Autokauf ist immer eine Glaubensfrage. Du kannst mit einem neuen Wagen egal von welchem Hersteller genauso auf die Nase fallen wie bei einem Gebrauchten mit 100.000 km oder umgekehrt.
Der Vorteil beim Neuen ist die längere gesetzliche Gewährleistung und die gewährte Garantie. Allerdings spielt bei mir daneben auch noch die Bedienungsergonomie eine Rolle. Ich muß ein Auto intuitiv und blind bedienen können. Mit schrulligen Lösungen, wie sie teils Renault oder Volvo anbieten oder Saab angeboten haben komme ich nicht klar. Da hat ein Audi, VW, BMW oder Mercedes schon seine Vorteile.
Gewisse Automarken mag ich auch rein aus subjektiver Sicht nicht wirklich (Dacia z.B.).
Bei den aktuellen Preisen für Neufahrzeuge bereits mit "mäßigem" Ausstattungsniveau und gerade bei den Wertverlust in den ersten 3 Jahren würde ich nach heutigen Maßstäben auf einen Neuwagenkauf verzichten und lieber auf einen Gebrauchtwagen (maximal 3-4 Jahre alt und bis 80.000 km) oder Tageszulassung setzen. Kommt auf das Modell und die Motorisierung an, was ich der zutraue. Einen 60 PS Polo würde ich nicht mit 100.000 km kaufen. Einen Sechszylinder, Achtzylinder oder TDI schon.
Je moderner das Auto ist, desto potentiell anfälliger ist die Elektronik auch im Alter. Daher wäre für mich ein gesunder Mix aus gewünschter Ausrüstung und Ausschluß von möglichen technischen Baustellen wichtig (nicht jedes Extra muß da unbedingt sein. Ich bin aber auch kein Autokäufer, der seinen Wagen aller 3-4 Jahre verkauft. Meinen letzten Wagen habe ich 2009 gekauft und fahre den immer noch (Golf 6 und mit dem anfälligen 1.4 TSI - damals noch nicht bekannt). Ich fahre den auch noch weiter bis die ersten großen und ernsthaften Probleme auftreten. Bislang 0 Probleme. Mein Zweitwagen (Porsche 968) ist BJ 1992 und den behalte ich ewig. Der hat 300.000 km runter und soll ein Oldtimer werden. Da ist mir auch egal ob er eine Generalüberholung braucht oder nicht. Das wird dann in Kauf genommen. Bei einem Daily Driver für mich ein No Go.
Ich würde zu allererst mal mein Anforderungsprofil erstellen, danach die Fahrzeugklassen und Modelle heraussuchen und dann mal die TÜV-Berichte checken. Da sieht man die Schwachpunkte und wie es um die Haltbarkeit bestellt ist. Dazu mal nach den 100.000 km Langzeittests schauen (AMS, Autobild etc.). Dann selektieren sich schon die Fahrzeuge die potentiell in Frage kommen.
Hinzu kommt dann natürlich wie gesagt wie läßt sich das Auto bedienen, wie ist das Fahrverhalten, Komfort, Sicherheit, Bremsverhalten, Kofferraumvolumina, wie sitzt man im Auto u.s.w.