Foren gegen Artikel 13 (Upload-Filter)

Wenn das Schiff ruhig im Hafen liegt, fällt auch schon mal der Satz mit dem Glas. :D
 
Verstehe ich das Zitat so richtig?
Wenn ich irgendeinen Inhalt ins Internet stelle, kann die Verwertungsgesellschaft dafür Lizenzen vergeben, auch wenn ich mit der Gesellschaft nichts zu tun habe? Und wenn ich mein Geld haben will, muss ich mich der Gesellschaft anschließen, sonst verdient die Gesellschaft und ich gucke in die Röhre?

Das macht die GEMA doch schon so seit Jahrzehnten - die gehen auch davon aus, das bis zum Beweis des Gegenteils, Musik erstmal GEMA-pflichtig ist.
Die Machtposition von umstrittenen Organisationen wie der GEMA noch auszubauen, halte ich für durchaus problematisch.
 
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Meinst du wirklich, dass auch nur ein einziger kleiner Fotograph oder Künstler etwas vom Kuchen abbekommt?
Ja. Die Verwertungsgesellschaften verteilen die Lizenzgebühren an ihre Mitglieder.

Die Machtposition von umstrittenen Organisationen wie der GEMA noch auszubauen, halte ich für durchaus problematisch.
Warum? Wer sonst sollte die Erlöse für die Urhaber einziehen? Die Urheber selbst können derzeit unmöglich selbst kontrollieren, wer ihre Werke wo und wie nutzt. Das Modell mit den Verwertungsgesellschaften funktioniert weitgehend. Sehr viele KünstlerInnen sind auf die von ihnen gezahlten Gelder angewiesen.
 
Allerdings verdient der "Außenstehende", der nicht Mitglied der Gema ist, ja ohne diese Lizenz auch nichts. Für ihn ändert sich also nichts.
aus meiner sicht schon. er kann dann sein urheberrecht nicht mehr durchsetzen.

Ihm steht es aber jederzeit frei, Mitglied einer Verwertungsgesellschaft zu werden. Das dürfte aber nur eine sehr kleine Minderheit unter den KünstlerInnen betreffen, meines Wissens sind fast alle Mitglied in einer der Verwertungsgesellschaften.
schöne, neue DDR – hast du kein parteibuch, bekommst du auch nichts. bis jetzt kann er immerhin selbst lizensieren. und wieviele künstler kennst du, die deine annahme der "sehr kleinen minderheit" bestätigen?! für mich stellt sich das eher wie der versuch dar, die GEMA-vermutung wieder hintenrum einzuführen, die, vor kurzem, eindeutig eingeschränkt wurde.

Ziel ist es, eben keine Uploadfilter einzuführen, die Inhalte verhindern, sondern Inhalte legal zugänglich zu machen und deren Urheber am Erlös zu beteiligen. Genau diese Lizenzerlöse aber wollen die großen UUC-Plattformen wie Youtube nicht zahlen.
z.b. youtube zahlt aber doch. woher hast deine erkenntnis?
 
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z.b. youtube zahlt aber doch. woher hast deine erkenntnis?
Der Vertrag zwischen YouTube und der Gema betrifft nur Videos mit Musik, und da auch nur die "offiziellen" Werke, nicht die von privaten Nutzern hochgeladenen. Oder hast du da andere Erkenntnisse?

schöne, neue DDR – hast du kein parteibuch, bekommst du auch nichts.
Die Gema kann mW auch die Rechte von Nicht-Mitgliedern ("Außenstehenden") wahrnehmen, wenn die das wollen.

Wie diejenigen Fälle gehandhabt werden können, die keine Verwertung durch der Gema wollen, deren Rechte aber durch einen Kollektivvertrag mit den Plattformen eingeschlossen werden würden, weiß ich nicht. Viele dürften es nicht sein. Bislang haben sie keine Kontrolle darüber, wer ihre Werke hochlädt oder sonstwie nutzt – das Hochladen ist illegal, Geld bekommen sie dafür nicht. Bei einer Plattform mit Kollektivvertrag wäre die Nutzung legal. Für den Urheber ändert sich dadurch nichts, die User, die das Video hochladen, verletzten das Recht nicht mehr. Das würde ich für einen Fortschritt halten, ausserdem hätte es eher mehr Vielfalt als weniger zur Folge.

Ich wüsste jetzt nicht, warum ein Musiker gegen solche Kollektivverträge mit der Gema sein könnte. Welche Gründe vermutest du?
 
Was ich nicht verstehe: Warum so kompliziert?

Warum nicht wie beim Kopierer. Jeder Vertrag mit Internetanschluss, also die Möglichkeit eine Kopie zu erstellen, muss monatlich pauschal 1 Euro an die Rechteverwerter abdrücken.

Selbst im analogen Zeitalter hat man festgestellt, dass man legale, illegale oder sonstige Kopien schlicht nicht verhindern kann. Ausgerechnet im Zeitalter der digitalen Daten, in der eine Kopie problemlos in einem Augenblick angefertigt werden kann kommt man auf solche Schnapsideen die Inhalte nach Urheberrechtsverletzungen zu durchsuchen?
 
Ausgerechnet im Zeitalter der digitalen Daten, in der eine Kopie problemlos in einem Augenblick angefertigt werden kann kommt man auf solche Schnapsideen die Inhalte nach Urheberrechtsverletzungen zu durchsuchen?
Ich weiß nicht, wen du mit "man" meinst – die grade verabschiedete Reform schreibt meines Wissens kein "Durchsuchen von Inhalten" vor, sondern eine Vergütung der urheberrechtlich relevanten Werke – also eine Bezahlung z.B. von MusikerInne, Filmproduzenten, Illustratoren, usw..

Als "Schnapsidee" würde ich eher die Vorstellung bezeichnen, das alles, was irgendwie kopierbar ist, von jedem auch umsonst und ohne Einverständnis der Urheber genutzt werden kann.
 
Ich erinnere mich gerade nicht wo ich von dem Fall gelesen habe, bin mir aber sicher das ich die Fakten noch richtig zusammen bringe.
Ein Künstler gibt ein Konzert und da es im kleineren Rahmen stattfinden soll, gibt er auch selber den Veranstalter.
Die Gema meldet sich und will Gebühren vom Veranstalter, die anschließend der Künstler bekommen soll.
So weit so gut, aber nach Abzug von Gebühren für Bearbeitung etc. durch die sich die Gema finanziert, erhält der Künstler nur einen Bruchteil des Geldes, das er als Veranstalter zahlen musste.
 
So weit so gut, aber nach Abzug von Gebühren für Bearbeitung etc. durch die sich die Gema finanziert, erhält der Künstler nur einen Bruchteil des Geldes, das er als Veranstalter zahlen musste.
So was hab ich auch gelesen: Wenn ein Urheber selbst als Veranstalter auftritt, muss er auch die Lizenzen als Veranstalter zahlen. Wieviel von den Gebühren letztlich wieder an ihn als Künstler zurückfließt, weiß ich nicht – wie viel ist "nur ein Bruchteil"?

Aber auch das ist wieder so ein Sonderfall, der mE nicht dazu herangezogen werden kann, das ganze System der Verwertungsgesellschaften zu verwerfen. Immerhin haben sich 70.000 MusikerInnen für eine Mitgliedschaft im Verein Gema entschieden und zahlen dafür 50 Euro jährlich. Für die große Mehrheit der KünstlerInnen scheint das System also gut zu funktionieren. Das gilt auch für die VG Wort, VG Bild und die anderen Verwertungsgesellschaften.

Die Gema ist aber eigentlich hier auch nicht Thema, sondern die Reform des EU-Urheberrechts. Und bei der geht es eben darum, die UrheberInnen für ihre Arbeit auch zu bezahlen.
Ich habe bislang noch kein Argument gelesen, warum dies unausweichlich flächendeckende Uploadfilter erfordert, Lizenzen dagegen nicht funktionieren können. Gegen Kollektiv- bzw. CC-Lizenzen wurde bisher nur der Sonderfall "Künstler, der nicht Mitglied in einer Verwertungsgesellschaft ist" angeführt. Das scheint mir aber ein Problem zu sein, dass sich lösen liesse.
 
Wieviel von den Gebühren letztlich wieder an ihn als Künstler zurückfließt, weiß ich nicht – wie viel ist "nur ein Bruchteil"?
Erschreckend wenig, es profitieren die Verwerter! Das willst Du ha aber nicht zur Kenntnis nehmen!
 
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Gibt noch andere Möglichkeiten.

Ich habe den Beitrag gerade editiert


Ich warte erstmal ab, wie sich die ganze Sache in den nächsten 2 Jahren entwickelt, d.h. wie das Gesetz dann in Deutschland konkret aussehen wird.

Es kann mehrere Optionen für ein Forum wie MacUser.de geben:
- Alle upload-Funktionen abstellen (also keine Fotos mehr hochladen)
- Upload von Screenshots erlauben, aber moderieren
- Alle hochgeladenen Bilder - welche die User irgendwo geklaut und hier hochgeladen oder über img Tag angebunden haben - entfernen
- Alle Zitate, die die User von fremden Seiten gepostet haben, entfernen
- Die Anzahl der Moderatoren erhöhen
- Die Schreibrechte für Beiträge und upload-Funktionen nur in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr erlauben
- Die Galerie schließen (seit langem ist sie bereits für die Gäste nicht sichtbar)
- MacUser.de AGB noch einmal von den Mitgliedern zustimmen lassen.

Stand: 28.3.2019

Habt ihr noch Ideen und Vorschläge dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
So weit so gut, aber nach Abzug von Gebühren für Bearbeitung etc. durch die sich die Gema finanziert, erhält der Künstler nur einen Bruchteil des Geldes, das er als Veranstalter zahlen musste.

Ja, aber er bekommt ja für alle Veranstaltungen mit seinen Liedern deutschlandweit das Geld.
Insgesamt sind das eh kleine Summen im Gegensatz zur Gage, die er ja hoffentlich auch bekommt,
sogar zu 100%, weil er ja selber Veranstalter ist, in diesem Fall.
 
Sozialismus und Planwirtschaft passen einfach nicht zu einem freien Internet, das zu einer freien Marktwirtschaft gehört. Wir dürfen uns jetzt alle darauf freuen, unser geliebtes Internet mal unter den Bedingungen der Planwirtschaft und des Sozialismus zu erleben! :clap:

Freies Internet?
Das Internet war Mitte der 90er "frei", spätestens Anfang der 2000er Jahre ging es dann faktisch in den Besitz weniger Großkonzerne über. Mit Marktwirtschaft hat das garnix zu tun. Das Treiben von GoogleAmazonFacebookAppleMicrosoft ist lupenreine Planwirtschaft, nur eben nicht zentral vom Staat gesteuert, sondern dezentral in den Vorstandsetagen der oben genannten Konzerne.

So läuft das im Kapitalismus nun mal. Das mag man bedauern, muss dabei aber auch berücksichtigen, dass es die IT von heute ohne Kapitalismus niemals geben würde. Die vielen kleinen technischen Fortschritte der letzten 30 Jahre hätten niemals auf Basis von "Angebot und Nachfrage" stattfinden können - das wäre bei den exorbitanten Entwicklungskosten viel zu riskant gewesen, es hätte sich kein Investor gefunden. Nein, bei solchen Nummern muss vorher sicher sein, dass später der Absatz stimmt und nur ein zwischenzeitlicher Weltuntergang die anvisierten Gewinne vereiteln kann.

Regulierung ist also wichtig, allein schon um die obszöne und nicht demokratisch legitimierte Macht der Konzerngiganten zu beschränken. Natürlich kann man im Einzelfall darüber streiten, ob z.B. DSGVO oder "Artikel 13" die geeigneten Instrumente sind. Was mir aber sauer aufstößt, ist diese undifferenzierte Art, mit der IT-Konsumenten ihr "freies Internet" gegen "Bürokraten" verteidigen.
 
Na das erklär mal! Weil Dir jemand vorschreibt, dass Du im Rahmen der Selbstverwirklichung geschützte Inhalte nicht mehr so einfach hochladen kannst? Und die Anwaltlobby hat das alles perfide eingefädelt?
solange du davon ausgehst, dass das was uns fordergründig geboten/gezeigt wird, sei der kern dessen um was es geht, ist jegliche diskussion leider vollständig sinnlos.
von diesem standpunkt aus und mit unsichtbaren scheuklappen, kann man nur die matrix und ein winziges minimalistisches spektrum des grossen ganzen wahrnehmen.

Erschreckend wenig, es profitieren die Verwerter! Das willst Du ha aber nicht zur Kenntnis nehmen!
als cd noch das medium war, hat der künstler von ca. 12€ sage und schreibe einen ganzen euro (1€) abbekommen!
auf dem klassischen wege (also ohne direktvertrieb/vermarktung) ist abzocke und verarsche sogar noch extremer geworden, da weniger kosten anfallen, die preise aber in der regel gleich geblieben sind.
 
Sozialismus und Planwirtschaft passen einfach nicht zu einem freien Internet, das zu einer freien Marktwirtschaft gehört. Wir dürfen uns jetzt alle darauf freuen, unser geliebtes Internet mal unter den Bedingungen der Planwirtschaft und des Sozialismus zu erleben! :clap:

Geistiges Eigentum muss geschützt werden. Ob Artikel 13 jetzt das richtige Instrument dafür ist, weiss ich nicht, aber mit Planwirtschaft und Sozialismus hat das jetzt wirklich nichts zu tun.
 
solange du davon ausgehst, dass das was uns fordergründig geboten/gezeigt wird, sei der kern dessen um was es geht, ist jegliche diskussion leider vollständig sinnlos.
von diesem standpunkt aus und mit unsichtbaren scheuklappen, kann man nur die matrix und ein winziges minimalistisches spektrum des grossen ganzen wahrnehmen.

Das ist unverschämt. Anstatt zu liefern und mich zu erleuchten erzählst Du mir ich wäre zu dumm. Und das ganze in schwülstigen Worthülsen. Kenne ich von der AfD so.

Also. Womit uns die Weltverschwörer täuschen scheint klar - und was vertuschen sie nun wirklich Du Checker?
 
:crack:

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