Erfahrungsbericht: MacBook Air M2

Liebe Mac-Freunde!

Da sind sie nun. Mein iMac auf dem Schreibtisch. Mein iPad auf dem Sofa. Und irgendwie … irgendwie hat mir immer was gefehlt. Irgendwas genau dazwischen.
Also, ein "klassischer" Laptop musste her.

Von vornherein war mir klar: Es muss das MacBook Air M2 sein. Und zwar in Mitternachtsblau!

Ich schmiss die gängigen Preissuchmaschinen an. Denn irgendwie ist es schon mutig von Apple, 1.499 € aufzurufen für einen Laptop mit 256 GB Speicher. Nur mit der Rechtfertigung, dass es ja noch den schwächeren M1 gibt. Der hat zwar serienmäßig auch keinen einzigen Byte mehr Speicherplatz, ist dafür aber immerhin roundabout 300 Euro günstiger. Das heißt, dreihundert Euro Aufpreis für einen besseren Prozessor und ein neues Design? Schauen wir mal.


Der Einkauf

Ich habe kein Geld, um es zum Fenster hinauszuwerfen. Daraus folgt: Ein MacBook direkt bei Apple kaufen? Nein, danke.
Schnell waren die gängigen Preissuchmaschinen angeworfen: Idealo, Geizhals, you name it. Glücklicherweise sieht man dort in der Übersicht bereits die Kundenrezensionen. Bei fast allen Anbietern hagelte es nur so Ein-Stern-Reviews. Auf ein Lockangebot hereinfallen, Geld ausgeben, um wochenlang auf ein Gerät zu warten, wenn es denn überhaupt ankommt? Nö. Nachdem ich ein klassischer Vertreter der "Einpack-und-nachhause-trag"-Fraktion bin, fand ich heraus, dass der örtliche Cyberport gerade eine Aktion auf MacBook Air und 13" MacBook Pro hatte. Also Dienstag bei Ladenöffnung hingegangen. Versprechen: Anlieferung aus dem Zentrallager innerhalb 24 Stunden.
Ich wartete den ganzen Mittwoch lang auf eine E-Mail mit Abholbenachrichtigung. Nix da. Also ging ich noch einmal persönlich dorthin. Vor Ort angekommen, stellte sich heraus, dass irgendetwas im Bestellprozess sich verschluckt hatte. Also wurde meine Order gecancelt und neu bestellt.
Und so ward aus Mittwoch der Donnerstag. Abermals keine Abholbenachrichtigung. Nachdem ich insistierte, deutete der Angestellte vor Ort an, sie hätten mehr Bestellungen entgegengenommen, als sie ausliefern können. Der Mitarbeiter war aber sehr hilfreich, verständnisvoll und zuvorkommend und schrieb eine handschriftliche Notiz ans Zentrallager. Siehe da: Freitag, eine halbe Stunde vor Ladenöffnung, war die E-Mail da. Ich also hin, und mitgenommen. Kostenpunkt für die Basisausstattung (256GB/8GB): 1.352,00 €. Ich setzte das Gerät noch am gleichen Tag in Betrieb und so präsentiere ich euch heute:


Erstes Fazit nach drei Tagen


Das Unboxing

Das MacBook Air ist phantastisch dünn und so muss sich Apple die Frage gefallen lassen, warum der Karton immer noch so hoch ist. In der Höhe nimmt das Netzteil am meisten Platz weg. Hätte man dies nicht unterhalb, sondern neben dem MacBook platziert, wäre der Karton wesentlich flacher geworden. Nun gut. Ich bin kein Greenpeace-Funktionär.
Die beigelegten Sticker waren übrigens auch hübsch mitternachtsblau. Das "braided"-Kabel ist hübsch und macht einen stabilen Eindruck, obwohl stabile Ladekabel ja nun nicht so das Markenzeichen von Apple sind. Man könnte noch fordern, das Netzteil auch in der passenden Farbe zu liefern; das ginge nur abermals gegen höhere Preise, denn welche Firma kann schon haufenweise Maschinen anwerfen und für komplexere Produktionswege sorgen, nur weil Netzteile in vier verschiedenen Farben hergestellt werden sollten.
Was die 256GB/512GB/1TB betrifft, nun, da kann man argumentieren, dass mehr Speicher mehr Herstellungskosten bedeutet; und selbst wenn nicht, klar, was mehr kann, kostet mehr. Aber das MacBook "kann" auch schnelles Laden! Warum bitteschön baut man dann willkürlich einen Flaschenhals in Form eines 30W-Netzteils ein, nur um des 30W-Netzteils willen? Wie viel teurer ist das 67W-Netzteil in der Produktion? Das mutet mir seltsam an. So, als würde man einen gedrosselten Ferrari (nicht zwingenderweise den aus meiner Signatur) verkaufen und Aufpreis verlangen, wenn man auf der Autobahn die 200 knacken will.

Die Einrichtung

Hier habe ich mich gewundert. Das MacBook Air M2 war mein erstes Apple-Gerät, das beim ersten Starten bereits einen niedrigen Akkustand aufwies -- knapp über 10%.
Diesmal habe ich nix migriert. Einfach mit Apple ID angemeldet und die wenigen beruflich benötigten Softwarelizenzen aktiviert.
Übrigens: Es war noch Monterey drauf – das Update auf Ventura ging ziemlich hoppigaloppi.

Haptik und Aussehen

Das MacBook fühlt sich sehr wertig an! Am Gewicht gibt's auch nix zu meckern.
Wie sieht es nun mit dem viel kolportierten Fingertapsen-Problem des Mitternacht-Modells aus? Nun -- ich würde es gar nicht als "Fingertapsen-Problem" bezeichnen. Denn Fingertapsen sind meiner Wahrnehmung nach Dinge, die sich leicht wegwischen lassen.
Die Wahrheit sieht anders aus: Insbesondere im Bereich Tastatur, Trackpad und Handballenauflage wäre "Fingerabdruck" ein Euphemismus elefantösen Ausmaßes.
Wie ich es bezeichnen würde? Nun -- nach drei Tagen sieht mein MacBook leider aus wie drei Jahre gealtert.
Beweisstück A zeigt sehr gut die untere Aufklapphälfte (oh, wie lange habe ich für diesen Begriff gebraucht):

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Beweisstück B: Die gleiche Situation auf dem Deckel:

IMG_2499.jpeg

Ich finde zudem, Apple stellt hier seinen Apfel unter den Scheffel. Unter normalen Lichtbedingungen ist das Apple-Logo kaum zu erkennen. (Und es soll ja Leute geben, denen die Logo-Erkennbarkeit wichtig ist.) Ich frage mich, warum konnte man nicht das Apfel-Logo in einem wesentlich helleren Grauton gestalten?

Die Notch und die Kamera

Kurz und knapp: Ja, an die Notch muss man sich gewöhnen; und nein, nach längstens drei Tagen stört sie nicht mehr.
Die Kamera konnte ich noch nicht ausgiebig testen, hatte erst zwei Facetime-Anrufe mit dem MacBook; dort sah alles tiptop aus.

Die Tastatur

Während meine 2018er Butterfly-Tastatur einen Hauch zu wenig Hub hatte, hat die neue Tastatur ein My zu viel davon. Ich würde mich schon als geübten Zehnfinger-Tipper bezeichnen, leider passiert es mir mit der neuen Tastatur überdurchschnittlich oft, dass ich Buchstabendreher einbaue. Die Hintergrundbeleuchtung geht vollautomatisch. Man kann sie anpassen, was jedoch nicht mehr über die Tastatur möglich ist; man muss hierzu das Kontrollzentrum ansteuern.

Speed

… wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht, da ich noch keine leistungshungrigen Apps ausprobiert habe.

Akkulaufzeit

… ist eine Wucht! Früh begonnen mit vollem Akku bin ich am Ende des Arbeitstages noch über 50%.

Betriebsgeräusche

… nicht verfügbar bei diesem Gerät. ;)

Erstes Fazit:

Es macht wahnsinnigen Spaß, das MacBook Air überallhin mitnehmen zu können. Ich freue mich schon auf den Sommer, wenn ich im Park sitzen und dort arbeiten kann. Mit dem Nebeneffekt, dass ich euch werde berichten können, wie sich das Display bei Sonnenlicht schlägt.

PROs: Soweit überprüfbar, tolle Performance bei null Geräusch; leicht und portabel; ein Gerät, in das man sich verlieben kann.
CONs: Sobald man das MacBook nicht in staubfreier Laborumgebung benutzt, scheint es optisch schneller zu altern als die Morlocks von The Time Machine. Die Tastatur ist zudem minimal gewöhnungsbedürftig.

Ich werde euch natürlich in diesem Faden weiterhin auf dem Laufenden halten, was ich mit dem hübschen Gerät noch so alles erlebe.

Was ist eure Meinung zum neuen MacBook Air M2?

Euer Killerkaninchen
 
Jeder Geschmack ist halt ggf. anders. Ich habe mich bewusst für Space Schwarz bei meinem MBP entschieden. Hätte deshalb auch kein MB Air genommen, weil es da dieses Space Schwarz nicht gibt. Mitternacht Blau schaut ja wieder ganz anders aus. Dieses Silber (bzw. Space Grau) hatte ich mittlerweile ganz einfach satt. Nach über einem Monat im Gebrauch bin ich immer noch sehr zufrieden und angetan davon. Hinsichtlich Finger (anscheinend habe ich recht trockene Finger, so dass man da kaum was sieht) kann ich mich nicht beklagen, da sieht man nicht sehr viel. Und Kratzer sehe ich auch keine. Das Einzige ist, dass man halt jedes Staubkorn sieht, aber das war mir schon klar, da wischt man halt öfter mal drüber und wie gesagt, ich wollte das so. Mir gefällt es.
 
Gegen Zyklus #115 kam ein neuer Sprung nach unten. Seit kurzem pendelt der Wert um 94%.
vielleicht mal zum Vergleich: Ich habe mein mba im Oktober 2022 gekauft, und habe ca 15 Ladezyklen, weil fast nur am Strom: Bei mir zeigt Apple 93% an ("Normal"). Kann daher auch nicht klagen. Nach höchstens drei Wochen am Strom entlädt sich der Mac von 100% runter und pendelt dann immer kurz unter 80% ein. "Al Dente" habe ich nicht.:dance2:
 
Liebe Mac-Freunde!

Heute überbringe ich euch feierlich auf dem silbernen Tablett mit Samtbelag ein

Fazit nach 122 Batteriezyklen

Ihr werdet wohl alle das Heckmeck um Batterien kennen.
Manche hegen und pflegen ihren Mac wie einen Buick mit verlängertem Heck und Edelchrom-Stoßstangen. Manche gehen so weit und vertrauen gutgläubig sogar den Akku einem Schlangenöl-Programm an. Andere wiederum sehen darin einen Verschleißgegenstand und sind gern bereit, nach wenigen Jahren einen Akkutausch zu finanzieren.
Egal wie die persönliche Ausrichtung beschaffen ist, eines ist sicher: genau so chaotisch wie die landläufigen Meinungen zu Laptop-Akkus ist auch das, was diverse Programme und Betriebssysteme über einen Akku verlautbaren – oder sich anmaßen, verlautbaren zu wollen.

Ihr fandet schon immer die prognostizierte Restlaufzeit einen Witz, der zum Schenkelklopfer qualifizieren würde, ginge es nicht um ein teures Elektronikprodukt? Nun – der Witz ist Realität. Aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

Seit letztem Dezember habe ich coconutBattery installiert, die Historie zeigt an:

2024–12: 113 Zyklen, 97%
2025–01: 118 Zyklen, 94%
2025–01: 122 Zyklen, 92%

Die Prozentzahlen geben die durchschnittliche "Battery Health" an, wie sie im jeweiligen Monat gemessen wurde.
Wie ihr seht, verhält sich die "Gesundheitskurve", würde man sie grafisch darstellen, konvex. Soll heißen, am Anfang erfuhr die Batterie kaum Verschleiß, dafür ist nach 865 Tagen an Alter (Herstellungstermin: 17. Oktober 2022), sprich: jetzt, die "Reserve" aufgebraucht und aktuell sehe ich in coconutBattery, dass ich das erste Mal bedrückend nah am psychologischen Abgrund von unter 90% Batteriezustand spazieren gehe.
Was sagt nun die Prognose der verbleibenden Batterielaufzeit? Nun, ich selbst habe derartige Prognosen schon immer als fragwürdig optimistisch angesehen. Die letzten fünf bis zehn Minuten habe ich beobachtet:
Der Akkupegel lag bei 75,1% und die prognostizierte Restlaufzeit bei 9 Stunden 5 Minuten.
Minuten später ist der Akku noch zu 74,4% voll und die Restlaufzeit schrumpft auf 5 Stunden 47 Minuten.
Jetzt: 74,1% und Restlaufzeit wieder bei 10 Stunden.
Bildschirmhelligkeit liegt bei 50%, ein paar Office-Apps offen (Pages, Excel, Outlook), Stromsparmodus ist ein, und keine "Apps mit hohem Energieverbrauch".

Falls ich jetzt wieder eine Grundsatzdebatte über Akkus und deren Benutzung losgetreten habe, bedaure ich dies. :)
Ich hoffe, die Debatte wird nicht zu erhitzt, emotional, und ideologisch zu einem friedlichen Ende geführt.

Ansonsten?
Ansonsten ist mein Gerät noch tiptop. In jederlei Hinsicht.

Liebe Grüße
euer Killerkaninchen
 
🥳🤷‍♂️
 
Der Akkupegel lag bei 75,1% und die prognostizierte Restlaufzeit bei 9 Stunden 5 Minuten.
Minuten später ist der Akku noch zu 74,4% voll und die Restlaufzeit schrumpft auf 5 Stunden 47 Minuten.
Jetzt: 74,1% und Restlaufzeit wieder bei 10 Stunden.
Hm. Was sind denn deine tatsächlichen Beobachtungen? Kannst Du heute eine oder gar zwei Stunden weniger arbeiten als vor einem Jahr? Oder ist das gefühlt gleichgeblieben? Denn dass die Verbarucshwerte und die Restlaufzeit wesentlich von Alorithmen und weniger von Messwerten abhängen, ist ja klar.

Ich habe das exakt gleiche Gerät, nutze allerdings die volle Akkulaufzeit so gut wie nie aus, jedenfalls nicht am Stück. Aber auch nach zwei Wochen in meiner Aktentasche (weil sich mit iPhone, iPad & Co und Mac am Arbeitsplatz keine Notwendigkeit ergabm, es zu benutzen) ist der Akku immer noch zu 75% geladen - mit dem Vorgänger-macBook aus 2017 (gekauft 2019) brauchte ich das gar nicht erst versuchen.
 
Hm. Was sind denn deine tatsächlichen Beobachtungen? Kannst Du heute eine oder gar zwei Stunden weniger arbeiten als vor einem Jahr?

Ich kann es nicht in genauen Zahlen festmachen, aber ich habe schon das deutliche Gefühl, dass der Akku weniger lang hält als in früheren Zeiten – schätzomativ 15-20% weniger.
 
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