Gender-Sprache in Musik-App

die wissen, das Sprache sich entwickelt und verändert, stehen dem mit Sicherheit aufgeschlossener gegenüber.
Sprache entwickelt und verändert sich als Folge von zum Beispiel gesellschaftlichen Veränderungen (Gleichberechtigung, Antirassismus, etc). Sprache schafft aber keine Veränderungen - ausser vielleicht Unfrieden (wie hier: Ich lasse mich nicht wegen solcher Diskussionen als Ewiggestriger abqualifizieren!)
 
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Es gibt eine wunderbre app für Firefox:

Binnen-I be gone​

Entfernt die gängigsten Sorten von Binnen-Is auf besuchten deutschsprachigen Webseiten.
Hab grad ein Déjà-Vu-Erlebnis. Aber das hat die Gender-Diskussion wohl so an sich. :D

Wenn es einen allzu sehr nervt, dass nun statt von Künstlern, Komponisten und Singer-Songwritern in der Musik.app von Künstler:innen, Komponist:innen und Singer-Songwriter:innen die Rede ist, und wer auch nicht auf die englische Sprache ausweichen möchte, kann auch (noch jedenfalls) auf Dritt-Apps wie das von mir an anderer Stelle bereits empfohlene fantastische Marvis Pro ausweichen, das sowieso in allen Belangen Apples Lösung weit überlegen ist. Abgesehen von den Anpassungen bezüglich gendergerechter Sprache hat sich die Musikanwendung in iOS 15 nämlich leider praktisch nicht weiterentwickelt.

https://apps.apple.com/de/app/marvis-pro/id1447768809
 
Dieses Thema ist schon krank, Ihr macht Euch Gedanken.... da komme ich ins Staunen.
 
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Ich hab jetzt nur die Niederschrift gelesen, aber dafür dass Deutsche ihre Brücken (angeblich) als elegant und wunderschön beschreiben, Spanier hingegen als solide und lang kann es deutlich mehr Gründe geben als ausgerechnet das grammatische Geschlecht der zugehörigen Wörter in der jeweiligen Sprache. Dafür, dass die grammatischen Geschlechter unser Denken über Gegenstände und Lebewesen so beeinflussen, dass wir sie dadurch stereotypisch männlich/weiblich wahrnehmen, hätte ich dann doch gern einen stärkeren Beleg. Viel mehr wird zum Thema Gender in dem Vortrag ja nicht gesagt.

“grammatical gender applies to all nouns. That means language can shape how you’re thinking about anything that can be named by a noun.”

(Meine Meinung: ) Man könnte sich stattdessen mal überlegen wie sehr sich z.B. die Vorstellung des Geräts über die Jahre verändert hat das man oft nach wie vor "Telefon" nennt. Oder an wen man beim Wort “Politiker” denkt (Vermutung: ziemlich viele an Angela Merkel, Baerbock, UvdL, Malu Dreyer, Hilary Clinton, AKK, Esken etc. und nicht unbedingt zuerst an Scholz, Laschet oder Merz). Nicht weil das Wort angepasst wurde, sondern weil sich die Wirklichkeit verändert hat und die Worte jetzt eine andere Vorstellung hervorrufen und neue Geschichten erzählen. Dieser Prozess wird aktiv dadurch behindert, dass paradoxerweise durch die “gendergerechte Sprache” eine unzeitgemäße Wahrnehmung von Worten befördert oder gar erst etabliert wird. Politiker, Künstler und Komponisten waren, sind und werden in dieser Erzählung immer Männer bleiben. Wenn jetzt stattdessen von Künstler:innen geredet wird um explizit auf die Vielfältigkeit der Geschlechter in dieser Gruppe zu verweisen, spiegelt sich darin höchstens eine veränderte Wirklichkeit wider, aber kein (nicht-männlicher) Mensch fühlt sich dadurch zu:r Künstler:in berufen.
 
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Es ging bei dem Post mit dem TED-Vortrag ja auch nicht um das Gendern an sich, um die Aussage, dass Sprache nicht das Denken und Handeln beieinflussen würde.

Und der Vortrag geht hat nun mal auf eben das ein. Und ja, es ist, wie so vieles im Leben, eine gegenseitige Wechselwirkung. Das Handeln und Denken beeinflusst die Sprache. Aber umgekehrt ist es halt auch so.

Ich habe ja schon viel über das Gendern hier geschrieben. Eines möchte ich gerne nochmals wiederholen.

Viele, viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte, ist das Thema der Geschlechtergerechtigkeit präsent und geändert hat sich verdammt wenig. Das Gendern nun ist jetzt so holprig, dass man immer weider auf dieses Thema hingestoßen wird und sich damit beschäftigt und so die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich das Verständnis in der Gesellschaft für Geschlechtergerechtigkeit erhöht und so auch vielleicht doch etwas schneller Änderungen ergeben können, als ohen Gendern.

Klar, gibt es auch Menschen, die nun aus Trotz und ich-habe-das-schon-immer-so-gemacht Sturm dagegen laufen. Die gibt es aber bei allen Themen.
 
ok. Dass sich wenig geändert hat, halte ich allerdings für ein Gerücht. Und wie Du selber schon andeutest, das "Hinstoßen" durch gendergerechte Sprache kann durchaus auch nach hinten losgehen und erst recht einen Geschlechterkonflikt auslösen, bzw. Barrieren aufbauen die sonst gar nicht bestanden hätten. Außerdem möchte ich mich ehrlich gesagt beim Lesen und Schreiben von Texten in denen es nicht um Geschlechtergerechtigkeit geht in der Regel auf den eigentlichen Inhalt konzentrieren können, und nicht ständig über dieses Thema "stolpern".
 
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ok. Dass sich wenig geändert hat, halte ich allerdings für ein Gerücht. Und wie Du selber schon andeutest, das "Hinstoßen" durch gendergerechte Sprache kann durchaus auch nach hinten losgehen und erst recht einen Geschlechterkonflikt auslösen, bzw. Barrieren aufbauen die sonst gar nicht bestanden hätten. Außerdem möchte ich mich ehrlich gesagt beim Lesen und Schreiben von Texten in denen es nicht um Geschlechtergerechtigkeit geht in der Regel auf den eigentlichen Inhalt konzentrieren können, und nicht ständig über dieses Thema "stolpern".
.. so unterschiedlich sind die Meinungen und Wünsche.

Ich finde es vollkommen in Ordnung und freue mich sogar, wenn ich eben auch in Texten ohne Bezug zu Geschlechtergerechtigkeit das Gendern finde. Oder auch in iTunes und anderen Apps. Oder auch in meinen Postings, wenn ich mehrere User:innen anspreche ;)
 
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Ich hab jetzt nur die Niederschrift gelesen, aber dafür dass Deutsche ihre Brücken (angeblich) als elegant und wunderschön beschreiben, Spanier hingegen als solide und lang kann es deutlich mehr Gründe geben als ausgerechnet das grammatische Geschlecht der zugehörigen Wörter in der jeweiligen Sprache. Dafür, dass die grammatischen Geschlechter unser Denken über Gegenstände und Lebewesen so beeinflussen, dass wir sie dadurch stereotypisch männlich/weiblich wahrnehmen, hätte ich dann doch gern einen stärkeren Beleg. Viel mehr wird zum Thema Gender in dem Vortrag ja nicht gesagt.

Ich weiß nicht wie ich es erklären kann. Wenn ich mit meinem Freund rede in meiner Sprache es fühlt sich anders an als wenn ich mit ihm rede in seiner Sprache. Ich reagiere unterschiedlich so für mich Sprache wirkt in meinem Leben oder Sprache hat Auswirkung auf mein Verhalten🙋🏻‍♀️
 
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Ich weiß nicht wie ich es erklären kann. Wenn ich mit meinem Freund rede in meiner Sprache es fühlt sich anders an als wenn ich mit ihm rede in seiner Sprache. Ich reagiere unterschiedlich so für mich Sprache wirkt in meinem Leben oder Sprache hat Auswirkung auf mein Verhalten🙋🏻‍♀️
:jaja:
Sprache und Kognition hängen enger zusammen als bisher erforscht. Das hat ein interdisziplinäres Team eines Max-Planck-Instituts herausgefunden.
Die eigene Muttersprache hat einen starken Einfluss auf das Denken. Sie beeinflusst die Art, wie wir Informationen verarbeiten, speichern und abrufen.
Und der Artikel dazu: Satzbau einer Sprache beeinflusst das Denken
 
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Ich weiß nicht wie ich es erklären kann. Wenn ich mit meinem Freund rede in meiner Sprache es fühlt sich anders an als wenn ich mit ihm rede in seiner Sprache. Ich reagiere unterschiedlich so für mich Sprache wirkt in meinem Leben oder Sprache hat Auswirkung auf mein Verhalten🙋🏻‍♀️
Darf ich fragen, welches deine und seine Sprachen sind?
 
Das Gendern nun ist jetzt so holprig, dass man immer weider auf dieses Thema hingestoßen wird und sich damit beschäftigt und so die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich das Verständnis in der Gesellschaft für Geschlechtergerechtigkeit erhöht
Bei mir ist das Gegenteil der Fall! Diese Sprachkonstrukte empfinde ich als Belästigung und etwas was mich belästigt werde ich nicht positiv sehen. Gänzlich bescheuert wird es, wenn das ZDF im Kontext zu den Taliban, die Frauen verachten, mit Islamist:Innen gendert....
 
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Bei mir ist das Gegenteil der Fall! Diese Sprachkonstrukte empfinde ich als Belästigung und etwas was mich belästigt werde ich nicht positiv sehen. Gänzlich bescheuert wird es, wenn das ZDF im Kontext zu den Taliban, die Frauen verachten, mit Islamist:Innen gendert....
tja, dann wirst du in Zukunft oft belästigt werden, wenn du Apple Produkte nutzt.

Du musst ja auch nicht gendern. Hauptsache, du handelst geschlechtergerecht und inklusiv. Wobei sich da dann natürlich manche User:innen schon freuen würden, wenn du sie respektierst und sie in der Ansprache auch mit einbeziehst und sie nicht damit belästigst sie mit "Hallo Kollegen" oder Ähnlichem anzureden, und dich dann rechtfertigst, dass es so etwas wie ein generisches Maskulinum gäbe.
 
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und dich dann rechtfertigst, dass es so etwas wie ein generisches Maskulinum gäbe.
In der neuesten GEO (09.2021) ist ein sehr interessanter Artikel über das Gendern. Da könnte man zu dem Schluss kommen, dass das "generische Maskulinum" eine Erfindung von männlichen alten Chauvinisten ist...
 
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Ist klar. Aber wo wir beim Thema "Erfindungen" und "Chauvinismus" sind. Man könnte ja auch mal bezüglich den Pionieren der gendergerechten Sprache recherchieren und schauen, in welcher Weise die sich teils über Männer geäußert haben... ich wills hier gar nicht zitieren.
 
z.B. über das Femininum: „zu schade, um damit Schwanzträger zu bezeichnen“. Oder: "Wir Frauen wissen nicht so genau, warum die Männer da sind [...] Sie sind halt da, und das ist schlimm genug [...]"
 
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