Dieter Bohlen und die KSK

Genau das mit den Grenzen ist das Problem. Wenn hier eindeutig zwischen Handwerk und Kunst unterschieden werden würde hätte ich mit der KSK keine Probleme.
 
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Wetwater,

Deine Unterscheidung zwischen "Kunst" und "Kommerz" ist unsinnig. Kunst kann Kommerz sein, muss aber nicht.
"Künstlerisches Schaffen" im Sinne der KSK (und der Finanzämter) wird mittlerweile recht klar definiert, nicht zuletzt auch durch einschlägige Gerichtsurteile.

Galerien, Zeitschriften, Verlage – alle verwerten sie auch Kunst kommerziell, deshalb sind sie nach einem Urteil des BVG auch verpflichtet, ihren Beitrag zu den Sozialversicherungen der Urheber zu leisten. Wenn sie davon befreit werden, wie du gerne möchtest, müsste die Lücke in der Sozialversicherung, die es vor der KSK gab, anders geschlossen werden.

Oder gar nicht? Die Künstler einfach sich selbst überlassen?
Wenn man von den Charaktereigenschaften ausgeht, die einen typischen Künstler in deinen Augen ausmachen, wäre das folgerichtig: Faul, lässt sich von der KSK aushalten, hätte keine Lust, sich selbst mal ein bißchen um seinen Lebensunterhalt zu kümmern. Und wenn er mal was arbeitet, braucht's keiner.
Kurz: Er ist ein Parasit am Busen des fleissigen Leistungsträgers.
 
Robin Hood

Die KSK (oder das System der KSK) und damit auch wir leben doch davon, dass es "Künstler" wie Bohlen gibt, die von ihren Trillionen was abgeben müssen. Denn leider sitzen oben meistens nur wenige, die die fette Sahne abschöpfen. So läuft das hier in der Wirtschaft - und auch in der Kunstszene. Darum sollen all die "Megastars" schön in die KSK einzahlen - wir profitieren doch davon.
 
Ein Schwimmbad oder ein Theater zu subventionieren ist nicht schlecht, denn JEDER kann dort hin gehen und es wäre sonst unbezahlbar. Es ist also etwas für die Allgemeinheit. Hier hingegen wird nur eine kleine Gruppe subventioniert. Die nicht einmal etwas leistet von dem jeder etwas hat. Nein, sie verlangen Geld für ihre Dienstleistungen. Und davon sollen sie wie jeder andere Selbständige eben auch bitte ihre Versorgung tragen.
Wenn zum Beispiel ein freier Autor einen informativen Text recherchiert und verfasst hat, kann ebenso JEDER etwas davon haben. Auch ein Kunstwerk kann JEDEM eine kritische Aussage vermitteln und ist von seinem Nutzen nicht unterhalb eines Theaterstücks anzusiedeln. Nur dass du in deinem ganzen Gehetze völlig vergisst, mit welch lachhaftem Entgelt manche "Künstler" heutzutage von manchen Auftraggebern besagter "Künstler"-Branche abgespeist werden. Könnte das Gros der "Künstler" ohne mit der Wimper zu zucken solche Honorare verlangen wie Rechtsanwälte oder Ärzte, die du ja eifrig, aber wenig beweiskräftig, ins Feld gezogen hast, dann würden die wenigsten Künstler sich vermutlich bei einem tranigen Behördenkoloss wie der KSK anmelden.
 
@ b. oemmelt

zum unterbezahlt werden gehören immer zwei. Einer der es macht und einer der es mit sich machen lässt. Und die Schuld liegt deshalb auch nicht nur bei denen die zu wenig bezahlen. Das dies aber für andere Berufsgruppen genau so zutrifft wollen hier manchen scheinbar nicht wahr haben.
 
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zum unterbezahlt werden gehören immer zwei. Einer der es macht und einer der es mit sich machen lässt. Und die Schuld liegt deshalb auch nicht nur bei denen die zu wenig bezahlen.
Das dies aber für andere Berufsgruppen genau so zutrifft wollen hier manchen scheinbar nicht wahr haben.
So schön pragmatisch denke ich auch immer. Nur: nicht jeder, der von seinem Text, Lied oder Bild nicht leben kann, kann alternativ einfach Lagerarbeiter oder wahlweise Anwalt werden. Und trotzdem braucht die Gemeinschaft seine wenige Arbeit. Manchmal sogar dringend. Da nützt es auch nichts, mantramäßig zu lamentieren.
 
Es stimmt ohnehin nicht, dass nur zwei dazu gehören. Die Preise gedrückt wurden aufgrund des ängstlichen Verhaltens vieler. Beziehungsweise werden Preise auch nicht selten gedrückt von Amateuren. Es gehören also nicht zwei dazu, sondern viele. Oder einer: der Autraggeber.
 
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Man kann die Arbeit im Kunst- und Kulturbereich nicht betrachten wie die in einer beliebige Dienstleistungsfirma oder einen Gewerbebetrieb.
Auch nicht wie in die in einer Steuerberatungskanzlei oder Internistenpraxis.
 
@Al tegero

JEDER!!!!!!!!, der die geistige Fähigkeit besitzt ein Bild, Lied oder Text zu erschaffen hat auch die Vorraussetzungen einen anderen Job zusätzlich zu machen.

Wenn die Gesellschaft die Leistung wirklich benötigt, dann wird die Gesellschaft auch den Preis dafür zahlen, nur scheinbar ist es so, dass die Gesellschaft entweder A: nicht weiss, dass sie die Leistung braucht, oder B die Dienstleister der Gesellschaft ihre Künste zu günstig verkaufen.

Beides mal liegt für mich der Zugzwang bei den Künstlern diese Tatsache zu ändern.
 
@ lünk: wenn man dafür Geld verlangt und Handwerkern die Arbeit wegnimmt, dann kann man das sehr wohl vergleichen.
 
JEDER!!!!!!!!, der die geistige Fähigkeit besitzt ein Bild, Lied oder Text zu erschaffen hat auch die Vorraussetzungen einen anderen Job zusätzlich zu machen.
Ei ja, er könnte sich also als Zahnarzt verdingen oder als Rechtsanwalt? Oder spielst du aufs Putzen an?
 
Man kann die Arbeit im Kunst- und Kulturbereich nicht betrachten wie die in einer beliebige Dienstleistungsfirma oder einen Gewerbebetrieb. Auch nicht wie in die in einer Steuerberatungskanzlei oder Internistenpraxis.
Wenn ich mir in diesem Zusammenhang die nachfolgende Behauptung anschaue ……
… oder B die Dienstleister der Gesellschaft ihre Künste zu günstig verkaufen.
…, kann ich nur lünks Sätze wild nickend unterstützen und wetwaters Sätze nur wild kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen.

@Al tegero
JEDER!!!!!!!!, der die geistige Fähigkeit besitzt ein Bild, Lied oder Text zu erschaffen hat auch die Vorraussetzungen einen anderen Job zusätzlich zu machen.
Das klingt wirklich toll. Stimmt aber so nicht. OK, es ist ja nun nicht so, dass Konzertgeiger nicht auch Regale einräumen könnten. Gesunde Hände haben sie ja sicherlich. Aber es müssen auch Stellen frei sein und noch ein paar andere Dinge müssen passen.

@ lünk: wenn man dafür Geld verlangt und Handwerkern die Arbeit wegnimmt, dann kann man das sehr wohl vergleichen.
Diese Behauptung habe ich trotz intensivem Lesen Deiner Beiträge immer noch nicht verstehen können. Das liegt aber bestimt daran, dass ich als KSK-Mitglied nicht das nötige Assoziationsvermögen besitze. :D

@wetwater: Schreibe doch bitte anstandshalber meinen Namen korrekt, auch, wenn es nur ein Nickname ist. Danke.
 
Allmählich verdichtet sich in mir der Eindruck, dass wetwater kein Experte auf dem Gebiet Kunst & Kultur ist, weder was die Beurteilung der Werke und ihrer Urheber, noch die Kenntnis der politischen Hintergründe angeht.
Er betrachtet Kultur wie der Klempnermeister am Stammtisch: "Anständiges Geld nur für anständige Arbeit. Mir schenkt ja auch keiner was."
 
langsam kommt es mir so vor als stellen sich hier manche nicht nur dumm, sonder...

ja ich spiele aufs Putzen an!!! oder auf etwas zwischen dem Putzen und dem Chefarztposten (So wie es ja 20 Millionen andere Erwerbstätige auch machen) Oder ist sich ein Künstler zu fein als Zweitjob etwas anderes zu machen. Bei diesen Antworten könnte man fasst auf den Gedanken kommen. Was muss denn noch bitte passen? ich sage dir was passen muss: Die Einstellung überhaupt einen Zweitjob machen zu wollen. Wenn es jemand wirklich versucht und dann trotzdem scheitert ist das eine Sache, aber von vorn herein nur am meckern sein, wie schlecht es einem geht, das nervt mich tierisch.

Noch einmal zum Thema Handwerker:


Ein konkretes Beispiel
Eine Firma produziert Kleidungstücke.

Diese wurden bisher immer von einem Fotografen fotografiert (Handwerker ,Meisterbetrieb, kein Mitglied in der KSK)

Die Firma muss jetzt 5% des Auftragsvolumen für nichts und wieder nichts an die KSK zahlen.
Da ihr das zu teuer ist, sie aber weiterhin Fotos braucht nimmt sie einen BEREITS angestellten Grafiker und schult ihn aufs Fotografieren.

Und siehe da, alle haben verloren.
Der Handwerker hat einen Kunden weniger
Der Grafiker hat mehr Verantwortung/Arbeit fürs gleiche Geld
Die Firma hat im Normalfall schlechtere Fotos.
Die KSK hat bei allen einen schlechten Ruf weg.
 
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Oder ist sich ein Künstler zu fein als Zweitjob etwas anderes zu machen. Bei diesen Antworten könnte man fasst auf den Gedanken kommen. Was muss denn noch bitte passen? ich sage dir was passen muss: Die Einstellung überhaupt einen Zweitjob machen zu wollen. Wenn es jemand wirklich versucht und dann trotzdem scheitert ist das eine Sache, aber von vorn herein nur am meckern sein, wie schlecht es einem geht, das nervt mich tierisch.
Bevor du hier weitere Strammtischklischees in die Welt trompetest, lies doch mal die Untersuchungen zur Arbeitssituation der KünstlerInnen, die im letzten Jahr vor der Novellierung des Künstlersozialversicherungsgesetzes gemacht wurden.
Du wirst feststellen, dass nahezu alle einen Nebenjob haben, mit dem sie sich über Wasser halten – für viele ist er sogar ein Hauptjob.

Du tust grade so, als zahle die KSK jedem Künstler ein Gehalt.
 
Lünk hör doch mal bitte damit auf so zu tun als wäre alles was nicht deiner Meinung entspricht Stammtischgerede. Das ist keine Argument, das ist Arroganz, und so wie es ausshieht müsste ich bei dieser Argumentation scheinbar diesen Part übernehmen.

Ist also dann deiner Meinung nach der Umkehrschluss das richtige?

"Anständiges Geld egal für was. es ist ja schließlich Kunst"
 
Die Firma muss jetzt 5% des Auftragsvolumen für nichts und wieder nichts an die KSK zahlen.[…]
Die KSK hat bei allen einen schlechten Ruf weg.
Soweit ich informiert bin, haben wir das – oder besser die KSK – der CDU zu verdanken, die sich dafür "eingesetzt" haben.

Zum Thema Zweitjob für Künstler:
War vielmals schon immer so.
Aber man bedenke: kreativ und künstlerisch tätig zu sein, hat auch oft die
Vorraussetzung inne, dass die jenigen frei von Existenssorgen sein müssen,
um das wirkliche Potential ausschöpfen zu können.
Kreativität ist ein Prozess – nicht unbedingt ein Handwerk.
 
ach was, ich bin raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Firma muss jetzt 5% des Auftragsvolumen für nichts und wieder nichts an die KSK zahlen.
Wieso für nichts und wieder nichts? Die 5% kommen zum Beispiel mir, als KSK Mitglied zu gute. :D:D:D
 
Lünk hör doch mal bitte damit auf so zu tun als wäre alles was nicht deiner Meinung entspricht Stammtischgerede.
Was soll man denn entgegnen, wenn du Kulturschaffende schlicht als Jammerlappen bezeichnest, die keine Lust zum Arbeiten hätten?

Wenn du grundsätzlich die Verwerter von künstlerischen Erzeugnissen nicht für die Finanzierung der Künstlersozialkasse heranziehen willst?

Wenn du das ganze Künstlersozialversicherungsgesetz eigentlich sogar ganz abschaffen willst, weil sie die Wirtschaft behindern?

Und dann tust du auch noch beharrlich so, als würde dieses Gesetz dafür sorgen, dass hart arbeitende Firmen aus ihrem sauer verdienten Geld arbeitsunwillige Künstlern ein Gehalt fürs Nichtstun rüberschieben müssten...

Tut mir leid, aber dazu kann ich nur Stammtisch sagen.
 
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