… Resümee zu ziehen, was an der sogenannten „Nachrichten-Quelle“ BILD, die wieder einmal blind von den
Mainstreammedien übernommen wurde, denn so dran ist: Nämlich gar nix, was kein Einzelfall ist.
Ganz so einfach ist das nicht. In Russland brauchen ausländische Journalisten für ihre Arbeit grundsätzlich eine Akkreditierung des Außenministeriums. Für den FedCup gilt ein vereinfachtes Arbeitsvisum, das aber eben nur für die Sportereignisse, die Stadien und die direkte Umgebung. Das ist Gegenstand der Kritik.
Aus der Sicht des Sportchefs des SWR, Oliver Frick, ist das sicher kein Problem, weil ihn ausser Sport und Stadien ohnehin nichts anderes interessiert. Für diejenigen, die auch über andere Themen und aus anderen Städten berichten möchten, dagegen schon. Und Themen abseits der rein sportlichen Ereignisse gibt es genug: Die Kosten für den Bau der neuen Stadien und der dazugehörigen Infrastruktur (mehr als zehn Milliarden Euro), Korruptionsvorwürfe, die niedrigen Löhne der Arbeiter, die – oft ultrarechten – Hooligans, und so weiter. Ausserdem liegen die Stadien weit auseinander, und auch dazwischen gibts Land und Leute. Der Verdacht, dass Russland die Journalisten unter Kontrolle behalten möchte, ist genauso begründet wie der Verdacht, dass die Bildzeitung jede Möglichkeit nutzt, um gegen Russland zu pesten.
Man wird sehen, wie das Aussenministerium mit den Akkreditierungen umgeht.
P.S.: OLiver Frick sagt, diese Akkreditierungen der FIFA habe er vor Brasilien und Südafrika genauso bekommen. Das ist allerdings ein Argument, das gegen die FIFA spricht und ihre Auffassung von Pressefreiheit. Bei den Olympischen Spielen beispielsweise sind diese Reglementierungen nicht üblich.
Das Problem sind mE also eher die Zusammenarbeit der FIFA mit autoritären Staaten und Diktaturen. Wer die nicht kritisiert, darf sich dann auch über die Einschränkungen der Pressefreiheit nicht wundern.