Elterngeld? Wirkung verfehlt! Attraktiv nur für Familien der Unterschicht?

2500€ ist das, was Krankenpflege/Altenpflege/Erzieherinnen bekommen (mit Glück), U-Bahn, Bus- und Trambahnfahrer sind drunter, Friseusen dürften deutlich drunter liegen
Meine Frau ist Filialleitung bei einer höherpreisigen Bekleidungsmarke, in einem der besten Stores, und verdient auch nur 2700 Brutto (+ Zuschläge).
2500 ist also tatsächlich recht hoch gegriffen und für den Durchschnitt nicht erreichbar.

Elterngeld wäre bei uns also für meine Frau recht attraktiv, ich hingegen würde die "Extra-Monate" nicht in Anspruch nehmen weil uns dann viel zu viel Geld fehlen würde.
 
Siehst Du: Und da gehen unsere Meinungen wahrscheinlich wieder völlig auseinander.
Wenn man das Kinderkriegen nur unter der finanziellen Betrachtung überlegt, dann sollte man davon (meiner Meinung nach) erst einmal Abstand nehmen. Es kann nur ein Bestandteil, aber nicht der Hauptgrund sein.
Solange aber der finanzielle Aspekt bei dieser Überlegung alles andere dominiert, so lange sollte man doch auf Kinder "verzichten".
Gruss
der eMac_man
 
Der einzige Unterschied zu früher ist, dass es früher noch ein Jahr lang länger mehr Geld gab, für die, deren Lebensumstände sich sogar noch verbessert haben. Das soll gerecht sein? Die eine Familie verliert u.a. 30% des Einkommens, die andere Familie gewinnt?

dito scherzkeks.
Auch bei dem elterngeld handelt es sich im grunde um eine sozialleistung und sozialleistungen sind eben von bedürftigkeit abhängig und nicht gedacht um bestandsschutz zu leisten.
Warum dieses prinzip gerade beim elterngeld nicht mehr gelten soll ist mir ein rätsel.
Wenn man zudem ein bisschen nachdenkt, dann weiß man auch, warum kaum jemand die höchstförderung kriegt.

Das liegt zum einem daran, dass die meisten kinder in junge familien geboren werden und nur wenige, anfang 20iger haben jobs, bei denen sie über 2600€ netto verdienen. Z.b. eine erzieherin verdient im tvöd ca 850€ als berufsanfängerin, als assistent an der uni verdient man auch nicht mehr, zumal die meist eh nur in teilzeit beschäftigt werden.

Dann gibt es ja - man mag es ja kaum glauben - eine große anzahl von mehrfach gebärenden. Falls man eben, z.b. wegen mangelnder betreuungsmöglichkeiten, nach dem ersten kind nur noch teilzeit arbeitet, dann gibt es beim zweiten kind eben weniger elterngeld.

Und genau diesen bedürftigen, der ganz normalen, gut ausgebildeten jungen mitelstandsfamilie, wurden durch das elterngeld ganz massiv die unterstützung gekürzt während auf der anderen seite, materiell, augenscheinlich mal nicht bedürftigen, die unterstütznug um mehrer 100% erhöht wurde.
 

Auch bei dem elterngeld handelt es sich im grunde um eine sozialleistung und sozialleistungen sind eben von bedürftigkeit abhängig und nicht gedacht um bestandsschutz zu leisten.
Warum dieses prinzip gerade beim elterngeld nicht mehr gelten soll ist mir ein rätsel.

Mist, wenn man ihn benötigt, ist kein "Danke"-Button zu sehen. ;)
Dann eben auf diesem Wege ein "virtuelles Danke". :)
Gruss
der eMac_man
 
und sozialleistungen sind eben von bedürftigkeit abhängig und nicht gedacht um bestandsschutz zu leisten.
Warum dieses prinzip gerade beim elterngeld nicht mehr gelten soll ist mir ein rätsel.
Wenn man zudem ein bisschen nachdenkt, dann weiß man auch, warum kaum jemand die höchstförderung kriegt.

Das liegt zum einem daran, dass die meisten kinder in junge familien geboren werden und nur wenige, anfang 20iger haben jobs, bei denen sie über 2600€ netto verdienen. Z.b. eine erzieherin verdient im tvöd ca 850€ als berufsanfängerin, als assistent an der uni verdient man auch nicht mehr, zumal die meist eh nur in teilzeit beschäftigt werden.

1. Das Prinzip soll deshalb nicht gelten, weil der Staat eben es fördern möchte, dass gut qualifizierte Menschen Kinder bekommen. Leider ist die Chance, dass z.B. das Kind eines hartz IV Empfängers später auch mal Hartz IV bezieht, ungleich höher als bei dem Kind einer Familie, dessen Eltern hochqualifiziert sind und 100.000 EUR im Jahr verdienen. Ist so. Somit ist das nur im Interesse des Staates und auch langfristig viel, viel billiger. Kurz, etwas sarkastisch gesagt: Man will keine weiteren Hartz IV Empfänger, sondern Akademiker bevorzugen. Ich sehe das auch vielmehr als ordnungspolitisches Element, eine reine Sozialleistung ist etwas anderes. Ungefähr so wie die Abwrackprämie. ;)

2. Anfang 20? Wo lebst Du? Wenn ein Frau studiert, dann ist sie Mitte/Ende 20, bis sie die notwendige Berufserfahrung hat, 30-35 Jahre. Das ist auch eher die Zielgruppe. In meinem Bekanntenkreis hat niemand Kinder mit Anfang 20 bekommen, alle zwischen 30-40.
 
1. Das Prinzip soll deshalb nicht gelten, weil der Staat eben es fördern möchte, dass gut qualifizierte Menschen Kinder bekommen. Leider ist die Chance, dass z.B. das Kind eines hartz IV Empfängers später auch mal Hartz IV bezieht, ungleich höher als bei dem Kind einer Familie, die hochqualifiziert sind und 100.000 EUR im Jahr verdienen. Ist so.


Geburtenregelung über das Bankkonto? ;)
Im übrigen empfehle ich Dir, noch einmal einen Blick in das Grundgesetz zu werfen. Wie war das doch: Alle Menschen sind gleich? ;)
Oder geht man jetzt nahtlos dazu über, Angehörige der "Unterschicht" mal eben zu "Menschen 2 Klasse" zu degradieren?
Aber das war auch abzusehen.
Gruss
der eMac_man
 
Geburtenregelung über das Bankkonto? ;)
Im übrigen empfehle ich Dir, noch einmal einen Blick in das Grundgesetz zu werfen. Wie war das doch: Alle Menschen sind gleich? ;)
Oder geht man jetzt nahtlos dazu über, Angehörige der "Unterschicht" mal eben zu "Menschen 2 Klasse" zu degradieren?
Aber das war auch abzusehen.
Gruss
der eMac_man

Sorry, ich habe nicht gesagt, dass ich das in allen Punkten befürworte, weiss Gott nicht.

Aber wenn Du das nicht verstanden hast, dann bist Du ein wenig naiv?! :)
Ja, das sagt zwar die Bundesregierung nicht offen, aber es ist natürlich so. Man könnte es auch so formulieren: Von der Leyen möchte CDU-Wähler heranzüchten, keine SPD oder Linke-Wähler. :D

Ja, die Politik ist so, hier will man definitiv eine Gruppe von Menschen motivieren, nenn es von mir aus bevorzugen, richtig. Willkommen in der Realität. Rein wirtschaftspolitisch kein schlechter Ansatz...
 
Ja, klar. Aber den Wert von 300.000 finde ich nicht glaubhaft. Dass das Gehalt von Friseusen einen Frechheit ist, sollte jedem klar sein. Aber viele kfm. Angestellte in größeren Konzernen dürften über 2500 Eur liegen.


80% der in deutschland erwerbstätigen verdienen unter 3800€ was in etwa einem nettoverdienst von 2600€ entspricht und von denen die mehr verdienen sind vllt. max 2-3% frauen im gebärfähigem alter.....mal grob geschätzt


Deutschland Debatte Einkommensverteilung in Deutschland
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke auch ohne button! Wenn ich hier lese das der Lars sich kfm. Angestellte unter 2500brutto nicht vostellen kann sollte es ihn in seinem Leben nie nach Halle/Leipzig wo ich wohne und in einem internationalen Großkonzern wie 500 andere auch für weniger arbeite verschlagen. Mir steigt fast die Wut ins Gesicht aber man sollte nicht vergessen die arbeitsplätze hier gabs vorher besser bezahlt in Frankfurt bis Ost-fördergelder und niedrigere Löhne lockten. Daher gebe ich die Hoffnung nicht
Auf das es vielleicht auch mal unseren Lars trifft und er sein Münchner Paradies verlassen muss
 
Sorry, ich habe nicht gesagt, dass ich das in allen Punkten befürworte, weiss Gott nicht.


Ja, die Politik ist so, hier will man definitiv eine Gruppe von Menschen motivieren, nenn es von mir aus bevorzugen, richtig. Willkommen in der Realität. Rein wirtschaftspolitisch kein schlechter Ansatz...

Nein, Du befürwortest nur, woraus Du einen Nutzen ziehen kannst. Alle anderen sind Dir da egal. ;)
Und ich lebe schon lange in der Realität. Deshalb muss ich auch Deinen letzten Satz wieder scharf kritisieren (fett markiert). Es ist völlig inhuman und menschenunwürdig, einen Menschen nur auf eine Zahl degradieren zu wollen. Und es wird Zeit, dass das langsam mal wieder geändert wird. Erst recht, wenn man Worte wie "sozial" nicht nur benutzen, sondern auch in die Tat umsetzen möchte.
Gruss
der eMac_man
 
Siehst Du: Und da gehen unsere Meinungen wahrscheinlich wieder völlig auseinander.
Wenn man das Kinderkriegen nur unter der finanziellen Betrachtung überlegt, dann sollte man davon (meiner Meinung nach) erst einmal Abstand nehmen. Es kann nur ein Bestandteil, aber nicht der Hauptgrund sein.
Solange aber der finanzielle Aspekt bei dieser Überlegung alles andere dominiert, so lange sollte man doch auf Kinder "verzichten".
Gruss
der eMac_man
Schwachsinn Hoch3!
Dir ist schon klar, dass man die Tilgung fürs Haus, das etwas größere Auto (Kombi od. Minivan wg. der Kinder) etc bezahlen muss? Das muss man schon in seine Überlegungen einbeziehen.
Ich bin einer Familie aufgewachsen die nie Geld hatte. Trotzdem war meine Kindheit schön, aber sie hätte noch schöner sein können. Deshalb habe ich immer gesagt, dass ich erst Kinder will wenn ich ein Haus habe (das nicht vollfinanziert ist), ein gescheites Auto (mit dem ich nicht unterwegs mit den Kindern stehen bleibe) und 6stellig verdiene. Vielleicht ist das zu materialistisch gedacht, aber ich sorge gerne vor (was auch meinen Versicherungsvertreter freut :))!
 
Man könnte ja eigentlich auch daran arbeiten, dass Kinder aus finanziell schwachen Familien annähernd gleiche Chancen auf hohe Qualifikation haben wie diejenigen aus monetär starken Familien...

Aber da steht wohl die Prämisse, dass Hartz-IV-Bezieher ausschließlich dumme und Akademiker mindestens hochbegabte Kinder zeugen können, im Wege...

Anders lässt sich diese "Familien- und Bildungspolitik" doch kaum erklären...
 
eMac: Bitte genau lesen. Ich habe geschrieben: Rein (!) wirtschaftspolitisch kein schlechter Ansatz.

Rein deshalb, weil ich eben nicht die soziale Komponente hier betrachtet habe.
Das beides betrachtet werden muss, ist ja ein ganz anderes Ding...
 
Schwachsinn Hoch3!

Erst einmal "Danke" für diesen Kommentar.
Vielleicht solltest Du Dir einmal durch den Kopf gehen lassen, dass es Dich (und Dein schönes Leben) gar nicht geben würde, wenn Deine Eltern beispielsweise genauso gedacht hätten.
Und auch wenn es Dir nicht passt: Es gibt immer noch Meinungsfreiheit (warum wird diese eigentlich dann als Schwachsinn abgeurteilt). Und ich bin nun einmal der Meinung, dass gerade bei Kindern nicht nur der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen sollte. Ich behaupte keineswegs, dass man ih total vernachlässigen sollte.
Gruss
der eMac_man
 
Kinderlose haben das Leben, die Zeit, die Eltern hatten bevor sie ihre lästige Brut von der Selbstverwirklichung abhielt.
Oh, das ist spannend. Ich verwirkliche mich laufend selbst, früher ohne, jetzt mit Kind. Und wenn das Kind aus dem Haus ist, wird laufend weiter selbstverwirklicht.

Was bitte, hat ein Kind mit Selbstverwirklichung zu tun? :noplan:
 
Ich bin einer Familie aufgewachsen die nie Geld hatte. Trotzdem war meine Kindheit schön, aber sie hätte noch schöner sein können. Deshalb habe ich immer gesagt, dass ich erst Kinder will wenn ich ein Haus habe (das nicht vollfinanziert ist), ein gescheites Auto (mit dem ich nicht unterwegs mit den Kindern stehen bleibe) und 6stellig verdiene.

Geld = Spaß?

Ich würde sagen deine Kindheit war i.O. weil dir eben nicht alles Geboten wurde.
Keiner mag verwöhnte Gören.
 
eMac: Bitte genau lesen. Ich habe geschrieben: Rein (!) wirtschaftspolitisch kein schlechter Ansatz.


Das habe ich (genau gelesen). Und ich versuche Dir zu erklären, dass eine Sache eben nicht nur unter einem Gesichtspunkt betrachtet werden kann.
Gruss
der eMac_man
 
Erst einmal "Danke" für diesen Kommentar.
Vielleicht solltest Du Dir einmal durch den Kopf gehen lassen, dass es Dich (und Dein schönes Leben) gar nicht geben würde, wenn Deine Eltern beispielsweise genauso gedacht hätten.
Und auch wenn es Dir nicht passt: Es gibt immer noch Meinungsfreiheit (warum wird diese eigentlich dann als Schwachsinn abgeurteilt). Und ich bin nun einmal der Meinung, dass gerade bei Kindern nicht nur der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen sollte. Ich behaupte keineswegs, dass man ih total vernachlässigen sollte.
Gruss
der eMac_man
Ich bin mit den Tonfall sicher etwas übers Zile
hinausgeschossen, sorry, aber zu sagen, dass man wenn man finanzielle Gründe einbezieht und "erledigt sehen will" bevor die Kinder kommen, lieber keine Kinder bekommen sollte, ist mir sauer aufgestossen.
In obigem Beispiel steht das mE etwas abgeschwächter und akzeptabler.
 
… dass man wenn man finanzielle Gründe einbezieht und "erledigt sehen will" bevor die Kinder kommen, lieber keine Kinder bekommen sollte, ist mir sauer aufgestossen.

Siehst Du, das habe ich so nie gesagt. Sondern, dass die finanzielle Situation nur ein Gesichtspunkt von vielen sein sollte.
Von Kindern abgeraten habe ich nur denjenigen, die den "Kontostand" als alleiniges Kriterium beurteilen. :)
Aber gut, Entschuldigung angenommen.
Frieden? ;) :)
Gruss
der eMac_man
 
Geld = Spaß?
Ich würde sagen deine Kindheit war i.O. weil dir eben nicht alles Geboten wurde.
Keiner mag verwöhnte Gören.
Nein, Geld ersetzt keine Liebe, Zuneigung, Freunde und Familie - aber es macht vieles einfacher.

Es gab als ich so 12 war eine Phase da hatten alle R/C Monstertrucks und simmer raus aufs Feld damit. Ich nicht, kein Geld.
Meine Eltern haben sich dann bemüht und mit 14 bekam ich auch so ein Auto - super von ihnen und wirklich ein Beweis, dass sie mir zuhörten, aber zu spät. Ich fand die Karre geil, alle anderen bekamen jetzt Computer :(

Ich bekam alles (außer Markenklamotten, was ich nie schlimm fand), aber immer "zu spät". Und ich will einfach, dass mein Kind mit aufs Feld kann uns sein Auto rechtzeitig bekommt. Das hat nix mit "verwöhntem Balg" zu tun.

PS: und weil meine Mom sich immer so für mich abstrampelte, versuche ich das in jeder Hinsicht inzw zurückzugeben...
 
Zurück
Oben Unten