pamela schrieb:
Kann ich nicht zustimmen. Glauben durchwirkt nunmal das Empfinden vieler Menschen. Ob das dann wiederrum für andere Gläubige der Weisheit letzer Schluß ist, sei mal dahingestellt. Ebenso könntest Du fordern, dass man aus Diskussionen die Naturwissenschaft oder die Philosophie ausschliesst. Alle diese Dinge und deren Denkweisen hängen nunmal mit unserer kulturellen Identität zusammen und beeinflussen so auch unser Denken.
Die meisten Menschen gehören einer Religion oder Philosophie an, sie wissen es nur noch nicht. Die Wissenschaft als auch die Philosophie sind allerdings in der Religion begründet und sie ergänzen sich, weswegen es in "meinem" Forum auch ein Unterforum Religion & Wissenschaft gibt, was viele eben nicht gerade als schlüssig erscheint. Ein Wissenschaftler glaubt anfangs auch, das er etwas weiß, bis er es bewiesen hat. Die Religion kann nichts beweisen, sie ist aber dennoch deutlich älter als die Bibel es vermuten läßt. Sei es durch Funde wie bei Regourdou - Bärenkult oder einfach durch die Vermutung das die Ontologie schon die Menschen ein Lebtag beschäftigt hat.
Religion birgt zwar immer die Gefahr des Missbrauchs, andersherum hilft sie auch viele Menschen durch das Leben zu kommen und nicht wenige sind glücklicher, als die Anhänger des Hedonismus, die sich nur von Wochenende zu Wochenende retten und den grauen Altag nicht wirklich bewältigen können. Das mit den Schwund der Wertelehren, zu denen auch die Religion gehört, gleichzeitig die Fälle von sozialer Isolation bis hin zu der Phobie gestiegen sind, ist da wohl sehr bezeichnend für den Sinn solcher "Einrichtungen" die einen Halt und Zusammengehörigkeit vermitteln.
Sicherlich, man kann auch Religion durch andere Drogen ersetzen, wenn man der Ansicht ist, das diese Opium fürs Volk sind. Religionen scheitern nicht an ihren Inhalt, sondern primär an der Ausübung der Menschen, die diese vermeintlich richtig interpretieren. So gibt es eben Fälle wie die Kreuzzüge, wie die Hexenverbrennung und so manches unschönes mehr. Allerdings, das sind Zahlen die man belegen kann, die überliefert sind. Wieviele Kriege, Morde oder andere negative Taten durch Religionen verhindert wurden, dafür gibt es mehr oder minder keine Belege.
Religion kann man nicht einfach durch positives Denken ersetzen, so einfach "funktioniert" der Mensch nicht. Wenn wir zwar positiv denken, so hilft uns das etwas zu erreiche, weiter zu kommen oder weiter zu machen. Diese Art des Denkens kompensiert aber keine Grundängste und auch nicht die Sehnsucht nach etwas besseren. Im Prinzip ist es so, das ein Mensch der glaubt eben weiß, das alles positiv werden kann. Ein Mensch der versucht positiv zu denken, redet es sich zumeist nur ein und merkt aber in sich nur zu sehr den fehlenden Unterschied. Den einen mag es reichen, den anderen eben nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden und vor allem, die Entscheidung des anderen respektieren.
Religion macht Sinn und es ist gut, das es diese gibt. Was man aus dieser macht, das ist eben das entscheidene Kriterium, alle Wege sind offen, entscheiden tun es keine Götter sondern einzig Menschen.