Ein paar Worte rund um Disk-Arrays!
Arrays anlegen ohne Löschen
Mac OS X unterstütz verschiedene Varianten von Disk-Arrays, zum Beispiel die RAID-Level 0 und 1. Normalerweise wandelt das Festplatte-Dienstprogramm beim Anlegen eines Arrays alle Beteiligten Volumes um und löscht dabei die Daten. Mit einem kleinem Trick lässt sich das unter Umständen verhindern. Wenn ihr aus einem einzelnen Volume ein gespiegeltes Array machen wollt, wandelt es zunächst mit dem Terminal-Befehl „diskutil“ um. Dieser lautet für ein Volume namens
„Meine Platte“:
Code:
sudo diskutil enableRAID mirror „/Volumes/Meine Platte“
Die doppelten Anführungszeichen sind notwendig, weil der Pfad ein Leerzeichen enthält. Sie können sonst entfallen. Das vorangestellte sudo sorgt dafür, dass der Befehl mit Administratorrechten ausgeführt wird. Deshalb erfolgt auch eine Passwortabfrage.
Wenn ihr im Anschluss daran das Festplatten-Dienstprogramm öffnet, zeigt es in der Laufwerksliste das gerade angelegte Array. Wähle es aus und klicke auf den Reiter RAID. Nun kannst du dem Array ein weiteres Laufwerk oder Volume hinzufügen. Mit dem Knopf Neu anlegen startest du die Spiegelung des Inhalts der ersten Platte auf die zweite. Letztere wird dabei komplett gelöscht.
Auf die gleiche Weise könnt ihr mit Hilfe der Array-Funktionen auch mehrere Volumes zu einem virtuellen Laufwerk zusammenlegen. Das bezeichnet man auch als Spanning. Hierfür verwendet ihr den Befehl diskutil mit der RAID-Option
concat, also zum Beispiel
Code:
sudo diskutil enableRAID concat /Volumes/DickePlatte
Anschließend geht ihr wie oben beschrieben vor, um dem Array
„DickePlatte“ weitere Medien hinzuzufügen.
Die Umwandlung mit „diskutil“ eignet sich nur für Mac-OS-X-Festplatten, da der RAID-Treiber nicht unter dem klassischen Mac-Betriebssystem arbeitet. Auch von externen Laufwerken, die mit der Mac-OS-9-Option formatiert, sollte man die Finger lassen. Außerdem kann „diskutil“ nicht das aktive Startlaufwerk umwandeln.
Sollte „diskutil“ bei der Arbeit unterbrochen werden, etwa durch einen Rechnerabsturz, kann die komplette Festplatte unbrauchbar werden. Der erste Schritt sollte also immer ein Backup sein.
Alternative Array-Erzeugung
Es gibt auch noch einen etwas aufwendigeren, aber saubereren Weg, um ein Laufwerk ohne komplette Neuinstallation zum Teil eines gespiegelten oder zusammengefassten Arrays zu machen. Das Prinzip ähnelt der sehr der oben beschrieben Methode. In diesem Fall formatiert ihr allerdings zuerst die neue Platte und wandeln sie dann mit dem „diskutil“-Befehl in ein Array des gewünschten Typs um. Anschließend klont ihr das alte Laufwerk auf das neue. Hierfür benutzt ihr am besten ein Hilfsprogramm wie zum Beispiel den Carbon Copy Cloner, alternativ tut es aber auch die Wiederherstellen-Funktion des Festplatten-Dienstprogramms. Nun könnt ihr das alte Laufwerk gefahrlos löschen und dem neuen Array hinzufügen.
Array-Kapazität optimieren
Beim Anlegen von Arrays der Typen 0 und 1 mit dem Festplatten-Dienstprogramm solltet ihr die Größen der Array-Mitglieder im Auge behalten. Das Apple-Tool nimmt von beiden Partnern den gleichen Speicherplatz, was im Umkehrschluss bedeutet, dass bei unterschiedlich großen Medien Verschnitt entsteht. Verbindet ihr zum Beispiel eine 250 GByte- und eine 320 GByte-Platte zu einem Array, so werden von beiden nur 250 GByte genutzt. Damit die restlichen 70 GByte nicht brachliegen, richtet ihr am besten zunächst auf der großen eine 250 und 70 GByte große Partition übrig. Wenn ihr beide Platten in zwei gleich große Volumes teilt, könnt ihr sogar gleichzeitig aus den ersten Partitionen ein schnelles Level-0-Array als Arbeitslaufwerk und aus den jeweils zweiten ein gespiegeltes Level-1-Array als sicheres Datenlager einrichten. Um bei dieser etwas ungewöhnlichen Konstruktion Performance-Engpässe zu vermeiden, sollte allerdings sichergestellt werden, dass normalerweise nicht auf beide Arrays gleichzeitig zugegriffen wird.