen vielleicht nicht oder weniger interessieren. Daher ist es Unsinn, das nur Qualität zählt, denn wer nicht Medizin studieren darf und kann, weil die schulischen Voraussetzungen dazu fehlen, darf nie operieren, auch wenn dem Bewerber bescheinigt wird, über ein ruhiges Händchen zu verfügen. Wer dagegen nicht Design studiert, darf zwar Webseiten basteln und sich kreativ austoben, aber die beruflichen Möglichkeiten und Alternativen sind ohne nachweisbare Ausbildung beschränkt - dazu reicht ein Blick auf die Mindestanforderungen bei Stellenausschreibungen. Der Amateur ist nie gefragt. Qualifikation ist der Anfang und das Ende aller Leistungen und Ergebnisse.

- Sterling
 
Naja aber mal ehrlich, ist es euch schonmal passiert, dass ihr einen Auftrag nicht bekommen habt, weil die noetige Qualifikation dafuer gefehlt hat?
Hat irgendein Kunde mal verlangt, dass ihr eure Qualifikationen offen legt?
 
@Nexhmije: Ich finde du gehst den richtigen Weg. Aber du solltest nicht aufhören zu lernen. Immer schön am Ball bleiben. Vor allem solltest du dich vom Tabellenlayout verabschieden. Ich empfehle dir jetzt einfach mal das Buch CSS-Praxis von Kai irgendwas. Um wirklich später mal Profi zu werden musst du noch nen bisschen an deinen Syntax arbeiten. Sachen wie das schon angesprochene Tabellenlayout und <br> sind nicht "Profimäßig". Sind natürlich nur nett gemeinte Tipps und Vorschläge. Deine Referenzen sind doch schonmal nicht schlecht, also weiter so und viel Erfolg.
 
Hat irgendein Kunde mal verlangt, dass ihr eure Qualifikationen offen legt?

Da kann jeder nur von eigenen Erfahrungen berichten. Wer nur für sich auftritt, sollte zumindest bei Rückfragen entsprechend darüber Auskunft geben können, aus welchem Fachbereich die fachlichen Qualifikationen für ein bestimmtes Projekt hervorgehen. Das gehört in meinem Wirkungskreis (u. a. Dokumentation und Werbung im Gesundheitswesen) genauso zum Vorstellungsritual, wie das Überreichen der Visitenkarte für den potentiellen Kunden und die Vorstellung des Unternehmens auf einen Auftrag bezogen.

Ein einfaches "Hallo, hier sind wir. Schauen Sie sich unsere Referenzen an! Das sollte doch reichen!" ist unseriös, denn ich spreche über den Kontakt mit Krankenhaus- oder Klinikleitung und dort geht es konservativ zu, wie in großen Unternehmen üblich. Der Umgang mit Werbeagenturen ist anders, aber konservativ ist wieder IN bzw. war nie OUT.

Als unser Videostudio im Rahmen einer Mitgliedstätigkeit Aufgaben übernahm, wollten Kunden und andere Mitgliedsunternehmen durchaus wissen, wer wir sind, was wir leisten und wer dafür verantwortlich ist. Unternehmen, die selbst durch Prozesse der ISO-Zertifizierung gebunden sind, die gegenüber Krankenhäusern und Kliniken gewährleisten müssen, selbst im Streikfall die Versorgung aufrecht zu erhalten. Solche Unternehmen, die ISO-Zertifikate sammeln wie andere Leute Briefmarken, machen das nicht zum Privatvergnügen sondern weil es im Gesundheitswesen vorgeschrieben ist, für bestimmte Dienstleistungen über anerkannte Zertifikate zu verfügen.

Was auf den ersten Blick aussieht, wie ein Blatt Papier, kann im Fall eines Arbeitnehmerstreiks dazu führen, das ein Krankenhaus nicht mehr mit Wäsche und OP-Material versorgt wird, falls dieses bestimmte Zertifikat beim Anbieter fehlt. Als Folge käme ein Schaden in Millionenhöhe zum Tragen und daher schauen Unternehmen, die einer heiklen Branche tätig sind auch genau hin, wenn sie Mitarbeiter rekrutieren oder Subunternehmen. Ja, man landet als Bewerber genauso auf dem Leuchttisch, wie die OP-Textilien, die beschädigt sind. Wer die Qualifikationen nicht mitbringt, wird direkt entsorgt. Wir hatten damals durch unsere Referenzen die Einstiegsmöglichkeit zur Mitarbeit, da wir in den 90er Jahren Wirtschaftsfilme über Medizintechnik produzierten. Doch unsere Qualifikationen waren bei der Bewertung im Verband ebenso wichtig, denn es geht um viel Geld und Verantwortung. Schließlich kann bei einer OP keine Szene wiederholt werden, nur weil der Kameramann sein Handwerk nicht gelernt hat und sich später als Autodidakt gegenüber der Klinikleitung outet, die dafür haftet, das alles seriös zugeht.

Es kommt eben auf den Einsatzbereich ein. Wer Prospekte gestaltet und drucken lässt, wird sicher nicht nach seinem Diplom gefragt, aber in Preisverhandlungen ist Qualifikation durchaus ein messbarer Faktor. So wird ein Schüler, der 20 Euro Stundenlohn erwartet, von mir belächelt. Als Auftraggeber bin ich frei in der Wahl der Preisgestaltung und sehe bei Schülern keine Qualifikation, die mehr als 5 Euro rechtfertigt. 20 Euro würde nicht mal ein Mediengestalter von mir erhalten, denn der Stundenlohn eines Assistenzarztes im 1. Jahr liegt bei 13,00 Euro und dafür hat er 6 Jahre studiert. Es ist sehr einfach, bei ungelernten Hilfskräften (was jeder Autodidakt ist, wenn er über keine beruflichen Qualifikationen verfügt) die Preise zu drücken, ohne das man rot wird.

Dem gegenüber entspricht es den Erwartungen der Kunden, von einem Meisterbetrieb auch Meisterpreise zu erhalten. Auch dort wird man feilschen, aber im Rahmen gegenseitiger Erwartungen. Wogegen der Hilfsarbeiter froh sein muss, wenn er mit einem Auftrag bedacht wird.

Ich möchte das nicht verallgemeinern, aber wer qualifiziert ist, tritt einfach sicherer auf und der Handlungsspielraum eines Auftraggebers, wenn es um den Endpreis geht, hat gewisse Grenzen, die beim ungelernten Anbieter von Beginn an weg fallen. Mit der Grund, weshalb Schüler, Prakikanten und Studenten mitunter schamlos ausgebeutet werden, weil sich nicht mehr haben, als sich selbst und ihre Ideale. Doch das hat im Berufsleben keine Bedeutung, denn wer als Arzt abrechnen möchte, muss Arzt sein!

Wir machen uns die Ideologen zu nutze, die für ein Butterbrot ihr Können verschenken, denn daran können wir noch verdienen und jede Seite ist zufrieden. Die, die auf Ausbildung verzichten, weil sie es toll finden, ausgebeutet zu werden und die, die nach traditionellen Regeln leben und wirken und den Erwartungen gerecht werden, die renommierte Unternehmen von ihren Mitarbeitern, Partnern und Kunden haben. Solange Schüler für 400 Euro Webseiten auf die Beine stellen, die Agenturen und Studios für das Achtfache verkaufen können, pflegen sie die Ideale derer, die mit offenen Augen schlafen und bestärken die Schüler, für eine gute Sache zu arbeiten. Für ihre und unsere gute Sache. Jeder muss selbst wissen, was er macht. Wer im Leben was ereichen möchte, muss sich Prüfungen stellen - dazu gehören Schule, Ausbildung und Studium ebenso, wie der Wettbewerb um Kunden. Nur wer Prüfungen erfolgreich absolviert, beweist den Biss, den ein Unternehmer auszeichnet.

Vom Kinderzimmer in die Chefetage ist ein Wunsch, den viele haben, aber nur sehr wenige realisieren. Ein Blick in die Suppenküche und einen Blick in die Vorstandsetage eines Unternehmens offenbart, das jeder mal Schüler war. Aber der, der im Vorstand sitzt, ist den schweren Weg gegangen, hat auf vieles verzichtet, um zu lernen und sich ständig Prüfungen unterzogen, um weiter nach oben zu kommen - in der Pyramide unserer Leistungsgesellschaft!

Auch ein Grund, weshalb sich Qualifikationen lohnen:
https://www.macuser.de/forum/showthread.php?p=2948944#post2948944

- Sterling
 
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