Allerdings... die Parolen, die Du hier ablässt, spoege, sind vom gleichen Schlag, wie ich sie mir immer noch anhören musste, als ich mit einem Bein schon in der Depression stand: „Musst Dich halt nur ein wenig zusammenreißen, das ist doch alles gar nicht so schlimm.“
"Procrastination" mit einer Erkrankung wie Depression auf eine Stufe zu stellen, halte ich für wagemutig. (Auch wenn bei depressiven Menschen Aufschiebeverhalten öfter zu finden ist.)
Es gibt ja Studien dazu, die Ursachen für P. sind noch nicht klar, ausser dem völlig normalen menschlichen Bedürfnis, sich Wohlbefinden zu verschaffen. (Und Unangenehmes deshalb vor sich her zu schieben.)
Ich zitiere dann mal etwas, was sich besser anhört als meine "Parolen", aber genau das Gleiche bedeutet: Trainingsmethoden gegen das Aufschieben. Sie sind als Konsequenz einer P-Studie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entwickelt worden.
Schritt eins: Sich der äußeren Störfaktoren bewusst werden und sie beseitigen. Das heißt,
Telefon rausziehen, die TV-Fernbedienung beim Mitbewohner abgeben.
Schritt zwei: Sich einen festen Punkt setzen, an dem man die tägliche Arbeit beginnt. »
Am besten lässt man einen Wecker klingeln«. Oft ist dadurch schon die größte Hürde geschafft.
Schritt drei:
Sich realistische Ziele setzen. Noch drei Tage Zeit zu haben bedeutet nicht, 72 Stunden lernen zu können. »Kleinere Lernschritte sind sinnvoller«.
Und für den TE heisst das natürlich:
Computer stilllegen oder zumindest alle
Spiele löschen, an die es ihn immer wieder zieht. Und die
Internetzeiten über das Programm "
Kindersicherung" (Systemeinstellungen) auf genau das Maß einstellen, dass er benötigt, um seine wirklich nötige Kommunikation zu erledigen.
Ich bin gespannt, ob er zu so einfachen Maßnahmen bereit ist – oder einfach zu faul.