Europa am Ende ...?

Und wenn du (bzw. deine Anliegen) in diesem Parlament keine Mehrheit hat?

Das Problem ist, dass gewisse Länder an diesen Anliegen kein Interesse haben... demzufolge werden sich deren Vertreter im EU-Parlament wohl auch nicht dafür einsetzen. Da liegt der Hund begraben.

In Deutschland gehen viele Leute davon aus, dass die EU funktionieren würde wenn sie mit "deutscher Mentalität" geführt würde. Und das stimmt wohl vermutlich sogar. Nur entspricht das nicht der Realität.

Deutschland hat ca. 80 Mio. Einwohner. Italien und Spanien zusammen bereits 105 Mio. Wenn das Parlament also pro rata gemäss Einwohnerzahl aufgestellt wird, dann könnte so was u.U. schon knapp werden.
 
Finde diesen rechtspopulistischen Blödsinn bedenklich.
Sollte doch eigentlich jedem denkenden Menschen klar sein, dass das eine reine Symbolaktion ist.
Es gibt keine gewaltigen Flüchtlings- oder Wanderarbeiterströme innerhalb von Europa, Menschen mit kriminellen Absichten erkennt man auch nicht nicht an ihrem Ausweis. Nicht einmal gegen Flüchtlinge aus Afrika mit italienischem Touristenvisum hilft das.

Gleichzeitig sind die Kontrollen ein Rückfall in alte Zeiten und ein Bruch des Schengenabkommens. Dieses beruht auf Gegenseitigkeit und dänische Bürger genießen die gleiche Reisefreiheit wie alle anderen aus dem Schengenraum.
 
An sich halte ich einen einigermaßen gleichen Lebensstandard für alle absolut notwendig, glaube aber kaum, dass das jemals erreicht werden kann (unabhängig von den Energieproblemen etc.). Dazu müssten nämlich wir eine ganze Menge abgeben, und dass wir dazu nicht bereit sind, sieht man ja genau an den aktuellen Meldungen.

Das Problem ist doch, dass ein gleich hoher Lebensstandard bezahlt werden muss, ausser die "reicheren" Staaten wie Deutschland und Frankreich setzen ihren herunter.

Es kann doch nicht sein, dass Milliarden in Fässer ohne Boden investiert werden und sich am Schluss einige korrupte Politiker (und JA, die gibt es auch in der EU) alles in die Tasche stecken.

Ausserdem kann es doch nicht sein, dass einige hunderte Politiker (im EU-Parlament) über die ganze EU entscheiden. Bei solch einem System ist das Volk praktisch machtlos und kann kaum Einfluss auf das Parlament nehmen.
 
Hi,
Ausserdem kann es doch nicht sein, dass einige hunderte Politiker (im EU-Parlament) über die ganze EU entscheiden. Bei solch einem System ist das Volk praktisch machtlos und kann kaum Einfluss auf das Parlament nehmen.
naja, das ist generell das Problem, man muss sich ja nur die Wahlbeteiligung in Deutschland angucken. Aber das ist das Problem an sich an der Demokratie, man muss viele Gruppen berücksichtigen, aber dennoch Entscheidungen treffen. Das wird natürlich komplizierter, je mehr Menschen es werden. Und gerade eine so heterogene Gruppe wie die EU-Mitgliedstaaten unter einen Hut zu bringen halte ich für schwierig bis unmöglich.
 
Ausserdem kann es doch nicht sein, dass einige hunderte Politiker (im EU-Parlament) über die ganze EU entscheiden. Bei solch einem System ist das Volk praktisch machtlos und kann kaum Einfluss auf das Parlament nehmen.

Das Problem ist, dass das Parlament garnix (wichtiges) entscheiden kann, alle wichtigen Entscheidungen werden von der Komission, dem Ministerrat und den nationalen Regierungen getroffen. Im Zweifel sperrt sich halt ein Land oder zwei, und alle anderen kucken in die Röhre.

Das Parlament muss reformiert werden, mehr Kompetenzen zugesprochen bekommen, wie Gesetzesinitiative zum Beispiel um letztlich der Ministerrat und die Komission durch eine aus dem Parlament hervorgehende Regierung ersetzt werden. Es muss endlich mal Schluß damit sein, dass Politiker quer durch Europa die EU als Buhmann für innenpolitische Zwecke missbrauchen und damit anfangen die EU fit für's 21 Jh. zu machen.

Ich habe kein Problem mit Volksabstimmungen die sich im Rahmen der Menschenrechte bewegen, aber bitte EU-weit und nicht jeder für sich, muss aber zugeben, dass ich gleichzeitig kein großer Fan davon bin. Ich habe durch meine Stimme bei Wahlen schon Menschen als meine Stellvertreter im politischen Prozess gewählt und damit beauftragt Entscheidungen für mich zu treffen.
 
Hi,

naja, das ist generell das Problem, man muss sich ja nur die Wahlbeteiligung in Deutschland angucken. Aber das ist das Problem an sich an der Demokratie, man muss viele Gruppen berücksichtigen, aber dennoch Entscheidungen treffen. Das wird natürlich komplizierter, je mehr Menschen es werden. Und gerade eine so heterogene Gruppe wie die EU-Mitgliedstaaten unter einen Hut zu bringen halte ich für schwierig bis unmöglich.

Die US of A habens mit einem 2-Parteien-System gelöst... Dass ich mir sowas für eine etwaige US of E nicht wünsche, sollte aber klar sein... :)
 
naja, das ist generell das Problem, man muss sich ja nur die Wahlbeteiligung in Deutschland angucken.

So siehts aus - wenn entlich mal dem deutschen Bürger noch nicht dämmert, das in der EU die wichtigen Entscheidungen getroffen werden und nicht in Karlsruhe ...
 
So siehts aus - wenn entlich mal dem deutschen Bürger noch nicht dämmert, das in der EU die wichtigen Entscheidungen getroffen werden und nicht in Karlsruhe ...

Die EU kann derzeit nichts ohne deutsche Zustimmung, oder die jedem anderen Landes, beschließen. Diese Konsenspolitik ist doch das Problem, es gibt nichts Halbes und nichts Ganzes. Der EU-Vertrag ist das beste Beispiel, immer länger damit es auch jedem irgendwie recht gemacht wurde.

Sagen wir mal 400 Millionen Menschen stimmen, vertreten durch Ihre Regierungen, einer Richtlinie zu X zu und nur 8 Millionen Schweden sind dagegen, dann war's das mit Richtlinie zu X. Gescheitert.
 
Nicht nur dem Bürger. Der Bürger hat ein ziemlich gutes Gespür. Aber schau Dir Sarkozy (Zigeuner), Berlusconi (Lampedusa), Deutschland (Schutzhaft) und die ganzen Möchtegerns (Dänemark, Ungarn, Niederlande, Belgien) an.
Die denken auch sie können sich alles leisten.
 
Sagen wir mal 400 Millionen Menschen stimmen, vertreten durch Ihre Regierungen, einer Richtlinie zu X zu und nur 8 Millionen Schweden sind dagegen, dann war's das mit Richtlinie zu X. Gescheitert.
Keine Frage, die Einstimmigkeitsklausel ist Unsinn, aber Europa ist bei vielen "Durchschnittsdeutschen" noch nicht angekommen.
Und nun wird einer der wichtigsten Meilensteine Europas (Schengenregelung) ad acta gelegt ...
 
Keine Frage, die Einstimmigkeitsklausel ist Unsinn, aber Europa ist bei vielen "Durchschnittsdeutschen" noch nicht angekommen.
Und nun wird einer der wichtigsten Meilensteine Europas (Schengenregelung) ad acta gelegt ...

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Länder, die dann mangels Mehrheit negative Entscheidungen aushalten müssen, einfach austreten wollen. Vielleicht nicht bei kleineren Geschichten aber es ist ja nicht abzusehen, was noch so alles entschieden werden wird.
 
Die Wahlen zum EU-Parlament sind ja auch nicht fair/gleich, die Stimme z.b. eines Maltesers zählt ungefähr das 10fache wie die eines deutschen.
Das ist ein total krankes Wahlsystem.
https://secure.wikimedia.org/wikipe...es_Parlament#Sitzverteilung_nach_L.C3.A4ndern

Hier die Tabelle ist besser http://en.wikipedia.org/wiki/Apportionment_in_the_European_Parliament#Nice_system, kann man auch nach MEP pro Einwohner ordnen.

Kleine Gruppen werden in den meisten Systemen bevorzugt, wie im Bundesrat zum Beispiel auch.

Ich hätte gerne 1 Wahlkreis für MEP pro Millionen EU Bürger und mindestens fünf und dazu ein paneuropäisches Parteiensystem. Sprich Tories dürfen in Italien antreten, die SPD in Luxemburg und Popolo della Liberta in Frankreich.
 
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Länder, die dann mangels Mehrheit negative Entscheidungen aushalten müssen, einfach austreten wollen. Vielleicht nicht bei kleineren Geschichten aber es ist ja nicht abzusehen, was noch so alles entschieden werden wird.
Stirbt Europa? Der Dauerstreit über den Euro und die Flüchtlingsfrage zeigt, wie brüchig der Zusammenhalt der Union in Wahrheit ist. Es ist höchste Zeit, dass die Staatenlenker ihre Völker wieder für die große europäische Idee mobilisieren. Allen voran Angela Merkel.
 
Zumindest für die internationale Finanzkrise und die momentane Währungskrise, ja, da sind die Banken und die opportunistische Politik dran schuld...
 
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