3.4.1 Grundwasser
In Bereichen mit Tonschiefer ist eine recht geringe Ergiebigkeit zu erwarten, da dieses Gestein
durch eine dichte Lagerung mit geringem Porenvolumen und damit durch eine geringe Wasser-
speicherkapazität gekennzeichnet ist. Nur in Bereichen der Bachläufe ist mit einem lokal begrenz-
ten Porengrundwasser zu rechnen.
In Bereichen des Taunusquarzits und des Hermeskeilsandsteins ist die Grundwasserergiebigkeit
aufgrund der hohen Anzahl an Klüften und Spalten als mittel bis hoch zu bewerten. Diese Ge-
steine (Taunus Hauptkamm) zeichnen sich durch eine hohe Wasserwegsamkeit aus. Aus diesem
Grund befinden sich in diesem Bereich mehrere Trinkwasserstollen der Stadt Wiesbaden. Wies-
baden bezieht mind. 20 % seines Trinkwasserbedarfs aus dem Taunuskamm.
Das Grundwasserdargebot liegt im Bereich des Schiefers bei weniger als 2 l/s, im Quarzit liegt
dieser Wert zwischen 15 und 50 l/s.
Mineral- und Thermalwässer sind im Stadtgebiet von Taunusstein nicht anzutreffen.
In den Tonschiefergebieten ist die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers gering.
Wegen der geringen Filterwirkung der Deckschichten und der sehr starken Klüftung, insbeson-
dere des Taunusquarzits ist eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit für das Grundwasser ge-
geben. In diesen Bereichen sollten u.a. zum Grundwasserschutz keine Eingriffe erfolgen.
Die pH-Werte der Niederschläge liegen zwischen pH 3,4 (Fichtenbestand), pH 4,0 (Buchenbe-
stand) und pH 4,3 (Freiland). Da der pH-Wert der Niederschläge und des Grundwassers in Laub-
wäldern höher ist als in Nadelwäldern, ist ein naturnaher Umbau der Nadelwaldgebiete anzustre-
ben.
Großflächige Gebiete im Plangebiet Taunusstein liegen im Trinkwasserschutzgebiet Zone III, IIIA,
v.a. im Süden und im Norden. Kleinflächige Gebiete schließen die Trinkwasserschutzgebiete der
Zone II mit ein. Trinkwasserschutzgebiete der Zone I sind im Plangebiet nur äußerst kleinflächig
und vereinzelt vorhanden.