Ich hatte mir ein iPad 3G/16GB besorgt, 10 Tage intensiv getestet, und das ist heute zurückgegangen an Apple -- und wird durch das 64GB-Modell ersetzt.
Es bietet mir zwar (bisher) nichts, was ich nicht auch anders haben könnte, schlägt aber auf elegante Weise die Brücke zwischen den Welten.
Ich persönlich brauche jetzt keinen Laptop mehr. Den habe ich unterwegs hauptsächlich zum Bilder gucken/zeigen benutzt, zum Surfen und Mailen. Dafür war er aber zu schwer und ist deshalb oft zuhause geblieben. (Und UMTS konnte mein MBP auch nicht, aber das hätte man natürlich kriegen können.) Zum "ernsthaften" Arbeiten besitze ich einen Arbeitsplatz mit Mac Mini und großem Monitor. Den wird das iPad nicht ersetzen können.
Als "dezentrale" Surfstation aber macht sich das iPad super. Ob es eine kurze Wiki-Anfrage auf dem Sofa ist oder die Durchsicht eines Immobilien-Portals am Küchentisch, es ist einfach da. Klein, handlich, problemlos, aber im Gegensatz zum iPhone groß genug, dass man auch etwas erkennen kann. Gleiches gilt z.B. für die Kalenderverwaltung. Ich halte das Kalenderprogramm zwar noch für verbesserungswürdig, aber es ist natürlich um Längen besser und übersichtlicher als auf dem iPhone.
Lesen oder Videos gucken im Bett hat mit dem Laptop nie Spaß gemacht, mit dem iPad schon.
Die Möglichkeit, Bilder und Dokumente unterwegs dabei zu haben, ist ebenfalls sehr praktisch. Was mir da noch fehlt, ist eine App, mit der man alle möglichen Dokumente (aber vor allem Bilder und PDFs) kommentieren kann. Diese Kommentare müssten mit dem Dokument zusammen angezeigt, aber unabhängig davon gespeichert werden. Am Mac müsste ich sie auf irgendeine Weise weiter verarbeiten können. Also Beispiel: Hausbesichtigung: Grundriss habe ich auf dem iPad als JPG. Man kann super reinzoomen und sich alles ansehen. Aber wenn ich eine Notiz anfügen möchte, eine falsch eingezeichnete Wand markieren, wünsche ich mir Papier und Bleistift zurück. Das müsste sich ändern lassen.
Was ebenfalls super klappt, ist die Maps-App in Zusammenhang mit der Ortung. So stelle ich mir einen digitalen Stadtplan vor. Ich brauche ja gar kein Navi, ich brauche bloß einen Stadtplan, in dem mein Standort eingezeichnet ist. Das iPad ist genau das. (Wobei es sich als Navi bestimmt auch genial macht, wenn erstmal Navigon und Konsorten angepasst sind.)
Die Tastatur finde ich übrigens insgesamt recht gelungen, wenngleich mir nicht in den Kopf will, warum Apple keine Umlaut-Tasten spendiert. Insbesondere im Querformat wäre genug Platz dafür, und man müsste sich weniger umgewöhnen. Dieses Wischen ist zwar auch nicht schlecht, aber wenn jemand 10-Finger tippt, dann sollte es eine Möglichkeit geben, das auch zu nutzen. Das ist aber als Problem nicht so schwerwiegend, weil das Tastatur-Dock eine echte Alternative darstellt: Ungefähr so stelle ich mir das Computer-Terminal des 21. Jahrhunderts vor. Klein, leicht, kabellos, Touch-Bedienung, aber trotzdem mit einer vollwertigen Tastatur.
Kurz: Das iPad bewährt sich bei mir absolut. Natürlich gibt es einige Schwächen und Verbesserungswünsche, aber die sind harmlos gegenüber der Masse an Funktionalität, die es auf erstaunlich elegante und ergonomisch Weise zur Verfügung stellt. Ich behaupte mal, mit dem iPad ist der mobile Computer endgültig zum Alltagsgegenstand geworden.