Ehrendoktor für Putin

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Eine sehr interessante Diskussion auf Al Jazeera (Head-to-Head) kann man hier sehen.



Der von mir sehr geschätzte Mehdi Hassan hatte Natalia Narochnitskaya zu Gast, eine Unterstützerin Putins. Das Interview ist mittlerweile eineinhalb Jahre alt, aber immer noch sehenswert, was auch (wie immer) an den kritischen Nachfragen Mehdi Hassans liegt. Auch der Themenkomplex Syrien wird hier angesprochen.


Den golfstaatlichen Propagandasender Al Jazeera als Quelle benutzen, aber RT als Propagandasender bezeichnen, das ist zumindest sehr gewöhnungsbedürftig. :eek:
 
Den golfstaatlichen Propagandasender Al Jazeera als Quelle benutzen, aber RT als Propagandasender bezeichnen, das ist zumindest sehr gewöhnungsbedürftig. :eek:
Und was hast du an dem Interview zu kritisieren? Stellt Mehdi Hassan die falschen Fragen? Glaubst du, dass Al Jazeera da irgendwas verfälscht hat? Hätte das Interview nicht stattfinden dürfen? Ist Natalia Narochnitskaya in Wirklichkeit keine Unterstützen Putins, sondern ein antirussisches Element?
 
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Was auch immer jemand an der russischen Politik kritisiert: Auf die unverzügliche Gegenüberstellung von us-amerikanischen Missständen kann man sich hier im Forum verlassen. Als ob das an der inhaltlichen Berechtigung der Kritik etwas ändern würde. Aber aus irgendeinem Grund scheint es dir sehr wichtig zu sein, jede Kritik an Russland sofort zu relativieren.
Nun , sofort sähe anders aus. Aber, dasselbe frage ich mich auf deine Antwort hin auch, denn die war an zeitlos gerichtet. Wenn du mal genau hinsiehst, würdest du das auch feststellen. Aber dann kommt dein automatischer Beißreflex.
 
Und was hast du an dem Interview zu kritisieren? Stellt Mehdi Hassan die falschen Fragen? Glaubst du, dass Al Jazeera da irgendwas verfälscht hat? Hätte das Interview nicht stattfinden dürfen? Ist Natalia Narochnitskaya in Wirklichkeit keine Unterstützen Putins, sondern ein antirussisches Element?
Schön, dass du so ziemlich für alles in die Bresche springst, selbst für BILD. Wenn du meine Zeile einmal aufmerksam lesen würdest, käme von dir auch keine Nachfrage. Oder siehst du Al Jazeera nicht als Propagandasender, der von den Golfstaaten finanziert wird? :D
 
Solche Reaktionen wären der Worst-Case für das Regime. Putin ist klug genug, um nachzugeben. Er ist kein polternder Erdogan. Wenn er merkt, dass ein anderer Kurs sich für sein Regime besser auszahlt, wird er diesen einschlagen.
Wäre gut, wenn sich noch mehr Medien dem Boykott anschließen würden und zwar auch dann, wenn es mit finanziellen Nachteilen einher geht. Ich befürchte aber noch, dass dafür andere Medien willig in die Bresche springen könnten, wenn sie wiederum sehen, dass es für sie Vorteile bringt. Aber wenn das Massenorgan Bild so einen Schritt geht, ist es erst mal ein Schlag für die Organisatoren. Das wird auch dem DFB nicht gefallen. BILD sorgt für den Hype, den solche Großevents brauchen, um sich verkaufen zu lassen. Vielleicht übt man im Hintergrund doch Druck auf das Regime aus, um dann letztlich mehr Pressefreiheit zu erreichen. Ob es allerdings für das Land hilfreich ist, wenn es dann für ein paar Tage/Wochen den "Schönen Schein" gibt darf bezweifelt werden. Diese Diskussion haben wir ja spätestens seit den Olympischen Sommerspielen von 1936, wo sich die deutsche Diktatur zuckersüß (so gut es eben ging) zeigte und auch das Ausland blendete. Danach wurde nichts besser (im Gegenteil).
 
Sieht so aus, als würdest du hier Streife gehen… :crack…
was sind schon ein paar hundert billige Schreibkräfte in St. Petersburg gegen das hier
Den golfstaatlichen Propagandasender Al Jazeera als Quelle benutzen, aber RT als Propagandasender bezeichnen
Schön, dass du so ziemlich für alles in die Bresche springst, selbst für BILD.
Gibt es dazu auch einen seriösen Link außerhalb dieses bluttriefenden Revolver- und Propagandablattes?
Links dazu gibt's viele. Wäre dir der Deutschlandfunk recht?
Oder lieber der Tagesspiegel? Den hast ja selbst grade verlinkt.
 
Sieht so aus, als würdest du hier Streife gehen… :crack…


Im Gegensatz zu dir bin hier nicht stündlich vertreten. :crack:

Zum Thema: Wenn das ein ein Kooperationsabkommen zwischen FIFA und Russland ist, wäre das ein Hammer, sprich Gesichtsverlust für beide oder was auch immer. Wobei Russland sich das weniger leisten könnte als der Monopolist FIFA. :jaja:

Was mir nicht gefällt ist die Ausgangslage: BILD sagte usw., oder nach „Fifa-Vorgaben“. Das ging schon mit den Optionsscheinen in die Hose, BILD „berichtete“ und alle Qualitätsmedien schrieben ab und lagen falsch. :D

Der Beschwerdebrief ist an die FIFA bzw. an den „Obermafiosi Infantini“ gerichtet, weil diese die Bestimmungen erlässt:

http://www.djv.de/startseite/service/news-kalender/detail/article/djv-schreibt-an-infantino.html

Aber ich bin mir sicher, wenn letztendlich jemand in der Öffentlichkeit für diesen Klamauk gerade stehen muss, werden die Akkreditierungen internationalen Standards angepasst.
 
Witali Mutko, Chef des russischen Fußballverbandes und stellvertretender Ministerpräsident, sagt, wer abseits der Fußballschauplätze berichten möchte, könne sich problemlos über die Botschaft ein Arbeitsvisum besorgen.

Gut möglich, dass das so ist – erst recht nach diesem Aufruhr. Ob die Journalisten dann wirklich frei berichten konnten, wird man erst nach dem ConfedCup erfahren.
 
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Gibt es dazu auch einen seriösen Link außerhalb dieses bluttriefenden Revolver- und Propagandablattes?

Sieht so aus, als würdest du hier Streife gehen… :crack…

Links dazu gibt's viele. Wäre dir der Deutschlandfunk recht?
Oder lieber der Tagesspiegel? Den hast ja selbst grade verlinkt.

Was mir nicht gefällt ist die Ausgangslage: BILD sagte usw., oder nach „Fifa-Vorgaben“. Das ging schon mit den Optionsscheinen in die Hose, BILD „berichtete“ und alle Qualitätsmedien schrieben ab und lagen falsch. :D

Übrigens die einzig kluge Bewertung dieser FAKENEWS:


Gut möglich, dass das so ist – erst recht nach diesem Aufruhr. Ob die Journalisten dann wirklich frei berichten konnten, wird man erst nach dem ConfedCup erfahren.

Na bei dem Propagandablatt RT sicherlich nicht.

Es ist an der Zeit ein Resümee zu ziehen, was an der sogenannten „Nachrichten-Quelle“ BILD, die wieder einmal blind von den Mainstreammedien übernommen wurde, denn so dran ist: Nämlich gar nix, was kein Einzelfall ist.

http://www.swr.de/sport/confed-cup-...-/id=1208948/did=19431164/nid=1208948/tsz4ob/

Detaillierter kann man das hier nachlesen:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=38030
 
… Resümee zu ziehen, was an der sogenannten „Nachrichten-Quelle“ BILD, die wieder einmal blind von den Mainstreammedien übernommen wurde, denn so dran ist: Nämlich gar nix, was kein Einzelfall ist.
Ganz so einfach ist das nicht. In Russland brauchen ausländische Journalisten für ihre Arbeit grundsätzlich eine Akkreditierung des Außenministeriums. Für den FedCup gilt ein vereinfachtes Arbeitsvisum, das aber eben nur für die Sportereignisse, die Stadien und die direkte Umgebung. Das ist Gegenstand der Kritik.

Aus der Sicht des Sportchefs des SWR, Oliver Frick, ist das sicher kein Problem, weil ihn ausser Sport und Stadien ohnehin nichts anderes interessiert. Für diejenigen, die auch über andere Themen und aus anderen Städten berichten möchten, dagegen schon. Und Themen abseits der rein sportlichen Ereignisse gibt es genug: Die Kosten für den Bau der neuen Stadien und der dazugehörigen Infrastruktur (mehr als zehn Milliarden Euro), Korruptionsvorwürfe, die niedrigen Löhne der Arbeiter, die – oft ultrarechten – Hooligans, und so weiter. Ausserdem liegen die Stadien weit auseinander, und auch dazwischen gibts Land und Leute. Der Verdacht, dass Russland die Journalisten unter Kontrolle behalten möchte, ist genauso begründet wie der Verdacht, dass die Bildzeitung jede Möglichkeit nutzt, um gegen Russland zu pesten.

Man wird sehen, wie das Aussenministerium mit den Akkreditierungen umgeht.

P.S.: OLiver Frick sagt, diese Akkreditierungen der FIFA habe er vor Brasilien und Südafrika genauso bekommen. Das ist allerdings ein Argument, das gegen die FIFA spricht und ihre Auffassung von Pressefreiheit. Bei den Olympischen Spielen beispielsweise sind diese Reglementierungen nicht üblich.
Das Problem sind mE also eher die Zusammenarbeit der FIFA mit autoritären Staaten und Diktaturen. Wer die nicht kritisiert, darf sich dann auch über die Einschränkungen der Pressefreiheit nicht wundern.
 
Man wird sehen, wie das Aussenministerium mit den Akkreditierungen umgeht.

P.S.: OLiver Frick sagt, diese Akkreditierungen der FIFA habe er vor Brasilien und Südafrika genauso bekommen. Das ist allerdings ein Argument, das gegen die FIFA spricht und ihre Auffassung von Pressefreiheit. Bei den Olympischen Spielen beispielsweise sind diese Reglementierungen nicht üblich.
Das Problem sind mE also eher die Zusammenarbeit der FIFA mit autoritären Staaten und Diktaturen. Wer die nicht kritisiert, darf sich dann auch über die Einschränkungen der Pressefreiheit nicht wundern.

Wo ist also das Problem, das dieses Schmierenblatt beschrieb? Aus dem Artikel geht doch klar hervor, dass hinsichtlich der Akreditierungen keinerlei Änderungen erfolgt sind, und beim weiteren Lesen sogar Beispiele der Bewegungsfreiheit bei der Olympiade in Sochi beschrieben wurden:

"Ich habe meinen Bogen vor mir liegen. Da steht: Oliver Uwe Frick, ARD-Radio Deutschland, Management, wir freuen uns Sie akkreditieren zu dürfen. Hiermit wird die Akkreditierung erteilt. Ich habe auch ein Visum bekommen bis Dezember 2018 über die FIFA und die lokalen Organisationen. Das war überhaupt kein Problem. Ich habe sogar eine Berechtigung zu filmen vom 17. Mai bis zum 10. Juli. Die Basecamps der Teams, irgendwelche Denkmäler, kulturelle Stätten, alle Städte in Russland. Und ich habe nachgeschaut: genau dieses Formular habe ich schon 2009 vor Südafrika bekommen und auch 2013 vor Brasilien. Das ist einfach ein Standardschriftsatz der FIFA.

Immer wieder dieses Dreckslatt in Schutz zu nehmen, Kritik daran zerpflücken zu wollen, kann ich beim Besten Willen nicht nachvollziehen. Da stehe ich nicht allein.
 
Immer wieder dieses Dreckslatt in Schutz zu nehmen, Kritik daran zerpflücken zu wollen, kann ich beim Besten Willen nicht nachvollziehen. Da stehe ich nicht allein.
Es geht nicht um das "Drecksblatt" (da gebe ich dir recht), sondern um die Kritik an den Akkreditierungsregeln Russlands und der FIFA. Dass die auch im Falle der WM in Brasilien nicht anders waren, wie der Sportchef des SWR sagt, bedeutet ja nicht, dass die ok sind. Und dass Frick in Sochi frei bewegen konnte, entspricht ja diesen Regeln. Interessant ist seine Drehgenehmigung: Gilt die wirklich unbegrenzt? Und bekommen andere Journalisten die genauso?

Ich würde sagen, warten wir ab, ob das der Fall ist. Zumindest kann jetzt die FIFA kein Auge mehr zudrücken, weder in Russland noch bei zukünftigen Turnieren, etwa in Katar.

Für mich waren diese Informationen interessant, ich wusste nicht, dass Akkreditierungen bei den FIFA-Fussballturnieren weitergehende Einschränkungen haben als die bei anderen Sportveranstaltungen, etwa der Olympischen Spiele.
 
Zum Thema Putin gibt's auch eine interessante Folge von Mehdi Hassans "Upfront". Zugeschaltet war auch Garri Kasparow. Dieser kämpft seit Jahren gegen das Regime. Leider kann er das nur noch vom Exil aus tun, weil seine Heimat Pluralität und Opposition ja so "schätzt"... ()


Das Interview gibt's hier zu sehen:

 
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