Review & Erfahrungsbericht: AirPods Max

Liebe Mac-Freunde!

Eine Woche lang bin ich nun glücklicher Besitzer eines Paar Apple AirPods Max im Farbton Sky Blue. Was das bedeutet? Zeit für einen neuen Review:

AirPods Max – erste Eindrücke und Erfahrungen


Kauf & Unboxing

Rückblick: Bislang war ich Nutzer von AirPods Pro, die ich günstig bei Gomibo erworben hatte (ca. 190 Euro). Nun allerdings hatten die Dinger die Hufe hochgerissen. Ein knatterndes Geräusch auf dem linken Ohr. Apple war fein aus dem Schneider, weil die Garantiefrist abgelaufen war und ich mich an den Händler hätte wenden sollen, dessen Rücksendeformalitäten qua Homepage absolut undurchsichtig sind, bzw. man gar nicht erst zu einem Punkt kommt, an dem man die Einsendung eines defekten Geräts auswählen kann. Aus Schaden wird man klug. Bei diversen Preissuchmaschinen findet man die AirPods Max etwa vierzig oder fünfzig Euro unter Apples eigenem Preis. Nun. Dieser Aufpreis ist mir der Direktkauf bei Apple wert. Also ab zum Apple Store.

Dieser war am Tag meines Kaufs gewaltig überfüllt, dennoch wurde ich schnell und freundlich bedient. Der Concierge fragte, ob ich mich nur umsehen möchte oder auch Support brauche – Letzteres bestätigte ich. Er sendete mich weiter zu einer zweiten Angestellten, und prompt bemerkte ich eine Neuerung der Store-Verhaltensweisen. Bislang kommunizierten die Angestellten per Headset, indem sie durchgaben „Frau, asiatisches Aussehen“, „Mann mit Krawatte“ oder dergleichen. Nun ist man dazu übergegangen, den Kunden am iPad anzukündigen, und dort per Antippen von Icons bzw. Emojis das Aussehen grafisch zu umschreiben. Ich wurde zur Sitzbank gebeten, keine Minute später kam ein freundlicher Specialist auf mich zu. Und noch eine Neuerung fiel mir auf: Die Typen duzen dich nicht mehr. Also ergriff ich die Initiative und bot das Du an.
Die AirPods Max in den fünf Farbvarianten waren an einer Wand hängend ausgestellt und es gab auch ein (und zwar leider nur ein) Exemplar zum Probehören, in Rosé. Ich durfte mir die Lauscherchen aufsetzen und über einen iPod touch Musik aus dem Genre meiner Wahl abspielen.

Hier hätte ich mir gewünscht, dass Apple den Kunden etwas besser an der Hand nimmt und Musik vorschlägt, die erstens zu den Vorlieben passt (kann man ja schnell erfragen) und zweitens darlegt, wie gut sich die AirPods Max zu dieser Art Musik machen. Stattdessen wird man leider vor eine Kachelliste gesetzt und muss sich erst einmal zurechtfinden, was gar nicht so einfach ist.

Ich entschied mich relativ schnell für den Kauf der AirPods Max in Sky Blue. Gleichzeitig schloss ich AppleCare+ ab. Im Regal standen die Schachteln der Kopfhörer; beeindruckend groß verglichen mit dem Inhalt, und leider ohne Trageschlaufe, sodass ich noch eine Einkaufstasche dazuordern musste. Am Ende verließ ich den Store mit nigelnagelneuen AirPods Max in der Tasche und 638,65 Euro weniger auf dem Konto.

Sesam, öffne dich. Zu Hause zelebrierte ich den Unboxing-Prozess voll hingebungsvollem Genuss.

Deckel weg, und schon … sehe ich die Kopfhörer in ihrem Smartcase liegen.
Und: Es sind keine Apple-Sticker dabei. Nicht, dass das für mich ein Problem wäre. Ich habe selbst gut und gern ein Dutzend von denen lagernd, manche sogar in Nicht-Weiß. Aber bei einem Produkt zum gleichen Preis wie eine Apple Watch oder ein iPad, was rechtfertigt das Weglassen der Sticker?


Erste Eindrücke & Design

Ja. An das Smart Case muss man sich gewöhnen.

An die, für die dies Neuland ist:

Die AirPods Max haben keinen „Hauptschalter“. Das heißt, wenn man sie abnimmt und einfach liegen lässt, entleert sich der Akku munter weiter. Erst wenn man sie ins Case gibt, wissen die AirPods Max, dass man sie nicht braucht und der Akku-Konsum geht auf annähernd null zurück.

Darüber kann man geteilter Meinung sein.
Ich verstehe durchaus, dass Apple keinen Hauptschalter wollte. Das ist irgendwie so altbacken und erinnert mich eher an eine Neunzigerjahre-Workstation, die man noch mit einem Kippschalter einschaltete. Ebenso verstehe ich, wenn Leute das Smart Case doof oder hässlich finden. Stimmt, elegant sieht es nicht aus. Aber ich trage es auch nicht wie eine Handtasche herum. Ich nehme einfach die Hörer vom Kopf, stecke sie ins Case, und lege sie ab – oder stecke sie in meine Aktentasche. Und da muss ich ein Lob aussprechen: Obwohl das Smart Case etwas friemelig aussieht, funktioniert es unkompliziert und schnell. Wenn man das Case in der linken Hand hält, kann man ganz einfach mit einer Hand die AirPods Max „hineinfädeln“, ohne dass man die vielzitierte dritte Hand bräuchte.

Und dann? Dann ist das Ding einfach nicht mehr Himmelsblau. Ähnlich wie beim iMac hat man sich für zwei harmonierende Farben entschieden. Das pastellig-blasse Sky Blue findet man nur auf den metallenen „Schalen“ der Kopfhörer. Der Kopfbügel und das Smart Case sind wesentlich dunkler. Eine Art Dunkeltürkis, das ich am ehesten mit dem Code 163D60 reproduzieren konnte.

Die Bügel sind stufenlos einstellbar und halten auch in der zugewiesenen Position. Mit einem kräftigen Zug lassen sich auch die magnetisch haltenden Ohrpolster abnehmen, die unaufdringlich mit „L“ und „R“ beschriftet sind.


Aufsetzen & Hören

Zeit zum Praxistest!

Habe ich vielleicht irgendwie deformierte Ohrmuscheln? Wie es sich für Over-Ears gehört, wird der obere Bereich der Ohrmuschel vom Polster gut umschlossen. Einen solchen „Einschluss“ gibt es unten aber nicht. Das Polster liegt auf dem Ohrläppchen auf und ermöglicht daher einen rückwärtigen Spalt, durch den Umgebungsgeräusche eindringen können. Schade!

Das automatische Pausieren der Musik bei Absetzen der AirPods funktioniert bei mir leider nicht.

Wie bedient man das Gerät nun? Das ist schnell erklärt.

Nach Apple-klassischem Einfachheitsvorbild beschränkt man sich auf zwei Bedienelemente: eine größere Version der Digital Crown, und einen länglichen Knopf. Mit dem länglichen Knopf (an der gesichtszugewandten Seite der Bügelhalterung) kann man das ANC an- und ausschalten, während man mit der Digital Crown durch Drehen die Lautstärke regelt und durch Drücken die Musik steuert, Anrufe annimmt, oder Siri um etwas bittet.
Erster Eindruck: Die Crown dreht sich genau falsch herum. Linksherum lauter, rechtsherum leiser. Zum Glück lässt sich dies in den Einstellungen anpassen. Dann ist es wieder wirklich intuitiv.
Außerdem finde ich, dass die Crown etwas zu feingängig ist, sprich, ein kleiner Drehunterschied macht einen zu großen Lautstärkeunterschied. Aber wer in der Lage ist, sich früh mit der gewünschten Temperatur zu duschen, wird auch hiermit keine nennenswerten motorischen Probleme haben. Die AirPods Max koppeln sich vollautomatisch mit dem nächstgelegenen eigenen Gerät, das man gerade bedient.


Abschirmung & ANC

Ich machte die Probe aufs Exempel und ging mit den AirPods auf dem Kopf nach draußen.

Was muss ich sagen? Die Qualität und Stärke des ANC hat mich enttäuscht.

Die Musikqualität ist nicht nur gut, sie ist wirklich hervorragend, da gibt es nichts zu meckern.

Nur wird das alles verwässert durch Straßenlärm, der beileibe nicht so gut abgeschirmt wird wie von meinen vorigen AirPods Pro. Das muss sicherlich an der erwähnten Ohrmuschel-Passform liegen. Wenn Lkw vorbeifuhren, drehte ich den Kopf, und ich empfand den berühmten Muschelhorch-Effekt, den wohl jeder vom Strand kennt. Ich hörte die Umgebungsgeräusche geradezu eindringen durch die Spalten an den Hinterkanten meiner Ohrmuscheln. Und nein, das hatte in dem Fall nichts mit 3D-Audio zu tun.

War der Straßenlärm einfach nur zu laut? Noch eine Probe aufs Exempel. Während ich diese Zeilen in meinem ansonsten geräuschlosen Zimmer schreibe, habe ich die AirPods Max auf dem Kopf, und habe als einzige Geräuschquelle den Fernseher laufen. Normale Lautstärke. ANC ist eingeschaltet, und ich verstehe jedes einzelne Wort aus dem Fernseher.


Vorläufiges Fazit

Ich will nicht sagen, dass die AirPods Max schlecht sind. Ich bin sogar recht zufrieden. Ich hatte mir vom Kauf halt ein noch besseres ANC erhofft, als ich es von den AirPods Pro kannte, und dieser Wunsch blieb mir verwehrt. Nicht missverstehen: das ANC funktioniert im Großen und Ganzen gut, für viele Zwecke ist das Meckern auf hohem Niveau. Nur, wer mit den AirPods Max liebäugelt, von den AirPods Pro kommend, und als Hauptgrund für den Umstieg ANC nennt, der sollte sich die Sache nochmal überlegen. Ansonsten gibt’s von meiner Seite mehrere Thumbs up: Der Tragekomfort ist anstandslos, die Musikqualität überragend, die Verarbeitung macht einen wirklich guten Eindruck. Das Aufladen per Lightning geht auch schnell.


Ausblick

Als nächstes werde ich 3D Audio ausprobieren und mir am Fernseher einen Blockbuster ansehen. Dann dürfte ich einen guten Eindruck bekommen, was an Wumms wirklich in den Dingern steckt. Und ANC muss mir auch keinen Kummer bereiten in der Situation.

Liebe Grüße
euer Killerkaninchen
 
Liebe Mac-Freunde,

nun, einige Tage später, darf ich ein Update zu meinem Review bringen.

Erinnert ihr euch an meine Zeilen mit dem Resümee, ich sei unzufrieden mit dem ANC?
Nun, ich widerrufe alles davon und behaupte das Gegenteil!

Erinnert ihr euch an meine Aussage über mangelnde "Abdeckung" der Ohrmuscheln?
Auch dies widerrufe ich.

Für mich scheint es momentan – und das ist eine sehr willkommene Beobachtung – dass meine AirPods Max etwas "Eingewöhnungszeit" brauchten, so wie der Motor eines Neuwagens eingefahren gehört.
Je länger ich die AirPods Max mein Eigen nenne, umso besser gefallen sie mir, und rangieren schon jetzt in den obersten Positionen auf der Bestenliste meiner Lieblings-Apple-Produkte.

Sind die AirPods Max nun die perfekten Kopfhörer?
Hmm … gab es da nicht ein kleines, unbeugsames Dorf in Gallien …?
Also, ja, die AirPods Max sind quasi perfekt. Quasi. Denn ich teile bei ihnen das Leid meiner AirPods Pro: Bei Telefonaten werde ich vom Gesprächspartner nur sehr, wirklich sehr leise gehört. Werde demnächst den Apple Store meiner Wahl aufsuchen und um Rat fragen.

Empföhle ich also die AirPods Max weiter?
Dafür gibt es ein klares: Ja, auf jeden Fall! Sicher sind sie teuer. Aber bislang sind sie ihr Geld vollendst wert.

Herzliche Grüße
euer Killerkaninchen
 
... dass die Ohrmuscheln nach längerem Gebrauch eines Kopfhörers schrumpfen, würde mir verdächtig vorkommen ... ;)
 
... dass die Ohrmuscheln nach längerem Gebrauch eines Kopfhörers schrumpfen, würde mir verdächtig vorkommen ... ;)

Mir auch. Aber möglicherweise verbessert sich die elastische Passform der Textil-Over-Ears nach längerem Tragen und das "mechanische Gedächtnis" der Kopfhörer passt sich an die Ohrmuschelform an. Wie dem auch sei – ich kann nur berichten, wie ich es wahrgenommen habe.
 
Sehr schön geschrieben. Ich habe in meinem Leben schon einiges an Kopfhörer gehört und besessen. Unter anderem Sennheiser HD 800 und 800 S dann den 820…. AKG 812, 701, Audeze LCD 2,3,4 und X, Hifiman, Focal…Also ich behaupte einfach das ich gute Kopfhörer erkenne. Der Max ist ein wirklich sehr guter Kopfhörer und auch bei mir brauchte er um die 60-80 Hörstunden um ihn richtig beurteilen zu können.

Für mich ist er auch ein Preisleistungssieger. Ich kenne einige Hörer für wesentlich mehr Geld, die nicht diesen Klang besitzen wie der Max. Aber das ist immer subjektiv.
 
Ich finde die Dinger auch super. Schade finde ich eigentlich nur, dass kein Hörkorrektur (Audiogramm) eingepflegt werden kann wie bei den AirPods pro2.
Letztere verwende ich ganztägig als Hörhilfen. Das funktioniert in der Regel wunderbar.
 
Liebe Mac-Freunde,

ich melde mich nochmal mit einem Mittelfrist-Fazit:
Ich habe den AirPods Max Unrecht angetan. Sie sind mit Abstand die besten Over-Ears, die je meine Bonnje beschatten durften.
Wieso dieser "Sinneswandel"?
Hauptsächlich, weil die Akustikabsonderer etwas Eingewöhnungszeit brauchen und deshalb Widerspruch einlegten.
Ihr erinnert euch an meinen Sager bezüglich Passgenauigkeit über den Ohrmuscheln?
Nun, meine AirPods Max haben jede Aussage ohne Anwalt verweigert, sind in die nächste Instanz gegangen und wollten Beweise sehen.
Und hier ist es nun, Beweisstück A:

IMG_4124.jpeg


Die Grand Jury möge die deutlich ausgeprägten "Dellen" im Ohrpolster zur Kenntnis nehmen, denn aus ihnen lässt sich die individuelle Entwicklung von Passgenauigkeit beobachten.

Wohlwollend soll ebenso berücksichtigt werden, dass das Material der Ohrpolster – ein Textilgeflecht – für ein äußerst komfortables Tragegefühl sorgt, vor allem aber für eine sehr angenehme Atmungsaktivität, im Gegensatz zu den meisten anderen Tatverdächtigen dort draußen, bei denen Tatortermittler schnell auf Ledermaterialien stoßen, die (for whatever reason) eine derartige Historie haben, dass sie aus den Asservatenkammern nicht mehr wegzudenken sind.

Insofern setzen die AirPods Max tatsächlich das um, was gemeinhin als "Innovation" bezeichnet wird.
Aber diese Information werden die Geschworenen nicht zur Kenntnis nehmen. Im Sinne der Ruhe im Gerichtssaal.

Die Jury möge sich nun zur Beratung zurückziehen. Die AirPods Max plädieren auf "Kaufempfehlung" im Sinne der Verteidigung.

Die Sitzung ist vertagt!
Euer Killerkaninchen
 
Vielleicht kann mir jemand Auskunft geben ob der Max über Bluetooth in Kontakt mit einem OLED Sony Bravia TV treten kann.
Oder sind die beiden zu verschieden??
 
Vielleicht kann mir jemand Auskunft geben ob der Max über Bluetooth in Kontakt mit einem OLED Sony Bravia TV treten kann.
Oder sind die beiden zu verschieden??

Hey @viento,

ich habe zwar einen LG-Flatscreen, mich hat diese Frage aber auch schon eine Weile interessiert.
Ich werd mich dahinterklemmen, es ausprobieren und dich/euch übers Resultat auf dem Laufenden halten.
 
Nun hab ich mir die APM auch zugelegt. Es sind wirklich ausgezeichnete Kopfhörer, von vorn bis hinten gut durchdacht und zumindest die 500 Euro im Prime-Sale sind sie auf jeden Fall wert.

Klanglich sind sie richtig in Ordnung und bekommen die sehr basslastige Abstimmung gut hin, sodass der extra Bass nicht störend auffällt. Mit günstigeren offenen KH können sie nicht mithalten, aber das ist auch der Bauart geschuldet. Wer sich die kauft um auch Umgebungsgeräusche auszublenden und ANC gerne aktiviert, könnte mit offenen KH sowieso nichts anfangen. Auch sind die besseren günstigeren KH auch deshalb günstiger, weil kabelgebunden. Also kein fairer Vergleich zu den mit Technik vollgepackten APM.

Bei diversen Preissuchmaschinen findet man die AirPods Max etwa vierzig oder fünfzig Euro unter Apples eigenem Preis. Nun. Dieser Aufpreis ist mir der Direktkauf bei Apple wert. Also ab zum Apple Store.
Ich hab lieber das eingesparte Geld mit AC+ in ein zweites Garantiejahr investiert, so hat Apple genug Geld von mir gesehen und ich hab auch was davon :-)

Es gibt wohl leider ein paar Probleme, wie Kondensation die sich innen ansammelt und irgendwann die Elektronik grillt, sodass sie Aussetzer bekommen, sich schwer pairen wollen oder einfach komplett ausfallen. Bisher haben sich so Apple-typische Serienprobleme bei mir kaum bis nie manifestiert, sodass ich überhaupt nicht besorgt bin. Die paar Euro für die Garantieverlängerung schaden aber nicht.

Die AirPods Max haben keinen „Hauptschalter“. Das heißt, wenn man sie abnimmt und einfach liegen lässt, entleert sich der Akku munter weiter. Erst wenn man sie ins Case gibt, wissen die AirPods Max, dass man sie nicht braucht und der Akku-Konsum geht auf annähernd null zurück.
Das Case ist bei mir in der Schachtel zurückgeblieben, die Akkuentladung ist auch so minimal, und oft hab ich die APM auch beim Schlaf oben, in Rückenlage kein Problem. Der Akku hält wirklich außerordentlich lange, ich hatte sie das Wochenende jetzt bis aufs Duschen beinahe rund um die Uhr getragen (der Transparenzmodus machts möglich, sich zu verständigen) und nach 72 Stunden hab ich sie nun einmal kurz auf 80% nachgeladen.

Ich hab aber nix gegen das Case, ich find es hübsch und nicht so unpraktisch, aber die APM werden ausschließlich zuhause genutzt, da brauch ich kein Case. So bleibt es originalverpackt zurück, falls ich die Airpods irgendwann verkaufe.

Habe ich vielleicht irgendwie deformierte Ohrmuscheln? Wie es sich für Over-Ears gehört, wird der obere Bereich der Ohrmuschel vom Polster gut umschlossen. Einen solchen „Einschluss“ gibt es unten aber nicht. Das Polster liegt auf dem Ohrläppchen auf und ermöglicht daher einen rückwärtigen Spalt, durch den Umgebungsgeräusche eindringen können.
Vielleicht hast du größere Ohren, bei mir passen sie komplett hinein und die Abdichtung ist hervorragend. Das scheint sich bei dir nach einiger Zeit aber auch gebessert zu haben. Das automatische Pausieren vom Ton beim Abnehmen klappt auch einwandfrei. Sonst hätte ich sie vermutlich vorbeugend als defekt reklamiert, ich erwarte mir, dass von Apple beworbene Funktionen einwandfrei ablaufen.

Die AirPods Max koppeln sich vollautomatisch mit dem nächstgelegenen eigenen Gerät, das man gerade bedient.
Das hat Apple wirklich exzellent hinbekommen. Bei mir bleiben die Airpods auf Mac, iPad und iPhone gleichzeitig angezeigt, selbst wenn ich gerade mit dem iPad in einem Raum gehört habe und die APM dann dort am Ladegerät liegenlasse, kann ich im nächsten Raum am Mac den Ladestand ablesen. Und wenn ich sie dann zum Mac rüberhole sind sie schon verbunden wenn ich was abspiele.

Ich hatte vorher Bluetooth-Hörer von Shure, und das Pairing war eine richtige Katrastrophe. Da hat man auch keinen Ladestand einsehen können. Nach zwei Jahren war der Akku jetzt sowieso durch.

Die Qualität und Stärke des ANC hat mich enttäuscht.
Laut div. Reviews sind sie im guten Mittelfeld, es werden nur tiefe Anteile rausgefiltert und unerwartete Geräusche schlechter als konstante. Bei mir gut abdichtend versetzen sie mich mit einem Druck auf den ANC-Knopf richtiggehend in ein akustisches Vakuum. Das sind meine ersten Hörer mit ANC, daher kann ich nur als Laie sagen, es funktioniert bei mir ausgezeichnet.

Ganz ganz komisch ist es, dass das ANC die ersten beiden Tage ein richtig unangenehmes Druckgefühl verursacht hat. Es war mir anfänglich nicht möglich den Modus länger als eine Minute angeschaltet zu lassen und ich war sehr enttäuscht. Am zweiten Tag war es etwas besser und jetzt merke ich es nur mehr minimal. Angeblich sei das eine psychosomatische Sache, das würde erklären warum man sich daran gewöhnen kann. Notfalls hätte ich die APM auch ohne ANC genutzt.

Nach dem Auspacken und Aufsetzen war das Druckgefühl so schlecht, dass ich die APM beinahe direkt wieder eingepacken wollte. Jetzt merk ich gar nx mehr. Also kann ich nur empfehlen es eine Weile zu testen. Es ist auch von der Menge des Außenlärms abhängig, das Druckgefühl ist eher präsent wenn es besonders laut dröhnt (wie in einem Flugzeug zB). Aber was mir auffällt, es hängt sehr stark davon ab wie der Kopf zur Lärmquelle hin orientiert ist. Seitlich zur Quelle ist schlecht, weil dann die beiden Seiten unterschiedlich kompensieren und dieser Unterschied besonders unangenehm ist. Frontal zur Lärmquelle oder mit irgendeinem Diffusor dazwischen ist am besten.

Als nächstes werde ich 3D Audio ausprobieren und mir am Fernseher einen Blockbuster ansehen.
Das funktioniert ausgesprochen gut, vor allem wenn die Quelle in 5.1-Multichannel vorliegt. Dann kann darüber Surround-Ton simuliert werden. Ich verwende für meine Bluray-Sammlung iina, dieser Player ist in der aktuellen Version nicht mit Spatial Audio kompatibel. Man kann sich aber von der Webseite die aktuelle "alpha"-Version laden, dann funktioniert es. Die Apps von Apple spielen meine Blurays nämlich nicht ab, man ist also auf eine kompatible Drittanbieter-App angewiesen. Apple TV+ unterstützt es direkt. Im Ton-Menü in der Menüleiste wird bei 5.1-Material "Spatial Audio" angezeigt, und wenn die Quelle in Stereo vorliegt "Spatialize Stereo". Daran kann man erkennen, ob man tatsächlich Surround-Material wiedergibt oder ob die APM nur Stereomaterial wiedergeben.

Das Einrichten von Spatial Audio war schneller eingerichtet als Face ID, einmal in die iPhone-Frontkamera schauen wie bei der Einrichtung von Face ID, den Kopf nach links drehen bis das iPhone vibriert, dann nach rechts bis es nochmal vibriert und das wars auch schon. Das iPhone dabei stationär halten und nur den Kopf langsam drehen bis es vibriert.

Das Ergebnis mit aktiviertem Headtracking ist besonders eindrucksvoll und finde ich fürs Filmschauen super. Es ist fast so als stünden neben dem Bildschirm Lautsprecher, so löst sich der Klang etwas. Das Ergebnis ist nicht überragend aber besser als reguläres Stereo allemal.

Auch bei Musik ist es manchmal ganz nett. Vor allem Musikmaterial in eher schlechter Qualität "klebt" damit weniger am Ohr, wenn ich Spatialize Stereo einschalte. Musik stelle ich aber auf "fixed" ohne die Kopfbewegungen zu verfolgen, das ergäbe keinen Sinn. Bei einem Livekonzert mit Video wiederrum kann man es aktivieren, wenn man mag.

Also zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es die besten KH sind die mir über die Jahre so untergekommen sind. Sie sind zwar in den jeweiligen Disziplinen nicht immer die besten, aber die Kombination machts. Praktisches Beispiel: Ich spiele Musik über den Mac ab, gehe kurz in die Küche rüber, um mit der Familie zu sprechen, und kann direkt an der Hörmuschel den Ton pausieren, und in den Transparenzmodus schalten. Es ist nun akustisch so als hätte ich keine KH auf und ich kann mich normal unterhalten. Läutet dann mein iPhone in der Hosentasche, kann ich den Anruf direkt auf die Airpods ausgeben. Und wenn ich am Ende zum Mac zurückkehre und die Wiedergabe fortsetze, geht es sofort auf den APM mit der Musik weiter.

Was das mit anderen Bluetooth-Kopfhörern für ein Krampf war, die mit div. Geräten zu pairen, auch zB die Apple Watch. Ich hab sie auf der AW noch gar nicht genutzt, und wenn ich jetzt kurz am Handgelenk in die Bluetooth-Einstellungen schaue, sind sie dort schon für die Wiedergabe gepaired bereit, ohne sie je auf der AW eingerichtet zu haben. Das ist einfach brilliant gelöst.

Dabei ist auf der AW permanent der Flugzeugmodus drin, der Mac war beim ersten Einrichten der APM nichtmal im Internet, und sogar offline hat es das Spatial Audio rübergesynct. Also die APM können alles rein über Bluetooth austauschen, ich muss vermutlich nicht einmal einen Internetanschluss haben. Das ist in Zeiten von Sonos und Co. schon gut umgesetzt, wo man oft ohne App-Einrichtung einen Briefbeschwerer hat.

Und wenn ich die KH spätnachts einfach vom Ohr ziehe, pausiert die Wiedergabe und der Akku wird geschont.

Das beste hab ich ganz vergessen: Statt einer einzigen langweiligen Farbe gibt es eine kleine Farbpalette, sodass ich nun die wunderschönen APM mit rotem Kopfband und pinken Ohrmuscheln habe. Die Verarbeitungsqualität ist auch wahnsinnig gut...
 
Vielleicht kann mir jemand Auskunft geben ob der Max über Bluetooth in Kontakt mit einem OLED Sony Bravia TV treten kann.
Ja, prinzipiell sind die APM abwärtskompatibel mit allen möglichen Bluetoothgeräten. Du hast dann aber nur simples Stereo, für Spatial Audio bräuchtest du zumindest die Apple-TV-Hardware. Auch gibt es da laut mancher Reviews Aussetzer mit manchen Geräten. Ich würde die APM ausschließlich mit Geräten im Apple-Universum nutzen. Ansonsten könnten sie beim Pairen etwas Problematischer sein und die durchdachte tolle Bedienung mit Apple-Geräten ist auch einer der Hauptgründe, die APM zu kaufen. Wenn du sie ab und zu am Fernseher verwendest wird es schon gehen, perfektes Zusammenspiel wird aber wirklich nur mit Apple-Geräten garantiert.
 
@OmarDLittle

Danke für dein Feedback. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber darauf hinweisen: Deine Zitate stammen aus meinen allerersten Eindrücken in #1 und spiegeln daher nur die Erfahrung von wenigen Tagen wider.

Du wirst sehen, dass ich mit #2 und #7 meine längerfristigen Erfahrungen geschildert habe und dort an vielen Stellen meine Aussagen revidiert, ja, gar das Gegenteil behauptet habe.

Natürlich kannst du #1 auch zitieren, es fühlt sich halt für mich etwas seltsam an, wenn auf etwas Bezug genommen wird, das ich schon längst revidiert hatte.

Eine schöne Woche!
Das Killerkaninchen
 
Danke für dein Feedback. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber darauf hinweisen: Deine Zitate stammen aus meinen allerersten Eindrücken in #1 und spiegeln daher nur die Erfahrung von wenigen Tagen wider.
Ach stimmt, Passform und ANC passen bei dir dann also ebenfalls gut :-) Da hat Apple wirklich ein einzigartiges Produkt realisiert, für mich gibt es sonst kaum etwas in Apples Sortiment, das so alternativlos ist. Der Tragekomfort ist aufgrund des speziellen Bügels sogar besser als bei meinen ganz leichten und bequemen HD600. Auf Dauer bemerke ich allerdings etwas scharfe Höhen, die ich mittels EQ etwas entschärfen musste. Sonst wirkt es auf Dauer anstrengend auf die Ohren. Hatte die Teile seit Freitag bis aufs Sporteln quasi ununterbrochen auf, da summiert sich sowas.
 
Ich verwende sie zuhause ab und zu wenn ich am iMac Videos sehe und ich meine Frau nicht stören will.
Ansonsten fast ausschließlich im Flugzeug und dort sind sie unschlagbar. Jedes Brummen ist weg.
Nur falls ich schlafen will, stört der Bügel - aber das ist nur unbedeutendes Minus. Ich frage mich, wie will Apple diese Dinger ersetzen und das mit Verbesserungen?
 
Hi,
Ich habe seit ein paar Tagen auch die APM hier liegen, da ich schon immer auf die Suche nach meinem perfekten Overears bin.
Nun hatte ich sie das erste Mal ausgepackt und was mich sehr gewundert hat, ist das doch ziemlich hohe Gewicht. Im Vergleich zu Sony oder Bose ist es doch deutlich schwerer.
Klanglich ist wirklich sehr sehr gut, ich muss aber wirklich für mich mal schauen, ob es durch das Gewicht auf die K.O. Liste setzt.
Ich suche eigentlich Overear für unterwegs und daheim. Aber mich stört das Gewicht und das ich sie nicht um den Hals baumeln lassen.
 
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