Du glaubst also, wenn jemand gebildet ist und deshalb einen guten Job hat, dass er/sie deshalb den Job aufgibt weil er/sie jetzt das Geld vom Staat bekommt?
So können eigentlich nur Leute denken, die nicht zu der Schicht gehören.
Kleiner Tip: Wer gebildet ist, sucht entweder Selbstbestätigung oder Macht oder beides zusammen. Geld ist dabei eine Nebensächlichkeit, die sich automatisch ergibt.
Weißt Du wie man solchen Leuten wirklichen helfen kann?
Indem man Garantien gibt, dass der Nachwuchs versorgt ist. Wie kann man das erreicht? Kindergartenplätze. Vorschule. Schulversorgung usw.
Kindergartenplätze, Ganztagsbetreuung -das habe ich ja bereits gesagt- halte ich ohnehin für eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Aber so etwas ist halt meistens erst ab einem Alter von 3 Jahren sinnvoll und diese 3 Jahre müssen halt finanziell überbrückt werden.
Ich rede übrigens nicht von Leuten, die ein Einkommen im Mio-Bereich haben, sondern eher von qualifizierten "Normal-Angestellten", also so in der Gehaltsklasse von 70-100.000 EUR bzw. bei zwei Einkommen so etwas in der Größenordnung um 100-150.000 EUR.
Klar, aus einem qualifizierten Job bekommt man Bestätigung und hat vielleicht sogar Spass daran. Aber nehmen wir mal folgenden Fall:
- Verdienst Mann 90.000 EUR
- Verdienst Frau 60.000 EUR (jeweils p.a. brutto)
Nehmen wir jetzt an, die beiden möchten Kinder. Die Frau hat einen Job, der ihr Spass macht, aber sie könnte sich auch gut Kinder vorstellen und würde auch für 3 Jahre gerne zu Hause bleiben und das Kind betreuen. Natürlich haben sie sich etwas aufgebaut und auch laufende Kosten (Haus, Auto, Altervorsorge etc.).
Wenn jetzt, spätestens nach dem ersten Jahr, 60.000 EUR einfach wegfallen, dann sind diese in etwas wieder auf dem Niveau von absoluten Durchschnittverdienern (laufende Kosten, wie z.B. Haus, lassen sich nun mal nicht so einfach reduzieren und deswegen in eine kleine Wohnung ziehen?).
Das bedeutet, dass das
frei verfügbare Familieneinkommen
erheblich sinkt. Also Schluss mit Freizeit, Urlaub und Porsche.
Bei Leuten, die staatliche Transfereleistungen beziehen oder sehr wenig verdienen, steigt allerdings das Familieneinkommen.
Ich habe zwar auch kein Patentrezept, wie man dieses Problem lösen könnte, aber es ist definitiv ein Problem. Generell muss man die Leute vor massiven Einkommensverlusten bewahren und natürlich eine Ganztagsbetreuung anbieten bzw. als Recht gesetzlich verankern. So könnten z.B. auch Großkonzerne verpflichtet werden, eine Tagesstätte für die Kinder von Mitarbeiter(innen) zu betreiben, steuerlich von mir aus gefördert. Wer die 3 Jahre nur geringe Einkommenseinbussen hat und danach vielleicht das Kind sogar in der Firma unterbringt (um zum Beispiel auch dann mittags bei ihm zu sein), dem wird ggf. die Entscheidung leichter fallen.