@agrajag: Gerade die hohe Qualität und die Integration der bordeigenen Apps über alle Geräte hinweg sind doch der Hauptvorteil der Plattform. Und auch die Synchronisation mit der iCloud.
Hohe Qualität und Apple Mail… hmmm… neee, bringe ich echt nicht zusammen. Das Adressbuch kann nicht mit zusätzlichen Adressbüchern eines Accounts umgehen, also z.B. ein Persönliches und ein geteiltes. BusyCal gefällt mir auch besser als Kalender.app.
Naja, und der macOS-Schlüsselbund bietet gerade mal das allernötigste, um diesen Namen zu verdienen. Ich benutze mein 1Password auch, um einige Dokumente aufzubewahren. Ich verwalte darüber auch alle SW-Lizenzen, was auch Lizenzdateien beinhaltet. Das macOS-Schlüsselbund wird auch immer vollgemüllt mit allen möglichen Zugriffstoken, was es nicht unbedingt einfacher macht, die Passwörter zu pflegen.
Dann wäre da noch Safari. Was soll ich sagen… ich finde Firefox einfach deutlich besser. Alleine schon so ein Addon wie Sidebery würde ich echt vermissen.
Apple Musik ist nun WIRKLICH nicht der Hit. AppleTV ist immerhin keine verf*ckte Web-App. iTerm finde ich auch deutlich besser als Terminal.app. iMessage nutze ich nicht, weil komplett nur Apple-Ökosystem. Ich bin sehr darauf bedacht mich in keine Abhängigkeiten zu begeben, so daß ich mit möglichst wenig Aufwand jedezeit etwas austauschen kann, ohne allzuviel an anderen Stellen ändern zu müssen.
Insgesamt meide ich iCloud, weil ich kein Bock auf den Vendor-Lockin habe. Mein Computer-Leben ist bedeutend einfacher/angenehmer geworden, als ich (leider viel zu spät) von iOS auf Android gewechselt bin. Diese ach so geniale Apple-Flauschwelt hat mir nämlich regelmäßig das iPhone in einen Zusand gebracht, wo nur noch ein komplettes Zurücksetzen half. Und zwar passierte es immer, wenn ich versucht habe Musik aufs iPhone zu bekommen. Wenn ich Musik runtergelöscht hatte, um Platz für andere Musik zu haben (die Sammlung ist deutlich größer als auf meine iPhones passte), ware iTunes recht häufig fest davon überzeugt, daß daß iPhone voll sei. iOS bestätigte jedesmal den freien Platz. Also bekam ich keine Musik mehr drauf, bis ich das Gerät zurückgesetzt hatte – und da Apple in ihrer genzenlosen Weisheit beschlossen hatte, daß man entweder das KOMPLETTE Backup zürckspielen kann, oder gar nichts, musste ich jedes alles mal komplett neu einrichten. Denn, mit dem Backup wurde auch immer das Problem wieder mitgebracht. Und wenn iTunes auch den freien Platz gesehen hatte, passiert gerne folgendes: es kopierte immer nur den ersten Titel eines Albums und war ab da fest davon überzeugt, es hätte die Alben komplett übertragen. Das ging mehrere Jahre so.
Seit Android kopiere ich einfach die Musik drauf und gut ist. Wie alle Dateien, die ich auf das Device bekommen möchte. Das Dateihandling mit dem iPad war eine Vollkatastrophe. Mit dem Android-Tablet hab ich die Dateien ganz normal im Dateisystem via Dropbox oder Resilio mit dem OSX-Rechner synchronisiert. Wie ein richtig vollwertiges Betriebssystem.
Was bleibt denn dann noch übrig an Gründen, überhaupt einen Mac zu verwenden, wenn man alles das meidet?
Es mag dir entgangen sein, aber macOS ist weit mehr als die paar begelegten Glasperlen. Das ist eine Plattform, worauf man beliebige SW installieren kann (pssssst: auch abseits des App Stores klappt das).
Es gibt genug, was ich an macOS schätze. Und solange ICH bestimmen kann, welche Protokolle/Dateiformate/Anwendungen/wasauchimmer ich nutzen kann und ich im System weitreichenden Handlungsspielraum habe, ist alles OK für mich. Sobald sie aber anfangen, daß ich daran gehindert werde, mit beliebige SW per Paketmanager brew/Nix/wasauchimmer zu installieren, geht die Reise für mich in Richtung Linux. Je länger ich mich mit NixOS beschäftige, desto leichter würde mir dieser Schritt fallen.